GRI
Das Segment Entsorgung bewegt an 24 Standorten eine Gesamtabfallmenge von ca. 1,6 Mio. t im Jahr (Vorjahr: 1,7 Mio. t). Dank der modernen Logistik und dem umfangreichen Anlagenverbund werden diese Abfälle ökonomisch und ökologisch gemäß modernstem Stand der Technik gesammelt, aufbereitet, verwertet oder entsorgt. Der Entsorgungsmarkt ist aufgrund der permanenten Änderungen der Rahmenbedingungen einem ständigen Wandel unterworfen.
Der schonende Umgang mit Ressourcen sowie die Vermeidung bzw. Verminderung von Emissionen unter der aktiven Einbeziehung von Kund:innen, Beschäftigten und Eigentümern sowie die Zufriedenheit dieser Interessensgruppen sind wesentliche Voraussetzungen für den langfristigen Unternehmenserfolg. Um Nähe zu Kund:innen sowie prompten Service zu garantieren, betreibt das Segment Entsorgung Standorte in ganz Österreich.
Die Umweltziele des Segments Entsorgung sind in der aktuellen Umwelterklärung 2022 gemäß EMAS Verordnung ausgewiesen.
Das Segment Entsorgung ist stets bemüht, neue Entsorgungswege zu finden, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Eine umfassende, durchgängige Kreislaufwirtschaft von Anfang bis Ende wird erst durch eine konsequente Änderung in der Produktgestaltung durch die Produktionsbetriebe ermöglicht.
Der Großteil der manipulierten Abfallmengen wird in eigenen Behandlungs- bzw. Verwertungsanlagen aufbereitet, als Wertstoff dem Markt wieder zugeführt und zur Strom- oder Wärmeerzeugung genützt. Investitionen in höchste technische Standards und in den Umweltschutz gehören zu den Grundlagen des unternehmerischen Handelns des Segments Entsorgung.
Beim Erbringen der Entsorgungsdienstleistungen wird auf eine bestmögliche Ressourcenschonung und die Substitution fossiler Brennstoffe geachtet. Zentrale Anliegen sind dabei die Senkung der CO2-Emissionen, eine moderne LKW-Flotte, der Einstieg ins E-Business (automatisierte Geschäftsprozesse), die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs.
Bereits seit mehr als 10 Jahren wird am Standort der Energie AG in Wels die nach der Abfallverbrennung verbleibende Schlacke wiederaufbereitet. Nach dem Verbrennungsprozess bleibt rund ein Viertel der Inputmasse als inerte Reststoffe (Schlacke) zurück, in der sich jedoch auch noch vielerlei Metalle befinden. In einem mehrstufigen mechanischen Separationsverfahren werden mittels einer mobilen Aufbereitungsanlage Eisen- und Nichteisenmetalle, die nach der Verbrennung in der Schlacke zurückbleiben, abgeschieden. Diese Rohstoffe (Aluminium, Kupfer, Messing und Edelstahl) werden getrennt, recycelt und in den Metallverarbeitungskreislauf als Ersatz für Primärrohstoffe zurückgeführt, was im Vergleich zu deren Neugewinnung zusätzlich CO2-Emissionen einspart. Die Wiederverwertung der Metalle reduziert zudem den Deponiebedarf in Wels, sodass ein Ausweichen auf andere Deponien und damit zusätzliche LKW-Fahrten und Treibstoffverbrauch vermieden werden.
Mit der wissenschaftlich fundierten Kontrollmethode „Biomonitoring“ werden die Schadstoffemissionen der Welser Abfallverwertungsanlage überwacht. An mehreren fixen Plätzen in und um den Standort werden permanent die Auswirkungen des Betriebs der thermischen Verwertungsanlage auf die Umwelt gemessen.
Im Segment Entsorgung liegt hinsichtlich Energieeffizienz verstärktes Augenmerk auf dem energetischen Wirkungsgrad der Verbrennungsanlagen für Rost- und Wirbelschichtabfall. Die Einhaltung der Effizienzkriterien wird gemäß Richtlinie 2008/98/EG jährlich beurteilt. Für eine Erfüllung dieser Kriterien steht dabei eine effiziente Verstromung und/oder Wärmeauskopplung im Vordergrund. Im Bereich der Produktionsanlagen wird Trinkwasser, sofern technisch möglich, stets durch Prozess-, Regen- oder Sickerwasser ersetzt.
Um die Verbrennungsanlagen auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten und eine durchgehende Entsorgungssicherheit zu gewährleisten, werden die Verbrennungsanlagen regelmäßig einer Revision unterzogen, bei der der Tausch größerer Anlagenteile im Vordergrund steht.
Ein vorrangiges Ziel des Segments Entsorgung ist, durch den Betrieb eigener Anlagen verursachte Emissionen zu kompensieren und den Verbrauch von Ressourcen zu reduzieren. Im Geschäftsjahr 2019/2020 wurde in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt der CO2-Fußabdruck des Segments erhoben – als Basis für die Klimaschutzstrategie, mit der die Entsorgungssparte CO2-Neutralität erreichen will. Laut Umweltbundesamt betragen die direkten und indirekten Emissionen insgesamt rund 530.000 t CO2eq (resultierend aus dem Betrieb von Verwertungsanlagen, Logistik, Stromverbrauch etc.). Rund 60 % dieser Emissionen werden durch die Dienstleistungen der Umwelt Service GmbH bereits direkt kompensiert, beispielsweise durch die Produktion von Ersatzbrennstoffen und die Aufbereitung von Altstoffen zu Sekundärrohstoffen. Darüber hinaus generiert die Umwelt Service GmbH durch die Erzeugung von Strom und Fernwärme in der Abfallverwertungsanlage in Wels ein theoretisches Vermeidungspotenzial von rund 250.000 t CO2eq.
