Die Energie AG bekennt sich zu einer sicheren und nachhaltigen Energieversorgung für jetzige und zukünftige Generationen. Die Versorgungssicherheit ist die Grundlage für allgemeines wirtschaftliches Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Erhalt der Lebensqualität. Die Strom-, Gas-, Wärme-, Telekom- und Wasserversorgung durch die Energie AG ist ein wesentlicher Treiber für die internationale Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Oberösterreich. Mit ihrem Segment Entsorgung bietet die Energie AG in ihren Marktgebieten Entsorgungssicherheit auf höchstem technischen Niveau entlang der Wertschöpfungskette.

Leitungsnetze in km

 

 

2018/2019

 

2017/2018

Strom

 

32.648

 

32.365

Erdgas

 

5.585

 

5.549

Glasfaser

 

6.100

 

5.550

Das Anlagenmanagement („Asset Management“) der Netz OÖ zielt auf die höchstmögliche Effizienz im Rahmen von Sicherheit, Qualität und Kosteneffizienz bei allen Aktivitäten ab. Der primäre Fokus für Versorgungssicherheits- und Qualitätsmaßnahmen liegt auf dem Mittel- und Niederspannungsnetz. Durch gezielte Verkabelungen bestehender Freileitungen und die Erhöhung des Netzautomatisierungsgrads in der Mittelspannungsebene wird die Netzqualität konsequent verbessert.

Für die Bewertung der Versorgungssicherheit und -qualität werden jährlich unter anderem Kennwerte wie Netzzuverlässigkeit, Netzstörungen und deren Ursachen (<3 min) ermittelt und daraus Handlungsoptionen für die Zukunft hinsichtlich Optimierungen in der Netzerhaltung und im Netzausbau abgeleitet und bestimmt.

Die Netz OÖ betreibt ein Stromnetz mit einer Leitungslänge von insgesamt 32.648 km (Vorjahr: 32.365) und ein Erdgasnetz mit einer Leitungslänge von insgesamt 5.585 km (Vorjahr: 5.549). Diese modernen und zuverlässigen Netze gewährleisten die Energieversorgung von Endverbrauchern und Kraftwerken.

Die Versorgungszuverlässigkeit des Stromnetzes lag im Kalenderjahr 2018 – gemessen an der leistungsbezogenen Nichtverfügbarkeit (ASIDI – Average System Interruption Duration Index) – bei 38,02 min/a (2017: 32,91 min/a), wobei regional außergewöhnliche Ereignisse in der Statistik nicht berücksichtigt sind. Die kundenbezogene Nichtverfügbarkeit (SAIDI – System Average Interruption Duration Index) lag bei 37,26 min/a (2017: 36,28 min/a). Die Verfügbarkeit des Erdgasnetzes lag im Kalenderjahr 2018 wie im Jahr davor bei 100 %.

Versorgungszuverlässigkeit 1)

 

 

2018

 

2017

SAIDI (min/a)

 

37,26

 

36,28

ASIDI (min/a)

 

38,02

 

32,91

1)

Bei diesen Kennzahlen handelt es sich um statistische Systemkennzahlen für den nationalen und internationalen Vergleich, welche keine Aussagen über die jeweils lokal vorherrschende Nichtverfügbarkeit zulassen. Für das Kalenderjahr 2017 wurden 2018 bzw. 2019 unterschiedliche Werte veröffentlicht. Die minimalen Abweichungen (ASIDI 33,03 min/a zu nun 32,91 min/a und SAIDI 36,58 min/a zu nun 36,28 min/a) sind auf die nachträgliche Ereigniszuordnung der E-Control zurückzuführen.

Die Netz OÖ und die Salzburg Netz GmbH haben im Geschäftsjahr 2018/2019 eine enge Sicherheitskooperation in den Versorgungsgebieten rund um den Wolfgangsee geschlossen, um bei Schadensfällen den Erdgaskunden schnellstmöglich helfen zu können.

