Geschäftsbericht 2023/2024 Berichtsarchiv

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 1)

Konzernübersicht

 

 

Einheit

 

2023/2024

 

2022/2023

 

Entwicklung

Umsatzerlöse

 

Mio. EUR

 

3.159,7

 

4.251,1

 

-25,7 %

Operatives Ergebnis (EBIT)

 

Mio. EUR

 

398,2

 

218,5

 

82,2 %

EBIT-Marge

 

%

 

12,6

 

5,1

 

>100,0 %

Finanzergebnis

 

Mio. EUR

 

1,9

 

-5,5

 

>100,0 %

Ergebnis vor Steuern

 

Mio. EUR

 

400,1

 

213,0

 

87,8 %

Bilanzsumme

 

Mio. EUR

 

3.917,6

 

4.116,9

 

-4,8 %

Eigenkapital

 

Mio. EUR

 

1.914,9

 

1.610,7

 

18,9 %

Eigenkapitalquote

 

%

 

48,9

 

39,1

 

25,1 %

Nettoverschuldung 1)

 

Mio. EUR

 

336,8

 

611,9

 

-45,0 %

Net Gearing 2)

 

%

 

17,6

 

38,0

 

-53,7 %

Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen

 

Mio. EUR

 

318,3

 

212,7

 

49,6 %

Cashflow aus dem operativen Bereich

 

Mio. EUR

 

321,7

 

-504,9

 

>100,0 %

Cashflow aus dem Investitionsbereich

 

Mio. EUR

 

-165,3

 

-109,4

 

-51,1 %

Cashflow aus dem Finanzierungsbereich

 

Mio. EUR

 

-78,4

 

-84,5

 

7,2 %

ROCE

 

%

 

15,4

 

8,8

 

75,0 %

WACC

 

%

 

4,5

 

4,7

 

-4,3 %

1)

Die Kennzahl Nettoverschuldung stellt die Nettofinanzverbindlichkeiten dar und wird im Energie AG-Konzern wie folgt berechnet: Nettoverschuldung = langfristige Finanzverbindlichkeiten + kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (inkl. offener Marginzahlungen) – Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten).

2)

Die Kennzahl Net Gearing ist eine Verschuldenskennzahl und stellt eine Weiterentwicklung des Verschuldungsgrades dar. Während der Verschuldungsgrad den Anteil des Fremdkapitals am Eigenkapital misst, wird bei der Ermittlung der Kennzahl Net Gearing die Nettoverschuldung (lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten inkl. offener Marginzahlungen abzüglich liquider Mittel) dem Eigenkapital gegenübergestellt.

Im Berichtszeitraum konnten Umsatzerlöse in Höhe von EUR 3.159,7 Mio. (Vorjahr: EUR 4.251,1 Mio.) und ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von EUR 398,2 Mio. (Vorjahr: EUR 218,5 Mio.) erwirtschaftet werden.

Der Rückgang der Umsatzerlöse ist wesentlich durch das niedrigere Niveau der Großhandelspreise bei Strom und Gas als im Vergleichszeitraum des Vorjahres begründet, was zu niedrigeren Erlösen bei der Bewirtschaftung der Gasspeicher und dem Stromportfolio führte. Darüber hinaus reduzierten sich im Berichtszeitraum die Umsatzerlöse durch die gegenüber dem Geschäftsjahr 2022/2023 geringeren Absatzmengen bei Strom und Gas sowie die geringeren transportierten Mengen im Strom- und Gasnetz.

Die Bilanzsumme reduzierte sich von EUR 4.116,9 Mio. um EUR 199,3 Mio. auf EUR 3.917,6 Mio.. Der Rückgang resultiert vor allem aus niedrigeren Marktwerten von derivativen Finanzinstrumenten sowie einem gesunkenen Bestand an Festgeldanlagen und kurzfristigen Veranlagungen. Der Rückgang der Marktwerte von derivativen Finanzinstrumenten wird durch geringere abgesicherte Mengen und Preise begründet.

