Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen
E4-2 – Konzepte im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen
Grundlage für die Erarbeitung eines Übergangsplans zur Förderung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme soll eine neu zu konzipierende Biodiversitätsstrategie sein, auf der auch konkrete Maßnahmen zur Zielerreichung beruhen. Die Strategie wird zeitgerecht innerhalb der gesetzlichen Zielbestimmungen in die NFI-Berichterstattung miteinfließen.
E4-3 – Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen
Förderung der biologischen Vielfalt
Einzelne, im Geschäftsjahr 2023/2024 ergriffene Maßnahmen im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und der Förderung von Ökosystemen werden nachfolgend dargestellt.
Die Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks in Ebensee trägt maßgeblich zu einer nachhaltigen Energiezukunft bei. Als Infrastrukturprojekt hat dieses naturgemäß auch Auswirkungen auf das Habitat der Lebewesen vor Ort. Im Sommer 2023 wurde über einen Zeitraum von vier Monaten eine groß angelegte Sammelaktion für betroffene Tiere durchgeführt. Entlang von für diesen Zweck errichteten Fangzäunen wurden Behälter zum Aufgreifen der Lebewesen positioniert. Durch die Aktion konnten rund 1.300 Tiere – davon über 900 Feuersalamander – in einen neuen, sicheren Lebensraum außerhalb der Baustelle übersiedelt werden. Während der Bautätigkeiten bleibt der Zaun zum Schutz der Tiere vorerst bestehen. Außerdem wurden als Wohlfühlzonen 20 Asthaufen an sonnigen Plätzen und 20 Kleingewässer in feuchten Bereichen angelegt. Diese Areale werden während der gesamten Bauphase bis Ende 2027 gepflegt und sollen auch darüber hinaus als artgerechter Lebensraum erhalten bleiben.
Im Nahbereich von Storchen-Horsten wurden durch die Netz OÖ GmbH in Zusammenarbeit mit Vogelschutzorganisationen konkrete Maßnahmen zu deren Schutz gesetzt. Mit isolierenden Schutzkappen an den Isolatoren von Mittelspannungsleitungen sollen Tiere davor geschützt werden, beim An- und Abfliegen in den Stromkreis zu geraten.
Zur Förderung der biologischen Vielfalt wurden im Bereich der Umspannwerke Marchtrenk, Traun-Pucking und Unterach Bienenstöcke im Rahmen eines „Bienenprojekts“ errichtet. Das Projekt wurde in der zweiten Geschäftsjahreshälfte 2023/2024 gestartet und soll den für die biologische Vielfalt bedeutsamen Tieren einen zusätzlichen Schutzraum bieten.
In der unmittelbaren Nähe von Umspannwerken der Netz OÖ GmbH wird auf die Förderung der Artenvielfalt geachtet, indem Magerwiesen ausgesät werden, die 120 verschiedene Gras- und Blumensorten enthalten. Die Wiesen werden nur einmal im Jahr gemäht, sodass Blumen und Insekten einen möglichst ungestörten Lebensraum vorfinden.
Mit der wissenschaftlich fundierten Kontrollmethode „Biomonitoring“ werden die Schadstoffemissionen der Welser Abfallverwertungsanlage überwacht. An mehreren fixen Plätzen in und um den Standort werden permanent die Auswirkungen des Betriebs der thermischen Verwertungsanlage auf die Umwelt gemessen. Seit 1991 konnte beim Biomonitoring keine Beeinträchtigung der Umwelt festgestellt werden.
Bei den Laufkraft- und Speicherkraftwerken der Energie AG werden entsprechend der geltenden Wasserrahmenrichtlinie Fischwanderhilfen errichtet. Die Energie AG betreibt 45 Wehranlagen, davon sind 26 mit Fischwanderhilfen ausgestattet. Bei vier Wehranlagen wurde für bestehende Fischwanderhilfen eine Anpassung an den Stand der Technik geplant und dafür die Bewilligungen beantragt. Damit werden diese Fischwanderhilfen auch für die größte hier vorkommende Fischart, den Huchen, geeignet sein. Die sukzessive Umsetzung ist bis 2027 geplant.
Die Energie AG hält über 20 Fischereirechte in Oberösterreich und Salzburg und unterstützt nicht nur die natürliche Reproduktion der Fischbestände, sondern sichert mit ökologischen Aufzuchtprogrammen und regelmäßigem Besatz mit heimischen Fischarten auch eine naturnahe Bestandsdichte.