GRI
Die Energie AG unterstützt die Ziele der österreichischen Klimapolitik. Neben der Nutzung und dem Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen tragen im Energie AG-Konzern Ressourcenschonung und Energieeffizienz zum Klimaschutz bei. Das Unternehmen setzt Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz bestehender Anlagen und berät Kund:innen bei der Umsetzung eigener Energieeffizienzmaßnahmen. Projekte zur Dezentralisierung des Marktes werden realisiert, die eine Basis für die Bildung und Funktionalität von Erneuerbare-Energiegemeinschaften schaffen und eine sinnvolle, praxistaugliche Kooperation mit diesen neuen Marktteilnehmern in der Zukunft ermöglichen.
Projekte zur Verringerung des eigenen Ressourcenverbrauchs, zur Kompensation von ungünstigen Auswirkungen des eigenen Betriebs auf Klima und Umwelt sowie zur positiven Entwicklung des ökologischen Fußabdrucks der Energie AG werden umgesetzt.
Die Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung der Bevölkerung in Bezug auf den verantwortungsvollen Umgang mit Energieressourcen werden durch (digitale) Beratungs- und Aufklärungsangebote sowie attraktive Fördermöglichkeiten ergänzt.
Emissionen
GRI
Die Geschäftstätigkeit des Energie AG-Konzerns bedingt ein begründetes Maß an treibhausgaswirksamen Emissionen. Zur Stromproduktion sind thermische Anlagen unabdingbar, um die Versorgung zu sichern. Den Emissionen setzt die Energie AG erhebliche positive Umweltbeiträge durch effiziente CO2-arme Energie- bzw. Wärmebereitstellung und den Nutzen aus Primärbrennstoff- bzw. Primärrohstoff-Substitution entgegen. Zusätzlich trägt die Aufbereitung alter Kühlschränke durch das Segment Entsorgung zur Einsparung von treibhausgaswirksamen Emissionen bei.
Im Geschäftsjahr 2021/2022 entstanden 1.358 kt direkte CO2-Emissionen (Scope 1; Vorjahr: 1.099 kt), davon sind 1.184 kt fossilen Energieträgern (Vorjahr: 923 kt) und 173 kt biogenen Energieträgern (Vorjahr: 176 kt) zuzuordnen. Der Energie AG-Konzern weist 27 kt indirekte marktbasierte CO2-Emissionen (Scope 2; Vorjahr: 29 kt) und 101 kt standortbasierte CO2-Emissionen (Vorjahr: 120 kt) auf. Die Änderung der Vorjahreszahlen kamen durch verbesserte Datensammlungs-Methodik und genauere Prozess-Analyse zustande.
Die Emissionen des Energie AG-Konzerns entstehen überwiegend durch den Betrieb von thermischen Kraftwerken, Fernwärmeanlagen, Abfallverbrennungsanlagen, Blockheizkraftwerken sowie durch Antriebsenergie, Netzverluste, Prozesswärme, Gebäudeheizung und Fuhrpark.
Für die Berechnung der CO2-Emissionen wurden die „Greenhouse Gas (GHG) Protocol Corporate Standards“ und die „Global Reporting Initiative (GRI 305) Standards“ berücksichtigt.
Unter Scope 1 fallen direkte Emissionen aus Verbrennungsprozessen stationärer Anlagen sowie mobiler Anlagen und direkte Emissionen aus Prozessen (CO2 und CH4).
Direkte Treibhausgasemissionen entstehen durch die Umwandlung von Primärenergie in den eigenen Anlagen, Fahrzeugen und durch Gebäudebeheizung. Darunter fallen sämtliche Brenn- und Treibstoffe wie Erdgas, Heizöl, Diesel, Benzin, Flüssiggas und biogene Brennstoffe. Die Energie AG erzeugt daraus Strom und Fernwärme und betreibt damit den eigenen Fuhrpark.
Unter Scope 2 fallen indirekte Emissionen aus zugekauftem Strom sowie aus Fernwärme. Für die Konzernbereiche mit Standort in Österreich wird für die Bemessung der marktbasierten CO2-Emissionen aus zugekauftem Strom der Erzeugungsmix der Vertrieb GmbH verwendet. Seit dem Geschäftsjahr 2020/2021 ist die Stromabgabe mit 0,00 g CO2/kWh gekennzeichnet. Das Segment Tschechien wird mit dem durchschnittlichen jährlichen Erzeugungsmix für Tschechien laut „European Environment Agency“ bewertet.
