Zukunftsfähige Geschäftsmodelle - Innovation

Forschung und Entwicklung innerhalb der Energie AG fokussieren auf Projekte, die dem stark wachsenden Bedarf an Services in digitaler Form sowie der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energieträger Rechnung tragen. Die Praxistauglichkeit und Bedarfsorientierung zukunftweisender Geschäftsmodelle gewährleistet die Energie AG durch Einbindung der Stakeholder in einem möglichst frühen Entwicklungsstadium.

Innovative Lösungen im Hinblick auf die Energiewende entwickelt seit 01.10.2019 die Konzerntochter Wertstatt 8 GmbH (Wertstatt 8) als eigene Innovationsgesellschaft, um das Potenzial verschiedener Themen für zukünftige Geschäftsmodelle auszuloten bzw. Innovationsaktivitäten noch fokussierter voranzutreiben. Die Innovationseinheit Wertstatt 8 entwickelt fortlaufend weitere neue, an Kundenbedürfnissen orientierte Lösungen. Dafür wird in Themenfeldern wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft oder Kunden-Impact an innovativen Konzepten durch schnelles Lernen und Erproben gearbeitet. Über den Open-Innovation-Ansatz werden sowohl mit Kunden als auch mit externen Partnern (wie z.B. IMM – Industry meets Makers, bizup, Energieinstitut der Johannes-Kepler-Universität Linz oder Industriepartnern aus dem Netzwerk der Wertstatt 8 GmbH) nachhaltige Angebote entwickelt.

Der Online-Heizungsberater „HEINZI“ beispielsweise unterstützt Konsumenten bei der Heizungssanierung. Die Kunden bekommen Heizungsempfehlungen für ihr individuelles Objekt und entsprechend ihrer Bedürfnisse. HEINZI gibt zudem Auskunft über die CO2- und Feinstaubemissionen der Heizungssysteme und versorgt die Nutzer mit Informationen zu möglichen Bundes- und Landesförderungen für den Heizungstausch. Die Kunden erhalten unverbindliche Kostenschätzungen und werden auf Wunsch mit regionalen Fachbetrieben vernetzt, die sie bei der praktischen Umsetzung unterstützen können.

Beim Weg zur eigenen PV-Anlage unterstützt die Energie AG mit dem „PV-Kalkulator“, mit dem Kunden die Wirtschaftlichkeit und Dimensionierung einer eigenen PV-Anlage berechnen können. So ermöglicht die Energie AG ihren Kunden sich rasch einen Überblick zu verschaffen und zu passenden Angeboten zu kommen.

Die von der Wertstatt 8 entwickelte App „E-Fairteiler“ (für Android und iOS) ermöglicht seit Juli 2021 in Kombination mit einem eigenen neuen Tarifkonzept privaten Produzenten und Konsumenten innerhalb von Gruppen die Verteilung von PV-Strom aus Eigenproduktion (Peer-to-Peer-Handel). Voraussetzung dafür ist, dass ein Smart Meter vorhanden ist. Überschüssiger Strom kann an eine bzw. mehrere bestimmte Gruppen von anderen Kunden (ohne PV-Anlage) zu einem selbst gewählten Preis verkauft werden. Der Preis wird dabei vom Gruppenersteller in der App festgelegt. Mit dem Zutritt zur Gruppe entscheidet der Kunde selbst, ob er die festgelegten Bedingungen akzeptiert. Weitere Features in der „E-Fairteiler“-App sind in Planung.

Auf der „Loominati"-Plattform werden Verbesserungsvorschläge aller Mitarbeiter gesammelt – von der kleinen Einsparungsidee bis zum neuen Geschäftsmodell. Wichtigste Ressource sind dabei innovative und motivierte Mitarbeiter, die mit ihren eingereichten Ideen und ihrer Expertise zur Weiterentwicklung des Konzerns bzw. der Optimierung von betrieblichen Prozessen beitragen.

