Segment Entsorgung

Segmentübersicht Entsorgung

 

 

Einheit

 

1. HJ
2022/2023

 

1. HJ
2021/2022

 

Entwicklung

Gesamtumsatz

 

Mio. EUR

 

139,2

 

139,7

 

-0,4 %

EBIT

 

Mio. EUR

 

21,2

 

26,9

 

-21,2 %

Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen

 

Mio. EUR

 

10,1

 

4,9

 

> +100,0 %

Mitarbeiter:innen Durchschnitt

 

FTE

 

824

 

825

 

-0,1 %

Gesamtmenge Abfälle umgeschlagen

 

1.000 t

 

755

 

791

 

-4,6 %

Thermisch verwertete Abfallmenge

 

1.000 t

 

302

 

297

 

1,7 %

Entsorgungswirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Erbringung der Entsorgungsdienstleistungen änderten sich im ersten Halbjahrs 2022/2023 im Vergleich zu den Vorperioden teilweise markant. In Anbetracht der hohen Inflation und der gestiegenen Kosten für Logistikleistungen bei gleichzeitig sinkender Wirtschaftsproduktivität und zunehmend schwierigen Bedingungen für die Gewerbe- und Industriebetriebe gestaltete sich die Durchsetzung von Preiserhöhungen für die klassischen Entsorgungsdienstleistungen herausfordernd.

Zum einen waren die auf dem Markt verfügbaren Abfälle, die einer thermischen Verwertung zugeführt werden müssen, insbesondere zu Geschäftsjahresbeginn deutlichen Mengenschwankungen unterworfen. Ursächlich dafür waren unter anderem die Veränderungen der allgemeinen Wirtschaftssituation bzw. der Produktivität der Gewebe- und Industriebetriebe. Trotz dieser Volatilitäten waren im Verlauf des ersten Halbjahres 2022/2023 genügend Abfälle auf dem Markt verfügbar, sodass die thermischen Abfallverwertungsanlagen weiterhin gut ausgelastet waren.

Zum anderen änderten sich die Rahmenbedingungen für die Wertstoffe Altpapier/Karton sowie für Metalle gegenüber dem Vorjahr zum Teil recht deutlich. Nach dem sehr hohen Vorjahresniveau wurde bei den Metallpreisen in den ersten Monaten des Berichtszeitraums ein Rückgang verzeichnet. Zum Ende des ersten Halbjahres 2022/2023 pendelten sich die Metallpreise auf einem zwar unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres liegenden, aber dennoch wieder zufriedenstellenden Niveau ein.

Ähnlich verlief die Entwicklung bei Altpapier/Karton. Hier war ein deutlicher Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahr festzustellen und auch die Nachfrage nach Altpapier/Karton reduzierte sich drastisch. Gegen Ende des ersten Halbjahres 2022/2023 verbesserte sich die Situation jedoch wieder.

Zudem sieht die Verpackungsverordnungsnovelle (VVO) ab 01.01.2023 eine verpflichtende Teilnahme an einem Sammel- und Verwertungssystem für gewerbliche Verpackungen vor. Dabei sind gewerbliche Kartonagen obligatorisch an ein Sammel- und Verwertungssystem zu übergeben. Dies führte zu Änderungen bzw. zum Entfall von Vermarktungsmöglichkeiten für die Entsorgungsbetriebe bei diesen Wertstoffen. Die finanziellen Auswirkungen können jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden, da die sonstigen Rahmenbedingungen bei der Erbringung von Dienstleistungen wie zum Beispiel Transport und Manipulation, die weiterhin von den Entsorgungsbetrieben durchgeführt werden, noch nicht endgültig feststehen.

Seit 01.01.2023 müssen Abfalltransporte über 10 Tonnen für Strecken über 300 Kilometer mit der Bahn oder ähnlichen klimafreundlichen Transportmitteln durchgeführt werden, wobei die Kilometerschwelle bis 01.01.2026 auf 100 Kilometer sinkt. Bislang sind noch relativ wenige Bahntransporte von dieser Regelung betroffen.

Geschäftsverlauf im Segment Entsorgung

Der Umsatz im Segment Entsorgung belief sich im ersten Halbjahr 2022/2023 auf EUR 139,2 Mio. und lag somit in etwa auf dem Vorjahresniveau von EUR 139,7 Mio.. Das EBIT sank von EUR 26,9 Mio. im ersten Halbjahr 2021/2022 auf EUR 21,2 Mio. im Berichtszeitraum.