Indirekte Treibhausgasemissionen entstehen durch den Einsatz von Strom aus dem Netz und Wärme aus Energie AG-fremden Anlagen. Darunter fallen der Betrieb von Anlagen ohne eigene Stromerzeugung, Stromversorgung von Energie AG-Gebäuden, Netzbezug bei Anlagenstillstand/-revision und Pumpstrom.
CO2-Emissionen in Tonnen pro Jahr
|
|
2021/2022 |
|
2020/2021 |
|
2019/2020 |
|||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt 1) |
|
1.357.555 |
|
1.098.730 |
|
1.217.676 |
|||
|
Geschäftsbereich |
|
2021/2022 |
|
2020/2021 |
|
2019/2020 |
|||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Erzeugung GmbH |
|
626.386 |
|
390.503 |
|
491.328 |
|||||
Segment Entsorgung |
|
495.679 |
|
468.552 |
|
483.828 |
|||||
Segment Tschechien |
|
31.316 |
|
33.561 |
|
32.062 |
|||||
Vertrieb GmbH |
|
25.567 |
|
25.169 |
|
23.966 |
|||||
Netz OÖ GmbH |
|
3.188 |
|
3.575 |
|
3.395 |
|||||
Business Services GmbH 2) |
|
1.978 |
|
1.629 |
|
1.714 |
|||||
Gesamt |
|
1.184.115 |
|
922.990 |
|
1.036.292 |
|||||
|
Geschäftsbereich |
|
2021/2022 |
|
2020/2021 |
|
2019/2020 |
|||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Erzeugung GmbH 2) |
|
8.203 |
|
8.082 |
|
6.693 |
|||||
Segment Entsorgung |
|
157.300 |
|
160.046 |
|
166.952 |
|||||
Segment Tschechien |
|
7.840 |
|
7.502 |
|
7.652 |
|||||
Vertrieb GmbH |
|
96 |
|
110 |
|
86 |
|||||
Netz OÖ GmbH |
|
0 |
|
0 |
|
0 |
|||||
Business Services GmbH |
|
1 |
|
0 |
|
0 |
|||||
Gesamt |
|
173.440 |
|
175.740 |
|
181.383 |
|||||
|
Geschäftsbereich |
|
2021/2022 |
|
2020/2021 |
|
2019/2020 |
|||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Erzeugung GmbH |
|
12 |
|
14 |
|
4.310 |
|||
Segment Entsorgung |
|
0 |
|
0 |
|
11.927 |
|||
Segment Tschechien |
|
26.684 |
|
29.005 |
|
28.997 |
|||
Vertrieb GmbH 1) |
|
0 |
|
0 |
|
529 |
|||
Netz OÖ GmbH |
|
0 |
|
0 |
|
28.739 |
|||
Business Services GmbH |
|
421 |
|
0 |
|
0 |
|||
Gesamt |
|
27.117 |
|
29.018 |
|
74.503 |
|||
|
|
|
|
|
|
|
|||
Gesamt Scope 1 + 2 marktbasiert |
|
1.384.672 |
|
1.127.749 |
|
1.292.178 |
|||
|
Geschäftsbereich |
|
2021/2022 |
|
2020/2021 |
|
2019/2020 |
|||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Erzeugung GmbH 1) |
|
5.758 |
|
7.173 |
|
7.841 |
|||||||
Segment Entsorgung |
|
17.400 |
|
21.814 |
|
21.737 |
|||||||
Segment Tschechien |
|
26.684 |
|
29.005 |
|
28.997 |
|||||||
Vertrieb GmbH 2) |
|
592 |
|
960 |
|
965 |
|||||||
Netz OÖ GmbH |
|
48.618 |
|
61.404 |
|
52.374 |
|||||||
Business Services GmbH |
|
1.797 |
|
0 |
|
0 |
|||||||
Gesamt |
|
100.849 |
|
120.355 |
|
111.914 |
|||||||
|
|
|
|
|
|
|
|||||||
Gesamt Scope 1 + 2 standortbasiert |
|
1.458.404 |
|
1.219.086 |
|
1.329.590 |
|||||||
|
CO2-Emissionen der Stromproduktion
Die CO2-Emissionen der Stromproduktion 1) konnten seit dem Geschäftsjahr 2019/2020 durch ausschließlichen Einsatz umweltfreundlicher Energieträger auf 0,00 g/kWh gesenkt werden. Dies bedeutet, dass die Kund:innen der Vertrieb GmbH mit CO2-freiem Strom beliefert werden.
