Segment Holding & Services

Geschäftsverlauf im Segment Holding & Services

Die Umsatzerlöse im Segment Holding & Services lagen im Berichtszeitraum mit EUR 249,4 Mio. leicht über dem Vorjahresniveau von EUR 242,1 Mio.

Positiv entwickelte sich auch das operative Ergebnis des Segments Holding & Services, welches von EUR 5,7 Mio. im Vorjahr um 54,4 % auf EUR 8,8 Mio. im Berichtszeitraum anstieg. Neben mehreren Immobilienverkäufen trugen im Geschäftsjahr 2018/2019 alle Servicegesellschaften mit EBIT-Steigerungen positiv zur Ergebnisentwicklung in diesem Segment bei. Neben gestiegenen Aufwendungen im Zuge der Umstrukturierungen im Konzern und für Digitalisierungsprojekte wirkten gesunkene Ergebnisanteile aus at equity bewerteten Beteiligungen im Segment Holding & Services in Höhe von EUR 10,6 Mio. (Vorjahr: EUR 12,9 Mio.) rückläufig auf das operative Ergebnis des Segments Holding & Services. Der EBIT-Beitrag des Geschäftsfelds Telekom zeigte sich aufgrund einer Wertminderung von Telekom-Anlagen leicht rückläufig. Operativ entwickelte sich das Ergebnis des Geschäftsfelds Telekom jedoch auch im Berichtszeitraum positiv.

Glasfaserausbau als Basis für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich

Länge Glasfasernetz

in km

Infolge der fortschreitenden Digitalisierung ist eine möglichst flächendeckende Verfügbarkeit von lichtschnellem Breitbandinternet ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich. Die Energie AG unterstützt dieses Ziel durch den Ausbau ihres Glasfasernetzes, den zentralen Baustein des Geschäftsfelds Telekom. Das konzerneigene Glasfasernetz umfasste mit Ende des Berichtszeitraums rund 6.100 km (Vorjahr 5.550 km).

Im Zuge des Fiber-To-The-Home-(FTTH)-Ausbaus wurden bisher Siedlungsgebiete in 180 Gemeinden erschlossen, in denen Privatkunden auf das Produktportfolio „powerSPEEDprivat“ (Internet mit Geschwindigkeiten von bis zu 500 Mbps Download sowie ein TV-Produkt und Telefonie) zugreifen können. Im Berichtszeitraum konnte der FTTH-Ausbau erfolgreich fortgesetzt werden, sodass mittlerweile über 25.000 Haushalte erschlossen wurden.

Darüber hinaus erbringt die Energie AG Oberösterreich Telekom GmbH (Telekom GmbH) Strom-Messdienstleistungen für die Netz OÖ. Nach der Neufestlegung des Roll-Out-Zeitplans für intelligente Messgeräte (IME-VO-Novelle 2017) wurde im Stromnetz der Netz OÖ mit Ende des Geschäftsjahres 2018/2019 eine Anzahl von ca. 633.000 installierten AMIS-Zählern erreicht. Dies entspricht einem Ausbaugrad von 94 %.

Strategische Beteiligungen

Die at-equity einbezogenen Unternehmen Wels Strom GmbH und Salzburg AG sowie weitere Minderheitsbeteiligungen ergänzen das Geschäftsportfolio der Energie AG.

Die Wels Strom GmbH, eine 49-%-Beteiligung der Energie AG, ist das integrierte Stromversorgungsunternehmen der Stadt Wels. Weitere Geschäftsfelder sind die Wärmeaufbringung für das städtische Fernwärmenetz sowie Energiesysteme für Großkunden.

Im September 2017 wurde mit dem Neubau des 1901 errichteten Wasserkraftwerkes Traunleiten begonnen, welches schon bisher bis zu zwei Drittel der Stromproduktion aus Wasserkraft abdeckte. Bis Ende 2019 wird mit einem Investitionsvolumen von EUR 48,0 Mio. eine neue Anlage errichtet. Die Leistung wird dadurch auf 18 MW verdoppelt, die Jahresproduktion beträgt künftig 90 GWh.

Im Februar 2019 wurde die Wels Strom Business GmbH (100-%-Tochter der Wels Strom GmbH) gegründet, die seither Gewerbe- und Industriekunden betreut. Dadurch wird den unterschiedlichen Ansprüchen von Haushalts- und Businesskunden Rechnung getragen.

Im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr (01.01.2018 bis 31.12.2018) lag der Stromabsatz an Kunden mit 630 GWh unter dem Niveau des Vorjahres (2017: 675 GWh) und wurde zu 7,5 % durch Eigenproduktion, großteils aus Wasserkraft, gedeckt. Rund 36 % des Stromabsatzes erfolgten außerhalb des Netzgebietes der Wels Strom GmbH.

Die Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation (Salzburg AG) ist als regionales Infrastrukturunternehmen in den Sparten Strom, Erdgas, Fernwärme, Wasser, Mobilität und Telekommunikation tätig. Die Energie AG ist mit 26,13 % an der Gesellschaft beteiligt.

