Geschäftsbericht 2023/2024 Berichtsarchiv

Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen

E1-2 – Konzepte im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel

Konzept zum Ausbau erneuerbarer Erzeugung

Anpassung an den Klimawandel; Klimaschutz; Energie

Inhalt: Im Zentrum des Strategie- und Organisationsprojektes „LOOP“ (siehe ESRS 2, SBM-1 – Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette) steht die weitgehende Dekarbonisierung der Kerngeschäftstätigkeiten sowie die Forcierung ökologisch nachhaltiger Geschäftsaktivitäten – jeweils unter Aufrechterhaltung der Ver- und Entsorgungssicherheit.

Allgemeine Ziele: Durch den ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung soll gewährleistet werden, dass die vom Konzern verursachten Treibhausgas-Emissionen schrittweise gesenkt werden.

Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen:

Anpassung an den Klimawandel

Wesentliche positive Auswirkungen

 

  • Erhöhung der Versorgungssicherheit durch Diversifizierung des Erzeugungsportfolios

Wesentliche Risiken

 

  • Höhere Investitionskosten für Infrastruktur
  • Schäden durch Extremwetterereignisse
  • Nachfrageschwankung durch klimawandelbedingte Wetterschwankung
  • Produktionsschwankungen aus veränderten Wettereinflüssen

Klimaschutz

Wesentliche negative Auswirkungen

 

  • CO2-Ausstoß (Scope 1) durch Energieverbrauch und Verbrennungsanlagen
  • Klimawandel führt zur Zerstörung von Ökosystemen und auch zu negativen Konsequenzen für die Gesellschaft (Extremwetterevents, Nahrungsmittelknappheit, soziale Spannungen etc.)

Wesentliche positive Auswirkungen

 

  • Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien in der Energieerzeugung und Implementierung klimafreundlicher Technologien
  • Förderung umweltfreundlicher Mobilitätsalternativen
  • Bereitstellung von Technologien zur Überwachung und Reduzierung des Energieverbrauchs
  • Durchgehende Ver- und Entsorgungssicherheit

Wesentliche Risiken

 

  • Höhere Bepreisung von CO2
  • Verändernde Regulatorik (Umwelt- und Energievorschriften, Compliance)
  • Rechtsrisiken

Energie

Wesentliche positive Auswirkungen

 

  • Umstellung auf bzw. Ausbau von erneuerbaren Erzeugungsanlagen
  • Umstieg auf Elektromobilität
  • Implementierung von emissionsarmen Technologien (PV, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse, Geothermie)

Wesentliche Chancen

 

  • Energiesicherheit durch selbst produzierte erneuerbare Energie und folgliche Reduzierung der Abhängigkeit von Energiemärkten
  • Kostenreduktion durch Energieeffizienz, Erzeugungsvielfalt (Wasser, PV, Windkraft)

Siehe auch ESRS 2, SBM-3 – Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell.

Überwachungsprozesse: Die quartalweise Abhaltung von Sitzungen von Lenkungsausschüssen, ein regelmäßiges Reporting sowie die Etablierung von Dashboards sollen gewährleisten, dass die strategischen Ziele zum Klimaschutz erfüllt bzw. bei allfälligen Zielabweichungen Steuerungsmaßnahmen ergriffen werden können.

Klimaschutz: Die sich schrittweise verschärfende Klimakrise, EU-weite und nationale Klimaziele sowie der Wunsch der Bevölkerung nach nachhaltigen Lösungen stellen Hauptgründe für die strategische (Neu-)Ausrichtung der Energie AG dar. Die festgelegten Nachhaltigkeitsziele werden in jedem einzelnen Unternehmenssegment gesondert abgebildet und untermauern dabei mittels bereits definierter bzw. zur Zielerreichung noch zu konkretisierender Klimaschutzmaßnahmen (siehe E1-3) die Überzeugung und die Verbindlichkeit, mit der sich die Energie AG diesem relevanten Thema verschrieben hat.

Anpassung an den Klimawandel: Die anhaltenden klimatischen Veränderungen, unter anderem gekennzeichnet durch häufiger auftretende Wetterextreme, sowie deren Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle der Energie AG erfordern Anpassungen an ebendiese – etwa im Wasserkraftwerksbereich sowie hinsichtlich Speicherbedarfen. In der Strategieerarbeitung wird hierauf Bedacht genommen.

Energieeffizienz: Die strategischen Ambitionen erfordern die Verringerung des fossilen Energieeinsatzes und des Energieverbrauchs sowie die effizientere Nutzung von Energie. Für verschiedene Unternehmensbereiche wurden Energieeffizienzmaßnahmen festgelegt, die für die Erreichung der strategischen Ziele erforderlich sind, siehe E1-3.

Einsatz erneuerbarer Energien: Bis 2035 soll der Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung um über 1,0 TWh und somit die bestehende Erzeugungsmenge aus Erneuerbaren um 40 % erhöht werden. Voraussetzung hierfür sind ideale (markt-)wirtschaftliche, technische und rechtliche Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2035. Parallel dazu wird angestrebt, den Anteil von erneuerbaren Primärenergieträgern im Bereich der Wärmeerzeugung und -versorgung durch die Erzeugung GmbH (exkl. Cogeneration-Kraftwerke Management Oberösterreich GmbH (CMOÖ)) von aktuell rund 60 % auf über 80 % im Jahr 2030 zu erhöhen. Diese Maßnahmen im Bereich der Primärenergieträger erzielen einen direkten Dekarbonisierungseffekt. Manche Maßnahmen – vor allem im Bereich des starken Ausbaus der erneuerbaren Stromerzeugung – entfalten keinen unmittelbaren Dekarbonisierungseffekt, verändern jedoch die relative Verteilung zwischen erneuerbaren und nicht-erneuerbaren Anteilen an der Gesamtenergieerzeugung.

Anwendungsbereich: Die Strategie betrifft alle Konzernbereiche der Energie AG, wodurch sämtliche Geschäftsaktivitäten vom Anwendungsbereich umfasst sind.

Vorgelagerte Wertschöpfungskette: Hinsichtlich der vorgelagerten Wertschöpfungskette werden der Zukauf von Rohstoffen und Waren, die Gewinnung erneuerbarer Ressourcen sowie der Erwerb von Dienstleistungen im Segment Energie thematisiert. Das Strategieprojekt behandelt innerhalb der Entsorgungssparte Zielvorgaben zur Anschaffung von ressourcenschonend betriebenen Transportmitteln sowie zum Zukauf von Roh- und Wertstoffen.

Nachgelagerte Wertschöpfungskette: Betreffend der nachgelagerten Wertschöpfungskette adressiert das Konzept primär Ziele zur Unterstützung eines energieeffizienten und nachhaltigen Kundenverhaltens. So wird – neben dem Fernwärmeausbau – auch die Substitution von fossilbetriebenen durch dekarbonisiert betriebene Wärme-Contracting-Anlagen und die Förderung von Wärmepumpensystemen für Vertriebskund:innen forciert.

Geografische Gebiete: Geografisch gesehen, liegt das Hauptaugenmerk auf den Kerngeschäftsgebieten Österreich und Tschechien, wobei auch Geschäftsaktivitäten in den Nachbarländern Deutschland, Italien und Slowenien betreffend erneuerbare Energieerzeugung in den strategischen Fokus rücken.

Verantwortlichkeiten: Infolge der Genehmigung des Strategie- und Organisationsprojektes „LOOP“ durch den Aufsichtsrat am 28.09.2023 trägt der Gesamtvorstand die Verantwortung für die Umsetzung des Strategie- und Organisationsprojekts. Operativ wurden mehrheitlich Führungskräfte der zweiten Führungsebene (Geschäftsführer:innen von Tochtergesellschaften sowie Abteilungsleiter:innen der Holdinggesellschaft) als Modulleiter:innen und somit Verantwortliche für die operative Zielerreichung im Rahmen der Strategieimplementierung eingesetzt.

Standards und Initiativen Dritter: Die Energie AG unterstützt die politischen Zielvorgaben in Bezug auf den Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Reduktion des Einsatzes fossiler Energieträger ausdrücklich. Gesetzliche Grundlagen finden sich auf europäischer Ebene – beispielsweise in Form der Fit-for-55-Gesetzesinitiativen, sowie auf nationaler Ebene – unter anderem durch das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespaket.

Einbeziehung Interessenträger:innen: Im Rahmen der Strategieerarbeitung und -umsetzung wurde besonderer Wert auf ein hohes Maß an Transparenz in der Kommunikation sowie die Miteinbeziehung der gesamten Belegschaft und deren Interessen gelegt. Dies zeigt sich bei der Involvierung von Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Hierarchiebenen in den konzerninternen Expertenteams zur Strategieerarbeitung, dem regelmäßigen Austausch zwischen Vorstand, Projektleitung und Betriebsrat, der Informationsveranstaltungen für Mitarbeiter:innen sowie anhand des begleitenden Change- und Kulturprojekts, bei dem sowohl im Analyse- als auch im Implementierungsprozess die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen Berücksichtigung fanden. Durch diese Vorgehensweise sollte eine größtmögliche Zustimmung zur gemeinsamen strategischen Ausrichtung mit einem starken Dekarbonisierungsfokus geschaffen werden.

Unterstützung bei der Umsetzung: Nach erfolgter Beschlussfassung wurden die wesentlichsten Kernelemente der Strategie öffentlich kommuniziert und im Geschäftsbericht 2022/2023 veröffentlicht, sodass sowohl direkt betroffene als auch potenziell betroffene Interessenträger:innen Kenntnis über die strategischen Planungen erlangen können.

