Dr. Andreas Kolar (Mitglied des Vorstands), Generaldirektor DDr. Werner Steinecker MBA (Vorsitzender des Vorstands), Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA (Mitglied des Vorstands) (Photo)

An die Zukunft denken, Innovationen vorantreiben und gleichzeitig Stabilität und Sicherheit gewährleisten - das ist die Grundphilosophie unseres Unternehmens. Auch das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/2019 stand ganz im Zeichen dieser Eckpfeiler. Die darauf ausgerichtete Konzernaufstellung und Unternehmenssteuerung führte erneut zu einem soliden Ergebnis im bisherigen Geschäftsjahr.

So gelang es umsatzseitig mit EUR 982 Mio. das sehr gute erste Halbjahr des Vorjahres sogar zu übertreffen (+ 7,5 %), wenngleich das operative Ergebnis mit EUR 107 Mio. niedriger ausfällt als zuletzt (-15,7 %). Diese Entwicklung ist im Segment Netz im Wesentlichen der Regulierungssystematik geschuldet, während im Segment Energie die gestiegenen Bezugskosten für Strom und Gas zu einer Margenreduktion führten. Grundsätzlich bestätigt aber die neuerliche Zuerkennung des Ratings „A (mit stabilem Ausblick)“ durch die Rating-Agentur Stand & Poor’s den erfolgreichen Kurs der Energie AG und die Strategie unseres breit aufgestellten Konzerns.

Diese breite Aufstellung garantiert gerade in unruhigeren Zeiten Stabilität und Sicherheit. Umgekehrt jedoch erfordert es viele Bereiche gleichzeitig im Fokus zu haben, überall am Zug der Zeit zu bleiben und Chancen zu erkennen sowie zu ergreifen.

Mit dem Kauf des Linz AG-Anteils an der ENAMO GmbH gelang es an der für unser Unternehmen so essentiellen Schnittstelle zum Kunden eine solche Chance zu realisieren. Die alleinige Eigentümerschaft im Stromvertrieb bietet die Möglichkeit, sich von Bürokratie und hemmenden Regulativen ein Stück weit zu befreien. Sie ist zudem Grundvoraussetzung für einen gemeinsamen integrierten Vertrieb mehrerer Medien und einer somit noch besseren Servicierung unserer Kunden. Insbesondere die Möglichkeit mittelfristig etwa Telekomprodukte und das Medium Strom zu bündeln, lässt uns noch stärker auf die Kundenbedürfnisse eingehen und die vertriebsprozessuale Exzellenz weiterentwickeln. Damit haben wir ein Instrument, die Herausforderung der Zukunft aktiv zu gestalten.

Im Windschatten dieser nach außen hin sichtbaren strukturellen Veränderung konnten auch die Vorbereitungen zur Neuordnung des Erzeugungsbereichs abgeschlossen werden. Mit Beginn des zweiten Halbjahres werden die Strom- und Wärmeerzeugung inklusive der Wärmenetze unter eine gemeinsame Leitung gestellt. Auch dieser Schritt trägt zu mehr Effizienz bei und ermöglicht das Heben weiterer Synergien. Zugleich wurden Maßnahmen getroffen, um die Wasser- und Wärme-Aktivitäten in unserem Nachbarland Tschechien zu bündeln und unter die Obhut einer eigenen Holding zu stellen. Auch dies wird sich positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirken.

Diese Umstrukturierungsprojekte haben unsere Belegschaft sehr gefordert, schaffen aber die notwendigen Spielräume, um in den sich verändernden Rahmenbedingungen zu bestehen. Nicht nur die Aktivitäten in der Klimapolitik – diesbezüglich werden mit Spannung das Erneuerbaren Ausbau Gesetz 2020 sowie das neue Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz erwartet – auch die Veränderungen an den Märkten stellen unser Unternehmen vor große Herausforderungen. So sorgte etwa die Trennung der gemeinsamen Strompreiszonen zwischen Deutschland und Österreich für Irritationen. In diesem Umfeld der durch die Trennung ausgelösten Volatilitäten im Strommarkt gelang es der Energie AG erfolgreich, sich als zuverlässiger Partner zu positionieren. Dies macht sich auch positiv in den rückläufigen Wechselzahlen bemerkbar.

Der vergangene Winter mit teilweise extremen Schneemengen brachte große Herausforderungen für unsere Mitarbeiter mit sich und war auch für unsere Kunden spürbar. Auf der Nieder- und Mittelspannungsebene machten sich die Verkabelungsprogramme der vergangenen Jahre bezahlt, während auf Ebene der Hochspannung unsere Freileitungen erneut Rückgrat der Stromversorgung waren und extremere Ausfälle verhinderten. Der für die Versorgungssicherheit so wichtige weitere Ausbau der Hochspannungsfreileitungen wird vor diesem Hintergrund weiterverfolgt. Mit dem zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien und dezentralen Erzeugungseinheiten sowie dem Zunehmen der Elektromobilität wird der Netzausbau weitere Bedeutung und Dringlichkeit erlangen.

Stabilität und Sicherheit brauchen einerseits eine vorausschauende Planung und andererseits den Einsatz und die Leistungsbereitschaft jedes und jeder Einzelnen. Unser Dank gilt an dieser Stelle daher der gesamten Belegschaft, die diese Eigenschaften jeden Tag erneut zum Wohle des Unternehmens einsetzt. Ebenso möchten wir unseren Stake- und Shareholdern danken, die zu einem erfolgreichen Kurs beitragen. Nicht unerwähnt darf an dieser Stelle der Wechsel im Aufsichtsrat bleiben. Mit großem Dank für seinen 10-jährigen Einsatz als Mitglied im Aufsichtsrat und zuletzt sogar an dessen Spitze durften wir Dr. Michael Strugl im Dezember aus dem Aufsichtsrat verabschieden. Genauso herzlich dürfen wir seinen Nachfolger, Landesrat Markus Achleitner sowohl im Aufsichtsrat als auch als dessen Vorsitzenden willkommen heißen. Wir freuen uns auf die gute Zusammenarbeit.

Natürlich möchten wir auch unseren Kunden Danke sagen, die im Zentrum unseres Handelns stehen und die wir mit unserer Neuaufstellung des Vertriebs noch besser servicieren wollen.

Linz, am 29. Mai 2019

Der Vorstand der Energie AG Oberösterreich

Generaldirektor
DDr. Werner Steinecker MBA
Vorsitzender des Vorstandes


Dr. Andreas Kolar

Mitglied des Vorstandes


Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA

Mitglied des Vorstandes