Segment Tschechien

Segmentübersicht Tschechien

 

 

Einheit

 

2020/2021

 

2019/2020

 

Entwicklung

Gesamtumsatz

 

Mio. EUR

 

173,2

 

160,5

 

7,9 %

EBIT

 

Mio. EUR

 

11,1

 

9,8

 

13,3 %

Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen

 

Mio. EUR

 

9,1

 

9,5

 

-4,2 %

Mitarbeiter Durchschnitt

 

FTE

 

1.718

 

1.681

 

2,2 %

Fakturiertes Trinkwasser

 

Mio. m3

 

48,2

 

47,5

 

1,5 %

Fakturiertes Abwasser

 

Mio. m3

 

45,1

 

44,3

 

1,8 %

Rahmenbedingungen in Tschechien

Im Geschäftsjahr 2020/2021 konnte trotz der angespannten COVID-19-Situation in Tschechien eine positive Wirtschaftsentwicklung im Segment verzeichnet werden. Die Maßnahmen, welche die tschechische Regierung aufgrund der im Vergleich zu anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union überdurchschnittlich hohen COVID-19-Fallzahlen verordnete, führten insbesondere im ersten Halbjahr des Berichtszeitraums zu drastischen Einschränkungen für die Bevölkerung im täglichen Leben und brachten auch für die Unternehmen signifikante Auswirkungen mit sich.

Im Zuge der seit März 2020 herrschenden COVID-19-Pandemie wurde die Energie AG in Tschechien als stabiler und zunehmend attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen, da trotz der allgemein wirtschaftlich herausfordernden Zeit der Betrieb in vollem Umfang aufrechterhalten werden konnte und ein stabiler Ergebnisbeitrag erwirtschaftet wurde. Die hohe Arbeitsplatzsicherheit im Infrastrukturgeschäft trug zur weiteren Stärkung der Position auf dem bis zur COVID-19-Pandemie aus Arbeitgebersicht sehr angespannten Arbeitsmarkt bei.

Die dynamischen Entwicklungen auf den europäischen Energiemärkten führten gegen Ende des Geschäftsjahres 2020/2021 auch in Tschechien zu massiven Preiserhöhungen bei Strom und Gas. Dies betrifft im Gasbereich insbesondere in den Wintermonaten die Wärmegesellschaften. Hier wird überwiegend mit Gaskessel und Gas-Kraft-Wärme-Kopplungen regional Wärme und Warmwasser erzeugt. Bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung spielt der Strombedarf für die Aufbereitung und Verteilung die dominierende Rolle. Aufgrund der stark steigenden Marktpreise kündigte der Lieferant für die Medien Gas und Strom Schwierigkeiten bei der Bereitstellung der bestellten Energiemengen zu den vereinbarten Preisen an. In der Folge wurden seitens der Energie AG schadensmindernde Maßnahmen in Form alternativer Bezugsmöglichkeiten und einer Schadensregulierung mit dem bisherigen Lieferanten getroffen.

Nach einer volatilen Entwicklung verbesserte sich die Tschechische Krone wertmäßig gegenüber dem Euro und lag im Durchschnitt bei einem Wechselkursverhältnis von rund EUR/CZK 25,9.

Geschäftsverlauf im Segment Tschechien

Im Segment Tschechien wurden im Geschäftsjahr 2020/2021 in den Bereichen Wasser und Wärme stabile Umsatzerlöse in Höhe von EUR 173,2 Mio. (Vorjahr: EUR 160,5 Mio.) erzielt. Die Umsatzsteigerung ist neben positiven Entwicklungen im operativen Geschäft auf Wechselkurseffekte und die erstmalige Einbeziehung der mit 06.12.2019 übernommenen VaK Zápy s.r.o. zurückzuführen.

Im Segment Tschechien konnte im Berichtszeitraum ein EBIT von EUR 11,1 Mio. (Vorjahr: EUR 9,8 Mio.) erwirtschaftet werden. Dies entspricht einem Anstieg in Höhe von 13,3 %, welcher im Wesentlichen auf gestiegene Absatzmengen und Preissteigerungen im Wasser- und Abwasserbereich zurückzuführen ist. Der Bereich Dienstleistungen fokussiert sich auf Bauleistungen für die kommunale wasserwirtschaftliche Infrastruktur, Kanaldienstleistungen, Smart Meter usw. und zeigte im Berichtszeitraum ebenfalls eine leicht positive Entwicklung.

Im Wärmebereich in Tschechien wurde aufgrund der niedrigen Außentemperaturen und der daraus resultierenden höheren Absatzmengen im Berichtszeitraum ein im Vergleich zum Vorjahr höherer EBIT-Beitrag erzielt.

Stabile Entwicklung in Tschechien

Im Segment Tschechien wurden im Berichtszeitraum insgesamt 48,2 Mio. m3 Trinkwasser (Vorjahr: 47,5 Mio. m3) und 45,1 Mio. m3 Abwasser (Vorjahr: 44,3 Mio. m3) fakturiert.

Fakturiertes Trinkwasser

in Mio. m3

Fakturiertes Trinkwasser (Balkendiagramm)

Fakturiertes Abwasser

in Mio. m3

Fakturiertes Abwasser (Balkendiagramm)

Dies entspricht in Summe leicht gestiegenen Mengen im Trink- und Abwassergeschäft, wobei sich regional unterschiedliche Entwicklungen zeigten, die von der Siedlungsstruktur und der industriellen Produktion abhängen.

Marktseitig gelang es, die Ausschreibungen in den Betriebsgebieten von Jindřichův Hradec, Tábor und Krumau zu gewinnen und die Verträge zu verlängern. Tábor und Krumau sind neben Budweis die wichtigsten Konzessionsverträge der ČEVAK a.s. mit dem größten Umsatzanteil.

Der Wärmeabsatz in Tschechien betrug im Berichtszeitraum 189 GWh und lag damit um 10,5 % über dem Vorjahreswert (171 GWh). Maßgeblich für diese Entwicklung waren im Wesentlichen die niedrigen Temperaturen im vergangenen Winter. Dies zeigte sich auch in der Entwicklung der Heizgradtage. Diese stiegen gegenüber dem Vorjahr mit durchschnittlich 3.168 Heizgradtagen auf 3.574 Heizgradtage im Berichtszeitraum.

Im Berichtszeitraum wurden im Segment Tschechien wesentliche Entwicklungsschritte im Bereich Digitalisierung von Betrieb und Kundendienstleistungen gesetzt. Aktuelle Digitalisierungsprojekte konzentrieren sich auf die Bereiche Smart Metering in Beroun sowie Smart Metering und Netzdigitalisierung in Kolín. Studien laufen zu den Themen „Weitere Digitalisierung von Dispatching und Betrieb“ sowie zur Entwicklung eines „digital twins“ für eine Kläranlage mit dem Ziel, die physische Anlage mittels digitaler Abbildung weiter zu optimieren. Die von der ČEVAK a.s. in Budweis entwickelte Anwendung „Wasser unter Kontrolle“ wurde im Berichtszeitraum in Österreich erfolgreich getestet und weitere Schritte wurden vorbereitet.

Die Energie AG Oberösterreich Bohemia GmbH beteiligt sich in Zusammenarbeit mit ihren tschechischen Beteiligungen am Utility-Management-Training des IAWD („International Association of Water Service Companies in the Danube River Catchment Area“). Dieses Ausbildungsprogramm richtet sich an Nachwuchsführungskräfte im Wasserversorgungssektor, da die Notwendigkeit erkannt wurde, in diesem Bereich die Managementkultur zu unterstützen und zu verbessern.

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