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Einheit |
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1. HJ |
|
1. HJ |
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Entwicklung |
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Gesamtumsatz |
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Mio. EUR |
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215,8 |
|
208,1 |
|
3,7 % |
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EBIT 1) |
|
Mio. EUR |
|
41,9 |
|
38,1 |
|
10,0 % |
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Investitionen in Sachanlagen und |
|
Mio. EUR |
|
35,0 |
|
35,7 |
|
-2,0 % |
|||
Mitarbeiter Durchschnitt |
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FTE |
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582 |
|
534 |
|
9,0 % |
|||
Stromnetzabgabe Endkunden |
|
GWh |
|
4.258 |
|
4.208 |
|
1,2 % |
|||
Gasnetzabgabe Endkunden |
|
GWh |
|
12.116 |
|
11.592 |
|
4,5 % |
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Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen im Segment Netz
In der Sparte Strom stiegen die Netznutzungsentgelte per 01.01.2022 zwischen 7,9 % auf der Netzebene 4 und 3,0 % auf der Netzebene 7. Die Ursache sind die im Vergleich zum Vorjahr höheren vorgelagerten Netzkosten. Darüber hinaus blieben die festgelegten Regulierungsparameter in der 4. Regulierungsperiode stabil.
Seit 01.11.2021 ist die Verordnung zu den Ortsnetztarifen für Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften in Kraft. Diese sieht eine Reduktion des Arbeitspreises für Energiebezüge innerhalb der Energiegemeinschaft zwischen 28 % und 64 % vor.
Die Netznutzungsentgelte im Bereich Gas für Endverbraucher der Netzebene 3 stiegen um 5,5 %. Bei Endverbrauchern der Netzebene 2 gab es einen deutlichen Anstieg um 21,6 %. Der Grund für die Steigerung war die geringere Tarifbasis im Vorjahr aufgrund von Aufrollungen.
Im September 2021 wurden das Kostenermittlungsverfahren Gas für die Tarife 2023 und die 4. Regulierungsperiode eingeleitet. Neben umfangreichen Anforderungen und Rückfragen der Behörde finden Expertengespräche zur Diskussion und Festlegung der Ausgestaltung der Parameter zur 4. Regulierungsperiode statt. Schwerpunkte waren bislang die Zukunft der Gasnetze und die Weiterführung bzw. Weiterentwicklung des bestehenden Benchmark-Verfahrens.
Geschäftsverlauf im Segment Netz
Das Segment Netz verzeichnete im Berichtszeitraum einen moderaten Anstieg der Umsatzerlöse um 3,7 % auf EUR 215,8 Mio.. Das EBIT des Segments Netz betrug im ersten Halbjahr 2021/2022 EUR 41,9 Mio. und lag damit um 10,0 % über dem EBIT des Vorjahres von EUR 38,1 Mio.. Verantwortlich dafür waren die regulatorischen Tariferhöhungen in den Bereichen Strom und Gas, die sich ebenso wie die Mengensteigerungen positiv auf das EBIT des Segments Netz auswirkten.
Strom- und Gasnetz als Rückgrat der oberösterreichischen Versorgungsinfrastruktur
Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres stieg im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres die Stromnetzabgabe um insgesamt 1,2 % von 4.208 GWh auf 4.258 GWh. Die Steigerung ergab sich hauptsächlich im Bereich Gewerbe- und Privatkunden, im Industriekundensegment gab es hingegen einen leichten Rückgang.
Netzbetrieblich herausfordernd war neben den auch im ersten Halbjahr 2021/2022 erschwerten Bedingungen aufgrund der COVID-19-Pandemie eine Folge mehrerer Orkantiefs im Februar 2022. Nicht nur die Einzelereignisse selbst, sondern auch die Anzahl der aufeinanderfolgenden Ereignisse in diesem Zeitraum stellte eine Belastung für die Einsatzteams dar. Das 110-kV-Hochspannungsnetz erwies sich in dieser Situation einmal mehr als starkes und sicheres Rückgrat der oberösterreichischen Stromversorgung.
Trotz Unwägbarkeiten und laufenden zusätzlichen Herausforderungen beim Projekt „Stromversorgung Pramtal Süd“ (Stromnetz-Masterplan OÖ., Projekt Nr. 17) konnten die geplanten Bautätigkeiten durchgeführt werden, die Inbetriebnahme ist im Juni 2022 geplant. Beim Projekt „Stromversorgung Mühlviertel Rohrbach – Langbruck“ (Stromnetz-Masterplan OÖ., Projekt Nr. 8b) wurde der Fachdialog mit dem Verein IG Landschaftsschutz Mühlviertel (IGLM) abgeschlossen und mit Anfang März 2022 ein UVP-Feststellungsantrag eingebracht. Ebenso erfolgte die Wiederaufnahme von Grundeigentümergesprächen und Information der Gemeinden. Der Bau neuer Umspannwerke in Hörsching, Ohlsdorf und Kronstorf West wurde fortgeführt, die Erweiterung des Umspannwerks Wagenham wurde im Februar 2022 begonnen.
Die Sicherstellung der Versorgungsqualität für Netzkunden bleibt insbesondere durch die verstärkte Integration von dezentralen Stromerzeugungsanlagen sehr herausfordernd. Die sehr hohe Zahl an Netzanschlussanfragen für Einspeiseanlagen führte im Berichtszeitraum zu Engpässen im Bearbeitungsprozess und auch bereits im Stromnetz selbst. Wenn keine freien Netzkapazitäten mehr zur Verfügung stehen, wird den Ansuchen auf Einspeisung seit Herbst 2021 nur noch mit Rückleistungsbeschränkungen entsprochen.
Insbesondere aufgrund der höheren Abnahmemengen durch Industrie und Kraftwerke stieg die Abgabe an Endkunden aus dem Gasnetz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (11.592 GWh) um 4,5 % auf 12.116 GWh, während die Abnahme auf der Netzebene 3 (Haushalt und Gewerbe) sank.
Das Erdgasnetz wurde mit der Errichtung einer ca. 750 m langen Hochdruckleitung und einem Netzanschluss für einen Industriekunden erweitert. Stationsumbauten zur Erhöhung der Leitungsfähigkeit oder Instandsetzung der Anlagen sowie Instandhaltungsmaßnahmen, wie Sanierungen von Minderdeckungen und Reparaturen von Isolationsfehlern an den Gas-Hochdruckleitungen, werden nach betrieblichem Erfordernis umgesetzt.