Segment Entsorgung

Segmentübersicht Entsorgung

 

 

Einheit

 

1. HJ
2021/2022

 

1. HJ
2020/2021

 

Entwicklung

Gesamtumsatz

 

Mio. EUR

 

139,7

 

122,8

 

13,8 %

EBIT

 

Mio. EUR

 

26,9

 

20,4

 

31,9 %

Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen

 

Mio. EUR

 

4,9

 

6,1

 

-19,7 %

Mitarbeiter Durchschnitt

 

FTE

 

825

 

819

 

0,7 %

Gesamtmenge Abfälle umgeschlagen

 

1.000 t

 

791

 

844

 

-6,3 %

Thermisch verwertete Abfallmenge

 

1.000 t

 

297

 

285

 

4,2 %

Entsorgungswirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Erbringung der klassischen Entsorgungsdienstleistungen waren im ersten Halbjahr 2021/2022 weiterhin günstig. Nach wie vor waren auf dem Markt hohe Volumina an Abfällen verfügbar, welche einer thermischen Verwertung zugeführt werden mussten, sodass die Müllverbrennungsanlagen europaweit weiterhin gut ausgelastet waren.

Das hohe Preisniveau bei den Wertstoffen Altpapier/Karton sowie bei den Metallen steigerte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2020/2021 noch einmal deutlich. Bereits im Vorjahr setzte hier nach einer vorausgegangenen Tiefpreisphase für Papier und Metalle eine deutliche Trendwende ein.

Die im Dezember 2021 veröffentlichte Abfallwirtschaftsgesetz-(AWG-)Novelle zum Kreislaufwirtschaftspaket sieht unter anderem vor, dass ab 01.01.2023 Abfalltransporte über 10 Tonnen mit der Bahn oder ähnlich klimafreundlichen Transportmitteln für Strecken über 300 Kilometer durchzuführen sind, wobei die Kilometerschwelle bis 01.01.2026 auf 100 Kilometer sinkt. Die Novelle birgt neben Chancen, beispielsweise einer Entlastung der wegen LKW-Fahrermangels angespannten Situation bei Logistikleistungen auch wirtschaftliche Risiken, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch noch nicht ausreichend exakt quantifiziert werden können.

Der im November 2021 verhängte vierte COVID-19-Lockdown war zwar hinsichtlich der Zeitspanne kürzer als die im ersten Halbjahr 2020/2021 des Vorjahres verhängten Ausgangssperren. Aufgrund der hohen Fallzahlen waren jedoch mehr Mitarbeiter von den Quarantäne-Maßnahmen betroffen, sodass sich die Aufrechterhaltung der systemrelevanten Entsorgungsdienstleistungen noch einmal schwieriger und herausfordernder als im ersten Halbjahr 2020/2021 gestaltete.

Geschäftsverlauf im Segment Entsorgung

Der Umsatz im Segment Entsorgung belief sich im ersten Halbjahr 2021/2022 auf EUR 139,7 Mio. und lag somit um 13,8 % über dem Vorjahresniveau von EUR 122,8 Mio.. Das EBIT stieg von EUR 20,4 Mio. im ersten Halbjahr 2020/2021 auf EUR 26,9 Mio. im Berichtszeitraum.

Für die Ergebnissteigerung waren unter anderem die guten Marktbedingungen – in erster Linie bei den Wertstoffen Altpapier/Karton und den Metallen – sowie die hohen Strom- und Wärmeerlöse für die aus der Welser Abfallverwertung (WAV) ausgekoppelten Mengen verantwortlich. Im EBIT des Vorjahres war unter anderem eine Wertaufholung im Bereich thermische Anlagen in Höhe von EUR 3,5 Mio. enthalten.

Auslastung der Verbrennungsanlagen

Thermisch verwertete Abfälle

in 1.000 t

Thermisch verwertete Abfallmenge (Balkendiagramm)

Die beiden Abfallverwertungsanlagen in Wels und Lenzing erreichten im Berichtszeitraum eine Durchsatzmenge von 297.332 t (Vorjahr: 285.442 t), was einem Anstieg um 4,2 % entspricht. Während die absoluten Durchsatzmengen der Verbrennungsanlage in Lenzing wegen ungeplanter Stillstände rückläufig waren, bewirkte die zeitliche Umstellung des Revisionsintervalls bei der Welser Anlage, die ab Beginn des Geschäftsjahres 2021/2022 erstmals nicht mehr geschäftsjahresübergreifend durchgeführt wurde, einen Mengenanstieg im Halbjahresvergleich. Die Durchsatzmengen je Betriebsstunde lagen ebenfalls leicht über dem Vorjahr.