Im Erzeugungsbereich erfolgt die Optimierung der technischen Verfügbarkeit durch einen ganzheitlichen Ansatz, beginnend bei der Berücksichtigung in der Planung und Auslegung von Kraftwerken und Komponenten, durch die systematische Erarbeitung von Instandhaltungsstrategien und Maßnahmen je Anlage und Komponente. Die Überwachung und Umsetzung erfolgt mittels moderner EDV-unterstützter Betriebsführungssysteme.

Neben den ökologischen Maßnahmen im Zuge der Wasserkraftwerksplanung ist auch die Verbesserung des Hochwasserschutzes ein wesentlicher Aspekt bei der Errichtung der Laufwasserkraftwerke der Energie AG. Die einzelnen Maßnahmen für den laufenden Betrieb sind in der behördlich genehmigten Betriebsordnung festgelegt.

Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und des guten konjunkturellen Umfelds des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich wurde auch im Geschäftsjahr 2018/2019 das Netz für lichtschnelles Breitbandinternet weiter ausgebaut. Die Energie AG engagiert sich seit ca. 15 Jahren für den Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes vorwiegend im Netzgebiet der Netz OÖ. Das Glasfasernetz hatte mit Ende des Geschäftsjahres 2018/2019 eine Länge von ca. 6.100 km (Vorjahr 5.550 km).

Die Verfügbarkeit der Wasserversorgung im Segment Tschechien liegt konstant bei 99,99 % oder darüber. Die Netzqualität im Bereich Trinkwasser schwankt (überwiegend bedingt durch winterliche Bedingungen bzw. Frost) von Jahr zu Jahr zwischen 0,2 bis 0,3 Schadensfällen pro Kilometer und Jahr. Die Netzqualität im Bereich Abwasser liegt bei rund 0,1 Netzstörungen pro Kilometer und Jahr.

Im Bereich Wasser in Tschechien werden laufend Investitionen in das Infrastruktureigentum zwecks Versorgungssicherheit sowie zur Erhaltung der Betriebsfähigkeit (Kraftfahrzeuge, Maschinen, Werkzeuge) auf Basis laufender prüfender Analysen des Anlagevermögens hinsichtlich Nutzungsdauer, Zustand, Kosten und Notwendigkeit durchgeführt. Gerade der Einsatz neuer Technologien (Kanalspiegel, Satellitenleckortung, Smart-Water-Meter) garantiert gegenüber Mitbewerbern einen Effizienz- und Wettbewerbsvorteil, der letztendlich den Kunden (Kommunen) zugute kommt.

Bedingt durch die Klimaveränderungen treten in den Sommermonaten vermehrt lang andauernde Trockenperioden auf. In einzelnen Regionen kann es dadurch temporär zur Wasserknappheit kommen. Betroffen sind davon meist Gemeinden mit eigenen Brunnen ohne zweites Versorgungsstandbein. Die Energie AG ist auch dann bemüht, temporär die ausreichende Versorgung mit Trinkwasser, z.B. mittels Trinkwasserlieferung durch Tankwagen und mit Zisternen, sicherzustellen. Eine Maßnahme zur Verbesserung der Versorgungssicherheit ist der überregionale Zusammenschluss von Wasserversorgungssystemen. So kann Trinkwasser aus Gebieten mit Wasserüberschuss in Mangelgebiete gelangen.

Auch die grenzüberschreitende Wasserhilfe zwischen Tschechien und Österreich wurde reaktiviert und im Jahr 2019 erstmals genützt. Zwischen der südböhmischen Grenzstadt České Velenice und dem niederösterreichischen Gmünd besteht eine Netzverbindung zur Notwasserversorgung. Diese Kooperation hatte es bis 1960 bereits gegeben, sie war aufgrund der politischen Lage unterbrochen und erst jetzt wieder aufgenommen worden.