Finanzierungs- und Veranlagungsstrategie
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 war erneut geprägt von markanten und volatilen geopolitischen Ereignissen, mit weitreichenden ökonomischen Folgen für die Volkswirtschaften weltweit, gepaart mit einer erratischen Zollpolitik der aktuellen US-Administration und damit verbunden erheblichen Kursschwankungen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) konnte mit laufenden Zinssenkungen in den letzten Monaten die Inflation in der Eurozone erfolgreich auf das Zielniveau von rund 2,0 % senken. Weitere geldpolitische Maßnahmen werden seitens EZB datenabhängig getroffen.
Die internationale Rating-Agentur Moody’s hat aufgrund der schleppenden Konjunkturentwicklung und der über dem EU-Schnitt liegenden Teuerungsrate den Ausblick von Österreichs Bonitätsbewertung (Aa1) von „stabil“ auf „negativ“ herabgestuft. Die Rating-Agentur begründete die Entscheidung damit, dass sich der Ausblick auf Österreichs Fiskal- und Schuldenpolitik in den vergangenen sechs Monaten verschlechtert habe.
Angesichts dieser diversen und komplexen Spannungsfelder hat die Energie AG ihre bewährte Strategie einer stabilen und konservativen Finanzierungs- und Veranlagungsstrategie im abgelaufenen Geschäftsjahr fortgeführt.
Top-Rating erneut bestätigt
Auch in diesem Geschäftsjahr hat sich die Energie AG dem Rating-Prozess der internationalen Ratingagentur „S&P Global Ratings“ (S&P) unterzogen. Dabei wird die Fähigkeit des Unternehmens bewertet, seine finanziellen Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Die Beurteilung der Bonität erfolgt dabei durch die Bewertung des Geschäftsrisiko- sowie des Finanzrisikoprofils anhand von diversen Kennzahlen.
Nach Analyse der finanziellen Lage hat S&P das ausgezeichnete Kredit-Rating der Energie AG im Juni 2025 erneut mit dem Rating A (mit stabilem Ausblick) bestätigt. Das starke Investment-Grade-Rating sichert dem Unternehmen weiterhin eine hohe Flexibilität und einen ausgezeichneten Zugang zu Finanzierungsquellen zu attraktiven Konditionen.
Wichtige Meilensteine in der Konzernfinanzierung
Ein zentraler Erfolgsfaktor im Transformationsprozess in Richtung der Entwicklung eines nachhaltigen Energiesystems ist eine frühzeitige Deckung zukünftiger Finanzierungserfordernisse zu optimalen Konditionen und Rahmenbedingungen. Im Berichtszeitraum wurde von der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein Kreditrahmen für den Ausbau der Wasserkraft in Höhe von EUR 400,0 Mio. zuerkannt und damit ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger und unabhängiger Energiezukunft gesetzt.
Einen weiteren wesentlichen Baustein für die zukünftige Mittelaufbringung stellt das im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 veröffentlichte „Green Financing Framework“ 1) dar. Dieses Rahmenwerk fasst die Nachhaltigkeitsstrategie der Energie AG zusammen und legt die wesentlichen künftigen Investitionsfelder dar, die für die Transformation in Richtung nachhaltiger Energiesysteme nötig sind. Damit wird eine belastbare Grundlage geschaffen, wonach die zur Verfügung gestellten Finanzierungsmittel unmittelbar für die Umsetzung der Energiewende verwendet werden.
Niedrige Verschuldung und hohe finanzielle Flexibilität
Anfang März 2025 wurde die Energie AG-Unternehmensanleihe (EUR 300,0 Mio.) ordnungsgemäß getilgt. Das Tilgungsprofil des Konzerns hat sich durch die Rückzahlung deutlich verlängert und ist mit einer kapitalgewichteten Restlaufzeit von über 10 Jahren sehr langfristig geprägt. Das Volumen der externen Finanzverbindlichkeiten hat sich per 30.09.2025 um EUR 209,0 Mio. auf den niedrigen Stand von EUR 401,6 Mio. verringert (Vorjahr: EUR 610,6 Mio.).
Per 30.09.2025 verfügte der Energie AG-Konzern über EUR 131,4 Mio. (Vorjahr: EUR 308,5 Mio.) an liquiden Mitteln. Zusätzlich kann der Konzern zum Bilanzstichtag einen Bestand von EUR 40,4 Mio. (Vorjahr: EUR 145,1 Mio.) an Festgeldanlagen und kurzfristigen Veranlagungen ausweisen. Da ein Großteil dieser strategischen Liquiditätsreserve in Cash bzw. Cash-ähnlichen Instrumenten gehalten wird, kann das Risikoprofil als äußerst konservativ eingestuft werden.
Zur weiteren Absicherung der aktuellen und strukturellen Liquidität bestanden darüber hinaus Liquiditätsreserven in Form von kommittierten Kreditlinien bei österreichischen und internationalen Banken in Höhe von EUR 315,0 Mio. Diese waren zum Bilanzstichtag 30.09.2025 nicht ausgenutzt. Durch die soliden Liquiditätsreserven und die sehr gute Kreditwürdigkeit bleibt die hohe finanzielle Flexibilität des Energie AG-Konzerns auch weiterhin unverändert gewährleistet.
1) 1) Das „Green Financing Framework“ ist auf der Homepage der Energie AG abrufbar.