Basierend auf den Erkenntnissen der Erhebung durch das Umweltbundesamt setzt die Umwelt Service GmbH nun weitere Projekte innerhalb der Klimaschutzstrategie um, der Fokus liegt dabei auf der Umstellung auf E-Fahrzeuge und der Eigenerzeugung von Strom mittels PV. Die positive Entwicklung dieser Projekte im Hinblick auf den CO2-Fußabdruck wird laufend überwacht.
Der Standort Wels ist mit den beiden Verbrennungsanlagen nicht nur das „Kernstück der oberösterreichischen Mülllösung“, sondern auch die Drehscheibe für viele Abfallaktivitäten in der Energie AG Umwelt Service GmbH. Am Standort Wels leistet die Energie AG mit Hilfe der Rückführung humifizierter, organischer Substanz und Nährstoffe in den natürlichen Kreislauf durch aufbereitetes Kompostmaterial einen positiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und damit zum Klimaschutz. Das Kompostmaterial der Energie AG besitzt die Qualitätsklasse A+ und ist nicht nur für die Bodenpflege bei Obst und Gemüse, sondern auch für die Neuanlage von Pflanz- und Rasenflächen geeignet.
Sämtliche zentralen Abteilungen des Segments Entsorgung wurden im Geschäftsjahr 2021/2022 am Standort Wels zusammengeführt.
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2021/2022 |
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2020/2021 |
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2019/2020 |
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Nach Fraktionen |
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Restmüll |
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1.196.742 |
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1.298.784 |
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1.280.717 |
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Papier |
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197.651 |
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211.231 |
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218.973 |
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Kunststoff & Verpackung |
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46.444 |
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47.677 |
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50.650 |
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Glas |
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54.538 |
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54.409 |
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55.406 |
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Biomüll |
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56.701 |
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58.981 |
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59.820 |
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Metall |
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23.240 |
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30.156 |
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25.796 |
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Nach Gefahrenstoffen |
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Gefährliche Abfälle |
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98.164 |
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100.540 |
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94.304 |
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Nicht gefährliche Abfälle |
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1.477.151 |
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1.600.697 |
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1.597.059 |
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Nach Entsorgungsmethoden 1) |
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Recycling |
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567.685 |
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639.077 |
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616.703 |
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Thermische Verwertung |
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hoch kalorisch |
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49.629 |
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54.880 |
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57.508 |
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mittel kalorisch |
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909.762 |
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943.282 |
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955.981 |
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niedrig kalorisch |
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Deponie |
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48.240 |
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63.998 |
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61.170 |
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Interne Audits garantieren die Prozesskontrolle bezüglich Legal Compliance im Bereich der umweltrelevanten gesetzlichen Bestimmungen. Die Schwerpunkte liegen hier auf den Bereichen des Rechtsinformationssystems, der Auflagenkontrolle (Gesetze, Verordnungen, Bescheide) in der Gutwin-Rechtsdatenbank sowie der rechtskonformen Abfallübernahme und -zwischenlagerung. Zudem gewährleistet das extern zertifizierte Umweltmanagementsystem, dass negative Auswirkungen von Prozessen auf die Umwelt identifiziert und in weiterer Folge entsprechend verhindert bzw. gemildert werden.
Wasserver- und Abwasserentsorgungsleistungen
Das Segment Entsorgung bietet auch Wasserver- und Abwasserentsorgungsleistungen in Österreich an, mit denen Städte und Gemeinden serviciert werden. Das Segment Entsorgung versorgte im Geschäftsjahr 2021/2022 durch die WDL-Wasserdienstleistungs GmbH ca. 130.000 Menschen mit ca. 9,0 Mio. m3 Trinkwasser, das in mehreren Wasserwerken durch Brunnenanlagen gefördert und an definierten Übergabestellen an die Kund:innen (Städte und Gemeinden) übergeben wird.
Bei den Transportleitungen, die sich im Eigentum des Segments Entsorgung befinden, entstehen keine nennenswerten Wasserverluste. Die Differenzen zwischen den Messpunkten an Brunnen und den Behältern bzw. Übergabeschächten an Kund:innen liegen im Bereich der Messtoleranzen der Wasserzähler.
Die Wasserverluste in den Verteilnetzen der betreuten Gemeinden kann die Energie AG nur bedingt beeinflussen, da den Gemeinden als Infrastruktureigentümer die Entscheidungshoheit über etwaige Maßnahmen (Erneuerungen, Investitionen) obliegt. Die Energie AG führt Beratungen, Überwachungen, Messungen und Grobanalysen durch und leitet Maßnahmenvorschläge für die Entscheidungsträger:innen ab, um eine Reduktion der Wasserverluste zu erzielen.