Geschäftsbericht 2024/25 Berichtsarchiv

Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen

E4-2 – Konzepte im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen

Grundlage für die Erarbeitung eines Übergangsplans zur Förderung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme soll eine neu zu konzipierende Biodiversitätsstrategie sein, auf der auch konkrete Maßnahmen zur Zielerreichung beruhen. Für den Prozess wird der LEAP-Ansatz (Locate, Evaluate, Assess, Prepare) der TNFD (Taskforce on Nature-related Financial Disclosures) herangezogen. Die Strategie wird zeitgerecht innerhalb der gesetzlichen Zielbestimmungen in die Nachhaltigkeitserklärung miteinfließen.

E4-3 – Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen

Einzelne, im Geschäftsjahr 2024/25 ergriffene Maßnahmen im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und der Förderung von Ökosystemen werden nachfolgend dargestellt.

Förderung der biologischen Vielfalt bei der Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee

Auswirkungen auf den Umfang und Zustand von Ökosystemen, Auswirkungen und Abhängigkeiten von Ökosystemdienstleistungen

Förderung der biologischen Vielfalt bei der Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee

Maßnahme

 

Förderung der biologischen Vielfalt bei der Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee

Beschreibung

 

Die Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks in Ebensee trägt maßgeblich zu einer nachhaltigen Energiezukunft bei. Im Sommer 2023 wurde über einen Zeitraum von vier Monaten eine großangelegte Sammelaktion für betroffene Tiere durchgeführt. Entlang von für diesen Zweck errichteten Fangzäunen wurden Behälter zum Aufgreifen der Lebewesen positioniert. Durch die Aktion konnten rund 1.300 Tiere, davon über 900 Feuersalamander, in einen neuen, sicheren Lebensraum außerhalb der Baustelle übersiedelt werden. Während der Bautätigkeiten bleibt der Zaun zum Schutz der Tiere vorerst bestehen. Außerdem wurden 20 Asthaufen als Unterschlupf- und Nistmöglichkeit an sonnigen Plätzen und 20 Kleingewässer in feuchten Bereichen angelegt. Diese Areale werden während der gesamten Bauphase bis Ende 2028 gepflegt und sollen auch darüber hinaus als artgerechter Lebensraum erhalten bleiben.

Erwartete Ergebnisse

 

Die negativen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt werden durch die gesetzten Maßnahmen so gering wie möglich gehalten. Durch die Umsiedelung und den aufgebauten Zaun wird verhindert, dass die Tiere Opfer der Bautätigkeiten werden. Maßnahmen zur Habitatverbesserung, wie die Errichtung von Asthaufen und Kleingewässern spielen auch in Bezug auf eine gezielte Lenkung der Tiere in geschützte Gebiete eine wichtige Rolle.

Anwendungsbereich der Maßnahme

 

eigene Geschäftstätigkeit

Kompensationsmaßnahme

 

Durch die Umsiedelung von Lebewesen wird die Beeinträchtigung ihres Lebensraums aufgrund der Bautätigkeiten kompensiert.

Einbeziehung von lokalem Wissen und naturbasierten Lösungen

 

Die Energie AG hält sich an die rechtlichen Auflagen der Behörden, die mit Biologen zusammenarbeiten.

Zeithorizont

 

2023 – 2028

IROs, auf welchen die Maßnahme gründet

 

Beeinträchtigung von Lebensräumen durch den Bau und Betrieb von Anlagen

Fortschritt der Umsetzung

 

Die Maßnahmen wurden bereits umgesetzt und werden bis zum Ende der Bautätigkeiten aufrechterhalten.

Angaben zur Methodik für die Überwachung der Maßnahmen­umsetzung und Wirksamkeit

 

Kontrolle und Pflege der gesetzten Maßnahmen

Errichtung von Fischwanderhilfen

Auswirkungen auf den Umfang und Zustand von Ökosystemen, Auswirkungen und Abhängigkeiten von Ökosystemdienstleistungen

Errichtung von Fischwanderhilfen

Maßnahme

 

Errichtung von Fischwanderhilfen

Beschreibung

 

Bei den Laufkraft- und Speicherkraftwerken der Energie AG werden entsprechend der geltenden Wasserrahmenrichtlinie Fischwanderhilfen errichtet. Die Energie AG betreibt 46 Wehranlagen, davon sind 27 mit Fischwanderhilfen ausgestattet. Drei weitere Fischwanderhilfen werden bis Dezember 2027 an den Stand der Technik angepasst. Damit werden diese Fischwanderhilfen auch für die größte hier vorkommende Fischart, den Huchen, geeignet sein.

Erwartete Ergebnisse

 

Durch die Fischwanderhilfen stellen die Wehranlagen für Fische und andere im Wasser beheimatete Lebewesen keine Hindernisse mehr dar. Migration und der genetische Austausch sind dadurch wieder gegeben.

Anwendungsbereich der Maßnahme

 

eigene Geschäftstätigkeit

Kompensationsmaßnahme

 

ja
Fischwanderhilfen sollen die Migration von Fischen flussauf- und flussabwärts bei Wehranlagen fördern und unterstützen.

