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Einheit |
2017/2018 |
2016/2017 |
Entwicklung |
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Gesamtumsatz |
Mio. EUR |
229,6 |
215,5 |
6,5 % |
||||
EBIT |
Mio. EUR |
17,4 |
7,0 |
148,6 % |
||||
Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen |
Mio. EUR |
12,6 |
11,3 |
11,5 % |
||||
Mitarbeiter Durchschnitt |
FTE |
854 |
793 |
7,7 % |
||||
Gesamtmenge Abfälle umgeschlagen |
1.000 to |
1.766 |
1.755 |
0,6 % |
||||
Thermisch verwertete Abfälle |
1.000 to |
642 |
630 |
1,9 % |
Entsorgungswirtschaftliche Rahmenbedingungen
Im Geschäftsjahr 2017/2018 herrschten in der Entsorgungsbranche weiterhin günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, womit sich der positive Trend aus dem Vorjahr fortsetzte. Bedingt durch den seit 01.01.2018 seitens des chinesischen Umweltministeriums ausgerufenen Importstopp von Altkunststoff-Abfällen haben sich die globalen Abfallströme verschoben. Für den europäischen Entsorgungsmarkt bedeutete dies, dass unter anderem die Mengen an Kunststoffabfällen geringerer Qualitäten, die nicht mehr recyclingfähig sind und somit einer thermischen Verwertung zugeführt werden müssen, angestiegen sind. Dies sicherte allen Müllverbrennungsanlagen europaweit eine hohe Auslastung, wobei sich für den Anlagenbetrieb aufgrund der Verwertung heizwertreicherer Inputmaterialien und, damit verbunden, niedrigerer Durchsatzmengen mittelfristig neue Herausforderungen stellen werden.
National wie international steht unter anderem das Thema verantwortungsvolles Wertstoffmanagement weiter im Mittelpunkt. Um die Lücke zwischen Abfallwirtschaft und Produktion zu schließen, werden verpflichtende Vorgaben im Sinne eines wiederverwendbaren bzw. recyclingfähigen Produktdesigns inklusive des Einsatzes von Sekundärrohstoffen, für die neue Sammel- und Sortierwege zu schaffen sind, diskutiert. Entsprechende Zielvorgaben, die auf europäischer Ebene in Form des Kreislaufwirtschaftspakets formuliert wurden, stellen die beteiligten Akteure vor große Herausforderungen. Da auf nationaler Ebene der Ressourcenschutz in der Abfallwirtschaft bereits in der Vergangenheit eine große Rolle spielte, wird Österreich hier eine Leitrolle bei der Erreichung der EU-Ziele zugestanden.
Bei den Wertstoffen zog der Preis für Stahlschrott im Vergleich zum Vorjahr weiter an, während sich der Kupferpreis im Geschäftsjahresverlauf 2017/2018 auf stabil hohem und über dem Vorjahr liegendem Niveau präsentierte. Die Treibstoffpreise stiegen insbesondere im dritten und vierten Quartal des Berichtszeitraums an und lagen im Jahresdurchschnitt über dem Vorjahr. Durch den Einsatz von Hedging-Strategien konnten die negativen Entwicklungen in diesem Bereich jedoch abgeschwächt werden. Der Altpapierindex sank ab dem zweiten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres unter den durchschnittlichen Wert des Vorjahres ab, blieb dann jedoch auf diesem Niveau bis Geschäftsjahresende stabil.
Geschäftsverlauf im Segment Entsorgung
Der Umsatz im Segment Entsorgung belief sich im Geschäftsjahr 2017/2018 auf EUR 229,6 Mio. und lag somit um EUR 14,1 Mio. bzw. 6,5 % über dem Vorjahresniveau von EUR 215,5 Mio. Das EBIT konnte gegenüber dem Vorjahr (EUR 7,0 Mio.) um EUR 10,4 Mio. auf EUR 17,4 Mio. gesteigert werden. Die Positionen Umsatz und EBIT beinhalten im Berichtszeitraum erstmals die Gesellschaften WDL GmbH und Komunala ODTOK d.o.o. (vormals VARINGER d.o.o.), welche zuvor dem Segment Wasser zugeordnet waren.
Während im Vorjahr negative Einmaleffekte aufgrund von Anlagenabgängen in Höhe von EUR 4,8 Mio. EBIT-wirksam waren, trugen im Berichtszeitraum positive Preisentwicklungen auf dem Entsorgungsmarkt sowohl im Abfall- als auch im Dienstleistungsbereich sowie höhere Preise bei Altmetall bzw. Schrott und bei Altholz positiv zum Ergebnis des Segments bei. Bei den kommunalen Abfällen konnten mengenmäßige Zuwächse erzielt werden. Dies betraf vor allem Haus- und Sperrabfälle sowie Abfälle aus mechanisch-biologischen Anlagen. Aufgrund der guten Konjunktur waren zudem bei den Bauabfällen positive Entwicklungen zu beobachten. Andererseits zeigten sich im Vergleich zum Vorjahr beim Altpapier rückläufige Preisentwicklungen.