Im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr (01.01.2018 bis 31.12.2018) wurde der Wandel vom reinen Energieversorger und Infrastrukturdienstleister zum digitalen Technologieunternehmen unter anderem mit eigenen Projekten bzw. gemeinsam mit Start-ups weiter vorangetrieben. Der Ausbau erneuerbarer Energien hatte für das Unternehmen mit einem Investitionsvolumen von rund EUR 20 Mio. für Wasserkraftwerke, Photovoltaik-, Biomasse- und Ökoenergieanlagen im Jahr 2018 Priorität. Mit dem Kraftwerk Gries wurde 2019 die dreißigste Wasserkraftanlage der Salzburg AG in Betrieb genommen. Innovative Wege wurden auch bei der Produktentwicklung, beispielsweise im Bereich Photovoltaik für Mehrfamilienhäuser, eingeschlagen. Die Salzburg AG treibt darüber hinaus den Breitbandausbau im Bundesland Salzburg voran und investiert in die 5G-Technologie. Gleichzeitig ist das Unternehmen mit rund 51 Millionen Passagieren jährlich der größte Mobilitätsanbieter im Bundesland Salzburg.

Der Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2018 war wirtschaftlich gesehen durch steigende Preise auf den Energiemärkten gekennzeichnet. Der Stromabsatz an Kunden lag mit 3.266 GWh in etwa auf dem Niveau des Vorjahres und wurde zu rund 51 % durch Eigenproduktion gedeckt, welche zu 85,8 % aus erneuerbaren Quellen stammt. Der Erdgasabsatz ging um 5,3 % auf 1.671 GWh zurück, der Absatz an Fernwärme aufgrund des milderen Winters um 7,4 % auf 751 GWh. Die Anzahl der Kunden konnte wie in den vergangenen Geschäftsjahren sowohl bei Kabelfernsehen, Internet als auch bei der Telefonie gesteigert werden.

Shared Services

Die vier konzernübergreifenden Servicegesellschaften

• Energie AG Oberösterreich Business Services GmbH (Business Services GmbH),
• Energie AG Oberösterreich Customer Services GmbH (Customer Services GmbH),
• Energie AG Oberösterreich Personalmanagement GmbH (Personalmanagement GmbH) sowie
• Energie AG Oberösterreich Tech Services GmbH (Tech Services GmbH)

sind im Segment Holding & Services gebündelt.

Gemeinsam ist allen kaufmännischen und technischen Servicegesellschaften eine Leistungserbringung für den gesamten Konzern anhand genau definierter Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Orientierungsgrundlage für die Services sind dabei die Konditionen des externen Marktes für die entsprechenden Produkte und Dienstleistungen.

In der Business Services GmbH sind Dienstleistungen für den Energie AG-Konzern in den Bereichen Einkauf und Logistik, Immobilienmanagement, Informationstechnologie, Rechnungs­wesen sowie die Versicherungs- und Rechtsdienstleistungen gebündelt. Arbeits­schwerpunkte im Geschäftsjahr 2018/2019 waren die Realisierung von Projekten im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Konzerns, die Übernahme eines konzerninternen Immobilienportfolios von ca. 90 Objekten sowie zahlreiche Dienstleistungen im Zuge der Neustrukturierung der Bereiche Vertrieb und Erzeugung. Das im Geschäftsjahr 2014/2015 gestartete Projekt zur Anpassung der SAP-Systemarchitektur im Bereich Abrechnung und Kundenservices wurde fortgeführt. Im Geschäftsjahr 2018/2019 erfolgte hierbei die Produktivsetzung der Sparte Strom.

In das Projekt zur Anpassung der SAP-Systemarchitektur im Bereich Abrechnung und Kundenser­vices ist auch die Customer Services GmbH maßgeblich involviert. In dieser Gesellschaft sind die Kundenservicedienstleistungen des Konzerns sowie das Datenschutzbackoffice, die Abrechnung, das Wechselmanagement, das Forderungsmanagement und die Zahlungsabwicklung mit den Kun­den gebündelt. Das Geschäftsjahr 2018/2019 war darüber hinaus durch die Umsetzung der Markt­prozesse zu den gemeinschaftlichen Erzeugungsanlagen und die Erarbeitung des Customer-Consent-Management-Konzeptes für die Datenübermittlung an Dritte geprägt. Im Geschäftsjahr 2018/2019 wurden von den Mitarbeitern die Dienstleistungen für rund 1,55 Mio. Kundenverträge erbracht.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten der Personalmanagement GmbH stehen neben der Wahrnehmung der personalpolitischen und personalstrategischen Steuerungsfunktion für den Konzern sämtliche Agenden rund um Personalbetreuung, Personalverrechnung, Schulungsleistungen und Lehrlingsausbildung. Arbeitsschwerpunkte im Geschäftsjahr 2018/2019 waren wieder mehrere Employer-Branding-Aktivitäten sowie der Start eines Traineeprogramms mit dem Fokus auf weiblichen Trainees. Außerdem wurden im Berichtszeitraum die neu entwickelte Führungskräfte-­Akademie „Energie AG Future Lab“ erstmalig durchgeführt und eine „Zentrale Anlaufstelle für Konflikte“ installiert.

Für weiterführende Informationen zu den Aktivitäten der Personalmanagement GmbH siehe NFI-Bericht.

Als zentraler Know-how-Träger für alle technischen Dienstleistungen in der Energie AG ist die Tech Services GmbH der kompetente Ansprechpartner für Planung, Umsetzung und Instandhaltung. In erster Linie wurden diese Leistungen im Geschäftsjahr 2018/2019 für Schwesterunternehmen im Konzern erbracht. Zur Auslastungsglättung wurden auch Aufträge externer Kunden angenommen. Die größte Herausforderung im Berichtszeitraum stellte das steigende Auftragsvolumen, insbesondere beim Ausbau des Glasfasernetzes und bei der Umsetzung des „Stromnetzmasterplans Oberösterreich“, dar.