Segmentübersicht Netz

 

 

Einheit

 

1. HJ
2020/2021

 

1. HJ
2019/2020

 

Entwicklung

Gesamtumsatz

 

Mio. EUR

 

208,1

 

199,6

 

4,3 %

EBIT

 

Mio. EUR

 

35,6

 

27,5

 

29,5 %

Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen

 

Mio. EUR

 

35,7

 

35,7

 

0,0 %

Mitarbeiter Durchschnitt

 

FTE

 

534

 

534

 

0,0 %

Stromnetzabgabe Endkunden

 

GWh

 

4.208

 

4.110

 

2,4 %

Erdgasnetzabgabe Endkunden

 

GWh

 

11.592

 

12.176

 

-4,8 %

Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen im Segment Netz

In der Sparte Strom stiegen die Netznutzungsentgelte per 01.01.2021 um 0,2 % bis 1,7 % auf der Netzebene 7. Die Ursache war ein Anstieg der Kostenbasis im Vergleich zum Vorjahr, hauptsächlich aufgrund höherer Investitionen und aufgrund der Mengenentwicklung. Darüber hinaus blieben die festgelegten Regulierungsparameter in der 4. Regulierungsperiode stabil.

Gleichzeitig sanken die Netznutzungsentgelte im Bereich Erdgas für Endverbraucher der Netzebene 3 um 4,3 %. Bei Endverbrauchern der Netzebene 2 gab es hingegen einen Anstieg um 2,9 %. Der Grund für die Steigerung waren höhere vorgelagerte Netzkosten und die Mengenentwicklung.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Erdgas sind in der 3. Regulierungsperiode seit 01.01.2018 definiert, die Wirtschaftskammer Österreich und die Bundes-Arbeiterkammer haben jedoch die seitens der Regulierungsbehörde getroffenen Festlegungen beeinsprucht. Die Verfahren sind gerichtsanhängig bzw. zum Teil bereits abgeschlossen. Einige der für die 3. Regulierungsperiode festgelegten Parameter für das Erdgasnetz wurden durch diese Entscheidungen den Parametern für das Stromnetz angenähert, was für das Gasnetz eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen bedeutet.

Geschäftsverlauf Segment Netz

Das Segment Netz verzeichnete im ersten Halbjahr 2020/2021 einen Anstieg der Umsatzerlöse um EUR 8,5 Mio. (4,3 %) auf EUR 208,1 Mio. Verantwortlich dafür waren neben höheren Stromnetzerlösen aufgrund höherer Tarife und Abgabemengen auch höhere Mengen auf der Netzebene 3 im Bereich Erdgas.

Das EBIT des Segments Netz erhöhte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019/2020 um EUR 8,1 Mio. (29,5 %) und belief sich im Berichtszeitraum auf EUR 35,6 Mio. Die Verbesserung des operativen Ergebnisses spiegelt im Wesentlichen die Erhöhung der Umsatzerlöse wider.

Strom- und Erdgasnetz als Rückgrat der oberösterreichischen Versorgungsinfrastruktur

Stromnetzabgabe Endkunden

in GWh

Stromnetzabgabe Endkunden (Balkendiagramm)

Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres stieg im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres die Stromnetzabgabe im Industriekundensegment ebenso wie im Bereich Gewerbe- und Privatkunden um insgesamt 2,4 % von 4.110 GWh auf 4.208 GWh.

Im Gegensatz zum Vergleichszeitraum des Vorjahres bewegte sich das witterungsbedingte Störungsgeschehen im Berichtszeitraum auf äußerst niedrigem Niveau. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres wurde ein Anstieg bei geplanten Abschaltungen verzeichnet. Dies ist auf zeitlich aufgeschobene Instandhaltungstätigkeiten aufgrund des ersten COVID-19-Lockdowns im Frühjahr 2020 zurückzuführen. Seit Jahresbeginn 2021 sind die geplanten Abschaltungen wieder auf gewohntem Niveau.

Bei den Netzanschlusstätigkeiten im Bereich Strom sind trotz erschwerter Bedingungen aufgrund der COVID-19-Pandemie Steigerungen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zu verzeichnen, im Bereich Erdgas ist die Anzahl neuer Hausanschlüsse aufgrund zu erwartender Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen und dem bevorstehenden Verbot von Erdgasheizungen rückläufig.

Erdgasnetzabgabe Endkunden

in GWh

Erdgasnetzabgabe Endkunden (Balkendiagramm)

Die Bautätigkeiten für das Projekt Stromversorgung Alm- und Kremstal (Stromnetz-Masterplan OÖ., Projekt Nr. 16) verliefen in einem weiterhin schwierigen Projektumfeld plangemäß. Die Fertigstellung ist für Juni 2021 geplant. Trotz Unwägbarkeiten und zusätzlichen Herausforderungen im Projekt Stromversorgung Pramtal Süd (Stromnetz-Masterplan OÖ., Projekt Nr. 17) konnten die geplanten Bautätigkeiten durchgeführt werden. Im September 2020 starteten die Bauarbeiten für das neue Umspannwerk Kronstorf West, die Fertigstellung ist für Oktober 2021 geplant. Seit Ende Oktober 2020 wird an der Errichtung eines neuen Umspannwerks in Hörsching gearbeitet. Im Projekt Stromversorgung Mühlviertel Rohrbach – Langbruck (Stromnetz-Masterplan OÖ., Projekt Nr. 8b) wurde die Stellungnahme der Netzbetreiber Anfang November 2020 an alle Projektgemeinden übermittelt. Im Jänner 2021 wurden die Gespräche mit Vertretern der Region wieder aufgenommen und ein Vorarbeitenantrag eingebracht.

Insbesondere aufgrund der geringeren Abnahmemengen durch Industrie und Kraftwerke sank die Abgabe an Endkunden aus dem Erdgasnetz gegenüber dem Vorjahr (12.176 GWh) um 4,8 % auf 11.592 GWh. Mengensteigernd wirkte hingegen im Erdgasnetz der höhere Raumwärmebedarf aufgrund der geringeren Durchschnittstemperaturen im Berichtszeitraum.

Im Erdgasnetz wurde gegen Ende des Kalenderjahres 2020 die neue Druckreduzierstation RS 233 Zipf in Betrieb genommen, welche die Gemeinde Neukirchen an der Vöckla sowie Gewerbekunden mit Erdgas versorgt. Im Oktober wurden eine komplexe kathodische Korrosionsschutzanlage sowie eine neue Heizungsanlage in Reitsham in Betrieb genommen. Instandhaltungsmaßnahmen, wie Sanierungen von Minderdeckungen und Reparaturen von Isolationsfehlern an den Erdgas-Hochdruckleitungen, wurden nach betrieblichem Erfordernis umgesetzt.