Segment Tschechien

Rahmenbedingungen in Tschechien

Im Wassergeschäft spiegelten sich bis zum Ausbruch der COVID-19-Pandemie die günstigen makroökonomischen Daten in einer positiven Absatzentwicklung und im steigenden Auftragsvolumen des Dienstleistungsgeschäftes wider. Im Rahmen der jährlichen Anpassung der Preisverordnung in Tschechien, die auf den angemessenen Gewinn von Betreiber- und Infrastrukturgesellschaften fokussiert, kam es zu keinen wesentlichen Änderungen. Das Wärmegeschäft war witterungsbedingt durch den in Tschechien im Vergleich zum Vorjahr milderen Winter umsatzseitig leicht negativ beeinflusst.

Der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt war nicht zuletzt aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Tschechien weiterhin zu spüren. Aufgrund der COVID-19-Pandemie ist hier mit Entwicklungen zu rechnen, die noch nicht abschätzbar sind, bei denen jedoch die Arbeitsplatzsicherheit im Infrastrukturgeschäft voraussichtlich eine positive Rolle spielen wird.

Die Tschechische Krone bewegte sich im Laufe des Geschäftsjahres 2019/2020 bis zu den COVID-19-Beschränkungen auf einem weitgehend stabilen Niveau zum Euro, wurde in den letzten Wochen des Berichtszeitraums jedoch deutlich schwächer.

Geschäftsverlauf im Segment Tschechien

Die Umsatzerlöse im Segment Tschechien beliefen sich im Geschäftsjahr 2019/2020 in den Bereichen Wasser und Wärme auf EUR 83,2 Mio. und stiegen damit gegenüber dem Vorjahr um 1,8 %. Das EBIT betrug im Berichtszeitraum EUR 7,2 Mio. (Vorjahr: EUR 8,3 Mio.).

Die Absatzentwicklung bei Wasser und Abwasser liegt im Rahmen der langjährigen saisonalen Schwankungsbreiten. Die Dienstleistungsumsätze entwickelten sich über dem Vorjahresniveau. Darüber hinaus konnten erneut Zuwächse bei Baumontage-Leistungen sowie bei den Großhandelserlösen erzielt werden.

Im Wärmebereich in Tschechien wurde aufgrund der über dem Durchschnitt liegenden Temperaturen und der daraus resultierenden, niedrigeren Absatzmengen im Berichtszeitraum ein leicht rückläufiger Umsatzerlös im Vergleich zum Vorjahr erzielt.

Der EBIT-Rückgang im Segment Tschechien von 13,3 % war im Wesentlichen auf deutlich gestiegene Personalaufwendungen aufgrund des anhaltenden Wettbewerbs auf dem Arbeitsmarkt zurückzuführen.

Stabile Entwicklung in Tschechien

Insgesamt wurden im Segment Tschechien im Berichtszeitraum 23,6 Mio. m³ Trinkwasser und 22,4 Mio. m³ Abwasser fakturiert.

Im Berichtszeitraum standen im Wassergeschäft wie jedes Jahr bei zahlreichen Betreiberverträgen Gebührenverhandlungen mit den kommunalen Vertragspartnern an. In einigen Versorgungsgebieten fanden zudem kleinere Betreiber-Ausschreibungen statt. Die Zahl der Betreiber- bzw. Konzessionsverträge sowie der Wärmelieferungsverträge blieb seit Geschäftsjahresbeginn konstant.

Die mit 06.12.2019 übernommene Gesellschaft VaK Zapy s.r.o. hat ihren Sitz in der Gemeinde Zapy, rund 30 km westlich von Prag. 23 Mitarbeiter erbringen Dienstleistungen im Bereich Wartung, Instandhaltung und Reparatur von Anlagen der Wasserversorgung von 15 Städten und Gemeinden bzw. der Abwasserentsorgung von 23 Gemeinden. Über 700.000 m³ Trinkwasser werden pro Jahr an die Kunden geliefert. Das Betriebsgebiet grenzt im Nordwesten an jenes der Energie AG-Tochter VAK Beroun a.s., im Osten an das der Energie AG Kolín a.s. an.

In den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation lagen die Schwerpunkte im ersten Halbjahr 2019/2020 weiterhin auf der Verringerung von Wasserverlusten und der Digitalisierung von Betrieb und Kundendienstleistungen. In jedem dieser Bereiche wurden wesentliche Entwicklungsschritte gesetzt. Im Bereich Smart-Water-Meter ist die von der ČEVAK a.s. in Budweis entwickelte Anwendung „Wasser unter Kontrolle“ eine richtungsweisende Lösung für Wasserkunden und Versorger, die im Rahmen eines Pilotprojektes auch in Österreich getestet wird.

Der Wärmeabsatz in Tschechien betrug im Berichtszeitraum 128 GWh und liegt damit etwa auf dem Niveau des Vorjahres (132 GWh).