10. Sonstige Angaben

Insbesondere in der Stromerzeugung, dem Stromvertrieb und dem Gasgeschäft sind witterungsbedingte Schwankungen der Umsätze und Ergebnisse innerhalb des Geschäftsjahres zu verzeichnen. Im Segment Energie werden dabei im ersten Halbjahr tendenziell höhere Ergebnisse erzielt als im zweiten Halbjahr. Aufgrund eingeschränkter Bautätigkeit in den Herbst- und Wintermonaten sind die Investitionen in Sachanlagevermögen im ersten Halbjahr grundsätzlich niedriger als jene im zweiten Halbjahr. Der Erzeugungskoeffizient betrug im ersten Halbjahr 1,03 (Vorjahr: 0,94).

Die Zugänge zu Sachanlagen betragen im ersten Halbjahr 2022/2023 EUR 68,6 Mio. (Vorjahr: EUR 60,9 Mio.) der Buchwertabgang beträgt EUR 2,2 Mio. (Vorjahr: EUR 1,4 Mio.). Die Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagevermögen betragen EUR 73,3 Mio. (Vorjahr: EUR 52,5 Mio.).

Volatile Preise für Strom und Gas führten im Berichtszeitraum sowie im Vorjahr zu hohen Zahlungsströmen aus derivativen Finanzinstrumenten. Die Kapitalflussrechnung beinhaltet laufende Auszahlungen für Sicherungsgeschäfte in Höhe von EUR -877,2 Mio. (Vorjahr: Einzahlungen in Höhe von EUR 667,1 Mio.) sowie Einzahlungen aus nicht mehr erforderlichen, für Börsengeschäfte zu hinterlegende Sicherheiten in Höhe von EUR 289,3 Mio. (Vorjahr: Auszahlungen in Höhe von EUR -288,7 Mio.). Darüber hinaus wurden im Vorjahr aufgrund der damaligen Situation Sicherungsinstrumente, insbesondere im Zusammenhang mit thermischen Erzeugungsanlagen (Absicherung des Zukaufs von Gas und CO2-Zertifikaten, Lieferung von Strom) rückabgewickelt. Aus der Rückabwicklung entstanden im Vorjahr Erträge in Höhe von EUR 36,5 Mio.. Darüber hinaus wurden im Vorjahr aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen die Kriterien für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften im Zusammenhang mit bestimmten thermischen Erzeugungsanlagen (Absicherung des Zukaufs von Gas und CO2-Zertifikaten, Lieferung von Strom) nicht mehr erfüllt. Aus diesem Sachverhalt resultierten im Vorjahr Erträge in Höhe von EUR 43,0 Mio. sowie Aufwendungen in Höhe von EUR -32,8 Mio..

Im ersten Halbjahr 2022/23 reduzierten sich die in der Bilanz gesondert ausgewiesenen Aktiv- und Passivposten aus derivativen Finanzinstrumenten deutlich. Die Verringerung ist auf im Vergleich zum 30.9.2022 niedrigeren Preisen für Strom und Gas sowie der Erfüllung von Kontrakten im ersten Halbjahr 2022/23 zurückzuführen.

Nach Ablauf einer seitens Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH abgegebenen Preisgarantie für Stromkunden wurde im Jänner 2023 eine Preisanpassung aufgrund stark gestiegener Bezugskosten vorgenommen. Vor dem Hintergrund der unsicheren Rechtslage innerhalb der gesamten Branche durch die neuen Preisanpassungsregelungen für Strom haben sich die Energie AG und Interessensvertretungen verständigt, gegen Leistung einer Einmalzahlung auf die Einbringung von Klagen zu verzichten und so einen langjährigen Rechtsstreit zu vermeiden. Die von der per 2.1.2023 durchgeführten Preiserhöhung Strom betroffenen Kunden erhalten abhängig vom Verbrauch eine Einmalzahlung in Höhe von EUR 25,00, EUR 50,00 oder EUR 100,00. Für diesen Sachverhalt wurde per 31.3.2023 eine Rückstellung in Höhe von EUR 20,5 Mio. gebildet, die Rückstellung ist im zweiten Halbjahr 2022/23 zahlungswirksam.

Im ersten Halbjahr 2022/23 wurden Dividenden in Höhe von EUR 53,2 Mio. (Vorjahr EUR 66,5 Mio.) an die Aktionäre der Energie AG Oberösterreich ausgeschüttet.

Linz, am 30. Mai 2023

Der Vorstand der Energie AG Oberösterreich

Dr. Leonard Schitter
CEO

Dr. Andreas Kolar
CFO

Dipl.-Ing. Stefan Stallinger MBA
COO

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