Einbeziehung von lokalem Wissen und naturbasierten Lösungen

 

Für die Planung von Fischwanderhilfen werden Dienstleistungen von geeigneten technischen Büros oder Ziviltechnikerbüros in Anspruch genommen. Außerdem verwaltet die Energie AG aktiv Fischpopulationen durch ökologische Zuchtprogramme und regelmäßiges Besetzen mit heimischen Arten.

Zeithorizont

 

bis 2027

IROs, auf welchen die Maßnahme gründet

 

Beeinträchtigung von Lebensräumen durch den Bau und Betrieb von Anlagen

Fortschritt der Umsetzung

 

Im Geschäftsjahr 2024/25 wurden zwei neue Fischwanderhilfen im Kraftwerkspark Timelkam und beim Wasserkraftwerk Steinbach an der Steyr errichtet.

Angaben zur Methodik für die Überwachung der Maßnahmen­umsetzung und Wirksamkeit

 

Kontrolle der Fischwanderhilfen und Monitoring der Fische, die die Wanderhilfen passieren

Vogelschutzmaßnahmen

Auswirkungen auf den Umfang und Zustand von Ökosystemen, Auswirkungen und Abhängigkeiten von Ökosystemdienstleistungen

Vogelschutzmaßnahmen

Maßnahme

 

Vogelschutzmaßnahmen

Beschreibung

 

Im Nahbereich von Storchenhorsten sowie in Vogelzuggebieten der Waldrappe hat die Netz OÖ GmbH in Zusammenarbeit mit Vogelschutzorganisationen wie Birdlife konkrete Maßnahmen zu deren Schutz gesetzt. Mit isolierenden Schutzkappen an den Isolatoren von Mittelspannungsleitungen sollen Tiere davor geschützt werden, beim An- und Abfliegen in den Stromkreis zu geraten.

Erwartete Ergebnisse

 

Vermeidung von (tödlichen) Verletzungen der betroffenen Tiere

Anwendungsbereich der Maßnahme

 

eigene Geschäftstätigkeit

Kompensationsmaßnahme

 

Es handelt sich bei den Vogelschutzmaßnahmen um Kompensationsmaßnahmen. Freileitungen haben sich als Bedrohung für große Vögel – etwa Storche und Waldrappen – herausgestellt, da sie aufgrund ihrer Flügelspannweite leicht in den Stromkreis geraten können, wenn sie sich auf Freileitungen niederlassen.

Einbeziehung von lokalem Wissen und naturbasierten Lösungen

 

Zur Festlegung der Art sowie der Lokalitäten der Schutzmaßnahmen wurde mit den vor Ort tätigen Netztechniker:innen sowie Vogelschutzexpert:innen von Birdlife und dem Waldrappteam Conservation & Research Österreich zusammengearbeitet.

Zeithorizont

 

laufend

IROs, auf welchen die Maßnahme gründet

 

Beeinträchtigung von Lebensräumen durch den Bau und Betrieb von Anlagen

Fortschritt der Umsetzung

 

Die Maßnahmen werden jährlich im Nahbereich von Storchenhorsten und im Zuggebiet der Waldrappe kontrolliert und umgesetzt.

Angaben zur Methodik für die Überwachung der Maßnahmen­umsetzung und Wirksamkeit

 

regelmäßige Kontrolle inkl. Instandhaltung der gesetzten Maßnahmen im Zuge der Leitungsinspektionen durch die Netz OÖ GmbH

Magerwiesen in Umspannwerken

Auswirkungen auf den Umfang und Zustand von Ökosystemen, Auswirkungen und Abhängigkeiten von Ökosystemdienstleistungen

Magerwiesen in Umspannwerken

Maßnahme

 

Magerwiesen in Umspannwerken

Beschreibung

 

In zwei Umspannwerken der Netz OÖ GmbH (Kronstorf West und Hörsching) wird besonders auf die Förderung der Artenvielfalt geachtet. Konkret werden die im abgesperrten Sicherheitsbereich der Anlagen befindlichen Flächen als Magerwiesen, auf denen rund 120 verschiedene Gras- und Blumenarten wachsen können, erhalten. Die Wiesen werden nur einmal im Jahr gemäht, sodass Blumen, Insekten und andere Klein- und Kleinstlebewesen einen möglichst ungestörten Lebensraum vorfinden.

Erwartete Ergebnisse

 

Förderung der Artenvielfalt sowohl bei Pflanzen als auch bei Insekten

Anwendungsbereich der Maßnahme

 

eigene Geschäftstätigkeit

Kompensationsmaßnahme

 

Es handelt sich bei den Magerwiesen in Umspannwerken um keine Kompensationsmaßnahme.

Einbeziehung von lokalem Wissen und naturbasierten Lösungen

 

Die Erhaltung der Magerwiesen im Bereich von Umspannwerken stellt eine effiziente und effektive naturbasierte Methode zum Schutz der Biodiversität dar.

Zeithorizont

 

laufend

IROs, auf welchen die Maßnahme gründet

 

Beeinträchtigung von Lebensräumen durch den Bau und Betrieb von Anlagen.

Fortschritt der Umsetzung

 

Die Umsetzung von weiteren Magerwiesenstandorten wird geprüft.

Angaben zur Methodik für die Überwachung der Maßnahmen­umsetzung und Wirksamkeit

 

regelmäßige Kontrolle der gesetzten Maßnahmen und Dokumentation durch Auftragsvergabe der Netz OÖ GmbH