E-Mobilitätskonzepte

Klimaschutz; Energie

Inhalt: Im Geschäftsjahr 2019/2020 wurde eine Neuausrichtung der konzerninternen E-Mobilitätsstrategie beschlossen. Diese zielt darauf ab, dem E-Mobilitätsbereich höheren Stellenwert einzuräumen als zuvor. Die daraus resultierenden Maßnahmen zur Förderung des E-Mobilitätsbereichs konnten mittlerweile vollständig umgesetzt werden (siehe E1-3) und damit zu einer Reduktion der verursachten CO2-Emissionen beitragen. Im Zuge des Strategie- und Organisationsprojektes „LOOP“, siehe ESRS 2, SBM-1 – Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette, wurden einige Maßnahmen – etwa der Ausbau der öffentlichen E-Ladeinfrastruktur sowie Dienstleistungsangebote – re-evaluiert und Zielsetzungen teilweise weiterentwickelt.

Allgemeine Ziele: Die strategischen Ziele umfassen die sukzessive Umstellung des Unternehmensfuhrparks auf elektrisch betriebene PKW, die Ausweitung des Dienstleistungsangebots für Kund:innen sowie die Forcierung des E-Ladeinfrastrukturausbaus.

Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen:

Klimaschutz

Wesentliche negative Auswirkungen

 

  • CO2-Ausstoß (Scope 1) durch Energieverbrauch und Verbrennungsanlagen
  • Klimawandel führt zur Zerstörung von Ökosystemen und auch zu negativen Konsequenzen für die Gesellschaft (Extremwetterevents, Nahrungsmittelknappheit, soziale Spannungen etc.)

Wesentliche positive Auswirkungen

 

  • Förderung umweltfreundlicher Mobilitätsoptionen

Energie

Wesentliche positive Auswirkungen

 

  • Umstieg auf Elektromobilität

Siehe auch ESRS 2, SBM-3 – Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell.

Überwachungsprozesse: Es erfolgt ein quartalsweises Reporting an den Vorstand über den Fortschritt der definierten Handlungsfelder, wodurch gegebenenfalls Steuerungsmaßnahmen eingeleitet werden können.

Klimaschutz: Die im Rahmen der Strategiefestlegungen definierten Handlungsoptionen stellen Maßnahmen im Sinne des Klimaschutzes dar. Dabei kommt es mitunter zu direkten Dekarbonisierungseffekten, etwa durch die schrittweise Umstellung des Fuhrparks von bisher konventionell betriebenen Fahrzeugen auf elektrisch betriebene. Die Ausweitung der öffentlichen E-Ladeinfrastruktur sowie des E-Mobilitätsdienstleistungsangebots soll zu einer Steigerung der Akzeptanz der nachhaltigen Mobilitätsform sowie des Komfortniveaus für Kund:innen beitragen – und somit zu einem mittelbaren Dekarbonisierungseffekt führen.

Anwendungsbereich: Die Strategie behandelt den E-Mobilitätsbereich in Österreich, wodurch alle Segmente – exklusive des Segment Tschechiens – vom Projektscope umfasst sind. Einzelne Aktivitäten – wie die vollständige Umstellung auf elektrisch betriebene PKW in Schalchen – beziehen sich nur auf einen einzigen Unternehmensstandort.

Vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette: Im Bereich der vorgelagerten Wertschöpfungskette wird insbesondere die Beschaffung von E-PKW für den Unternehmensfuhrpark sowie von Ladesäuleninfrastruktur, im Bereich der nachgelagerten Wertschöpfungskette der Verkauf von Strom an Kund:innen behandelt.

Geografische Gebiete: Das geografische Gebiet, welches im Rahmen der Strategien beleuchtet wurde, erstreckt sich über Unternehmensbereiche und -standorte in ganz Österreich, wobei der Fokus auf dem Bundesland Oberösterreich liegt.

Verantwortlichkeiten: Die beiden genannten Strategieprojekte wurden durch den Vorstand der Energie AG am 05.12.2019 bzw. am 12.06.2023 genehmigt, wobei für die Umsetzung von insgesamt 22 Maßnahmen jeweilige Verantwortliche in insgesamt sechs Fachbereichen definiert wurden. Die höchste umsetzungsverantwortliche Ebene wird dabei durch Geschäftsführer:innen von Tochtergesellschaften (2. Führungsebene), insbesondere der Vertrieb GmbH, wahrgenommen.

Standards und Initiativen Dritter: Die Energie AG unterstützt die politischen Zielvorgaben in Bezug auf den Ausbau der Elektromobilität sowie der Reduktion des Einsatzes fossiler Treibstoffe ausdrücklich und befürwortet Landes- und Bundesförderungen zur Incentivierung der nachhaltigen Mobilitätsnutzung. Die Energie AG hat sich im Rahmen der E-Mobilitätsstrategieumsetzung zu keiner Einhaltung allfälliger Standards verpflichtet.

Einbeziehung Interessenträger:innen: Im Zuge der Strategieanalyse und -erarbeitung wurden die Meinungen und Bedürfnisse der jeweils betroffenen Organisationen respektive deren Mitarbeiter:innen eingeholt; diese sind in die Formulierung der strategischen Ausrichtung miteingeflossen. Der Fortschritt der strategischen Maßnahmen, wie etwa die Erweiterungen des Dienstleistungsangebots für Kund:innen, wurde in regelmäßigen Abständen auf der Unternehmenshomepage für potenziell betroffene Interessenträger:innen unter Elektromobilität: Grünes Fahren leicht gemacht mit Energie AG veröffentlicht.

Ausbau der Netzinfrastruktur

Klimaschutz; Energie

Inhalt: Die Netz OÖ GmbH versteht sich als Ermöglicherin einer nachhaltigen Energiezukunft. Sowohl durch den Ausbau sowie die Ertüchtigung des Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetzes als auch durch vorbereitende Maßnahmen im Gasnetz für den Transport von grünem Wasserstoff soll die Energie in einem zukünftigen, erneuerbaren Energiesystem zuverlässig verteilt werden.

Allgemeine Ziele: Oberste Maxime der Netz OÖ GmbH ist die dauerhafte und zuverlässige Gewährleistung der Energieversorgung für die Kund:innen. Um dies sicherstellen zu können, sollen daher bis 2035 insgesamt rund EUR 2,0 Mrd. in Projekte auf unterschiedlichen Stromnetzspannungsebenen investiert werden.

Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen:

Klimaschutz

Wesentliche negative Auswirkungen

 

  • CO2-Ausstoß (Scope 1) durch Energieverbrauch und Verbrennungsanlagen
  • Klimawandel führt zur Zerstörung von Ökosystemen und auch zu negativen Konsequenzen für die Gesellschaft (Extremwetterevents, Nahrungsmittelknappheit, soziale Spannungen etc.)

Wesentliche positive Auswirkungen

 

  • Bereitstellung von Technologien zur Überwachung und Reduzierung des Energieverbrauchs
  • Durchgehende Ver- und Entsorgungssicherheit

Energie

Wesentliche positive Auswirkungen

 

  • Umstellung auf bzw. Ausbau von erneuerbaren Erzeugungsanlagen
  • Umstieg auf Elektromobilität
  • Implementierung von emissionsarmen Technologien (PV, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse, Geothermie)

Wesentliche Chancen

 

  • Energiesicherheit durch selbst produzierte erneuerbare Energie und folgliche Reduzierung der Abhängigkeit von Energiemärkten
  • Kostenreduktion durch Energieeffizienz, Erzeugungsvielfalt (Wasser, PV, Windkraft)

Siehe auch ESRS 2, SBM-3 – Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell.

Überwachungsprozesse: Es erfolgt ein laufendes Projektscreening, um die Ausbauvorhaben zeitgerecht umsetzen zu können. Die ambitionierten Investitionsziele der Netz OÖ GmbH setzen optimale technische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen voraus, werden aber massiv vom rechtlich-regulatorischen Umfeld beeinflusst. Weiterhin langwierige Genehmigungsverfahren – Stromnetzprojekte sind hier mit dem Ausbau von Erzeugungsanlagen vergleichbar – könnten jedoch dazu führen, dass sowohl die unternehmensintern gesteckten Ziele als auch die nationalen Klimaschutzziele nicht zeitgerecht erfüllt werden können.

Klimaschutz und Einsatz erneuerbarer Energien: Der starke Ausbau von – insbesondere dezentralen – Anlagen zur Erzeugung nachhaltiger Energie erhöht gleichermaßen den Bedarf an zusätzlicher Stromnetzinfrastruktur, um eine allgemein effiziente Verteilung zu ermöglichen. Somit stellt der Stromnetzausbau eine Grundvoraussetzung für die unternehmenseigenen und auch nationalen Klimaschutzbestrebungen dar. Zudem beschäftigt sich die Netz OÖ GmbH proaktiv mit dem zukünftigen Ausbau bzw. der Umwidmung von Teilen des bestehenden Hochdruckgasnetzes auf Wasserstoff. Gemäß „AGGM H2 Roadmap“ soll bereits 2030 ein erheblicher Netzanteil auf reinen Wasserstofftransport umgerüstet bzw. erweitert sein. Für die Versorgung der bestehenden Erdgaskund:innen sind teilweise Ersatznetze zu errichten. Zurzeit bestehen noch Unklarheiten bezüglich der konkreten Ausgestaltung des Wasserstoffnetzes, insbesondere im Bereich Regulierung und Finanzierung, da die innerstaatliche Umsetzung des EU-Gas- und Wasserstoffpakets noch ausständig ist. Ungeachtet dessen werden bereits jetzt kleinere Mengen an Wasserstoff im Einklang mit den bestehenden Regelwerken in das Netz eingespeist.

