Vorwort des Vorstandes der Energie AG Oberösterreich

Dr. Andreas Kolar (Mitglied des Vorstands), CEO Dr. Leonhard Schitter (Vorsitzender des Vorstands) (Foto)

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/2024 sah sich die Energie AG Oberösterreich mit einem anspruchsvollen energiewirtschaftlichen Umfeld konfrontiert, das maßgeblich von den geopolitischen Entwicklungen und abgeschwächten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Österreich beeinflusst wurde. Diese Rahmenbedingungen stellen eine Herausforderung, sowohl für die betriebliche Resilienz als auch für die Gestaltung einer nachhaltigen Energiezukunft, dar.

Die anhaltende Krise im Nahen Osten und der fortgesetzte Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sowie die daraus resultierenden Turbulenzen auf den Energiemärkten, erforderten fortlaufende Beobachtung und Reaktion. Die Großhandelspreise für Strom, Gas und CO2 sind gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gesunken. Der Markt verzeichnet aber weiter eine hohe Volatilität, die flexible und vorausschauende Maßnahmen notwendig machte.

Im Berichtszeitraum ist ein deutlicher Anstieg der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen zu verzeichnen. Die Stromproduktion aus Wasserkraft aus eigenen Kraftwerken und Bezugsrechten, welche sich um 22,5 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres erhöht hat, ist eine direkte Folge der stärkeren Wasserführung.

In Reaktion auf die dynamischen Marktbedingungen und die sich ändernden Kundenbedürfnisse, wurde weiter in Produkte mit Fokus auf Dekarbonisierung investiert und das Angebot für unsere Kund:innen in den Bereichen Photovoltaik und Elektromobilität erweitert. Maßgeschneiderte Power Purchase Agreements (PPA) und PV-Contracting-Angebote sind Beispiele für die Bemühungen, innovative Lösungen anzubieten, die sowohl dem veränderten Verbraucherverhalten gerecht werden als auch unsere Rolle als zuverlässiger Energieversorger unterstreichen.

„Das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/2024 war durch ein anspruchsvolles energiewirtschaftliches Umfeld gekennzeichnet, das von geopolitischen Entwicklungen und abgeschwächten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst wurde. Trotz dieser Herausforderungen haben wir den Ausbau erneuerbarer Energien und Investitionen in unsere Netzinfrastruktur konsequent vorangetrieben, um unsere Energieversorgung nachhaltiger und widerstandsfähiger zu gestalten und unseren Beitrag zu einer fossilfreien Zukunft zu leisten.“

CEO Leonhard Schitter

Zahlreiche legislative Neuerungen, wie etwa die Gebäudeeffizienz-Richtlinie oder die Novelle des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes gaben zusätzliche Impulse, unsere Projekte zur Förderung der Energieeffizienz zu vertiefen. Es wurden Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen sowie zum Ausbau der Netzinfrastruktur eingeleitet. Diese schließen unter anderem die Erweiterung der Kapazitäten zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen sowie die Verbesserung der Energieeffizienz bestehender Anlagen ein. Der Fokus liegt dabei auf der Implementierung fortschrittlicher Technologien und Prozesse, um das Engagement für den Klimaschutz weiter zu verstärken und aktiv zur Erreichung der Unternehmensziele sowie der globalen und europäischen Klimaziele beizutragen.

Auch das Voranschreiten des konzernweiten Strategieprojekts „LOOP“ zeigt deutlich, wie das Unternehmen die Energiewende und die digitale Transformation aktiv gestaltet. Mit dem Baubeginn des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee und der Beteiligung an der slowenischen Projektgesellschaft AAE Gamit, die auf Windkraft- und Photovoltaikprojekte spezialisiert ist, werden die geplanten Initiativen konsequent umgesetzt. Darüber hinaus stärkt die neue Einheit „Konzern-Innovation“, die seit Oktober 2023 besteht, die Wettbewerbsfähigkeit durch die Weiterentwicklung des konzernweiten Innovationsmanagements. Die Zusammenlegung der Telekommunikations- und IT-Aktivitäten unter dem Dach der neu entstandenen Gesellschaft Energie AG Oberösterreich Services und Digital Solutions GmbH zielt darauf ab, Synergien verstärkt zu nutzen und die Servicequalität an der Schnittstelle zu den Kund:innen durch automatisierte digitale Lösungen zu verbessern.

