Segment Netz

Segmentübersicht Netz

 

 

Einheit

 

1. HJ
2022/2023

 

1. HJ
2021/2022

 

Entwicklung

Gesamtumsatz

 

Mio. EUR

 

238,3

 

215,8

 

10,4 %

EBIT

 

Mio. EUR

 

26,6

 

41,9

 

-36,5 %

Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen

 

Mio. EUR

 

37,7

 

35,0

 

7,7 %

Mitarbeiter:innen Durchschnitt

 

FTE

 

585

 

582

 

0,5 %

Stromnetzabgabe Endkund:innen

 

GWh

 

4.017

 

4.258

 

-5,7 %

Gasnetzabgabe Endkund:innen

 

GWh

 

9.699

 

12.116

 

-19,9 %

Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen im Segment Netz

Die Netznutzungsentgelte in der Sparte Strom wurden aufgrund der Situation auf dem Energiemarkt, die zu einer enormen Steigerung der Netzverlustkomponente führte, seitens der Regulierungsbehörde per 01.01.2023 zwischen 35,8 % und 72,6 % erhöht. Der österreichische Nationalrat hat daher entschieden, einen kostenreduzierenden Beitrag bei den Netzverlustentgelten für Bezugsanlagen für das Jahr 2023 zuzuschießen. Ein Großteil des Anstiegs des Netzverlustentgeltes wurde durch den staatlichen Zuschuss und die zwischenzeitlich rückläufige Entwicklung der Marktpreise abgefedert und die Tarife wurden ab 01.03.2023 entsprechend reduziert. Gegenüber dem Vorjahr stiegen somit die Netznutzungsentgelte ab 01.03.2023 zwischen 5,6 % und 10,3 %, wobei nunmehr für Entnehmer:innen und Einspeiser:innen Tarife in unterschiedlicher Höhe verordnet wurden.

Die Netznutzungsentgelte im Bereich Gas für Endverbraucher:innen der Netzebene 3 stiegen um 23,5 %, in der Netzebene 2 um 40,8 %. Der Grund für diese deutlichen Steigerungen waren auch in diesem Bereich die höheren Netzverlustkosten und höhere vorgelagerte Netzkosten.

Mit 01.01.2023 begann die vierte – wiederum 5-jährige – Regulierungsperiode im Gasbereich. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/2023 war ein Schwerpunkt im Segment Netz die Einleitung des Kostenermittlungsverfahrens für die fünfte Regulierungsperiode Strom. Neben umfangreichen Anforderungen und Rückfragen der Behörde fanden Expert:innengespräche zur Diskussion und Festlegung der Ausgestaltung der Parameter zur fünften Regulierungsperiode statt.

Geschäftsverlauf im Segment Netz

Der Umsatz im Segment Netz belief sich im Berichtszeitraum auf EUR 238,3 Mio. und stieg somit gegenüber dem Vorjahr um 10,4 %. Das EBIT des Segments Netz betrug im ersten Halbjahr 2022/2023 EUR 26,6 Mio., was einem Rückgang um 36,5 % entspricht. Verantwortlich dafür waren vor allem rückläufige transportierte Mengen sowohl im Strom- als auch im Gasnetz, höhere Netzverlustkosten und vorgelagerte Netzkosten. Diese konnten durch die regulatorische Anhebung der Netznutzungsentgelte nur teilweise kompensiert werden. Darüber hinaus stiegen aufgrund der getätigten Investitionen auch die Abschreibungen im Bereich der Strom- und Gasnetze sowie andere Aufwendungen.

Strom- und Gasnetz als Rückgrat der oberösterreichischen Versorgungsinfrastruktur

Stromnetzabgabe Endkund:innen

in GWh

Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sank die Stromnetzabgabe im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres um insgesamt 5,7 % von 4.258 GWh auf 4.017 GWh. Insbesondere die hohen Strompreise führten zu Einsparungen bei Kund:innen auf allen Netzebenen.