Für die Ergebnisrückgänge waren gesunkene Preise bei den Wertstoffen Altpapier/Karton und den Metallen verantwortlich. Dazu kamen noch Teuerungen, die sich beispielsweise bei den Betriebsmitteln und der Instandhaltung bemerkbar machten. Die Strom- und Wärmeerlöse aus der Welser Abfallverwertung (WAV) sowie die EBIT-Beiträge aus den übrigen Entsorgungsdienstleistungen lagen über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Auslastung der Verbrennungsanlagen

Thermisch verwertete Abfallmenge

in 1.000 t

Die beiden Abfallverwertungsanlagen in Wels und Lenzing erreichten im Berichtszeitraum eine Durchsatzmenge von 302.434 t (Vorjahr: 297.332 t), was einem Anstieg um 1,7 % entspricht.

In der Abfallverwertungsanlage in Wels waren die Durchsatzmengen aufgrund eines ungeplanten Stillstands im Dezember 2022 geringer als im Vorjahr. Die Aufrechterhaltung der Fernwärmeversorgung der Stadt Wels konnte dennoch jederzeit sichergestellt werden. Die Durchsatzmengen der Verbrennungsanlage in Lenzing waren im ersten Halbjahr 2022/2023 höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, was auf die ungeplanten Stillstände im ersten Halbjahr 2021/2022 zurückzuführen ist.

Bei der Verbrennungsanlage in Lenzing wurde die jährliche Revision im Zeitraum von 17.03.2023 bis 06.04.2023 durchgeführt. In Wels werden die Revisionen für die beiden Verbrennungslinien wie geplant erst in der zweiten Geschäftsjahreshälfte 2022/2023 durchgeführt.

Gesamtmenge Abfälle umgeschlagen

in 1.000 t

Aus der Abfallverwertungsanlage Wels wurden im Berichtszeitraum 202 GWh Wärme (Vorjahr: 163 GWh) in das Fernwärmenetz der Stadt Wels und an einen weiteren Großkunden abgegeben. Die Stromaufbringung belief sich auf 91 GWh (Vorjahr: 100 GWh).

Die Behandlungsanlage für gefährliche Abfälle in Steyr war im Berichtszeitraum sehr gut ausgelastet.

Im Vergleich zum Vorjahr entwickelten sich die gesamten umgeschlagenen Mengen in Österreich und Südtirol mit 754.712 t rückläufig (1. Halbjahr 2021/2022: 790.774 t), wobei der Standort in Südtirol einen Anstieg der umgeschlagenen Mengen verzeichnen konnte.

Das strategisch verankerte Kostenmanagement wurde im Berichtszeitraum konsequent fortgesetzt und die laufenden Optimierungsprojekte wurden weiter umgesetzt.

Intensiv gearbeitet wurde im ersten Halbjahr 2022/2023 am weiteren Ausbau der Fernwärmeauskopplung aus der WAV. Dabei standen weiterhin technische Umbau- und Errichtungsarbeiten sowie organisatorische Änderungen im Mittelpunkt der Tätigkeiten.

Die im Geschäftsjahr 2020/2021 eingeleiteten, österreichweiten Ermittlungen der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in der Abfallwirtschaftsbranche dauern weiter an. Die Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH (Umwelt Service GmbH) wirkt an der Aufklärung aktiv mit und hat gegenüber der BWB volle Kooperationsbereitschaft zugesichert.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Südtirol waren mit Ausnahme des Papierbereichs seit Beginn des Geschäftsjahres 2022/2023 stabil. Der Rückgang der Papiermengen konnte durch Gewerbe- und Industrieabfälle bzw. Ersatzbrennstoffe (EBS) kompensiert werden. Der Umschlag am Standort wurde deutlich erhöht.

Im Berichtszeitraum herrschten in der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung in Österreich weitgehend stabile Rahmenbedingungen. Die Schwerpunktthemen der WDL-WasserdienstleistungsGmbH waren die Aufrechterhaltung der sicheren Versorgung mit Trinkwasser bzw. die Weiterentwicklung der angebotenen Dienstleistungen.

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