Die Umweltziele des Energie AG-Konzerns sind:
- Enabler der Energiewende durch Ausbau erneuerbarer Energie
- Ressourcenschonung
- Gewährleistung einer umweltgerechten und gesetzeskonformen Kreislaufwirtschaft
Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen des Energie AG-Konzerns im Bereich Umwelt sind Klimaschutz und der verantwortungsbewusste, schonende Umgang mit natürlichen Energieressourcen. Sie sind im Kapitel Umwelt nach den Segmenten Energie, Netz, Entsorgung, Tschechien und Holding & Services gegliedert.
Die Einhaltung der umweltrelevanten gesetzlichen Bestimmungen und die geforderte Compliance werden durch Due Diligence Maßnahmen mit einer regelmäßigen internen und externen Überprüfung sichergestellt. Sämtliche Prüfergebnisse sind den aktuellen Umwelterklärungen der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH (Umwelt Service GmbH) und der Energie AG Oberösterreich Erzeugung GmbH (Erzeugung GmbH) zu entnehmen.
Klimaschutz & Ressourcenschonung
Die Geschäftstätigkeit des Energie AG-Konzerns bedingt ein begründetes Maß an treibhausgaswirksamen Emissionen. Zur Stromproduktion sind thermische Anlagen unabdingbar, um die Versorgung und stabile Netze zu sichern. Den Emissionen setzt die Energie AG erhebliche positive Umweltbeiträge durch effiziente CO2-arme Energie- bzw. Wärmebereitstellung und den Nutzen aus Primärbrennstoff- bzw. Primärrohstoff-Substitution entgegen. Zusätzlich trägt die Aufbereitung alter Kühlschränke durch das Segment Entsorgung zur Einsparung von treibhausgaswirksamen Emissionen bei.
Im Geschäftsjahr 2019/2020 entstanden 1.350 kt CO2-Emissionen betreffend direkte CO2-Emissionen (Scope 1) (Vorjahr: 1.500 kt), davon sind 1.036 kt den fossilen Energieträgern (Vorjahr: 1.191 kt) und 313 kt den biogenen Energieträgern (Vorjahr: 308 kt) zuzurechnen. Der Energie AG-Konzern weist 62 kt indirekte CO2-Emissionen (Scope 2) auf (Vorjahr: 71 kt).
Die Emissionen des Energie AG-Konzerns entstehen überwiegend durch den Betrieb von thermischen Kraftwerken, Fernwärmeanlagen, Abfallverbrennungsanlagen, Blockheizkraftwerken sowie durch Antriebsenergie, Netzverluste, Prozesswärme, Gebäudeheizung und Fuhrpark.
Für die Berechnung der CO2-Emissionen wurden die Greenhouse Gas (GHG) Protocol Corporate Standards und die Global Reporting Initiative (GRI 305) Standards berücksichtigt.
CO2-Emissionen in Tonnen pro Jahr
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2019/2020 |
|
2018/2019 |
|
2017/2018 |
---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt |
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1.349.389 |
|
1.500.338 |
|
1.306.317 |
Geschäftsbereich |
|
2019/2020 |
|
2018/2019 |
|
2017/2018 |
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---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Erzeugung GmbH |
|
491.328 |
|
639.406 |
|
450.669 |
|||||
Segment Entsorgung |
|
483.828 |
|
485.526 |
|
499.195 |
|||||
Segment Tschechien |
|
32.062 |
|
35.254 |
|
35.791 |
|||||
Vertrieb GmbH |
|
23.966 |
|
26.444 |
|
25.579 |
|||||
Netz OÖ |
|
3.395 |
|
3.325 |
|
3.865 1) |
|||||
Business Services GmbH |
|
1.714 |
|
1.986 |
|
2.045 2) |
|||||
Gesamt |
|
1.036.292 |
|
1.191.942 |
|
1.017.143 |
|||||
|
Geschäftsbereich |
|
2019/2020 |
|
2018/2019 |
|
2017/2018 |
|||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Erzeugung GmbH |
|
138.406 |
|
145.859 |
|
145.313 |
|||
Segment Entsorgung |
|
166.952 |
|
155.096 |
|
136.576 |
|||
Segment Tschechien |
|
7.652 |
|
7.348 |
|
7.225 |
|||
Vertrieb GmbH |
|
86 |
|
93 |
|
60 |
|||
Netz OÖ |
|
0 |
|
0 |
|
0 |
|||
Business Services GmbH |
|
0 |
|
0 |
|
0 |
|||
Gesamt |
|
313.097 |
|
308.396 |
|
289.174 |
|||
|
Geschäftsbereich |
|
2019/2020 |
|
2018/2019 |
|
2017/2018 |
|||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Erzeugung GmbH |
|
4.566 |
|
4.587 |
|
5.581 |
|||||
Segment Entsorgung |
|
11.927 |
|
14.766 |
|
15.106 |
|||||
Segment Tschechien |
|
10.199 |
|
11.880 |
|
12.045 1) |
|||||
Vertrieb GmbH |
|
6.490 |
|
4.402 |
|
4.486 |
|||||
Netz OÖ |
|
28.739 |
|
35.465 |
|
36.565 |
|||||
Business Services GmbH |
|
0 |
|
0 |
|
0 |
|||||
Gesamt |
|
61.922 |
|
71.100 |
|
73.783 |
|||||
|
|
|
|
|
|
|
|||||
Gesamt Scope 1 + 2 (in tCO2eq) 2) |
|
1.411.311 |
|
1.571.438 |
|
1.380.099 |
|||||
|
Unter Scope 1 fallen direkte Emissionen aus Verbrennungsprozessen stationärer Anlagen, direkte Emissionen aus Verbrennungsprozessen mobiler Anlagen, direkte Emissionen flüchtiger Gase und direkte Emissionen aus Prozessen.
