GRI
Die Energie AG nutzt den offenen Stakeholder-Dialog als wertvolles strategisches Instrument und hat diesen als essenziellen Eckpfeiler für Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit definiert.
Der Energie AG-Konzern pflegt umfangreiche Beziehungen zu verschiedenen Stakeholder-Gruppen:
Aus der Vielzahl an Stakeholdern legt der Energie AG-Konzern besonderes Augenmerk vor allem auf die Mitarbeiter und Kunden. Der intensive Austausch mit internen wie externen Interessensgruppen wird vorwiegend dazu genutzt die Bedürfnisse der Kunden treffsicher zu befriedigen.
Im Rahmen des Kundenforums werden aktuelle Vertriebsprojekte im kritisch-konstruktiven Dialog diskutiert, siehe Soziales, Kundenorientierung.
Im Sinne ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung sucht die Energie AG den direkten Stakeholder-Kontakt auf regionalen und überregionalen Veranstaltungen sowie im Rahmen der Regionaltour des Vertriebes, um Kunden praktische Lösungsansätze zum verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Energieressourcen zu vermitteln.
Um transparente Information und Kommunikation ist der Energie AG-Konzern insbesondere bei Infrastrukturprojekten bemüht, die mit Eingriffen in sensible Lebens- und Landschaftsräume verbunden sind. Betroffene Stakeholder werden bereits im Frühstadium der Planungsphase über Projekte informiert und im direkten Dialog in einzelne Verfahrensschritte eingebunden, um Verständnis für die Maßnahmen und den größtmöglichen Konsens zu erzielen.
Ein Musterbeispiel für nachhaltige Zusammenarbeit ist das Modell der Bürgerbeteiligung rund um die Welser Abfallverwertung. Es besteht seit 1991 und ist damit europaweit das am längsten praktizierte und erfolgreichste Modell eines Bürgerbeteiligungs-, Mediations- und Projektumfeld-Managementverfahrens.
Zentrales Element dieses Modells ist eine Umweltkommission als Bindeglied zwischen der Energie AG als Betreiberin der Abfallverwertungsanlage und den Anrainern bzw. Anrainergemeinden. Dank offener, ehrlicher Kommunikation bei gleichzeitiger Kontrolle eines geregelten Ablaufs (Einhaltung der Emissionsgrenzwerte, Minimierung des Lärms und Geruchs) wurden mithilfe dieses Verfahrens gegenseitiges Verständnis und Vertrauen entwickelt bzw. nachhaltig gestärkt.
Dieses Modell wurde um die demokratiepolitischen Grundsätze der Energie AG erweitert, mit denen sich der Energie AG-Konzern freiwillig dazu bekennt, die Interessen betroffener Stakeholder gerade bei Bauprojekten und Genehmigungsverfahren über das gesetzliche Maß hinaus zu berücksichtigen.
Um Konflikten bei Vorhaben des Netz(aus)baus – vor allem hinsichtlich der beabsichtigten Trassenführung bei 110-kV-Hochspannungsleitungen – vorzubeugen, wurde im März 2017 der Leitfaden für Planungsprozesse zur Trassenfestlegung bei neuen Hochspannungsanlagen entwickelt. In Anlehnung an den bewährten Trassenfindungsprozess im Straßenbau wird damit sichergestellt, dass die objektiv bestmögliche Leitungstrasse aus einem breiten, interdisziplinären Blickwinkel nach festgelegten Grundprinzipien ermittelt wird.
Dieser Leitfaden wurde das erste Mal beim Projekt Stromversorgung Mühlviertel (110-kV-Projekt Rohrbach – Bad Leonfelden – Rainbach, ein Gemeinschaftsprojekt der Netz OÖ GmbH und der LINZ NETZ GmbH) angewandt und mit allen interessierten Stakeholdern aktiv über Vor- und Nachteile möglicher Trassenverläufe diskutiert. Ergebnis dieses Prozesses ist ein Planungskorridor, in dem die Projektbetreiber die Detailplanungen in enger Abstimmung bzw. im direkten Dialog mit den Grundeigentümern vornehmen können.