Die Versorgungssicherheit bleibt ein strategischer Schwerpunkt der Energie AG Oberösterreich. Aufgrund der zunehmenden Herausforderungen durch Witterungsereignisse und steigende Anforderungen wurden die Investitionen in die Automatisierung der Netzinfrastruktur intensiviert. Zusätzlich wurden die Strategien für das Krisen- und Notfallmanagement überarbeitet und erweitert, um die Resilienz der kritischen Infrastruktur zu erhöhen und eine zuverlässige Energieversorgung auch unter extremen Wetterereignissen zu sichern.

„Der Begriff ‚Energiewende‘ steht für eine einschneidende Veränderung, einen Wandel in Richtung der Entwicklung eines nachhaltigen Energiesystems. Die ökonomischen Herausforderungen – insbesondere für Energieversorger – werden in diesem Transformationsprozess enorm sein. Stabile wirtschaftliche Ergebnisse – wie das vorliegende Halbjahresergebnis des Energie AG-Konzerns – sowie die kontinuierliche Aufrechterhaltung einer soliden Finanzstruktur sind grundlegende Voraussetzungen, um die Investitionen zur Umsetzung der Energiewende zu finanzieren.“

CFO Andreas Kolar

„Der Begriff ‚Energiewende‘ steht für eine einschneidende Veränderung, einen Wandel in Richtung der Entwicklung eines nachhaltigen Energiesystems. Die ökonomischen Herausforderungen 
– insbesondere für Energieversorger – werden in diesem Transformationsprozess enorm sein. Stabile wirtschaftliche Ergebnisse – wie das vorliegende Halbjahresergebnis des Energie AG-Konzerns – sowie die kontinuierliche Aufrechterhaltung einer soliden Finanzstruktur sind grundlegende Voraussetzungen, um die Investitionen zur Umsetzung der Energiewende zu finanzieren.“

CFO Andreas Kolar

Im Berichtszeitraum wurde Dipl.-Ing. Alexander Kirchner MBA als CTO bestellt, nachdem Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA aus dem Vorstand der Energie AG Oberösterreich ausgeschieden ist. Dipl.-Ing. Kirchner MBA wird seine Funktion als Technikvorstand am 01.08.2024 antreten.

Auch die Digitalisierung und Customer Experience bilden einen zentralen Pfeiler der Unternehmensstrategie zur Optimierung der Betriebseffizienz und zur Verbesserung unseres Kundenservices. Durch verstärkte Nutzung von Datenanalytik und künstlicher Intelligenz werden die Betriebsprozesse weiter optimiert und maßgeschneiderte Energielösungen entwickelt. Diese digitalen Initiativen sind entscheidend, um die Zuverlässigkeit der Versorgung zu erhöhen und die Interaktion mit unseren Kund:innen zu verbessern, was letztendlich zu einer höheren Kundenzufriedenheit und einer stärkeren Kundenbindung führt.

In Summe zeigen diese Entwicklungen das Engagement der Energie AG Oberösterreich, sich als verantwortungsbewusstes und innovatives Unternehmen zu behaupten und auf die Herausforderungen der Energiewende zu reagieren. Die strategischen Entscheidungen und Investitionen sind darauf ausgerichtet, die Position des Unternehmens in einem sich schnell wandelnden Marktumfeld zu stärken.

Ein abschließender Dank gilt insbesondere den Mitarbeiter:innen sowie allen Stakeholdern und Partner:innen für ihre kontinuierliche Unterstützung und ihr Engagement, die maßgeblich zum Erfolg der Energie AG Oberösterreich beitragen.

Linz, am 29. Mai 2024
Der Vorstand der Energie AG Oberösterreich

Generaldirektor Dr. Leonhard Schitter, Vorsitzender des Vorstands (Unterschrift)

Dr. Leonhard Schitter
Vorsitzender des Vorstands
CEO

Dr. Andreas Kolar, Mitglied des Vorstands (Unterschrift)

Dr. Andreas Kolar
Mitglied des Vorstands
CFO