Verbesserungsvorschläge

 

 

Einheit

 

2020/2021

 

2019/2020

 

2018/2019

Eingereichte Ideen

 

Anzahl

 

101

 

121

 

173

Im Geschäftsjahr 2020/2021 wurden 101 Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern aus allen Bereichen des Energie AG-Konzerns eingereicht (Vorjahr: 121). Der Rückgang ist auf die COVID-19- Beschränkungen zurückzuführen. Eine der Maßnahmen der digitalen Strategie der Energie AG ist die regelmäßige Durchführung der Digitalisierungsoffensive „Neuland“. Auch im Geschäftsjahr 2020/2021 wurden wieder zukunftsweisende Ideen von Mitarbeitern eingereicht und in einem pandemiebedingt weitgehend virtuellen Auswahlprozess und unter Begleitung hausinterner Experten intensiv vorangetrieben. Die umgesetzten Projekte reichten von automatisierten Prozessoptimierungen im Bereich Kundendaten über Tools für den Eigenbau von Apps und digitalen Anwendungen bis hin zur innovativen digitalen Unterstützung der Preisgestaltung im Entsorgungsbereich. Ein virtuelles Rahmenprogramm mit gezielten Mitwirkungs- und Weiterbildungsangeboten für die Belegschaft ermöglichte den Mitarbeitern die Steigerung ihres digitalen Know-hows ebenso wie eine verbesserte Identifikation mit den Digitalisierungszielen. Aufgrund des hohen Zuspruchs wurde aus dieser Initiative heraus inzwischen ein dauerhaftes Weiterbildungsangebot für die Belegschaft etabliert.

Neue Technologien

Neue Technologien nutzt die Energie AG für die effizientere Gestaltung interner Prozesse und neue Angebote für Kunden. Dazu zählen z. B. Algorithmen für ein intelligentes Peak-Management und Omni-Channel-Lösungen im Kundenservice, das Automatisieren und schnellere Abwickeln von Routinetätigkeiten durch Robotic-Process-Automation sowie eine Internet-of-Things-(IoT)-Lösung für Wasserverbrauchsüberwachung. Data-Analytics und Data-Science-Methoden kommen zum Einsatz, um datenbasierte Entscheidungen treffen zu können. Mittels Low-code/No-code-Programmen können interne Prozesse über Apps effizient digitalisiert und Workflows automatisiert werden. Matching-Algorithmen unterstützen Kunden bei Entscheidungen bzw. bei der intelligenten Nutzung erneuerbarer Energie.

Die Energie AG beteiligt sich bereits jetzt an zukunftsträchtigen Forschungsprojekten, die vor allem in der Herstellung von Wasserstoff mit dem Ziel der Sektorenkopplung und der saisonalen Speicherung dienen. In der Umsetzungsphase befindet sich bereits das Projekt Underground Sun Storage 2030 (USS 2030), mit welchem Lösungen für die Problematik der Saisonschwankungen von erneuerbarer Energie gefunden werden sollen. In der oberösterreichischen Gemeinde Gampern wird ein Elektrolyseur mit 2 MW Leistung errichtet. Im Sommer wird Wasserstoff erzeugt und in einem aufgelassenen unterirdischen Erdgasspeicher zwischengelagert. Die Saisonspeicherung von Energie erfolgt somit durch die Einspeisung in das Erdgasnetz der Netz OÖ GmbH in der Wintersaison. Die Inbetriebnahme der Elektrolyseanlage ist im Geschäftsjahr 2021/2022 vorgesehen.

Ein weiteres Projekt, welches eben eine Förderzusage erhalten hat, widmet sich der Carbon Cycle Economy Demonstration, also der Umsetzung einer nachhaltigen CO2-Kreislaufwirtschaft. Konkret werden verschiedene Möglichkeiten erforscht, in der Atmosphäre vorhandenes oder bei Herstellungsprozessen anfallendes Kohlendioxid abzuscheiden und unter Einsatz von Wasserstoff weiter energetisch zu verwerten.

Grüner Wasserstoff wird ein wichtiger Baustein für die anstehende Energiewende sein. Er ist geeignet, fossile Brennstoffe zu ersetzen. Die Energie AG ist proaktiv am Beginn eines spannenden Technologiewandels beteiligt.

Weitere Informationen sind im Konzernlagebericht, Forschung, Entwicklung und Innovation enthalten.

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