Netzbetrieblich herausfordernd war eine Folge mehrerer Stürme in den ersten Monaten des Kalenderjahres 2023, welche durch auf Stromleitungen stürzende Bäume die Stromversorgung beeinträchtigten. Das 110-kV-Hochspannungsnetz erwies sich in dieser Situation einmal mehr als starkes und sicheres Rückgrat der oberösterreichischen Stromversorgung.

Anfang März 2023 wurde der neue, aktualisierte Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2032 veröffentlicht. Er soll die Strom-Infrastruktur in Oberösterreich noch schneller auf die aktuellen und künftigen Anforderungen ausrichten. Operativ wurde im Berichtszeitraum an der Erweiterung des 380/110-kV-Umspannwerks Wagenham weitergearbeitet, bei den Projekten „Stromversorgung Alm- und Kremstal“ sowie „Stromversorgung Pramtal Süd“ wurden Restarbeiten und Kollaudierungen durchgeführt. Beim Projekt „Stromversorgung Mühlviertel Rohrbach – Langbruck“ wurden die Unterlagen für die erforderliche Umweltverträglichkeitserklärung erstellt. In Steyr wurden vorbereitende Arbeiten für die Generalsanierung der 110-kV-Leitung von Steyr-Ost nach Steyr-Nord begonnen und die Planungsarbeiten für das Umspannwerk Rottenbach im Berichtszeitraum weitgehend abgeschlossen. Beim Projekt „Zentralraum OÖ“ konnte der UVP-Bescheid in erster Instanz erwirkt und die Bauumsetzung begonnen werden.

Die Notwendigkeit zur Dekarbonisierung des Energieverbrauchs und die von der Politik dafür gesetzten Rahmenbedingungen hatten zur Folge, dass das Interesse an dezentraler Erzeugung auf Basis erneuerbarer Energieträger in den letzten Jahren schon deutlich gestiegen war. Im Geschäftsjahr 2021/2022 nahm das Interesse an privaten Photovoltaik-(PV-)Anlagen mit Beginn des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine und aufgrund einer zusätzlichen Motivation aus Sicherheitsgedanken heraus sprunghaft zu. Die Anfragen für einen Netzanschluss einer PV-Anlage vervielfachten sich gegenüber dem Vorjahr mit einer Anzahl von über 35.000 im Jahr 2022. Die anhaltend hohe Zahl an Netzanschlussanfragen für Einspeiseanlagen führte im Berichtszeitraum trotz bereits im Vorjahr ergriffener Maßnahmen zu Engpässen im Bearbeitungsprozess und auch bereits im Stromnetz selbst. Dank weiterer Automatisierungsschritte und kurzfristiger Unterstützung konnten die enorm hohen Antragszahlen bearbeitet werden. Ergänzende Maßnahmen bis hin zu Überlegungen für strukturelle Änderungen sind in Vorbereitung, um die Versorgungsqualität für Netzkund:innen als oberste Priorität weiterhin sicherstellen zu können.

Gasnetzabgabe Endkund:innen

in GWh

Die Gasnetzabgabe reduzierte sich im Berichtszeitraum auf 9.699 GWh und somit um 19,9 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (12.116 GWh). Der Mengenrückgang betraf sowohl den Industrie- als auch den Haushaltssektor und wurde durch die sehr hohen Gaspreise sowie den eher warmen Winter beeinflusst.

Neben Instandhaltungsmaßnahmen wie beispielsweise Sanierungen von Minderdeckungen und Reparaturen von Isolationsfehlern an den Gas-Hochdruckleitungen wurden auch erforderliche umfangreiche Umbauten mehrerer Reduzierstationen gestartet.  An vier Gas-Hochdruckleitungen wurden im Berichtszeitraum die Umlegungen bzw. Trassierungen für die notwendige Umlegung aufgrund von Fremdprojekten begonnen.

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