Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen für die Energie AG werden im Rahmen des Strategieprozesses regelmäßig evaluiert und kontinuierlich unter Einbindung interner Interessensgruppen (z.B. Vorstand, Führungskräfte, Mitarbeiter, Aufsichtsrat und Eigentümer) und externer Stakeholder (z.B. Kunden, Projektanrainer, Vertreter aus Politik und Verwaltung, Banken, Versicherungen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs)) weiterentwickelt. In einer Wesentlichkeitsmatrix wurden die Nachhaltigkeitsthemen von „wichtig“ bis „sehr wichtig“ eingestuft. Auf Basis dieser Wertungsmatrix wurden die zu erhebenden quantitativen und qualitativen Leistungsindikatoren festgelegt. Die Wesentlichkeitsmatrix wurde an die Ergebnisse des Strategieprozesses 2019/2020 angepasst und im Juli 2020 aktualisiert.
Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen des Energie AG-Konzerns werden in folgenden Kapiteln behandelt:
Wirtschaft und Konzern-Lagebericht
- Partner für Eigen- und Fremdkapitalgeber
- Zukunftsfähige Geschäftsmodelle – Innovation
- Versorgungssicherheit und -qualität
- Kundenorientierung und -zufriedenheit
- Regionale Verantwortung und gesellschaftliches Engagement
- Klimaschutz
- Ressourcenschonung
- Verantwortungsvoller Arbeitgeber
- Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz
Compliance (inkl. Achtung der Menschenrechte)
- Legal Compliance und Korruptionsprävention
Stakeholder-Dialog
Die Energie AG nutzt den proaktiven Stakeholder-Dialog als wertvolles strategisches Instrument und hat diesen als essenziellen Eckpfeiler für Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit definiert.
Unter seinen vielen Stakeholdern widmet der Energie AG-Konzern den Kunden und Mitarbeitern besonderes Augenmerk. Der intensive Austausch mit internen wie externen Interessensgruppen wird vorwiegend dazu genutzt die Bedürfnisse der Kunden treffsicher zu befriedigen.
Im Rahmen eines neu geschaffenen Kundenforums werden aktuelle Vertriebsprojekte im kritisch-konstruktiven Dialog diskutiert, siehe Soziales, Kundenorientierung
Im Sinne ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung sucht die Energie AG den direkten Stakeholder-Kontakt auf regionalen und überregionalen Veranstaltungen sowie im Rahmen der Regionaltour des Vertriebes, um Kunden praktische Lösungsansätze zum verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Energieressourcen zu vermitteln.
Um transparente Information und Kommunikation ist der Energie AG-Konzern insbesondere bei Infrastrukturprojekten bemüht, die mit Eingriffen in sensible Lebens- und Landschaftsräume verbunden sind. Betroffene Stakeholder werden bereits im Frühstadium der Planungsphase über Projekte informiert und im direkten Dialog in einzelne Verfahrensschritte eingebunden, um Verständnis für die Maßnahmen und den größtmöglichen Konsens zu erzielen.
Ein Musterbeispiel für nachhaltige Zusammenarbeit ist das Modell der Bürgerbeteiligung rund um die Welser Abfallverwertung. Es besteht seit 1991 und ist damit europaweit das am längsten praktizierte und erfolgreichste Modell eines Bürgerbeteiligungs-, Mediations- und Projektumfeld-Managementverfahrens.
Zentrales Element dieses Modells ist eine Umweltkommission als Bindeglied zwischen der Energie AG als Betreiber der Abfallverwertungsanlage und den Anrainern bzw. Anrainergemeinden. Dank offener, ehrlicher Kommunikation bei gleichzeitiger Kontrolle eines geregelten Ablaufs wurden mithilfe dieses Verfahrens gegenseitiges Verständnis und Vertrauen entwickelt bzw. nachhaltig gestärkt.
Dieses Modell wurde um die demokratiepolitischen Grundsätze der Energie AG erweitert, mit denen sich der Energie AG-Konzern freiwillig dazu bekennt, die Interessen betroffener Stakeholder gerade bei Bauprojekten und Genehmigungsverfahren über das gesetzliche Maß hinaus zu berücksichtigen.