Anwendungsbereich: Der Ausbau der Netzinfrastruktur erfolgt mit dem Ziel der Sicherstellung einer landesweit flächendeckenden Versorgung unter Berücksichtigung von steigendem Strombedarf. Parallel dazu werden netzbauliche Maßnahmen im Auftrag von Unternehmens- sowie Privatkund:innen ausgeführt. Kommuniziert werden die aktuell geplanten hochrangigen Netzausbauprojekte über den Stromnetzmasterplan OÖ 2032. Diese Gesamtübersicht, erstellt von den wesentlichen, in Oberösterreich tätigen Stromnetzbetreibern, ist eine freiwillige Kommunikations- und Informationsmaßnahme der Netzbetreiber und des Landes Oberösterreich.

Vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette: Die vorgelagerte Wertschöpfungskette behandelt insbesondere die Beschaffung von Komponenten für Stromleitungen, Umspannwerke und Transformatorstationen. Die nachgelagerte Wertschöpfungskette umfasst den laufenden Netzbetrieb, dessen Monitoring sowie regelmäßige Inspektionen und Reparaturen. Darüber hinaus behandelt die nachgelagerte Wertschöpfungskette die Steuerung von Netzlasten, die Sicherstellung der Netzstabilität sowie die laufende Integration erneuerbarer Energien.

Geografische Gebiete: Das Versorgungsgebiet der Netz OÖ GmbH erstreckt sich über den Großteil von Oberösterreich sowie Teile Niederösterreichs, Salzburgs und der Steiermark. Die Netz OÖ versorgt beinahe 600.000 Strom- und Gasnetzkund:innen.

Verantwortlichkeiten: Für die Umsetzung der allgemeinen Konzeptziele ist die Geschäftsführung der Netz OÖ GmbH (2. Führungsebene im Konzern) hauptverantwortlich.

Standards und Initiativen Dritter: Die Netz OÖ GmbH ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und kann dies durch die Zertifizierung nach internationalen Standards, wie beispielsweise im Nachhaltigkeitsbereich der CSR-Zertifizierung „ONR 192500:2011“, untermauern.

Einbeziehung Interessenträger:innen: Über diverse Kommunikationskanäle werden Interessierte über den aktuellen Status laufender Stromversorgungsprojekte informiert. Für die bedeutendsten Stromversorgungsprojekte wurden eigene Homepages mit den relevantesten Projektdetails kreiert (siehe u .a. Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich – Hochspannungsblog); ein Podcast informiert über den Fortschritt bei Umspannwerksprojekten (siehe Der HochspannungsPodcast). Um Konflikten mit Anrainer:innen bei Vorhaben des Netz(aus)baus – vor allem hinsichtlich der beabsichtigten Trassenführung bei 110-kV-Hochspannungsleitungen – vorzubeugen, wurde 2017 der Leitfaden für Planungsprozesse zur Trassenfestlegung bei neuen Hochspannungsanlagen entwickelt und im Rahmen des Stromversorgungsprojekts Mühlviertel in den Jahren 2017 und 2018 erstmals angewandt. In Anlehnung an den bewährten Trassenfindungsprozess im Straßenbau wird damit sichergestellt, dass die objektiv bestmögliche Leitungstrasse aus einem breiten, interdisziplinären Blickwinkel nach festgelegten Grundprinzipien ermittelt wird.

Immobilienstrategie

Anpassung an den Klimawandel; Klimaschutz; Energie

Inhalt: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 wurde eine Immobilienstrategie beschlossen, die durch einen starken Nachhaltigkeitsfokus im Bereich des Gebäudemanagements geprägt ist.

Allgemeine Ziele: Die Erhöhung der Energieeffizienz sowie die Dekarbonisierung in der Immobilienverwaltung stellen zentrale strategische Ziele dar (siehe E1-3).

Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen:

Anpassung an den Klimawandel

Wesentliche Risiken

 

  • Höhere Investitionskosten für Infrastruktur

Klimaschutz

Wesentliche negative Auswirkungen

 

  • CO2-Ausstoß (Scope 1) durch Energieverbrauch und Verbrennungsanlagen
  • Klimawandel führt zur Zerstörung von Ökosystemen und auch zu negativen Konsequenzen für die Gesellschaft (Extremwetterevents, Nahrungsmittelknappheit, soziale Spannungen etc.)

Wesentliche positive Auswirkungen

 

  • Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien in der Energieerzeugung und die Implementierung klimafreundlicher Technologien
  • Förderung umweltfreundlicher Mobilitätsoptionen
  • Bereitstellung von Technologien zur Überwachung und Reduzierung des Energieverbrauchs
  • Durchgehende Versorgungssicherheit

Energie

Wesentliche positive Auswirkungen

 

  • Umstellung auf bzw. Ausbau von erneuerbaren Erzeugungsanlagen
  • Umstieg auf Elektromobilität
  • Implementierung von emissionsarmen Technologien (vorwiegend PV)

Wesentliche Chancen

 

  • Energiesicherheit durch selbst produzierte erneuerbare Energie und folgliche Reduzierung der Abhängigkeit von Energiemärkten
  • Kostenreduktion durch Energieeffizienz

Siehe auch ESRS 2, SBM-3 – Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell.

Überwachungsprozesse: Eine regelmäßige Kontrolle, ob die definierten Maßnahmen im Sinne eines nachhaltigen Gebäudemanagements in geplantem Umfang, zeitgerecht sowie mit erwarteten Dekarbonisierungs- und Energieeinsparungspotenzialen umgesetzt werden, erfolgt durch eine Abweichungsanalyse.

Klimaschutz: Die im Rahmen der Strategiefestlegung definierten Nachhaltigkeitsziele stellen wesentliche Kernelemente der im Geschäftsjahr 2023/2024 konzipierten Immobilienstrategie dar. Die Strategie steht damit in Einklang mit den europäischen und nationalen Bestrebungen, welche auf eine Treibhausgas-Reduktion im Gebäudesektor abzielen. Die Immobilienstrategie geht auf diese notwendige Entwicklung im Sinne des Klimaschutzes ein und listet dazu konkrete Maßnahmen zur Förderung eines nachhaltigen Gebäudemanagements auf (siehe E1-3).

Anpassung an den Klimawandel: Die Bauweise von neuen Standorten ist an Wetterextreme wie Hochwasser, Erdbeben oder sommerliche Überhitzung angepasst.

Energieeffizienz: Die Strategie definiert Ziele, welche die Verringerung des Energieeinsatzes beim Neubau und bei der Nutzung von Immobilien und des Energieverbrauchs sowie die effizientere Nutzung von Energie erfordern. Hierfür wurden Maßnahmen bis zum Geschäftsjahr 2027/2028 festgelegt, die für die Erreichung der strategischen Ziele erforderlich sind (siehe E1-3).

Einsatz erneuerbarer Energien: Im Rahmen der Strategie wird der Ausbau von PV-Anlagen auf dem Areal der verwalteten Immobilien behandelt. Die einzelnen Maßnahmen tragen dazu bei, dass ein höherer Anteil an nachhaltigem Strom direkt vor Ort erzeugt und verbraucht werden kann. Neben Maßnahmen, die aufgrund des schon bisher ausschließlich aus nachhaltigen Energiequellen erzeugten Stroms keinen direkten Dekarboniserungseffekt entfalten, werden auch laufend Maßnahmen getroffen, die – etwa durch den Austausch von Heizsystemen – einen direkten Dekarbonisierungseffekt erzielen.

Anwendungsbereich: Die Strategie umfasst alle von der zentralen Immobilienmanagement-Organisationseinheit in Österreich verwalteten Gebäude. Davon ausgenommen sind die Segmente Entsorgung und Tschechien, die eigene Maßnahmen im Bereich des nachhaltigen Gebäudemanagements treffen, sowie Kraftwerks- und Netzinfrastrukturareale des Konzerns.

Vorgelagerte Wertschöpfungskette: Hinsichtlich der vorgelagerten Wertschöpfungskette werden der Zukauf von Rohstoffen und Waren, die Gewinnung erneuerbarer Ressourcen sowie der Erwerb von Dienstleistungen thematisiert.

Nachgelagerte Wertschöpfungskette: Die Errichtung von E-Ladeinfrastruktur an Unternehmensstandorten, welche auch von Kund:innen genützt werden kann, wird unter Nachhaltige Mobilität behandelt und soll die Akzeptanz der nachhaltigen Mobilitätsform sowie das Komfortniveau für Kund:innen weiter erhöhen. Dies führt zu einem mittelbaren Dekarbonisierungseffekt.

Geografische Gebiete: Die Strategie umfasst die von der zentralen Immobilienmanagement-Organisationseinheit in Österreich verwalteten Gebäude. Es handelt sich hierbei um rund 160 Objekte, die sich überwiegend in Oberösterreich sowie vereinzelt in Salzburg sowie der Steiermark befinden.

Verantwortlichkeiten: Infolge der Genehmigung des Strategieprojekts durch den Vorstand der Energie AG trägt die Abteilung Immobilienmanagement bzw. die Leitung der Abteilung (3. Führungsebene) die Verantwortung für die operative Umsetzung und Implementierung der Strategie.