Bei den Energieerlösen aus der thermischen Verwertung (Strom, Wärme) konnte ein ähnlich gutes Ergebnis wie im Vorjahr erzielt werden. Weiters wirkten höhere Durchsatzmengen bei den thermischen Verwertungsanlagen sowie eine gute Entwicklung bei den sonstigen Entsorgungsdienstleistungen positiv auf das Ergebnis des Segments Entsorgung.
Weitere Steigerung der Auslastung der Verbrennungsanlagen in Österreich
Die Verfügbarkeit der Verbrennungsanlagen in Wels und Lenzing konnte im Geschäftsjahr 2017/2018 dank technologischer Verbesserungen weiter optimiert und in Kombination mit professionellem Stoffstrommanagement konnte die Vollauslastung sichergestellt und gegenüber dem Vorjahr noch einmal gesteigert werden. Es konnte eine Durchsatzmenge von rund 641.600 Tonnen erzielt werden.
Aus der Müllverbrennungsanlage Wels wurden im Berichtszeitraum 197 GWh Wärme (Vorjahr: 192 GWh) in das Fernwärmenetz der Stadt Wels und an einen weiteren Großkunden abgegeben. Die Stromaufbringung belief sich auf 206 GWh (Vorjahr: 200 GWh).
Die CPA-Anlage in Steyr (chemisch-physikalische Behandlungsanlage für anorganische Abfälle) war im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr gut ausgelastet. Nach der im Geschäftsjahr 2016/2017 abgeschlossenen Sanierung konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr neuerlich eine Rekorddurchsatzmenge erreicht werden. Anlagenseitig wurde die Abwasserbiologie neu errichtet.
Im Vergleich zum Vorjahr konnten die gesamten umgeschlagenen Mengen in Österreich und Südtirol mit 1.766.000 Tonnen leicht gesteigert werden (Geschäftsjahr 2016/2017: 1.755.000 Tonnen).
Das Segment Entsorgung war weiter bestrebt, seine Marktaktivitäten insbesondere auf langfristige Lieferverträge mit festgelegten Mengen und Preisen zu richten. Auch die Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor wurde intensiviert, vor allem die Kommunen stellen weiterhin eine wesentliche Zielgruppe für das Leistungsangebot des Unternehmens dar. Das strategisch verankerte Kostenmanagement wurde konsequent fortgesetzt und die laufenden Optimierungsprojekte wurden weiter umgesetzt. Die Weiterentwicklung von Digitalisierungsprojekten stellte zudem einen wichtigen Schwerpunkt dar.
Die positive Preisentwicklung auf dem Entsorgungsmarkt führt allerdings auch zu verstärktem Wettbewerb mit Vorbehandlungsanlagen und industriellen Mitverbrennern sowie zu intensivierten Rekommunalisierungsbestrebungen kommunaler Abfallwirtschaftsverbände, die per Gesetz einen Andienungszwang von gewerblichen Abfällen an die öffentliche Abfallentsorgung erwirken wollen.
Eingliederung der Trink- und Abwasseraktivitäten im Segment Entsorgung
Durch die Eingliederung der Gesellschaften WDL GmbH und Komunala ODTOK d.o.o. wurden die im Segment Entsorgung angebotenen kommunalen Dienstleistungen nunmehr um Aktivitäten in den Bereichen Trink- und Abwasser erweitert. Dadurch soll die Kooperation mit den Kommunen und Verbänden weiter intensiviert werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden erste Schritte in diese Richtung gesetzt.
Bei der WDL GmbH konnte aufgrund der langanhaltenden Trockenheit ein deutlicher Mengenanstieg beim gelieferten Trinkwasser verzeichnet werden. Eine zuverlässige Versorgungssicherheit konnte trotz hoher Tagesverbrauchsspitzen im Sommer gewährleistet werden. Die Dienstleistungen entwickelten sich planmäßig. Komunala ODTOK d.o.o. ist weiterhin dem schwierigen Marktumfeld in Slowenien ausgesetzt.
Strukturoptimierung Südtirol weitgehend abgeschlossen
Die Umbauarbeiten am neuen Standort Neumarkt sind im abgelaufenen Geschäftsjahr abgeschlossen worden. Sondereffekte in Form von Anlagenabgängen, die im Zuge der Strukturoptimierungsmaßnahmen geltend gemacht wurden, beeinträchtigten das erzielte Ergebnis. Das operative Geschäft entwickelte sich weitgehend stabil.