Um Konflikten bei Vorhaben des Netz(aus)baus – vor allem hinsichtlich der beabsichtigten Trassenführung bei 110-kV-Hochspannungsleitungen – vorzubeugen, wurde im März 2017 der „Leitfaden für Planungsprozesse zur Trassenfestlegung bei neuen Hochspannungsanlagen“ entwickelt. In Anlehnung an den bewährten Trassenfindungsprozess im Straßenbau wird damit sichergestellt, dass die objektiv bestmögliche Leitungstrasse aus einem breiten, interdisziplinären Blickwinkel nach festgelegten Grundprinzipien ermittelt wird.
Dieser Leitfaden wurde vom Land Oberösterreich das erste Mal beim Projekt Stromversorgung Mühlviertel (110-kV-Projekt Rohrbach – Bad Leonfelden – Rainbach, Gemeinschaftsprojekt der Netz OÖ und der LINZ NETZ GmbH) angewandt und mit allen interessierten Stakeholdern aktiv über Vor- und Nachteile möglicher Trassenverläufe diskutiert. Auch die Detailplanungen erfolgten in enger Abstimmung bzw. im direkten Dialog mit den Grundeigentümern.
Zur Optimierung interner Prozesse und Betriebsabläufe richtet der Energie AG-Konzern interne Ideenwettbewerbe aus, um den praktischen Erfahrungsschatz bzw. das kreative Potenzial der Mitarbeiter zu nutzen (Projekte „Neuland“, „Loominati“). Die in einem mehrstufigen Auswahlverfahren festgelegten Siegerprojekte werden direkt im Anschluss in die Praxis umgesetzt. Die Projektanten erfahren durch diese Möglichkeit des unmittelbaren persönlichen Mitgestaltens im Unternehmen besondere Wertschätzung, der Konzern profitiert von der Prozessoptimierung ebenso wie die davon betroffenen Mitarbeiter und Kunden. Siehe auch Wirtschaft, Innovation.
In dem Bewusstsein, dass der Unternehmenserfolg eng an das Engagement der Mitarbeiter gekoppelt ist, ist die Energie AG laufend bestrebt, ihr Image als attraktiver Arbeitgeber auszubauen und ein Arbeitsumfeld zu bieten, das nicht nur interessante Entwicklungsmöglichkeiten umfasst, sondern auch individuelle Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt.
Weitere Informationen und Initiativen des Energie AG-Konzerns, die auf die Befriedigung der Bedürfnisse und Berücksichtigung der Interessen dieser wichtigen Stakeholdergruppe abzielen, sind im Kapitel Arbeitnehmer – Verantwortungsvoller Arbeitgeber zusammengefasst.
Als Basis für die Umsetzung des Stakeholder-Managements dient der Verhaltenskodex des Energie AG-Konzerns mit dem Titel „So denken wir, so handeln wir“. Darin sind die Grundsätze fairer, transparenter und nachhaltiger Geschäftspraktiken definiert, zu denen sich jeder Mitarbeiter als Teil des Unternehmens bekennt bzw. verpflichtet.
Medienanalyse
Die nichtfinanziellen Informationen der Energie AG werden durch Berichte über Konzernthemen in relevanten oberösterreichischen und nationalen Medien ergänzt.
Im Berichtszeitraum haben Beiträge im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie die Medienlandschaft weitgehend dominiert. Für positives Medienecho sorgte hierbei die öffentliche Präsenz des Energie AG-Konzerns als zuverlässiger Anbieter systemkritischer Infrastruktur und Dienstleistungen, der der zum Teil massiv verunsicherten Bevölkerung auch während des landesweiten COVID-19-Lockdown durch sein intensives Bemühen um eine weiterhin uneingeschränkte Versorgung Rückhalt bot.
Erwähnung in den Medien fanden weiters aktuelle Infrastrukturprojekte (Leitungsbau, Kraftwerksprojekte zum Ausbau und zur Sicherung der Stromversorgung etc.), Ökologisierungsmaßnahmen (z.B. Fischaufstiegshilfen) sowie Themen des Umwelt- und Klimaschutzes im Zusammenhang mit den ambitionierten Zielen und Vorgaben der Bundesregierung betreffend Energiewende.