Standards und Initiativen Dritter: Die Energie AG unterstützt die politischen Zielvorgaben in Bezug auf den Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Reduktion des Einsatzes fossiler Energieträger ausdrücklich. Gesetzliche Grundlagen finden sich auf europäischer Ebene – beispielsweise in Form der Fit-for-55-Gesetzesinitiativen – sowie auf nationaler Ebene. Bei Neu-, Um- sowie Zubauten orientiert sich die Energie AG an Klimaaktiv-Standards des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Als Mindestanforderung für sämtliche Neubauten wurde die Erreichung des Gebäudestandards Silber definiert.

Einbeziehung Interessenträger:innen: Im Zuge der Maßnahmendefinierung sind die Meinungen und Bedürfnisse der jeweils betroffenen Organisationen, respektive der künftigen Nutzer:innen, proaktiv miteingeflossen.

E1-3 – Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit den Klimakonzepten

Die Energie AG trifft eine Vielzahl an konkreten Vorkehrungen, um den eigenen Nachhaltigkeitsambitionen gerecht zu werden. Die wesentlichsten dieser Vorkehrungen werden in den nachfolgenden Unterkapiteln aufgelistet. Formelle Grundlage für die unterschiedlichen Maßnahmen in den Unternehmensbereichen bilden vorrangig – aber nicht ausschließlich – die zuvor erläuterten Konzepte bzw. Unternehmensstrategien (siehe E1-2).

Erneuerbarer Strom

Klimaschutz; Energie

Das österreichische Parlament hat durch Beschluss des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes vorgegeben, dass bis 2030 der nationale Stromgesamtverbrauch bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden soll. Die Energie AG unterstützt diese politischen Zielvorgaben der Dekarbonisierung ausdrücklich und möchte – abgeleitet aus dem Konzept zum Ausbau Erneuerbarer, siehe E1-2 – durch die Forcierung eigener Stromerzeugungsprojekte wesentlich zur Erreichung der nationalen Energieziele beitragen. Jedoch bedarf es zur Zielerreichung eines breiten Schulterschlusses zwischen Wirtschaft, Bevölkerung und Politik. Die Verkürzung bzw. Vereinfachung von UVP- und Einzelgenehmigungsverfahren für Energieerzeugungsanlagen ist hierfür dringend erforderlich.

Inhalt: Der signifikante Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung bildet ein Kernelement der strategischen Unternehmensziele aus dem Strategie- und Organisationsprojekt „LOOP“ (siehe ESRS 2, SBM-1 – Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette). Ein Fokus liegt dabei auf den erneuerbaren Primärenergieträgern Wasser, Sonne und Wind, wobei in allen Teilbereichen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 Projektfortschritte verzeichnet werden konnten. Das Pumpspeicherkraftwerksprojekt in Ebensee, ein Wasserkraftwerksprojekt am Traunfall, ein Windkraftwerksprojekt im Kobernaußerwald sowie eine PV- und Windkraftwerksprojektbeteiligung in Slowenien stellen zurzeit die bedeutendsten Stromerzeugungsprojekte dar. Parallel dazu wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr weitere Erzeugungsprojekte – vorwiegend im PV-Bereich – realisiert, die ebenfalls wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte erfüllen.

Zugrundeliegende Strategie und allgemeine Ziele

 

Zugrundeliegende wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte und Auswirkungen

Konzept zum Ausbau Erneuerbarer (siehe E1-2)

 

Klimaschutz

  • Ausbau der erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung
  • Reduktion der verursachten Treibhausgas-Emissionen

 

  • CO2-Ausstoß (Scope 1) durch Energieverbrauch und Verbrennungsanlagen (wnA)
  • Klimawandel führt zur Zerstörung von Ökosystemen und auch zu negativen Konsequenzen für die Gesellschaft (Extremwetterevents, Nahrungsmittelknappheit, soziale Spannungen etc.) (wnA)
  • Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien in der Energieerzeugung und Implementierung klimafreundlicher Technologien (wpA)
  • Durchgehende Ver- und Entsorgungssicherheit (wpA)

 

Energie

 

  • Umstellung auf bzw. Ausbau von erneuerbaren Erzeugungsanlagen (wpA)
  • Implementierung von emissionsarmen Technologien (PV, Windkraft, Wasserkraft) (wpA)

Umfang, Zeithorizonte und Fortschritte:

Taxonomiekonforme Klimaschutzmaßnahmen mit mittelbarem Dekarbonisierungseffekt:

Gemeinsam mit Projektpartnern plant die Energie AG einen signifikanten Ausbau der Stromerzeugung aus Windkraft im Kobernaußerwald. Durch die Errichtung von bis zu 19 Windkraftanlagen könnte die jährliche Erzeugungsmenge aus nachhaltiger Windkraft in der Region um 250 GWh bzw. um mehr als das Sechsfache der bisherigen Produktionsmenge bis 2030 gesteigert werden. Im bestehenden Windpark in Trautmannsdorf Nord wird eine Anlage mit 4,2 MW erweitert. Die Einreichung der Genehmigung ist in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2024/2025 geplant. Die strategische Markterweiterung in ausgewählten Nachbarländern Österreichs zeigt sich anhand der im ersten Geschäftshalbjahr 2023/2024 Windkraft- und PV-Projektentwicklungsgesellschaft AAE Gamit in Slowenien, an der die Energie AG zu 29,4 % beteiligt ist. Gemeinsames Ziel der Gesellschafter ist die Entwicklung mehrerer Windkraft- sowie PV-Projekte mit einer Gesamtspitzenleistung von über 180 MW in Slowenien innerhalb der nächsten fünf Jahre. Die Projektgebiete befinden sich in der Region Primorska im südlichen Slowenien nahe der Adriaküste und zeichnen sich durch ein sehr gutes Potenzial hinsichtlich erwartbarer Wind- und Sonnenstunden aus. Aktuell werden die erforderlichen Windmess-Kampagnen geplant und erste biologische Erhebungen vor Ort gestartet. Die Erhöhung der Mergers- & Acquisitions-Aktivitäten mit dem Fokus auf erneuerbaren Stromerzeugungsprojekten rückt durch das Strategie- und Organisationsprojekt „LOOP“ (siehe E1-2) somit vermehrt in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeiten. Da es sich bei diesen Windkraftprojekten um nicht von der Energie AG beherrschte Ausbauprojekte handelt, werden diese in Einklang mit Vorgaben der ESRS sowie der EU-Taxonomie nicht in die im Lagebericht angeführten Stromaufbringungsmenge einfließen.

Die CO2-freie Stromerzeugung aus Photovoltaik stellt die zweite wesentliche Säule im Bereich des Erneuerbaren-Stromausbaus dar. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten eine PV-Dachanlage in Ranshofen (1,46 MWp) sowie eine PV-Anlage auf dem Gelände einer ehemaligen Aschedeponie in Timelkam (1,15 MWp) in Betrieb genommen werden. Im oberösterreichischen Pischelsdorf plant die Energie AG in Kooperation mit Partnern die Errichtung einer Agri-PV-Anlage. Mit einer Gesamtleistung von über 4,5 MWp und über 7.500 PV-Modulen handelt es sich hierbei um die größte Agri-PV-Anlage auf Grün- und Ackerland in Oberösterreich. Die Inbetriebnahme ist im Frühjahr 2025 geplant. Ein weiterer Fokus liegt auf der Errichtung von Aufdach-PV-Anlagen – sowohl als Contracting-Lösungen für Privatkund:innen wie auch in Form von individuellen Lösungen für Unternehmenskunden. In Partnerschaft mit der Energie AG wird beispielsweise seit Juni 2024 die bestehende Aufdach-PV-Anlage eines oberösterreichischen Industriekonzerns auf etwa die doppelte Fläche (rund 120.000 m2) erweitert, sodass ab der geplanten Inbetriebnahme Ende des Kalenderjahres 2024 jährlich 13,3 GWh erzeugt werden können. Nähere Informationen zum PV-Dienstleistungsangebot für Kund:innen sind unter Vertrieblicher Klimaschutz verfügbar. Zum PV-Ausbau an Unternehmensstandorten wird auf Energieeffizienz verwiesen.

Mit einer jährlichen Produktionsmenge von rd. 2,45 TWh (inklusive Bezugsrechten) stellt die Wasserkraft die bedeutendste Erzeugungstechnologie der Energie AG dar. Aktuell schreitet die Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee zügig voran, wodurch ein weiteres Schlüsselprojekt der Energiewende sukzessive zur Realität wird. Im Februar 2024 erfolgte der Tunnelanschlag, fünf Monate später wurde der 460 Meter lange Zufahrtsstollen fertiggestellt, wodurch auch die Kaverne erreicht werden konnte. Die reine Bauzeit des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee beträgt rund vier Jahre, sodass die Inbetriebnahme für Ende 2027 vorgesehen ist. Das mit einem Investitionsvolumen von rund EUR 450,0 Mio. größte Einzelprojekt in der Geschichte der Energie AG wird darüber hinaus einen sehr wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten, indem wertvolle Flexibilitäten bereitgestellt werden. Dies wird durch die Möglichkeit, große Mengen an Energie zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt bei entsprechender Energienachfrage bereitzustellen, gewährleistet (siehe auch S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen, Ver- und Entsorgungssicherheit). Weitere Wasserkraftwerksprojekte wurden gemäß der Erzeugungsstrategie im Geschäftsjahr 2023/2024 ebenfalls konsequent vorangetrieben. Der geplante Neubau des Kraftwerks Weißenbach (6,9 GWh Stromerzeugungsmenge p. a.) wurde bereits wasser- und energierechtlich bewilligt. Das UVP-Verfahren für den geplanten Ersatzneubau am Traunfall (115,4 GWh Stromerzeugungsmenge p. a.) wurde Mitte Oktober 2024 verhandelt.