Elektromobilität
Ihre Vorbild- und Vorreiterrolle hinsichtlich Ressourcenschonung unterstreicht die Energie AG durch die Forcierung von Elektromobilität und alternativen Antriebsenergien. Der Anteil an firmeneigenen PKW-Elektrofahrzeugen (exkl. Segment Tschechien) wurde im Geschäftsjahr 2021/2022 auf 54 Fahrzeuge erhöht (Vorjahr: 39) und beträgt somit 26,9 % (Vorjahr: 20,5 %). Ziel ist es, den Anteil von E-PKWs in Österreich sukzessive auf rund 40 % im Jahr 2024 zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist zugleich ein massiver Ausbau der unternehmensinternen Ladeinfrastruktur an den bestehenden und neuen Energie AG-Standorten in Österreich vorgesehen. Im Geschäftsjahr 2021/2022 verfügte die Energie AG in Österreich über insgesamt 152 Ladepunkte mit 22 kW (Vorjahr: 76), 1 Schnellader Gleichstrom mit 24 kW sowie 2 Schnelllader mit 2x75 kW. Das Ziel, die Ladeinfrastruktur bis 2024 auf 161 Ladepunkte an bestehenden und zahlreichen neuen Standorten auszubauen, wird übertroffen.
|
|
Einheit |
|
2021/2022 |
|
2020/2021 |
|
2019/2020 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ladepunkte |
|
Anzahl |
|
155 |
|
76 |
|
48 |
Standorte mit Ladeinfrastruktur |
|
Anzahl |
|
28 |
|
23 |
|
14 |
Damit unterstützt die Energie AG das österreichische Regierungsprogramm 2020-2024, das die Umstellung auf Elektrofahrzeuge in staatlichen Unternehmen stark forciert. Durch das Laden und den Betrieb der Fahrzeuge mit 100 % erneuerbarem Strom erzielt der Konzern eine CO2-Reduktion und reduziert die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.
Die Ladekarte der Energie AG ist der Schlüssel zu Österreichs größtem Ladenetz und zum bequemen Laden von Elektroautos. Die Ladekarte wurde bislang 2.480-mal (Vorjahr: 1.385) ausgegeben. Österreichweit stehen durch Kooperationen mehr als 9.100 Ladepunkte mit der Energie AG-Ladekarte zur Verfügung (Vorjahr: 7.200). In Oberösterreich hat die Energie AG ein dichtes Ladenetz zum öffentlichen und schnellen Laden von Elektroautos errichtet, ein weiterer Ausbau (zusammen mit Gemeinden und Standortpartnern) in unterschiedlichen Leistungskategorien ist geplant. An allen von der Energie AG belieferten Ladestationen wird 100 % Strom aus Wasserkraft, Wind und Sonne geladen. Ebenso bietet die Energie AG Ladelösungen im verdichteten Wohnbau und für Unternehmensfuhrparks an, die die lokalen Ladebedürfnisse der Zielgruppen erfüllen.
Neben den Ladelösungen für den Privat- und Businessbereich will der Energie AG-Konzern eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung durch den gezielten Aufbau von öffentlichen Ladestationen inkl. Betriebsführung und Dienstleistungspaketen mit Standortpartnern sowie Gemeinden ermöglichen. Derzeit betreibt die Energie AG 164 (Vorjahr: 128) öffentlich zugängliche Ladestationen in Leistungsbereichen von 3,7 bis 150 kW inkl. Abrechnungssystem und verwaltet in Summe 604 Ladepunkte (Vorjahr: 425). Derzeit sind an 13 (Vorjahr: 8) Standorten Schnellladestationen in Betrieb.
|
|
Einheit |
|
2021/2022 |
|
2020/2021 |
|
2019/2020 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ladepunkte mittels Energie AG-Ladekarte |
|
Anzahl |
|
9.100 |
|
7.200 |
|
4.500 |
Betriebene öffentliche Ladestationen |
|
Anzahl |
|
164 |
|
128 |
|
98 |
Verwaltete Ladepunkte |
|
Anzahl |
|
604 |
|
425 |
|
257 |
Energieaudit
Im Energieaudit gemäß § 9 des Bundes-Energieeffizienzgesetzes 2015, das alle vier Jahre durchgeführt wird, sind sämtliche österreichischen Standorte des Energie AG-Konzerns erfasst. Das letzte Energieaudit wurde im November 2019 abgeschlossen, das nächste Energieaudit findet im Geschäftsjahr 2022/2023 statt. Mit dem Energieaudit wird der wesentliche Energieverbrauchsbereich „Prozesse“ der relevanten Standorte detailliert analysiert und auditiert. Der Bereich „Prozesse“ umfasst Betriebsabläufe oder Anlagen in der Industrie, bspw. elektrische Antriebe und Anlagen, sowie Warmwasser-Systeme in der Industrie.
