Aufgrund der Beendigung der Zusammenarbeit im Stromvertrieb mit der LINZ AG für Energie, Telekommunikation, Verkehr und kommunale Dienste erfolgt im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/2019 eine Bündelung der Vertriebsaktivitäten des Energie AG-Konzerns für die Medien Strom, Gas, Wärme und Telekom in der neu gegründeten Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH. In diese Gesellschaft wurden rückwirkend zum 01.10.2018 die Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH & Co KG sowie die Vertriebsteile der Energie AG Power Solutions, der Energie AG Oberösterreich Wärme GmbH und der Energie AG Oberösterreich Telekom GmbH eingebracht, verschmolzen bzw. abgespalten. Die damit verbundene Organisationsänderung wurde nach Abschluss des Berichtszeitraums mit 01.04.2019 im Konzern wirksam. Unter dem Motto „Alles aus einer Hand“ wird damit eine noch bessere Fokussierung auf spezifische Kundenbedürfnisse, beispielsweise in Form von Bündelprodukten, möglich.

Darüber hinaus wurden rückwirkend zum 01.10.2018 die Erzeugungsaktivitäten im Konzern gebündelt und die Wärmeerzeugungsanlagen in die Gesellschaft Energie AG Oberösterreich Kraftwerke GmbH, welche in Energie AG Oberösterreich Erzeugung GmbH umfirmiert wurde, integriert. Die seit 01.05.2019 organisatorisch wirksame Umsetzung dieses Projektes knüpft an die Bündelung der Vertriebsaktivitäten für die Medien Strom, Gas, Wärme und Telekom an und ermöglicht Synergieeffekte und Effizienzsteigerungen im Bereich Erzeugung.

In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2018/2019 ist darüber hinaus die Bündelung der tschechischen Wasser- und Wärmeaktivitäten des Energie AG-Konzerns geplant. Aus diesem Grund wurde die entsprechende Länderholding vom Geschäftsbereich Wärme abgespalten und mit den tschechischen Beteiligungen der Energie AG Oberösterreich Wasser GmbH zusammengeführt. In diesem Zuge wird die Energie AG Teplo Bohemia s.r.o. rückwirkend zum 01.10.2018 mit der ENERGIE AG BOHEMIA s.r.o. verschmolzen. Organisatorisch wird die Zusammenarbeit im Wasser- und Wärmebereich in Tschechien seit 01.04.2019 umgesetzt. Nachdem mehrere der Wasser- und Wärmegesellschaften in denselben bzw. benachbarten Regionen tätig sind, wurde ein Synergieprojekt gestartet. Ziele sind die weitere Optimierung der Marktbearbeitung und die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Wasser- und Wärmegesellschaften.

Hinsichtlich der Preisentwicklung auf den europäischen Strommärkten ist für das zweite Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/2019 weiterhin von hoher Volatilität auf derzeitigem Niveau auszugehen. Für die im Berichtszeitraum gesunkenen Erdgas-Beschaffungspreise wird für das zweite Halbjahr eine stabile Entwicklung auf bestehendem Niveau erwartet. Die Strom-Endkundenpreise für Privat- und Gewerbekunden werden entsprechend der Konditionen der bis 01.01.2020 gültigen Preisgarantie auch in der zweiten Jahreshälfte konstant gehalten.

Der Geschäftsbereich Wärme konzentriert sich in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2018/2019 auf den weiteren Ausbau des Fernwärmeprojekts in Gmunden. Darüber hinaus wird auch auf die Neukundengewinnung im bestehenden Versorgungsgebiet großes Augenmerk gelegt.

Im Segment Netz sind die regulatorischen Rahmenbedingungen für das laufende Geschäftsjahr weiterhin als stabil einzuschätzen. Die Parameter für die aktuelle Regulierungsperiode Strom sind für die nächsten fünf Jahre festgelegt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Erdgasnetz sind in der dritten Regulierungsperiode seit 01.01.2018 definiert, die Wirtschaftskammer Österreich und die Bundes-Arbeiterkammer haben jedoch die seitens der Regulierungsbehörde getroffenen Festlegungen beeinsprucht. Die Entscheidung über den Umgang mit diesen Einsprüchen steht nach wie vor aus. Die Ausgestaltung der Regulierungsperiode Strom konnte jedoch im aktuellen Jahr ohne Einsprüche abgeschlossen werden, sodass gesamtheitlich gesehen weiterhin von stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Netzbereich ausgegangen werden kann.

Für das zweite Halbjahr wird im Segment Entsorgung aufgrund des hohen verfügbaren Volumens von thermisch verwertbaren Abfallmengen weiterhin mit einer guten Auslastung der Verbrennungsanlagen gerechnet. Der Schutz der Anlagen vor Störeinträgen sowie die Suche nach neuen, innovativen Entsorgungslösungen für diese Störstoffe bleiben weiterhin zentrale Themen. Die Preisentwicklungen auf dem Entsorgungsmarkt werden weiterhin positiv eingeschätzt.

Im Segment Wasser wird für das zweite Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/2019 eine stabile Geschäftsentwicklung ohne wesentliche Veränderungen im Vertragsportfolio erwartet.

Im Fokus der geplanten Bundes-Breitbandstrategie 2030 steht das Ziel von gigabitfähigen Anschlüssen für alle österreichischen Haushalte ab dem Jahr 2025. Dafür plant der Bund sowohl legistische als auch fördertechnische Maßnahmen. Die daraus entstehenden Chancen wird das Geschäftsfeld Telekom der Energie AG aktiv verfolgen. Darüber hinaus erfolgt im zweiten Halbjahr 2018/2019 eine Fortführung des Glasfaserausbaus in Gebieten, in denen bereits ein Förderzuschlag erteilt wurde bzw. die erforderliche Menge an Kundenverträgen kontrahiert werden konnte. Der Glasfaserbereich der Telekom GmbH fokussiert sich zukünftig auf die Rolle eines „Wholesale-Anbieters“ für den konzerneigenen Vertrieb und andere Provider.

Im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/2019 wird der Schwerpunkt im Energie AG-Konzern auf der organisatorischen Umsetzung der strukturellen Änderungen und der Hebung erster Synergien daraus liegen. Besonders im Fokus wird die weitere Steigerung der Kundenorientierung in den Bereichen Strom, Gas, Wärme und Telekom stehen. Die fortlaufende Umsetzung der Digitalisierungsstrategie sowie ein konsequentes Kostenmanagement in allen Bereichen des Konzerns ergänzen die strategische Ausrichtung. Vor dem Hintergrund der vertrieblichen Neuorganisation und der Herausforderungen aus dem Marktumfeld sowie der regulatorischen Entwicklungen wird für das gesamte Geschäftsjahr 2018/2019 ein gutes operatives Ergebnis erwartet.

Linz, am 29. Mai 2019

Der Vorstand der Energie AG Oberösterreich

Generaldirektor
KR Prof. Ing. DDr. Werner Steinecker MBA
Vorsitzender des Vorstandes
C.E.O.


KR Dr. Andreas Kolar

Mitglied des Vorstandes
C.F.O.


Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA

Mitglied des Vorstandes
C.T.O.