Die Transformation des Energiesystems erfordert eine gesamtheitliche Betrachtung und damit eine Miteinbeziehung sämtlicher Technologien zur erneuerbaren Stromerzeugung. Aus diesem Grund fokussiert sich die Energie AG neben dem Einsatz von Biomasse als Primärenergieträger vermehrt auch auf innovative Wasserstofferzeugungsprojekte. Die Beteiligung an Forschungsprojekten, das Eingehen strategischer Partnerschaften sowie der interne Personalaufbau innerhalb eines neugeschaffenen „Wasserstoffteams“ im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 sollen dazu beitragen, dass die Energie AG eine aktive Positionierung auf dem Wasserstoffmarkt einnehmen kann.

Besondere Bedeutung kommt der Integration volatiler dezentraler Stromerzeugungsanlagen und flexibler Verbrauchsanlagen zu. Um kurzfristig flexible Kapazität bereitstellen und somit den Anforderungen eines zunehmend dekarbonisierten Energiesystems gerecht werden zu können, widmet sich die Energie AG auch der Batteriespeichertechnologie. Im Geschäftsjahr 2023/2024 wurden personelle Vorkehrungen getroffen, um mit der Planung bzw. der Pilotierung von Batterieenergiespeichersystemen beginnen zu können.

Erneuerbare Wärmeerzeugung

Klimaschutz; Energie

Das Gelingen einer gesamtheitlichen Energiewende wird auch eine Wärmewende erfordern, bei der fossile Primärenergieträger durch nachhaltige Energiequellen ersetzt werden.

Inhalt: Die Energie AG forciert daher den vermehrten Einsatz biogener anstelle fossiler Brennstoffe im Bereich der Wärmeerzeugung. Die Strategie der Verdichtung und Optimierung der bestehenden Fernwärmenetze wird damit weiterhin fortgeführt. Dabei wird vor allem auf den Einsatz von Biomasse sowie die Nutzung von industrieller Abwärme bzw. Prozesswärme gesetzt. In den kommenden zehn Jahren sind Investitionen von über EUR 200 Mio. in die nachhaltige Wärmeerzeugung geplant, wobei die tatsächliche Summe von den künftigen Errichtungskosten, den Förderrahmenbedingungen sowie der Abschlussquote an Wärmelieferverträgen abhängt.

Zugrundeliegende Strategie und allgemeine Ziele

 

Zugrundeliegende wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte und Auswirkungen

Konzept zum Ausbau Erneuerbarer (siehe E1-2)

 

Klimaschutz

  • Ausbau der erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung
  • Reduktion der verursachten Treibhausgas-Emissionen

 
 
 
 
 

 

  • CO2-Ausstoß (Scope 1) durch Energieverbrauch und Verbrennungsanlagen (wnA)
  • Klimawandel führt zur Zerstörung von Ökosystemen und auch zu negativen Konsequenzen für die Gesellschaft (Extremwetterevents, Nahrungsmittelknappheit, soziale Spannungen etc.) (wnA)
  • Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien in der Energieerzeugung und Implementierung klimafreundlicher Technologien (wpA)
  • Durchgehende Ver- und Entsorgungssicherheit (wpA)

 

Energie

 

  • Umstellung auf bzw. Ausbau von erneuerbaren Erzeugungsanlagen (wpA)
  • Implementierung von emissionsarmen Technologien (Biomasse, Abwärme) (wpA)
  • Energiesicherheit durch selbst produzierte erneuerbare Energie und folgliche Reduzierung der Abhängigkeit von Energiemärkten/ausländischen Lieferanten (wC)

Umfang, Zeithorizonte und Fortschritte:

Nachhaltige Fernwärmeerzeugung mit direktem Dekarbonisierungseffekt:

Die Energie AG ergreift seit vielen Jahren Maßnahmen zur schrittweisen Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung. Im Zuge des Projekts „Zukunftsinitiative Strom- und Wärmeversorgung Wels“ wurde der klimafreundliche und ressourcenschonende Ausbau der Wärmeversorgung in Form der Abwärmenutzung aus der Welser Abfallverwertungsanlage (WAV) für die Stadt Wels umgesetzt. Auf diese Weise kann die Wärmeausbindung von rund 180 GWh pro Jahr (im Vergleichsgeschäftsjahr 2020/2021) schrittweise auf rund 390 GWh bis zum Jahr 2030 gesteigert und damit mehr als verdoppelt werden. Im Geschäftsjahr 2021/2022 betrug die Wärmeauskopplung durch die WAV für das Fernwärmenetz 243 GWh. Dank der Inbetriebnahme der zweiten großen Fernwärmeleitung konnte die Wärmeauskopplung auf 283 GWh im Geschäftsjahr 2022/2023 angehoben werden. Im Geschäftsjahr 2023/2024 betrug sie 285 GWh. Durch den Umstieg auf Fernwärme können bei einem Durchschnittsverbrauch eines Zwei-Personen-Haushalts bis zu 2.280 kg CO2 eingespart werden.

Ein erheblicher Dekarbonisierungshebel ist der vermehrte Einsatz von biogenen Brennstoffen, vorwiegend von Biomasse. Durch die Errichtung von Biomassekesseln im Rahmen von Fernwärmenetzoptimierungen bzw. -erweiterungen kann nicht nur der relative Anteil an erneuerbaren Energieträgern zur Wärmeerzeugung gesteigert werden, sondern auch Erdgas als Primärenergieträger teilweise substituiert werden. Beispiele hierfür stellen die Inbetriebnahme eines 800-kW-Biomassekessels innerhalb der tschechischen Konzerngesellschaft Energie AG Teplo Vimperk s.r.o. im Dezember 2023 sowie die Errichtung eines 2,5-MW-Biomassekessels in Freistadt bis September 2025 dar, wobei ebendort die Fernwärmenetzerweiterung im Geschäftsjahr 2024/2025 abgeschlossen sein soll. Zahlreiche weitere Fernwärmeprojekte befinden sich aktuell in der Planungs- sowie der Umsetzungsphase. So wird am Standort in Riedersbach ein Biomasseheizwerk mit rund 5 MW errichtet. Ziel ist es, den derzeitigen Gasverbrauch für die Fernwärmeversorgung durch die neue Anlage weitgehend zu substituieren und somit einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Energieerzeugung zu leisten. Der Baustart erfolgte im September 2024, die Inbetriebnahme soll im Sommer 2025 erfolgen. Die Erweiterung des Fernwärmenetzes in Bad Schallerbach soll 2027 fertiggestellt sein. In Bad Ischl und in Gallneukirchen ist der Abschluss der Fernwärmenetzerweiterungen bis 2028 vorgesehen.

Die Forschungsaktivitäten der Erzeugung GmbH zielen auf technische und wirtschaftliche Weiterentwicklungen im Erzeugungsbereich, auf die Ausweitung der Vielfalt erneuerbarer Energieträger sowie auf ökologische Weiterentwicklung ab. Im Fokus steht verstärkt der effiziente Einsatz von Primärenergie durch gezielte Nutzung und Entwicklung neuer und innovativer Techniken in konkreten Forschungsprojekten.

Vertrieblicher Klimaschutz

Klimaschutz; Energie

Inhalt: Die Energie AG möchte ihre Haushalts- und Unternehmenskund:innen beim Ausbau von umweltfreundlichen Energiesystemen bestmöglich unterstützen und fokussiert sich daher auf die Ausweitung des eigenen nachhaltigen Produkt- und Dienstleistungsangebots. Dadurch soll der Einsatz fossiler Energieträger – insbesondere in der Wärmeversorgung – schrittweise gesenkt werden.

Zugrundeliegende Strategie und allgemeine Ziele

 

Zugrundeliegende wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte und Auswirkungen

Konzept zum Ausbau Erneuerbarer (siehe E1-2)

 

Klimaschutz

  • Ausbau der erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung
  • Reduktion der verursachten Treibhausgas-Emissionen

 

  • Klimawandel führt zur Zerstörung von Ökosystemen und auch zu negativen Konsequenzen für die Gesellschaft (Extremwetterevents, Nahrungsmittelknappheit, soziale Spannungen etc.) (wnA)
  • Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien in der Energieerzeugung und Implementierung klimafreundlicher Technologien (wpA)
  • Durchgehende Ver- und Entsorgungssicherheit (wpA)

 

Energie

 

  • Umstellung auf bzw. Ausbau von erneuerbaren Erzeugungsanlagen (wpA)
  • Implementierung von emissionsarmen Technologien (Biomasse, Abwärme) (wpA)
  • Energiesicherheit durch selbst produzierte erneuerbare Energie und folgliche Reduzierung der Abhängigkeit von Energiemärkten/ausländischen Lieferanten (wC)

Umfang, Zeithorizonte und Fortschritte:

Erneuerbarer Wärmevertrieb mit direktem Dekarbonisierungseffekt:

Neben der Gewährleistung einer sicheren und möglichst dauerhaften Wärmeversorgung stehen Nachhaltigkeitsgedanken im strategischen Fokus der Energie AG. Ein zentraler Hebel besteht dabei in Fernwärmenetzausbaumaßnahmen (siehe Erneuerbare Wärmeerzeugung), welche Kund:innen den Umstieg von bestehenden Gas- und Ölheizsystemen auf deutlich umweltfreundlichere Fernwärme ermöglichen soll. In Freistadt sollen nach erfolgreich abgeschlossener Fernwärmenetzerweiterung im Geschäftsjahr 2024/2025 rund 6 GWh mehr an nachhaltiger Wärme pro Jahr abgesetzt werden, was annähernd einer Verdreifachung der bisherigen Abgabemenge entspricht. Das Fernwärmeprojekt in Bad Ischl wird ebenfalls weiter vorangetrieben und verläuft planmäßig. Die Aktion „Raus aus Öl“ trägt seit September 2019 ebenfalls zu einer Substitution fossiler Energieträger im Wärmebereich bei und wurde bis über das Geschäftsjahresende am 30.09.2024 hinaus verlängert. Im Kalenderjahr 2023 förderte die Vertrieb GmbH insgesamt 1.129 Wärmepumpen und konnte somit die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr (808) um 39,7 % steigern. Seit dem Jahr 2020 konnte die Anzahl der geförderten Wärmepumpen sogar beinahe verzehnfacht werden.