Die Energie AG arbeitet stetig an der Steigerung der Energieeffizienz in Prozessen und unterschützt auch Kund:innen in zahlreichen Kampagnen beim Umstieg auf effiziente Geräte und energiesparende Leuchtmittel. Die Umstellung auf LED-Beleuchtung wurde im Geschäftsjahr 2021/2022 sukzessive vorangetrieben. Im Segment Entsorgung wurde ein verstärktes Augenmerk auf den energetischen Wirkungsgrad der Rost- und Wirbelschichtabfallverbrennungsanlagen gelegt. Im Sommer 2022 konnte der Ausbau der Fernwärmeauskopplung der Müllverbrennungsanlage Wels abgeschlossen werden. Außerdem kann durch Installation einer 50-kWp-PV-Anlage am Standort Redlham die Grundlast des Produktionsstandorts nun mittels erneuerbarer Energie bereitgestellt werden.
Biodiversität
Die Erhaltung von wertvollen Lebensräumen, Biodiversität und Gewässermorphologie sind wesentliche Aspekte bei der Projektentwicklung der Energie AG. Umweltaspekte werden vielseitig in den jeweiligen Genehmigungsverfahren insbesondere zur Kraftwerkserrichtung, behandelt.
Darüber hinaus setzt die Energie AG Maßnahmen zur Verbesserung der Ökologie und zur Verringerung von Umweltauswirkungen.
Bei den Laufkraft- und Speicherkraftwerken der Energie AG werden entsprechend der geltenden Wasserrahmenrichtlinie Fischwanderhilfen errichtet.
|
|
Einheit |
|
2021/2022 |
|
2020/2021 |
|
2019/2020 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Wehranlagen mit Fischwanderhilfen |
|
Anzahl |
|
26 |
|
26 |
|
25 |
Wehranlagen ohne Fischwanderhilfen |
|
Anzahl |
|
19 |
|
19 |
|
20 |
Im Februar 2022 wurde im „Europaschutzgebiet Untere Traun“ und Natura 2000-Gebiet „Unteres Traun- und Almtal“ ein Uferabschnitt der Traun entsprechend den Anforderungen des seltenen Biotoptyps „weiche Au“ (Lebensraumtyp 91E0) adaptiert. Dies stellt eine ergänzende ökologische Verbesserung zur Förderung der Biodiversität dar. Bereits im Winter 2017/2018 wurden Maßnahmen zur Stabilisierung der Flusssohle mit besonderer Berücksichtigung des Fischlebensraumes gesetzt, die sich positiv auf den Grundwasserstand und den Zustand der Auen an der unteren Traun insgesamt auswirken. Ein positiver Zusatzeffekt ist der bessere Schutz der Anrainer:innen vor Hochwasser.
Die Energie AG hält über 20 Fischereirechte in Oberösterreich und Salzburg und unterstützt nicht nur die natürliche Reproduktion der Fischbestände, sondern sichert mit ökologischen Aufzuchtprogrammen und regelmäßigem Besatz mit heimischen Fischarten auch eine naturnahe Bestandsdichte.
Ressourcen
Der Energie AG-Konzern benötigt zur Ausübung seiner Geschäftstätigkeit Energie in verschiedenen Formen. An den österreichischen Energie AG-Verwaltungsstandorten (exklusive Segment Entsorgung) werden ca. 5 GWh für Wärme benötigt. Mit 42 % stammt der Großteil aus Fernwärme. Die weiteren Quellen: Gas (32 %), Strom aus Wärmepumpenanlagen (13 %), Strom direkt (9 %) und Pellets (3 %). Der reine Strombedarf beträgt ca. 5 GWh. Auf österreichischen Energie AG-Standorten (exkl. Segment Entsorgung) wurden im Geschäftsjahr 2021/2022 0,2 GWh mittels Photovoltaikanlagen eingespeist.
Die Energie AG verwendet in Oberösterreich für den Betrieb ihrer Büro-, Werkstatt- und Kantinengebäude ausschließlich 100 % erneuerbaren Strom (exklusive Segment Entsorgung). Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen hat in der Bewirtschaftung der österreichischen Immobilien des Energie AG-Konzerns lange Tradition.