Direkte Treibhausgasemissionen entstehen durch die Umwandlung von Primärenergie in den eigenen Anlagen, Fahrzeugen und durch Gebäudebeheizung (ohne Strom). Darunter fallen sämtliche Brennstoffe und Treibstoffe wie Erdgas, Heizöl, Kohle, Diesel, Benzin, Flüssiggas und biogene Brennstoffe. Die Energie AG erzeugt daraus Strom und Fernwärme und betreibt damit den eigenen Fuhrpark.
Unter Scope 2 fallen indirekte Emissionen aus zugekauftem Strom sowie indirekte Emissionen aus Fernwärme/-kälte und aus gekauftem Dampf. Für alle Konzernbereiche wird für die Bemessung der CO2‑Emissionen aus zugekauftem Strom der Residualmix der Energie AG (141,57 gCO2/kWh) verwendet (Vorjahr: 170,26 gCO2/kWh), da sich der Großteil der Standorte im Versorgungsgebiet befindet, handelt es sich somit um eine Mischform des standort- und marktbasierten Berechnungsansatzes.
Indirekte Treibhausgasemissionen entstehen durch den Einsatz von Strom aus dem Netz und Wärme aus Energie AG-fremden Anlagen. Darunter fallen der Betrieb von Anlagen ohne eigene Stromerzeugung wie Stromversorgung von Energie AG-Gebäuden, Netzbezug bei Anlagenstillstand/-revision, Pumpstrom, Anlagen im Wassernetz und Anlagen im Gasnetz (ohne Gas-Eigenbedarf).
CO2-Emissionen der Stromproduktion
Die CO2-Emissionen der Stromproduktion 1)Stromkennzeichnung der Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH exkl. Businesskunden GmbH und Enamo Ökostrom GmbH; die CO2-Emissionen der Stromproduktion im Geschäftsjahr 2019/2020 lagen zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichtes 2019/2020 noch nicht vor. betrugen im Geschäftsjahr 2018/2019 34,17 g/kWh (Geschäftsjahr 2017/2018: 54,33 g/kWh). Ergab der Wert für die CO2-Emissionen für das Geschäftsjahr 2017/2018 noch 54,33 g/kWh, konnte dieser im Geschäftsjahr 2018/2019 durch vermehrten Einsatz umweltfreundlicher Energieträger deutlich auf 34,17 g/kWh reduziert werden. In weiterer Folge wird die Stromaufbringung für das Geschäftsjahr 2019/2020 komplett klimaneutral sein, wodurch die CO2-Emissionen einen Wert von 0 g/kWh aufweisen werden.
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Einheit |
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2018/2019 |
|
2017/2018 |
|
2016/2017 |
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CO2-Emissionen der Stromproduktion |
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g/kWh |
|
34,17 |
|
54,33 |
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58,30 |
Fuhrpark
Ihre Vorbild- und Vorreiterrolle hinsichtlich Ressourcenschonung unterstreicht die Energie AG durch Forcierung von Elektromobilität und alternativen Antriebsenergien. Der Anteil an E-Fahrzeugen im internen PKW-Fuhrpark wurde im Geschäftsjahr 2019/20 deutlich gesteigert.
Energieaudit
Im Energieaudit gemäß § 9 des Bundes-Energieeffizienzgesetzes (EEffG 2015), das alle vier Jahre durchgeführt wird, sind sämtliche österreichischen Standorte des Energie AG-Konzerns erfasst. Das letzte Energieaudit wurde im November 2019 abgeschlossen. Mit dem Energieaudit wird der wesentliche Energieverbrauchsbereich „Prozesse“ der relevanten Standorte detailliert analysiert und auditiert. Der Bereich „Prozesse“ umfasst Betriebsabläufe oder Anlagen in der Industrie (bspw. elektrische Antriebe und Anlagen, Warmwasser-Systeme in der Industrie). Der Anteil des Bereichs „Prozesse“ am Gesamtenergieverbrauch der Energie AG betrug im Geschäftsjahr 2017/2018 95,1 % (Geschäftsjahr 2014/2015: 92,0 %), jener des Bereiches Transport 4,2 % (Geschäftsjahr 2014/2015 4,0 %) und des Bereichs Gebäude 0,7 % (Geschäftsjahr 2014/2015 4,0 %).
Durch die stetigen Energieeffizienzsteigerungen bei Produktionsprozessen konnten im Zuge des Energieaudits nur bedingt größere Verbesserungspotenziale identifiziert werden. Zu den Top-Maßnahmen zählen die Steigerung der Fernwärmeauskopplung am Müllverbrennungsanlagenstandort Wels, die sich derzeit in der Detailplanung befindet, sowie die im Frühjahr/Sommer 2021 geplante Installation einer 50-kWp-PV-Anlage am Standort Attnang/Redlham. Des Weiteren werden Maßnahmen wie der Austausch der Beleuchtung bzw. Dämmung von Rohrleitungen sukzessive umgesetzt. Zusätzlich zu den Maßnahmen aus dem Energieaudit sind beispielsweise im Geschäftsjahr 2019/2020 am Standort Ötztal in Verbindung mit einer 400-kWp-PV-Anlage vier Ladestationen für E-Fahrzeuge in Betrieb genommen worden.