Unternehmensspezifische Kennzahl

Wärmepumpenförderungen durch die Vertrieb GmbH

 

 

2023
Anzahl Förderungen

 

2022
Anzahl Förderungen

Neubau

 

221

 

162

Sanierter Gebäudebestand

 

233

 

171

Unsanierter Gebäudebestand

 

596

 

445

Tausch Brauchwasserwärmepumpe

 

79

 

30

Gesamt

 

1.129

 

808

Ergänzend dazu werden in der Vertrieb GmbH Webinare für Unternehmenskunden angeboten, um den Einsatz von nachhaltigen Energietechnologien – etwa von Industriewärmepumpen – zu bewerben und zu fördern. Darüber hinaus forciert die Vertrieb GmbH die kontinuierliche Substitution von fossilbetriebenen Wärme-Contracting-Anlagen durch dekarbonisiert betriebene Anlagen. Im Geschäftsjahr 2023/2024 konnte die vertraglich installierte Leistung fossilbetriebener Wärme-Contracting-Anlagen um 2,5 MW gesenkt werden, während die Leistung dekarbonisiert betriebener Wärme-Contracting-Anlagen um 2,9 MW gesteigert werden konnte. Die Vertrieb GmbH bietet zudem ein CO2-reduziertes Gasprodukt an, dem Biogas aus der Biogasanlage Engerwitzdorf beigemischt wird. Über die Biomethaneinspeiseanlage Engerwitzdorf wurden im Geschäftsjahr 2023/2024 ca. 11,2 GWh (Vorjahr: 12,0 GWh) erneuerbares Gas (Biomethan) in das Leitungsnetz eingespeist.

Erneuerbarer Stromvertrieb mit mittelbarem Dekarbonisierungseffekt:

Die Vertrieb GmbH bietet ein CO2-freies Strom-Labeling für Haushalts- und Gewerbekund:innen, wobei für die Stromkennzeichnung 100 % erneuerbare Energieträger verwendet werden. Zusätzlich werden Gemeinde- und Businesskunden von der Energie AG Oberösterreich Öko GmbH mit Strom beliefert, der mit dem österreichischen Umweltzeichen UZ46 zertifiziert ist. Mit dem Umweltzeichen werden Tarifmodelle bzw. Produkte von Ökostromhändlern ausgezeichnet, deren Strom zur Gänze aus erneuerbaren Energieträgern stammt und klar definierten, transparenten Bestimmungen und Kriterien entspricht. Die nachstehenden Darstellungen des Versorgermix, des Produktlabels „OÖ Wasserkraft“ und des Produktlabels „OÖ Ökostrom“ der Vertrieb GmbH beziehen sich auf das Kalenderjahr 2023 und veranschaulichen den starken Fokus auf die Stromerzeugung aus nachhaltiger Wasserkraft. Mit „Solar Sorglos“ und „Solar Sorglos Business“ bietet die Vertrieb GmbH zudem zwei PV-Komplettprodukte für Privat- und Gewerbekund:innen an.

Im Business- und Industriebereich stehen für Kunden PV-Contracting-Angebote zur Auswahl, bei denen die Vorteile der umweltfreundlichen PV-Stromerzeugung genützt werden können, ohne den Bau der Anlage finanzieren bzw. sich um deren Betrieb kümmern zu müssen. Insgesamt betreibt die Vertrieb GmbH auf den Dächern österreichischer Wirtschaftsbetriebe 76 PV-Contracting-Kundenanlagen (Vorjahr: 74) mit rund 12,6 MWp Leistung (Vorjahr: 12,3 MWp). Weitere PV-Contracting-Kundenanlagen sind derzeit in Errichtung.

Stromkennzeichnung

Versorgermix 01-2023 bis 12-2023 Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH

Versorgermix Strom Kalenderjahr 2023 (Kreisdiagramme)

Produktkennzeichnung

Produkt Wasserkraft 01-2023 bis 12-2023 Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH

OÖ Wasserkraft (Kreisdiagramme)

Produktkennzeichnung

Produkt Ökostrom Basis 01-2023 bis 12-2023 Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH

OÖ Ökostrom (Kreisdiagramme)

Nachhaltige Mobilität

Klimaschutz; Energie

Untergliedert nach Sektoren, werden bundesweit im Verkehrsbereich am zweitmeisten Treibhausgase ausgestoßen. Die Dekarbonisierung des Transportwesens stellt somit einen der wesentlichsten Hebel der Energiewende dar. Die Energie AG versteht sich als Ermöglicherin einer nachhaltigen Mobilitätszukunft und hat sich daher einer entsprechenden Maßnahmenoffensive verschrieben.

Inhalt: Die Energie AG beschäftigt sich bereits seit über drei Jahrzehnten mit dem Themenbereich E-Mobilität und stellt für Kund:innen ein vielfältiges Dienstleistungsangebot bereit (siehe S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen, E-Mobilitätslösungen für Kund:innen). Die Maßnahmenoffensive umfasst den noch stärkeren Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Ausweitung von Dienstleistungen für Kund:innen sowie die konzerninterne Umstellung auf elektrisch betriebene Fahrzeuge. Als direkter Dekarbonisierungshebel auf Scope-1-Ebene ist insbesondere die Umstellung des unternehmensinternen Fuhrparks von Relevanz.

Die Energie AG ist überzeugt, dass diese Maßnahmen mit Kundenbezug zu einer noch höheren Akzeptanz und einem Anstieg des Komfortniveaus bei Nutzung der nachhaltigen Mobilität führen. Mittelbar sollte dies – wie auch gesetzliche Angebotsbeschränkungen (Verordnung (EU) 2019/631) – einen erheblichen Anstieg von elektrisch betriebenen Fahrzeugen zur Folge haben. Es wurden daher konkrete Ausbauziele und sich daraus ableitende Maßnahmen festgelegt, welche organisatorischer, personeller sowie beschaffungstechnischer Natur sind.

Zugrundeliegende Strategie und allgemeine Ziele

 

Zugrundeliegende wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte und Auswirkungen

E-Mobilitäts-Konzepte (siehe E1-2)

 

Klimaschutz

  • Sukzessive Umstellung des Unternehmensfuhrparks auf E-PKW
  • Ausweitung des Dienstleistungsangebots für Kund:innen
  • Forcierung des E-Ladeinfrastrukturausbaus

 

  • CO2-Ausstoß (Scope 1) durch Energieverbrauch und Verbrennungsanlagen (wnA)
  • Klimawandel führt zur Zerstörung von Ökosystemen und auch zu negativen Konsequenzen für die Gesellschaft (Extremwetterevents, Nahrungsmittelknappheit, soziale Spannungen etc.) (wnA)
  • Förderung umweltfreundlicher Mobilitätsoptionen (wpA)

 

Energie

 

  • Umstieg auf Elektromobilität (wpA)

Umfang:

Maßnahmen mit direktem Dekarbonisierungseffekt:

Die Elektrifizierung des unternehmenseigenen PKW-Fuhrparks in Österreich wird weiter vorangetrieben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden weitere 22 konventionell betriebene Fahrzeuge durch E-PKW ersetzt. Der Bestand an Elektro-PKW hat sich dadurch zum 30.09.2024 auf 98 erhöht. Dies stellt annähernd eine Verdoppelung im Dreijahresvergleich dar. Der Anteil der E-PKW am gesamten PKW-Fuhrpark erhöhte sich auf 45,4 % (Vorjahr: 38,2 %). Zum Geschäftsjahresende 2023/2024 waren an den von der Abteilung Immobilienmanagement verwalteten Unternehmensstandorten 177 Ladepunkte installiert, wo Mitarbeiter:innen elektrisch betriebene Firmen- und Privatfahrzeuge und Kund:innen ihre Privat-PKW aufladen können. In Tschechien nimmt die Anzahl an elektrischen Firmenfahrzeugen sowie der damit einhergehende E-Ladeinfrastrukturausbau an Unternehmensstandorten ebenfalls kontinuierlich zu – zuletzt wurden E-Ladestationen an den Unternehmensstandorten in Budweis, Kolin und Stetin errichtet.

Rund 235 des 270 Fahrzeuge umfassenden LKW-Fuhrparks des Segments Entsorgung werden seit der zweiten Geschäftsjahreshälfte 2023/2024 mit dem biogenen Treibstoff HVO betrieben. Dieser wird aus erneuerbaren Rohstoffen sowie Abfall- und Restfetten hergestellt und setzt bei der Verbrennung keinen neuen Kohlenstoff frei. Pro Umstellung können rund 80 % an CO2-Emissionen eingespart werden. In Summe ergibt sich dadurch ein jährliches Emissionseinsparungspotenzial von 10.000 to CO2. Zusätzlich tragen insgesamt sechs elektrisch betriebene LKW im Segment Entsorgung zur weiteren Fuhrparkdekarbonisierung im Konzern bei.