Das EBIT im Segment Energie betrug im Berichtszeitraum EUR 318,6 Mio. (Vorjahr: EUR 156,3 Mio.). Positiv auf das operative Ergebnis wirkten insbesondere die im Vergleich zum Vorjahr höheren Erzeugungsmengen aus eigenen Wasserkraftwerken und Bezugsrechten aus Wasserkraft aufgrund der hohen Wasserführung im Berichtszeitraum sowie höhere Vermarktungspreise im Erzeugungsbereich. Gegenläufig wirkten sich die geringeren Absatzmengen und -preise im Vertrieb sowie der gesetzlich vorgeschriebene Energiekrisenbeitrag Strom auf das EBIT aus. Aufgrund der aktuellen Marktsituation mussten sowohl für das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD-Kraftwerk) Timelkam als auch für Fernwärmerzeugungsanlagen und Fernwärmenetze Wertminderungen erfasst werden.

Im Segment Netz belief sich das EBIT auf EUR 25,1 Mio. (Vorjahr: EUR 31,9 Mio.). Der Rückgang des operativen Ergebnisses ist sowohl auf die transportierten Strommengen als auch die transportierten Gasmengen zurückzuführen, die deutlich unter den jeweiligen Mengen des Vorjahres lagen.

Im Segment Entsorgung wurde ein EBIT von EUR 33,3 Mio. erzielt (Vorjahr: EUR 30,4 Mio.). Höhere Stromerlöse sowie höhere Preise bei den Wertstoffen Altpapier/Karton und Altmetalle wirkten sich positiv auf die Entwicklung des operativen Ergebnisses aus.

Im Segment Tschechien konnte bei Umsatzerlösen in Höhe von EUR 235,1 Mio. (Vorjahr: EUR 229,7 Mio.) ein operatives Ergebnis in Höhe von EUR 11,4 Mio. (Vorjahr: EUR 10,5 Mio.) erwirtschaftet werden. Für nicht durch Versicherungsleistungen gedeckte Schäden aufgrund eines Hochwassers wurden bilanzielle Vorsorgen getroffen.

Das EBIT des Segments Holding & Services betrug im Berichtszeitraum EUR 9,8 Mio. (Vorjahr: EUR -10,6 Mio.). Der Anstieg des operativen Ergebnisses ist vor allem auf die im Berichtszeitraum höheren Ergebnisbeiträge aus at equity-bewerteten Gesellschaften gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zurückzuführen.

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen nach Segmenten

2023/2024; Vorjahreswerte in Klammern

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen nach Segmenten (Ringdiagramm)

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen im Geschäftsjahr 2023/2024 EUR 318,3 Mio. und lagen damit um EUR 105,6 Mio. oder 49,6 % über dem Vorjahresniveau. Der größte Anteil daran entfiel mit 49,9 % auf das Segment Netz.

Die Nettoverschuldung (langfristige und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel) ist gegenüber dem Vorjahr (EUR 611,9 Mio.) um EUR 275,1 Mio. auf EUR 336,8 Mio. gesunken. Diese Verminderung resultiert vor allem aus der verbesserten Liquiditätssituation.

Der Cashflow aus dem operativen Bereich lag bei EUR 321,7 Mio. im Geschäftsjahr 2023/2024 gegenüber EUR -504,9 Mio. im Vorjahr. Der Cashflow aus dem operativen Bereich beinhaltet Auszahlungen für derivative Finanzinstrumente in Höhe von EUR 133,1 Mio. sowie Einzahlungen für Sicherheitsleistungen für derivative Finanzinstrumente in Höhe von EUR 48,9 Mio..

Das Finanzergebnis verbesserte sich von EUR -5,5 Mio. im Vorjahr auf EUR 1,9 Mio. im Geschäftsjahr 2023/2024. Im Vergleich zum Vorjahr konnten bei gesunkenen Zinsaufwendungen insgesamt höhere Zinserträge aus kurzfristigen Veranlagungen erwirtschaftet werden. Darüber hinaus wurden höhere Erträge aus Gewinnausschüttungen von Beteiligungsunternehmen sowie positive Bewertungsergebnisse von Anteilen an Investmentfonds erzielt.

1) 1) Hinsichtlich der Herleitung der finanziellen Leistungsindikatoren und der Berechnungsmethoden wird neben den Erläuterungen im Konzernlagebericht auf die entsprechenden Ausführungen im Konzernabschluss verwiesen.