Das Wertmanagementkonzept der Energie AG ist ein Instrument zur Messung des wirtschaftlichen Erfolges der Geschäftstätigkeit des Konzerns. Es dient zur Beurteilung der Attraktivität von Investitionstätigkeiten und sichert den Unternehmenswert sowie die Generierung einer kapitalmarktorientierten Verzinsung für die Eigentümer. Von zentraler Bedeutung sind die Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital/WACC). Der WACC dient als Basis für die Festlegung der Mindestrenditevorgaben der Konzernsteuerung und wird folglich als Messlatte für die Wertschaffung des Unternehmens herangezogen.

Die Energie AG ermittelt die Kapitalkosten als gewichteten Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten. Für die regulierten Geschäftsbereiche werden die von der Regulierungsbehörde vorgegebenen Parameter verwendet. Die Kapitalkosten der auf dem freien Markt agierenden Geschäftsbereiche werden nach dem Stichtagsprinzip marktorientiert ermittelt und in weiterer Folge unter Verwendung des Bottom-Up-Verfahrens zu Segment- und Konzernkapitalkosten hochgewichtet.

Die WACC-Berechnung unterliegt einer laufenden Evaluierung unter Berücksichtigung aktueller Fachpublikationen und Fachgutachten. Bei Bedarf werden Adaptierungen vorgenommen. Die Entwicklung der Kapitalkosten wird insbesondere vor dem Hintergrund des volatilen Finanzmarktumfelds laufend verfolgt. Der Konzern-WACC für das Geschäftsjahr 2019/2020 betrug 4,2 % (Vorjahr: 4,3 %).

Eine zentrale Kennzahl für die unterjährige operative Konzernsteuerung ist der ROCE (Return on Capital Employed), der anzeigt, wie effizient und profitabel mit dem zur Verfügung stehenden Kapital umgegangen wird. Der ROCE berechnet sich als Quotient aus Net Operating Profit After Tax (NOPAT) und dem durchschnittlich gebundenen Kapital (ø Capital Employed). Der ROCE abzüglich WACC ergibt den relativen Wertbeitrag. Durch Multiplikation mit dem eingesetzten betrieblichen Vermögen errechnet sich der absolute Wertbeitrag. Je höher dieser ausfällt, desto wirtschaftlich erfolgreicher ist die jeweilige Aktivität.

Der Wertbeitrag wird durch verschiedene Größen beeinflusst. Neben der operativen Ergebnisentwicklung ist die Höhe des ROCE und des Wertbeitrags insbesondere vom eingesetzten Kapital abhängig. Das NOPAT entspricht dem EBIT abzüglich darauf entfallender Steuern in Höhe von EUR -33,2 Mio. sowie sonstiger Posten in Höhe von EUR -12,7 Mio. Hinsichtlich der Ermittlung des Capital Employed wird auf den Anhang zum Konzernabschluss verwiesen.

Im Energie AG-Konzern erfolgt die Ressourcenallokation für zukünftige Investitionen und Akquisitionen neben strategischen Gesichtspunkten ausschließlich nach den vorgestellten wertorientierten Kriterien und Methoden.

Im Geschäftsjahr 2019/2020 lag der ROCE des Energie AG-Konzerns mit 5,9 % um 3,1 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres (2,8 %). Die Erhöhung des ROCE 2019/2020 begründet sich durch ein höheres NOPAT. Der geringe ROCE im Geschäftsjahr 2018/2019 war vor allem auf diverse bilanzielle Sondermaßnahmen zurückzuführen.