Neben Maßnahmen zum Umstieg auf nachhaltig betriebene Fahrzeuge unterstützt die Energie AG die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Seit 01.11.2023 wird Mitarbeiter:innen ein finanzieller Zuschuss zum Klimaticket OÖ Regional in Höhe von 80 % gewährt. Auf diese Weise wird ein Anreiz zum Umstieg von fossilbetriebenen PKW geschaffen und ein positiver Dekarbonisierungseffekt auf Scope-3-Ebene erzielt. Per 30.09.2024 wurde 356 Mitarbeiter:innen ein Zuschuss gewährt.

Taxonomiekonforme Klimaschutzmaßnahmen mit mittelbarem Dekarbonisierungseffekt:

Im Rahmen des Strategie- und Organisationsprojektes „LOOP“ wurde die Elektrifizierung des Mobilitätsbereichs als wesentliches Ziel definiert, welches durch den Ver- und Betrieb von Ladepunkten erreicht werden soll. Dabei liegt der Fokus auf der Realisierung von Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge in privaten Haushalten, am Arbeitsplatz, im Fuhrpark sowie in öffentlichen Bereichen. Der über die Ladestationen der Energie AG in Österreich bezogene Strom wird dabei – sofern separate Zählpunkte bestehen – zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt. Dadurch wird Nutzer:innen ein vollständig CO2-freier Fahrbetrieb ermöglicht, was wiederum die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern im Mobilitätsbereich reduziert.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 konnte die Anzahl an von der Vertrieb GmbH betriebenen Ladepunkte auf 1.268 (Vorjahr 904) gesteigert werden. Im Bereich der öffentlichen Ladeinfrastruktur wurden beispielweise ein Schnellladepark in Liezen erweitert sowie Schnellladestationen in Gosau und Seewalchen errichtet. Die Anzahl öffentlich betriebener Ladepunkte beläuft sich zum 30.09.2024 auf 648 (Vorjahr 469). Die Ausweitung des E-Mobilitätsdienstleistungsangebots (siehe S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen, E-Mobilitätslösungen für Kund:innen) für Kund:innen der Energie AG untermauert die umfangreichen Bestrebungen in diesem Bereich.

Zeithorizont und Fortschritte: Der Ausbau von Personalressourcen zur Zielerreichung erfolgte im Geschäftsjahr 2023/2024 teilweise, wobei ein langfristiger Fachkräftebedarf bis 2035 definiert wurde. Durch den Einsatz biogener Treibstoffe der LKW-Fuhrparkflotte im Segment Entsorgung sowie die Teilelektrifizierung des PKW-Fuhrparks konnten zwei Maßnahmen bereits mit 30.09.2024 abgeschlossen werden.

Stromnetzausbau

Klimaschutz; Energie

Um die ganzheitliche Transformation des Energiesystems – konkret die ansteigende Elektrifizierung im Mobilitäts-, Wärme- und Industriebereich sowie die Integration der zunehmend volatilen und dezentralen Stromerzeugung – bewerkstelligen zu können, bedarf es einer Vielzahl von Netzinfrastrukturmaßnahmen. Das umfangreiche Projektportfolio der Netz OÖ GmbH soll sicherstellen, dass durch den Ausbau sowie die Ertüchtigung von Stromleitungen auf Nieder-, Mittel- und Hochspannungsebene eine nachhaltige Energiezukunft unter Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit gewährleistet wird.

Inhalt: Der regionale „Stromnetz-Masterplan OÖ 2032“ beinhaltet insgesamt 19 Projekte der Netz OÖ GmbH, die bis 2032 umgesetzt werden sollen und allesamt zur Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele beitragen werden. Einige der wesentlichsten, aktuell in Umsetzung bzw. in Planung befindlichen Stromversorgungsprojekte sind das Projekt Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich für eine nachhaltige Absicherung des steigenden Leistungsbedarfs und der Versorgungssicherheit sowie die Herstellung einer leistungsfähigen 110-kV-Netzanbindung für das gesamte Mühlviertel.

Zugrundeliegende Strategie und allgemeine Ziele

 

Zugrundeliegende wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte und Auswirkungen

Ausbau der Netzinfrastruktur (siehe E1-2)

 

Klimaschutz

  • Verteilung des zusätzlich erzeugten, erneuerbaren Stroms
  • Ermöglichen einer gesamtheitlichen Energiewende
  • Gewährleistung von Versorgungssicherheit

 

  • Klimawandel führt zur Zerstörung von Ökosystemen und auch zu negativen Konsequenzen für die Gesellschaft (Extremwetterevents, Nahrungsmittelknappheit, soziale Spannungen etc.) (wnA)
  • Durchgehende Ver- und Entsorgungssicherheit (wpA)

 

Energie

 

  • Umstellung auf bzw. Ausbau von erneuerbaren Erzeugungsanlagen (wpA)
  • Umstieg auf Elektromobilität (wpA)
  • Implementierung von emissionsarmen Technologien (PV, Windkraft, Wasserkraft) (wpA)
  • Kostenreduktion durch Energieeffizienz, Erzeugungsvielfalt (Wasser, PV, Windkraft) (wC)
  • Bereitstellung von Technologien zur Überwachung und Reduzierung des Energieverbrauchs (wpA)

Umfang, Zeithorizonte und Fortschritte:

Taxonomiekonforme Netzausbaumaßnahmen mit mittelbarem Dekarbonisiserungseffekt:

Insgesamt acht Projekte des „Stromnetz-Masterplans OÖ 2032“ – unter anderem die 110-kV-Leitungsprojekt Alm- und Kremstal sowie Pramtal-Süd – konnten in den vergangenen Jahren abgeschlossen werden. Weitere Stromversorgungsprojekte befinden sich zurzeit in der Planungs- bzw. Genehmigungsphase und/oder in der Bau- bzw. Umsetzungsphase.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 schritten die in der Planungs- und Umsetzungsphase befindlichen Stromnetzprojekte erwartungsgemäß voran. Die Erweiterung der bestehenden 110-kV-Schaltanlage zur Netzabstützung in Wagenham sowie die Errichtung eines 110/30-kV-Umspannwerks in Rottenbach sollen planmäßig im Geschäftsjahr 2024/2025 abgeschlossen sein. Im März 2024 wurde mit dem Ersatzneubau der 220/30-kV-Netzabstützung in Klaus begonnen, wobei dieses Projekt 2027 fertiggestellt werden soll.

Im Hinblick auf den zu erwartenden, massiven Ausbau von dezentralen Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen und der Elektromobilität wird in den nächsten Jahren auch das Nieder- und Mittelspannungsnetz zu erweitern sein. An das Stromnetz der Netz OÖ GmbH sind per 30.09.2024 ca. 72.800 PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von ca. 1.300 MW angeschlossen (Vorjahr: 61.700 PV-Anlagen, ca. 1.014 MW). Die zunehmend dezentrale Organisation zeigt sich auch in der seit 2021 bestehenden Möglichkeit für verschiedene Akteure zur Beteiligung an Energiegemeinschaften. Seit April 2024 besteht für Stromnetzkund:innen weiters die Option, an mehreren Energiegemeinschaften teilzunehmen. Im Juli 2024 wurde die Marke von 10.000 Teilnehmenden an einer Energiegemeinschaft im Versorgungsgebiet der Netz OÖ GmbH überschritten. Zum Ende des Geschäftsjahres 2023/2024 belief sich die Anzahl der Energiegemeinschaften im eigenen Versorgungsgebiet auf mehr als 1.000 mit über 15.000 Teilnehmenden.

Energieeffizienz

Klimaschutz; Energie

Inhalt: Durch das kontinuierliche Vorantreiben von Energieeffizienzmaßnahmen möchte die Energie AG ihrer Rolle als verantwortung- und umweltbewusstes Unternehmen gerecht werden. Ziel ist es, den Energieeinsatz im unternehmensinternen Betrieb möglichst effizient zu gestalten, um Ressourcen zu schonen und Emissionen minimieren zu können. Kund:innen sollen ebenfalls beim Wechsel auf energiesparende Technologien unterstützt werden.

Zugrundeliegende Strategie und allgemeine Ziele

 

Zugrundeliegende wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte und Auswirkungen

Konzept zum Ausbau Erneuerbarer (siehe E1-2)

 

Klimaschutz

  • Reduktion der verursachten Treibhausgas-Emissionen

 

  • CO2-Ausstoß (Scope 1) durch Energieverbrauch und Verbrennungsanlagen (wnA)
  • Klimawandel führt zur Zerstörung von Ökosystemen und auch zu negativen Konsequenzen für die Gesellschaft (Extremwetterevents, Nahrungsmittelknappheit, soziale Spannungen etc.) (wnA)
  • Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien in der Energieerzeugung und Implementierung klimafreundlicher Technologien (wpA)
  • Durchgehende Ver- und Entsorgungssicherheit (wpA)

Immobilienstrategie (siehe E1-2)

 

  • Einsatz von Technologien und Energieträgern zur Reduzierung des Energieverbrauchs

 

 

Energie

 

  • Energiesicherheit durch selbst produzierte erneuerbare Energie und folgliche Reduzierung der Abhängigkeit von Energiemärkten/ausländischen Lieferanten (wC)

Umfang, Zeithorizonte und Fortschritte:

Taxonomiekonforme Klimaschutzmaßnahmen im Bereich des nachhaltigen Gebäudemanagements mit direktem Dekarbonisierungseffekt:

Durch den Umzug der Netz OÖ GmbH in den PowerTower-Zubau in Linz konnte der CO2-Ausstoß des Unternehmens erheblich gesenkt werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 wurde für das erste Jahr nach dem Bezug der neuen Unternehmenszentrale eine Heizwärmebedarfsreduktion gegenüber dem bisherigen Bedarf im Firmengebäude um 95 % errechnet; die CO2-Emissionen konnten im Zeitraum von 01.10.2022 bis 30.09.2023 um 89 % reduziert werden. Weitere CO2-Einsparungen resultieren aus dem Fernwärmeanschluss des Betriebsstandortes in Haid, durch welchen der fossile Brennstoffeinsatz für die bezogene Wärme reduziert werden kann. Ergänzende Klimaschutzmaßnahmen mit Dekarbonisierungseffekt ergaben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 durch den Ölheizungstausch am Betriebsstandort in Niederwaldkirchen und durch den Ersatz von Gasheizungen durch Wärmepumpten an den Unternehmensstandorten in Budweis und Rakovnik.

