Geschäftsbericht 2024/25 Berichtsarchiv

Kennzahlen und Ziele

E5-3 – Ziele im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Um die Angabepflichten zu Zielen im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft gemäß ESRS E5-3 bestmöglich erfüllen zu können, wird an einer sorgfältigen und wissenschaftlich fundierten Datenerhebung gearbeitet. Gemeinsam mit der Formulierung einer Strategie im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft sollen in den nächstfolgenden Geschäftsjahren Ziele zur Kreislaufwirtschaft veröffentlicht werden.

Unternehmensspezifische Kennzahlen

Manipulierte Gesamtabfallmenge1)

 

 

2024/25
t

 

2023/24
t

 

Vergleich
±%

Nach Fraktionen

 

 

 

 

 

 

Restmüll

 

1.162.741

 

1.193.367

 

-2,6

Papier

 

166.369

 

190.641

 

-12,7

Kunststoff & Verpackung

 

35.918

 

33.706

 

6,6

Glas

 

44.105

 

43.460

 

1,5

Biomüll

 

44.638

 

50.793

 

-12,1

Metall

 

20.711

 

20.838

 

-0,6

Nach Gefahrenstoffen

 

 

 

 

 

 

Gefährliche Abfälle

 

96.790

 

109.295

 

-11,4

Nicht gefährliche Abfälle

 

1.377.692

 

1.423.509

 

-3,2

Nach Entsorgungsmethoden2)

 

 

 

 

 

 

Recycling

 

498.378

 

513.142

 

-2,9

Thermische Verwertung

 

 

 

 

 

 

hoch-kalorisch

 

46.988

 

42.828

 

9,7

mittel-kalorisch

 

870.961

 

922.283

 

-5,6

niedrig-kalorisch

 

 

 

Deponie

 

58.155

 

54.551

 

6,6

1)

Die „manipulierte Gesamtabfallmenge“ bezeichnet die gesamte Menge an Abfall, die in einer Anlage oder einem Betrieb einer bestimmten Behandlung unterzogen wurde. Dazu gehören alle Maßnahmen wie Sortierung, Recycling, Verbrennung, Aufbereitung, Deponierung oder sonstige stoffliche bzw. thermische Verfahren.

2)

Die Entsorgungsmethode bezieht sich auf die häufigste Entsorgungsmethode nach der Abfallentstehung. Die Gesamtabfallmenge des Segments Umwelt inkludiert auch die Mengen der Südtirol Umwelt Service GmbH.

Anmerkung 1: In privaten Haushalten entsteht der sogenannte Restmüll. Der erste Verarbeitungsschritt erfolgt in der thermischen Verwertungsanlage. Bei der Verbrennung entstehen Reststoffe, die weiteren Verarbeitungsschritten unterzogen werden. Die nachfolgenden Verarbeitungsschritte bleiben unberücksichtigt, da es sich um wesentlich geringere Abfallmengen handelt als der ursprünglich erzeugte Restmüll.
Anmerkung 2: Bei den getrennt gesammelten Verpackungen (Papier, Glas, Kunststoffe) sind immer Fehlentsorgungen enthalten. Diese werden in einer Sortieranlage von der recyclingfähigen Fraktion getrennt. Der mengenmäßig weitaus größere Anteil der Abfälle kann einem Recycling zugeführt werden. Somit werden die Fraktionen Papier, Kunststoff und Verpackungen sowie Glas der Entsorgungsmethode Recycling zugeordnet.
Anmerkung 3: Insgesamt war im Geschäftsjahr 2024/25 ein genereller Mengenrückgang bei den Fraktionen Restmüll, Papier und Biomüll zu verzeichnen. Durch einen weiteren Zuwachs bei den Baustellenabfällen stieg hingegen die deponierte Menge erneut an. Der Anteil an hoch kalorischen Ersatzbrennstoffen für die thermische Verwertung nahm ebenfalls zu.

E5-4 – Ressourcenzuflüsse

Die Errichtung und Instandhaltung der netzrelevanten Einrichtungen im Strom-, Gas-, Wärme- und Datenübertragungsbereich sowie in den Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung bzw. -speicherung und Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung erfordern eine enge Zusammenarbeit der Konzernbereiche mit Partnerunternehmen und Zulieferern aus unterschiedlichsten Branchen. Neben Bau- und Montagefirmen spielen vor allem Hersteller und Lieferanten von elektrotechnischen Komponenten, Maschinenbauteilen, Mess- und Prüftechnik, Softwarelösungen sowie Arbeits- und Schutzausrüstung eine zentrale Rolle.