Im Geschäftsjahr 2021/2022 wurde das gesamte Immobilienportfolio in Oberösterreich (Büro-, Werkstatt- und Lagergebäude) hinsichtlich CO2-Fußabdruck analysiert. Dabei wurde Optimierungspotenzial identifiziert, etwa der Tausch von Gasversorgungsanlagen. Aufgrund seiner Größe wurde die Mikrogasturbine des Standorts in Haid bereits auf Fernwärme umgestellt. Weitere Umstellungen der Heizungsanlagen im Sinne eines Gesamtenergiekonzeptes sowie diverse andere Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Outputs werden analysiert und in den folgenden Geschäftsjahren umgesetzt. Für das Segment Entsorgung wird jährlich im Zuge der Erstellung der Umwelterklärung der CO2-Fußabdruck neu berechnet.
Die für die Ausübung der Geschäftstätigkeiten des Unternehmens benötigten Einsatzstoffe werden über einen zentralen Einkauf des Energie AG-Konzern zugekauft (exklusive Segment Tschechien). Dies ermöglicht eine Optimierung des Ressourceneinsatzes und die Vorhaltungen von Reserven in Einzelbereichen werden vermieden.
In den Bürostandorten werden insbesondere Ressourcen wie Strom, Heizenergie, Papier und Wasser gebraucht. Im Geschäftsjahr 2021/2022 wurden im Energie AG-Konzern in Österreich 18 t Papier für Drucker und Kopierer verbraucht (exklusive Segment Entsorgung), das sind 11,7 % weniger als im Jahr davor und 30,1 % weniger als im Geschäftsjahr 2019/2020. Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive werden immer mehr Prozesse digitalisiert, um weitere Papiereinsparungen zu erzielen. Im Energie AG-Konzern wird in Österreich überwiegend Papier verwendet, das nach FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) zertifiziert ist.
Der im Geschäftsjahr 2017/2018 gestartete Prozess zur Reduzierung der analogen Post wird kontinuierlich fortgesetzt. Nach Umstellung auf den digitalen Posteingang der Behördenpost und der automatischen Weiterleitung an die jeweiligen Organisationseinheiten mittels Robotics-Technologie liegt der Fokus künftig verstärkt auf der Reduzierung der physischen Ausgangspost. Der digitale Kundenkontakt (Rechnungsversand, Kundenpost etc.) wird weiter forciert. Durch gezielte Analyse der Absender:innen analoger Schriftstücke (z.B. Zeitungen, Kataloge, Werbe- bzw. Geschäftspost) wurden in Österreich bereits über 3.000 Datensätze erhoben (exklusive Segment Entsorgung). In Abstimmung mit den betroffenen Konzerneinheiten konnten ca. 70 % dieser Zusendungen entfallen, dadurch hat sich das Jahresvolumen analoger Eingangspost um etwa 1.600 kg verringert. Dieser Prozess wird laufend evaluiert und erweitert.
Durch stetige Digitalisierung und dank dem im Geschäftsjahr 2021/2022 initiierten Projekt Stauraumoptimierung können wertvolle Büromaterialien eingespart und wiederverwendet werden.
|
|
Einheit |
|
2021/2022 |
|
2020/2021 |
|
2019/2020 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Papierverbrauch |
|
t |
|
18 |
|
20 |
|
25 |
Der berichtete Papierverbrauch bezieht sich auf österreichische Standorte exklusive Segment Entsorgung.
Wassermanagement
Im Bereich der thermischen Kraftwerke wird Wasser sowohl als Energieträger (Dampf, Warmwasser, Kühlwasser) als auch als Betriebs- und Reinigungsmittel verwendet. Die Versorgung erfolgt sowohl über (werkseigene) Brunnen, Fließgewässer und die öffentliche Trinkwasserversorgung. Anfallende Kühl- und Abwässer sowie Niederschlagswässer werden bei Bedarf vor der Ableitung entsprechend der rechtlichen Rahmenbedingungen vorbehandelt. Die Wasserkraftwerke verwenden Wasser zur Energieumwandlung.
Sowohl die Entnahme von Nutzwasser aus dem Untergrund bzw. Fließgewässern als auch die Ableitung von Abwasser sind behördlich genehmigt. Die Nutzung von Wasser zur Stromerzeugung ist ebenfalls durch wasserrechtliche Bewilligungsverfahren geregelt und in bestimmten Zeitabständen zu erneuern. Dabei wird unter anderem die Einhaltung des Standes der Technik seitens der Behörden überprüft.
