Forschung, Entwicklung und Innovation

Die Themenbereiche Forschung, Entwicklung und Innovation sind bedeutende Elemente zur Stärkung der Energie AG für zukünftige Herausforderungen. Im Geschäftsjahr 2021/2022 konnten zahlreiche Projekte erfolgreich bearbeitet werden.

Die Klimaziele auf europäischer und österreichischer Ebene enthalten immer konkretere Ableitungen und Regelungen, welche neue Fragestellungen und Forschungsfelder eröffnen. Die in den vergangenen Geschäftsjahren gestarteten Aktivitäten zur Wasserstofftechnologie werden laufend weiterentwickelt. Um die Verlagerung von erneuerbarer Stromproduktion vom Sommer in den Winter sowie die industrielle Dekarbonisierung zu unterstützen, wird Wasserstoff zukünftig von großer Bedeutung sein.

Die Bedeutung einer sicheren Versorgung ihrer Kund:innen wie auch die gesellschaftliche Verantwortung für zukünftige Generationen ist der Energie AG bewusst. Aus diesem Grund werden in allen Konzernbereichen proaktiv und mit hohem Engagement Projekte zur Steigerung der Resilienz des Energiesystems sowie zur Bereitstellung effizienter Kundenservices vorangetrieben. Der Digitalisierung und Automatisierung kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Eine gute Vernetzung und intensive Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft in Forschung, Entwicklung und Innovation ist der Grundstein für einen erfolgreichen Austausch mit wertvollem gegenseitigen Nutzen.

Das Zukunftsthema „Innovation“ wird seit 01.10.2019 in der Wertstatt 8 GmbH aktiv vorangetrieben. Die 100 %-Tochter fokussiert ihre Aktivitäten auf die Entwicklung digitaler Lösungen und innovativer Geschäftsmodelle rund um die Themen Energie und Umwelt. Im Geschäftsjahr 2021/2022 lag hier der Fokus vor allem auf der Entwicklung neuer Geschäftsideen. Dafür wurde unter anderem Know-how zu Plattformökonomie und Business-Ökosystemen aufgebaut sowie intensiv Kundenforschung forciert. Zur Verprobung der Geschäftsideen wurden mehrere digitale Prototypen und bewusst klein strukturierte Feldtests umgesetzt, um erste Erfahrungen auf dem Markt zu sammeln.

Kennzahlen F&E&I

 

 

Einheit

 

2021/2022

 

2020/2021

 

Veränderung

Anzahl der F&E&I-Projekte im Konzern

 

Anzahl

 

103

 

128

 

-19,5 %

Mitarbeiter:innen in F&E&I-Projekten

 

FTE

 

56,3

 

58,9

 

-4,4 %

F&E&I-Aufwendungen im Konzern

 

Mio. EUR

 

5,3

 

5,5

 

-3,6 %

Im Geschäftsjahr 2021/2022 fand Forschung, Entwicklung und Innovation unter anderem in folgenden Projekten statt (Auszug):

Carbon Cycle Economy Demonstration (CCED)

Das Projekt „Carbon Cycle Economy Demonstration“ widmet sich der nachhaltigen Umsetzung einer CO2-Kreislaufwirtschaft. Im Konkreten werden verschiedene Möglichkeiten erforscht, in der Atmosphäre vorhandenes oder bei Herstellungsprozessen anfallendes Kohlendioxid abzuscheiden und unter Einsatz von Wasserstoff weiter energetisch zu verwerten. Auf diese Weise kann es gelingen, den Ausstoß klimaschädlicher Gase entscheidend zu reduzieren. Die Energie AG ist mit Untersuchungen an ihrer Biogasanlage in Engerwitzdorf beteiligt. Durch dieses Projekt soll die Effizienz und Umweltfreundlichkeit der Anlage noch weiter gesteigert werden.

Industry4Redispatch

Die durch den vermehrten Ausbau erneuerbarer Energien bedingte Volatilität im Stromnetz und entsprechend dynamische Energiepreise führen zu wachsenden Anforderungen an die Stromnetzinfrastruktur in Übertragungs- und Verteilernetzen. Das im Geschäftsjahr 2020/2021 begonnene Forschungsprojekt „Industry4Redispatch“ fokussiert sich auf die Erschließung des Potenzials der Lastflexibilität großer und mittlerer Industriebetriebe. Ziel ist die Nutzung der identifizierten Flexibilität als Ersatz für den Einsatz von Kraftwerksanlagen für den Redispatch (= Eingriffe in die Erzeugungsleistung zur Vermeidung von Stromnetzüberlastungen) im österreichischen Stromübertragungsnetz. In der aktuellen Projektphase entwickelt die Netz OÖ GmbH gemeinsam mit mehreren Verteilernetzbetreibern, dem österreichischen Übertragungsnetzbetreiber sowie weiteren Partnern aus den Bereichen Forschung und Automatisierungstechnik ein geeignetes Verfahren, das Angebote aus dem Stromverteilernetz einschließlich der Prüfung der entsprechend erforderlichen Netzkapazität ermöglicht.

SSCCS – Secure Supply Chains for Critical Systems

Das Ziel des Projekts „Secure Supply Chains for Critical Systems“ (SSCCS) besteht darin, die Resilienz und Sicherheit von Lieferketten gegenüber Cyber-Angriffen zu verbessern. Basierend auf einer entsprechenden Analyse und Dokumentation der Supply-Chains werden die Schwachstellen bezüglich Cyber-Sicherheit in Lieferketten untersucht und entsprechende resilienzsteigernde Maßnahmen entwickelt. Wesentliches Merkmal des Vorhabens ist die Abkehr von einer rein technischen Sichtweise hin zur Integration von diversen Angriffsmethoden und Schwachstellen entlang der Supply Chain. Des Weiteren ist ein Erfahrungsaustausch und Know-how-Transfer zwischen den Projektpartnern aus unterschiedlichen Branchen geplant.

Predictive Maintenance

Ein Projekt aus der Digitalisierungs- und Automatisierungsinitiative der Energie AG ist die Erstellung eines „Predictive Maintenance“-Konzepts bei Wasserkraftwerken. Die Energie AG Oberösterreich Erzeugung GmbH versucht dabei, ein Konzept für datenbasierte Entscheidungsunterstützung in der Betriebsführung und Instandhaltung zu entwickeln. Im Berichtszeitraum startete die Entwicklung eines Dashboards für ein Pilotkraftwerk, um einen operativen Test durchzuführen und zu evaluieren.

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