Insbesondere in der Stromerzeugung, dem Stromvertrieb und dem Gasgeschäft sind witterungsbedingte Schwankungen der Umsätze und Ergebnisse innerhalb des Geschäftsjahres zu verzeichnen. Im Segment Energie werden dabei im ersten Halbjahr tendenziell höhere Ergebnisse erzielt als im zweiten Halbjahr. Aufgrund eingeschränkter Bautätigkeit in den Herbst- und Wintermonaten sind die Investitionen in Sachanlagevermögen im ersten Halbjahr grundsätzlich niedriger als jene im zweiten Halbjahr. Der Erzeugungskoeffizient betrug im ersten Halbjahr 0,94 (Vorjahr: 0,99).
Die Zugänge zu Sachanlagen betragen im ersten Halbjahr 2021/2022 EUR 60,9 Mio (Vorjahr: EUR 69,2 Mio) der Buchwertabgang beträgt EUR 1,4 Mio (Vorjahr: EUR 2,1 Mio). Die Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagevermögen betragen EUR 52,5 Mio (Vorjahr: EUR 69,8 Mio).
Der Konzernhalbjahresabschluss enthält keine wesentlichen bilanziellen Sondereffekte aufgrund der COVID-19-Pandemie.
Das erste Halbjahr 2021/22 ist gekennzeichnet von hohen und volatilen Preisen für Strom, Gas und Co2. Durch den russisch-ukrainischen Krieg erhöhte sich das Ausmaß der Unsicherheit weiter. Der Konzern hält weder in Russland noch in der Ukraine Vermögenswerte. Bei der Beurteilung der Werthaltigkeit von Vermögenswerten wurde nicht von einem Embargo für Erdgas aus Russland bzw. nicht von einem von russischer Seite verhängten Lieferstopp für Erdgas ausgegangen. Es erfolgten diesbezüglich weder Wertaufholungen noch Wertminderungen. Die volatilen Preise führten im ersten Halbjahr 2021/22 zu hohen Zahlungsströmen. Die Kapitalflussrechnung beinhaltet laufende Einzahlungen aus Sicherungsgeschäften in Höhe von EUR 667,1 Mio. sowie Auszahlungen für zusätzliche, für Börsengeschäfte zu hinterlegende Sicherheiten in Höhe von EUR –288,7 Mio.. Darüber hinaus wurden aufgrund der aktuellen Situation Sicherungsinstrumente, insbesondere im Zusammenhang mit thermischen Erzeugungsanlagen (Absicherung des Zukaufs von Gas und Co2-Zertifikaten, Lieferung von Strom) rückabgewickelt. Aus der Rückabwicklung entstanden Erträge in Höhe von EUR 36,5 Mio.. Darüber hinaus werden aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen die Kriterien für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften im Zusammenhang mit bestimmten thermischen Erzeugungsanlagen (Absicherung des Zukaufs von Gas und Co2-Zertifikaten, Lieferung von Strom) nicht mehr erfüllt. Aus diesem Sachverhalt resultieren Erträge in Höhe von EUR 43,0 Mio. sowie Aufwendungen in Höhe von EUR –32,8 Mio. Die Erträge und Aufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Umsatzerlösen saldiert dargestellt.
Im ersten Halbjahr 2021/22 wurden Dividenden in Höhe von EUR 66,5 Mio. (Vorjahr EUR 53,2 Mio.) an die Aktionäre der Energie AG Oberösterreich ausgeschüttet.
Linz, am 27. Mai 2022
Der Vorstand der Energie AG Oberösterreich
Generaldirektor
DDr. Werner Steinecker MBA
Vorsitzender des Vorstands
Dr. Andreas Kolar
Mitglied des Vorstands
Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA
Mitglied des Vorstands