Taxonomiefähige Klimaschutzmaßnahmen im Bereich des nachhaltigen Gebäudemanagements mit mittelbarem Dekarbonisierungseffekt:

Dank der Erstellung von Energieausweisen für jedes Immobilienobjekt im Geschäftsjahr 2022/2023 konnte die Taxonomiekonformität von einigen Immobilienobjekten bestätigt werden. Auf Basis von Zählerwerten wurden Energie-Monitoring-Berichte erstellt, die Auskunft zum gegenwärtigen CO2-Fußabdruck des bestehenden Immobilienportfolios geben. Diese CO2-Auswertungen werden seit dem Geschäftsjahr 2020/2021 jährlich für das gesamte Immobilienportfolio erstellt und bilden die Grundlage für diverse Maßnahmen, die in den nächsten Jahren im Sinne der Nachhaltigkeit getroffen werden. Eine dieser Maßnahmen ist ein umfassender Umstieg auf LED-Beleuchtung im PowerTower Linz, der im Geschäftsjahr 2023/2024 fortgesetzt und im Geschäftsjahr 2024/2025 abgeschlossen sein soll. Der Umstieg auf LED-Beleuchtung erfolgte im Geschäftsjahr 2023/2024 auch an den Standorten in Engelhartszell, Bad Leonfelden und Gallneukirchen. Auch an Verwaltungsstandorten der Umwelt Service GmbH wird die Umstellung auf LED-Beleuchtung kontinuierlich fortgesetzt. Dadurch kann an den Standorten Redlham, Steyr und Salzburg Strom gespart werden. Am Standort Redlham beläuft sich das Stromeinsparungspotenzial auf rund 60.000 kWh pro Jahr. Sanierungsarbeiten in Gmunden sowie Steyr trugen im Geschäftsjahr 2023/2024 ebenfalls zu einer Steigerung der Energieeffizienz bei. Basierend auf der im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 verfassten Immobilienstrategie (siehe Immobilienstrategie) wurden zahlreiche Energieeffizienzmaßnahmen für die nächstfolgenden Geschäftsjahre definiert und somit bestehende Gebäudemanagementmaßnahmen erweitert.

Im Sinne von nachhaltigem, ressourcenoptimiertem Bauen werden seit dem Geschäftsjahr 2020/2021 im Energie AG-Konzern (exkl. Segment Entsorgung) sämtliche größeren Neu-, Um- und Zubauten in Österreich auf Basis klimaaktiver Gebäudestandards ausgeführt. Es werden neben der proaktiven Verfolgung der Betreiberverantwortung gemäß der ÖNORM B1301 (Objekt- und Gebäudesicherheit) auch moderne Energiekonzepte für die diversen Standorte geplant und realisiert. Der neue Zubau des PowerTowers in Linz erhielt mit dem Platin-Standard die höchste Auszeichnung im „Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen“-System (DNGB) der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI). Das Bauprojekt zur Errichtung des PowerService Gmunden wurde nach Klimaaktiv-Richtlinien geplant, der Bezug erfolgte im November 2023. Die nachhaltige Ausrichtung zeigt sich beispielsweise in der Errichtung von E-Ladestationen sowie einer PV-Anlage.

Im Bereich des Stromeigenverbrauchs wurden seit Beginn des Kalenderjahres 2023 auf zahlreichen tschechischen Verwaltungs- und Betriebsgebäuden insgesamt 22 PV-Anlagen mit einer Leistungskapazität von über 430 kWp errichtet. An den Unternehmensstandorten in Österreich wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt vier PV-Anlagen mit einer Leistungskapazität von 300 kWp installiert. Auf Energie AG-eigenen Verwaltungsgebäuden in Österreich (exklusive Segment Entsorgung) sind zum 30.09.2024 elf PV-Anlagen (Vorjahr: sieben) mit einer Leistung von rund 861 kWp (Vorjahr: 545 kWp) und einer durchschnittlichen Jahresproduktion von 861 MWh installiert (Vorjahr: 550 MWh). Diese PV-Anlagen weisen eine Modulfläche von ca. 3.800 m2 auf (Vorjahr: 3.200 m2). Neu hinzugekommen sind im Geschäftsjahr 2023/2024 PV-Anlagen an Unternehmensstandorten in Schalchen sowie Waldneukirchen. Weitere neun Neuanlagen mit 730 kWp Engpassleistung sind bis 2027 in Planung. Im Segment Entsorgung wurde im April 2024 auf den Dächern der Produktionshallen am Standort Timelkam eine neue Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Die Anlage, die sich über eine Fläche von 274 m2 erstreckt und mit 633 PV-Modulen ausgestattet ist, verfügt über eine Leistung von rund 260 kWp. Durch die PV-Anlage ist es möglich, den Strombedarf am Standort zu etwa 30 % aus PV-Strom zu decken.

Energieeffizienzmaßnahmen bei Kund:innen mit mittelbarem Dekarbonisierungseffekt

Die seit vielen Jahren durchgeführte Kampagne „Haushaltsgerätetausch“ zur Förderung moderner und energiesparender Haushaltsgeräte wurde bis zum 28.02.2025 verlängert. Im Jahr 2023 wurde die Aktion um einen Reparaturgutschein ergänzt und neu aufgelegt. Im Kalenderjahr 2023 wurden im Rahmen der Kampagne insgesamt 3.080 Geräte durch effiziente Neugeräte ersetzt, repariert oder gemietet – das sind annähernd dreimal so viele als noch im Kalenderjahr 2022 (1.041). Die Förderung der Vertrieb GmbH beträgt bis zu EUR 100,00 pro Gerät und wird exklusiv von teilnehmenden Partnerbetrieben der Energie AG abgewickelt.

Im Geschäftsjahr 2023/2024 wurden im Zuge der Energiesparmesse in Wels rund 21.300 (Vorjahr: 13.000) kostenlose LED-Lampen an Kund:innen verteilt. Über 5.000 LED-Lampen wurden zudem im Rahmen der Regionaltour im Sommer 2024 ausgegeben, wodurch ebenfalls ein Beitrag zur Einsatzvermeidung von Beleuchtungsmitteln mit hohem Stromverbrauch geleistet wurde (Vorjahr: 0). Neben der Förderaktion „Raus aus Öl“ zur Umstellung auf Wärmepumpen (siehe Vertrieblicher Klimaschutz) unterstützt die Vertrieb GmbH ihre Kund:innen beim Umstieg auf nachhaltige sowie energieeffiziente Heizsysteme durch Beratungen, wirtschaftliche und technologische Systemvergleiche, Informationen zu Förderungen sowie durch die Entsorgung von Öltanks. Je nach Anwendungsfall betragen die Förderungen der Energie AG pro Systemwechsel bis zu EUR 1.150,00. Zudem werden effiziente Heizungsanlagen, etwa durch Contracting-Lösungen für klimaschutzfreundliche Wärmeanlagen bzw. der Anschluss an das Fernwärmenetz weiter forciert.

Die Anstrengungen im Bereich der Energieeffizienz werden ebenso durch die Möglichkeit, im Kundenklub der Energie AG erworbene Punkte gegen Energiesparartikel und -dienstleistungen eintauschen zu können, reflektiert.

Die IfEA Institut für Energieausweis GmbH (IfEA) bietet als 100-%-Tochtergesellschaft der Vertrieb GmbH darüber hinaus zahlreiche weitere Energiedienstleistungen für Privatpersonen und Unternehmen an – mit dem Ziel, einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit Energie zu fördern und den Kund:innen einen einfachen Zugang zu hochwertigen Dienstleistungen zu ermöglichen. Für Privatpersonen werden vor allem Energieausweise, Thermografien und Blower-Door-Tests (Differenzdruck-Messverfahren) angeboten. Mit Energieaudits für große Unternehmen, Energieberatungen für kleinere und mittelständische Unternehmen (KMU), Ermittlungen des CO2-Fußabdrucks, Lastganganalysen für Strom und Erdgas, Optimierungskonzepten sowie den ZukunftsFIT-Checks für Immobilien unterstützt die IfEA Unternehmen aller Größenordnungen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. IfEA setzte zuletzt auch vermehrt auf professionelle Partnerschaften, um Kund:innen bestmöglich zu Energieeffizienzmaßnahmen und auch Förderungen beraten zu können.

Die Wertstatt 8 GmbH arbeitet als 100-%-Tochtergesellschaft der Energie AG zurzeit an der Entwicklung einer KI-unterstützten Plattform, welche Menschen beim Nachvollziehen ihres CO2-Fußabdrucks und bei nachhaltigen Kaufentscheidungen beratend unterstützen soll.