Am historischen Standort des Energie AG-Konzerns in Gmunden wurde bereits 2007 eine Regenwassernutzungsanlage errichtet. Mit den Regenwasserzisternen werden die WC-Anlagen des Büro- und Kantinengebäudes, der Büroturm des Nachbargebäudes und die PKW-Waschbox mitversorgt.
Neben der Regenwassernutzung in Gmunden führt die Energie AG für ihre Standorte das haushaltsähnliche Abwasser in den Wasserkreislauf zurück und führt jährlich Trinkwasserhygieneüberprüfungen durch.
Ein umfassendes Wassermanagement erfolgt auch bei sämtlichen Anlagen mit Abfalleinsatz. Das Segment Entsorgung legt großen Wert auf umweltschonende Wasserentnahme und -rückführung. Die Verwendung von Ölabscheidern sowie die Probennahme und -analyse von Abwässern vor der Einleitung in den Vorfluter sind fester Bestandteil des Betriebs der abfallwirtschaftlichen Anlagen der Energie AG.
Das Segment Entsorgung hat im Geschäftsjahr 2021/2022 begonnen, eine bereits geschlossene Deponie mit einer sogenannten Wasserhaushaltsschicht abzudecken. Diese besteht aus speziell aufbereiteter Erde, die das Einsickern von Regenwasser in den darunter liegenden Deponiekörper reduziert.
Beschäftigte in Österreich (exklusive Segment Entsorgung), die aufgrund ihrer Arbeitsplatzsituation (Außendienst) Anspruch auf tägliches Mineralwasser haben, erhalten künftig frisch gesprudeltes Trinkwasser direkt von der Brunnen- oder Ortswasserleitung des jeweiligen Partie- bzw. Netzstützpunkts. Sukzessive werden sämtliche Armaturen der österreichischen Außenstellen (exklusive Segment Entsorgung) auf ein technisches System umgerüstet, das Trinkwasser mittels Aktivkohlefilter filtert, kühlt und sprudelt. Damit können Kunststoffverpackungen eingespart werden.
Für den Einsatz als Wärmeträger (Dampf, Warmwasser oder Kühlwasser) oder Prozesswasser wird das dem Grundwasser oder einem Fließgewässer entnommene Wasser üblicherweise aufbereitet (enthärtet) und, falls erforderlich, mit Ozon versetzt und der pH-Wert eingestellt. Bei Überschreiten gesetzlich festgelegter Grenzwert werden Abwässer vor der Ableitung in den Vorfluter oder die öffentliche Kanalisation entsprechend behandelt bzw. einer externen Behandlung zugeführt.
Innerbetriebliches Abfallmanagement
Sämtliche innerbetrieblich anfallenden Abfälle, vorwiegend jene aus Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an den Erzeugungsanlagen, werden nach Fraktionen getrennt und je Standort erfasst (gemäß § 10 Abfallwirtschaftsgesetz 2002). Wiederverwertbare Abfälle (z.B. Schrott, Papier) werden an Verwerter übergeben und so dem Recyclingkreislauf zugeführt.
Alle anderen Abfälle in Österreich (Aschen aus der Biomasseverbrennung Timelkam, Schlacken aus der Müllverbrennungsanlage Wels, Metallschrott, Werkstättenabfälle, Ölabscheiderinhalte oder bei Wasserkraftwerken angeschwemmtes Treibgut) werden an einen befugten Abfallsammler und -behandler übergeben.
|
|
Einheit |
|
2021/2022 |
|
2020/2021 |
|
2019/2020 |
|||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Nicht gefährliche Abfälle (österreichische Standorte) |
|
t |
|
2.794 |
|
11.301 |
|
1.186 |
|||
Nicht gefährliche Abfälle (Segment Entsorgung) |
|
t |
|
125.961 |
|
115.028 |
|
117.827 |
|||
Gefährliche Abfälle (österreichische Standorte) |
|
t |
|
202 |
|
144 |
|
118 |
|||
Gefährliche Abfälle (Segment Entsorgung) |
|
t |
|
1.260 |
|
1.242 |
|
2.143 |
|||
|
1) 1) Stromkennzeichnung der Vertrieb GmbH exkl. Energie AG Oberösterreich Businesskunden GmbH und Energie AG Oberösterreich Öko GmbH (Öko GmbH); die CO2-Emissionen der Stromproduktion im Geschäftsjahr 2021/2022 lagen zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichtes 2021/2022 noch nicht vor.