Der Hauptfokus der Finanzierungs- und Veranlagungsstrategie der Energie AG liegt unverändert auf dem umfassenden Erhalt der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit und der Beibehaltung der guten Bonität des Konzerns. Gerade in einer Phase der höchsten Unsicherheit in Bezug auf die Rahmenbedingungen – besonderes akzentuiert durch die massiven Verwerfungen auf den Energiehandelsmärkten – kommt der finanziellen Stabilität eine besondere Bedeutung zu.
Die konservative Ausrichtung der Finanzierungs- und Veranlagungsstrategie beruht dabei im Wesentlichen auf drei Säulen:
Absicherung einer nachhaltig starken Bonität
Die Energie AG hat im Februar 2022 erneut die sehr gute Bonitätsnote „A“ für ihr Kreditrating von Standard & Poor’s bestätigt erhalten. Der Rating-Outlook wurde neuerlich mit „stable“ beibehalten. Diese starke Bonitätsnote versetzt den Konzern in die Lage, jederzeit kostenoptimalen Zugang zu Finanzierungen zu erhalten sowie eine Vielzahl von verschiedenen Finanzierungsquellen in Anspruch nehmen zu können.
Stabile und zukunftssichere Finanzen
Die Finanzverbindlichkeiten konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr um EUR 9,6 Mio. auf EUR 660,5 Mio. (Vorjahr: 670,1 Mio.) reduziert werden. Das Tilgungsprofil des Konzerns ist geprägt von endfälligen Finanzverbindlichkeiten mit Restlaufzeiten von bis zu 28 Jahren. Ein wesentlicher Refinanzierungsbedarf besteht erst wieder im Geschäftsjahr 2024/2025 aufgrund der planmäßigen Tilgung einer EUR 300 Mio.-Anleihe.
Per 30.09.2022 verfügte der Energie AG-Konzern über EUR 929,4 Mio. (Vorjahr: 219,2 Mio.) an liquiden Mitteln. Zusätzlich kann der Konzern zum Bilanzstichtag einen Bestand von EUR 273,5 Mio. (Vorjahr: EUR 105,8 Mio.) an Festgeldanlagen und kurzfristigen Veranlagungen ausweisen, die als strategische Liquiditätsreserve gehalten werden. Das Risikoprofil der strategischen Liquiditätsreserve ist äußerst konservativ – ein Großteil wird in Cash bzw. Cash-ähnlichen Instrumenten gehalten.
Neben diesen finanziellen Reserven aus liquiden Mitteln sowie marktfähigen Wertpapieren verfügte die Energie AG zum 30.09.2022 über EUR 700,0 Mio. (Vorjahr: EUR 315,0 Mio.) an zum Teil kommittierten Kreditlinien bei österreichischen und internationalen Banken, die zum Bilanzstichtag nicht ausgenutzt waren. Die im Vergleich zu den Vorjahren sehr hohen Stände an liquiden Mitteln sind hauptursächlich auf Einzahlungen aus Absicherungsgeschäften im Strom- und Gashandelsbereich zurückzuführen. Im Zusammenhang mit den stark gestiegenen Energiepreisen und deren Volatilität haben sich die Volumina der Sicherheitsleistungen im Energiehandel deutlich ausgeweitet. Angesichts der aktuellen Turbulenzen auf den Märkten führt die Energie AG regelmäßig Stresstests durch, um die Auswirkungen von extremen Marktbewegungen auf die Liquiditätserfordernisse im Konzern abschätzen und sich darauf vorbereiten zu können.
Zentrale Konzernfinanzierung
Die konzerninterne Finanzsteuerung wird über die Energie AG Group Treasury GmbH (Group Treasury GmbH) durchgeführt. Die Finanzierung innerhalb des Konzerns erfolgt in der Regel zentral, wobei die notwendigen Finanzmittel zu marktüblichen Konditionen und bedarfsgerecht an die Konzerngesellschaften weitergereicht werden. Kurzfristig wird die Liquidität der österreichischen Konzerngesellschaften durch ein modernes Cash-Pooling-System gesteuert. Per 30.09.2022 sind 27 Konzerngesellschaften am Konzern-Cash-Pooling beteiligt, bei dem die Group Treasury GmbH als Pooling-Center fungiert.