Bei der Verbrennungsanlage in Lenzing wurde die jährliche Revision im Zeitraum von 12.03.2022 bis 15.04.2022 durchgeführt. In Wels werden die Revisionen für die beiden Verbrennungslinien wie geplant erst in der zweiten Geschäftsjahreshälfte durchgeführt.

Aus der Abfallverbrennungsanlage Wels wurden im Berichtszeitraum 163 GWh Wärme (Vorjahr: 158 GWh) in das Fernwärmenetz der Stadt Wels und an einen weiteren Großkunden abgegeben. Die Stromaufbringung belief sich auf 100 GWh (Vorjahr: 91 GWh).

Die Behandlungsanlage für gefährliche Abfälle in Steyr war im Berichtszeitraum sehr gut ausgelastet.

Gesamtmenge Abfälle umgeschlagen

in 1.000 t

Gesamtmenge Abfälle umgeschlagen (Balkendiagramm)

Im Vergleich zum Vorjahr entwickelten sich die gesamten umgeschlagenen Mengen in Österreich und Südtirol mit 790.774 t rückläufig (1. Halbjahr 2020/2021: 843.713 t), was unter anderem auf Rückgänge bei Altholz zurückzuführen ist.

Das strategisch verankerte Kostenmanagement wurde im Berichtszeitraum konsequent fortgesetzt und die laufenden Optimierungsprojekte wurden weiter umgesetzt.

Die Umbauarbeiten rund um die Verlegung der Firmenzentrale von Hörsching nach Wels an den Standort der WAV wurden abgeschlossen. Die Firmensitzverlegung und die Übersiedelungsarbeiten konnten im ersten Halbjahr 2021/2022 durchgeführt werden.

Intensiv gearbeitet wurde am Standort Wels am weiteren Ausbau der Fernwärmeauskopplung aus der WAV. Die vertraglich fixierte Neuregelung der Zusammenarbeit zwischen der Energie AG und der eww ag, die das Ziel verfolgt, die Stadt Wels sowie die angrenzenden Gebiete künftig noch effizienter mit Fernwärme versorgen zu können, wird ab 01.05.2022 umgesetzt. Im ersten Halbjahr 2021/2022 standen die hierzu erforderlichen technischen Umbau- und Errichtungsarbeiten sowie die Vorbereitung auf die organisatorischen Änderungen im Mittelpunkt der Tätigkeiten.

Die im Vorjahr eingeleiteten österreichweiten Ermittlungen der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in der Abfallwirtschaftsbranche dauern weiter an. Die Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH (Umwelt Service GmbH) wirkt an der Aufklärung aktiv mit und hat gegenüber der BWB volle Kooperationsbereitschaft zugesichert.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Südtirol haben sich seit Beginn des Geschäftsjahres 2021/2022 verbessert. Trotz des allgemeinen Wirtschaftswachstums und der weitgehenden Stabilisierung der ökonomischen Parameter schritt die Erholung der einzelnen Branchen jedoch nicht einheitlich voran. Für das am Standort Neumarkt tätige Entsorgungsunternehmen stellte im ersten Halbjahr 2021/2022 unter anderem der massive Konkurrenzdruck beim Akquirieren der Papiermengen eine große Herausforderung dar.

Im Berichtszeitraum herrschten in der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung in Österreich weitgehend stabile Rahmenbedingungen. Die Schwerpunktthemen der WDL-WasserdienstleistungsGmbH waren die Aufrechterhaltung der sicheren Versorgung mit Trinkwasser bzw. die Weiterentwicklung der angebotenen Dienstleistungen. Im ersten Halbjahr 2021/2022 ist es gelungen, einen wichtigen Vertrag mit einem Großkunden im Bereich Kanalservice erfolgreich zu verlängern.

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