Die wesentlichen Ressourcenzuflüsse lassen sich wie folgt strukturieren:

Energie- und Netzinfrastruktur: zentrale Ressourcen sind Kabel, Trafostationen, Schaltanlagen, Transformatoren, USV-Systeme (unterbrechungsfreie Stromversorgung) sowie Steuerungs- und Automatisierungstechnik. Diese Komponenten ermöglichen den Ausbau und Betrieb von Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetzen.

Erneuerbare Energien: benötigt werden Anlagenteile und Komponenten für Windkraft-, Photovoltaik-, Wasserkraft- und Biogasanlagen. Ergänzt werden diese durch Steuerungs- und Sicherheitssysteme, die einen sicheren und effizienten Betrieb gewährleisten.

Thermische Erzeugung und Abfallverwertung: eingesetzt werden Betriebsmittel, Ersatzteile und technische Anlagen für thermische Kraftwerke, Wärmeerzeugungsanlagen und Abfallverbrennungsanlagen.

Maschinenbau und Fertigung: wichtige Ressourcenzuflüsse sind Rohmaterialien, Halbfertigprodukte sowie Sonderanfertigungen aus Stahl- und Schweißtechnik. Hinzu kommen Bauteile für die Instandhaltung und Modernisierung („Retrofit“) bestehender Anlagen.

Prüf- und Messtechnik: erforderlich sind Diagnose- und Prüfgeräte, Werkzeuge sowie spezielle Materialien für Betriebsmessungen, zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen und sicherheitsrelevante Kontrollen.

Bau- und Infrastrukturdienstleistungen: wesentliche Ressourcen sind Bau- und Planungsleistungen, Materialien für die Errichtung und Sanierung von Energieanlagen, Industrie- und Gewerbebauten sowie für Wärme- und Gasleitungsnetze.

Darüber hinaus sind kritische Rohstoffe, insbesondere bestimmte Metalle und seltene Erden, in eingekauften Produkten von großer Bedeutung. Diese kommen vor allem in Generatoren, Transformatoren, Anlagen und Geräten der Informations- und Kommunikationstechnologie, Windkraft- und Photovoltaikanlagen sowie in der Netzinfrastruktur zum Einsatz.

Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung: benötigt werden Anlagen und Anlagenteile, Materialien und Betriebsmittel für den Betrieb bestehender Trinkwasseraufbereitungs- und Abwasserbehandlungsanlagen sowie für die Neuerrichtung und Instandhaltung von Anlagen.

Der schonende Umgang mit diesen Materialien und ihre Rückführung in Verwertungs- und Recyclingkreisläufe sind ein wichtiger Bestandteil unseres nachhaltigen Handelns.

Wassermanagement

Um der Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Wasser den entsprechenden Stellenwert einzuräumen, wird, obwohl das ESRS-Themenkapitel „E3 Wasser- und Meeresressourcen“ in der Wesentlichkeitsanalyse nicht als wesentlich bewertet wurde, hier im Kontext der Ressourcennutzung darüber berichtet.

Die Studie „Wasserschatz Österreichs“ (2021) im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) zeigt, dass Österreich aktuell nicht von Wasserstress betroffen ist und den Bedarf aus dem Grundwasser nachhaltig decken kann. Die Vereinten Nationen fassen aus dem Dokument „Second Voluntary National Review of the 2030 Agenda in the Czech Republic (2021)“ zusammen, dass der Wasserstress in Tschechien im europäischen Durchschnitt liegt. Der Energie AG ist bewusst, dass die verfügbaren Grundwasserressourcen durch die Auswirkungen des Klimawandels abnehmen könnten, daher wird sie auch in Zukunft potenzielle Wasserstressgebiete in Österreich und Tschechien berücksichtigen.

Sowohl in Mittelböhmen als auch in Ostböhmen weisen die Karten des EDO (European Drought Observatory: https://www.energieag.at/2025-100 bzw. https://www.energieag.at/2025-101; Datenstand September 2025) auf punktuell möglichen Wasserstress hin. Die Energie AG beobachtet die diesbezüglichen Entwicklungen in diesen Regionen.

Sowohl die Entnahme von Nutzwasser aus dem Untergrund bzw. Fließgewässern als auch die Ableitung von Abwasser sind behördlich genehmigt. Die Nutzung von Wasser zur Stromerzeugung ist ebenfalls durch wasserrechtliche Bewilligungsverfahren geregelt und in bestimmten Zeitabstanden zu erneuern. Dabei wird unter anderem die Einhaltung der in der erteilten Genehmigung festgelegten Bedingungen seitens der Behörden überprüft.