Zur Optimierung interner Prozesse und Betriebsabläufe richtet der Energie AG-Konzern interne Ideenwettbewerbe aus, um den praktischen Erfahrungsschatz bzw. das kreative Potenzial der Mitarbeiter zu nutzen (Projekte „Neuland“, „Loominati“). Die in einem mehrstufigen Auswahlverfahren festgelegten Siegerprojekte werden direkt im Anschluss in die Praxis umgesetzt. Die Projektanten erfahren durch diese Möglichkeit des unmittelbaren persönlichen Mitgestaltens im Unternehmen besondere Wertschätzung, der Konzern profitiert von der Prozessoptimierung ebenso wie die davon betroffenen Mitarbeiter und Kunden. Siehe auch Wirtschaft, Innovation.
In dem Bewusstsein, dass der Unternehmenserfolg eng an das Engagement der Mitarbeiter gekoppelt ist, ist die Energie AG laufend bestrebt, ihr Image als attraktiver Arbeitgeber auszubauen und ein Arbeitsumfeld zu bieten, das nicht nur interessante Entwicklungsmöglichkeiten umfasst, sondern auch individuelle Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt.
Weitere Informationen und Initiativen des Energie AG-Konzerns, die auf die Befriedigung der Bedürfnisse und Berücksichtigung der Interessen dieser wichtigen Stakeholdergruppe abzielen, sind im Kapitel Arbeitnehmer – Verantwortungsvoller Arbeitgeber zusammengefasst.
Als Basis für die Umsetzung des Stakeholder-Managements dient der Verhaltenskodex des Energie AG-Konzerns mit dem Titel „So denken wir, so handeln wir“. Darin sind die Grundsätze fairer, transparenter und nachhaltiger Geschäftspraktiken definiert, zu denen sich jeder Mitarbeiter als Teil des Unternehmens bekennt bzw. verpflichtet: Verantwortungsbewusstsein, Verlässlichkeit, Qualitätsbewusstsein, Nachhaltigkeit, Transparenz, Integrität.
Medienanalyse
Die nichtfinanziellen Informationen der Energie AG werden durch Berichte über Konzernthemen in relevanten oberösterreichischen und nationalen Medien ergänzt. Im Berichtszeitraum haben Beiträge über das Engagement der Energie AG im Zusammenhang mit Maßnahmen und Kooperationen in Bezug auf die Energiewende die Medienlandschaft dominiert. So wurde u.a. über das Leitprojekt „Underground Sun Storage 2030“ berichtet, das der Konzern als Partner unterstützt und das sich mit der unterirdischen Speicherung von erneuerbarer Energie in Form von Wasserstoff befasst. Weiters berichtete die Presse über eine neu geschlossene Partnerschaft mit einem Energiedienstleister mit dem Ziel, Wels durch gemeinsame Projekte zur klimafreundlichsten Stadt Oberösterreichs zu machen. Die Stadt Wels ist eine wichtige Entsorgungsdrehscheibe der Energie AG; in den Medien wurde das Investitionsprojekt vorgestellt, mit dem die Konzentration der entsprechenden Aktivitäten an diesem Standort erfolgen wird. Darüber hinaus wurde über den Start des Vorprojektes des Pumpspeicher-Kraftwerkes Ebensee berichtet, mit welchem die im Hinblick auf die Energiewende erforderlichen Strom-Speicherkapazitäten ausgebaut werden sollen. Erwähnung in Presse bzw. TV fanden außerdem soziale Initiativen, die Kooperation der Energie AG mit „Genussland Oberösterreich“, mit der die regionale Kreislaufwirtschaft forciert werden soll, sowie die Digitalisierungsoffensive (Fortschritt Glasfaserausbau, Erweiterung E-Ladeangebot sowie Vorstellung der innovativen E-Fairteiler-App).