Geschäftsbericht 2024/25 Berichtsarchiv

Strategie

SBM-1 – Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette

Strategie

Der Energie AG-Konzern agiert als Anbieter von Strom, Gas, Wärme, Wasser sowie Energie-, Entsorgungs-, Informations- und Kommunikationsdienstleistungen und richtet seine Produkte, Prozesse und Services auf zuverlässige Verfügbarkeit aus. Das Segment Netz umfasst die Errichtung und den Betrieb des Strom- und Gasnetzes als Rückgrat der Strom- und Gasversorgung in Oberösterreich. Der Energie AG-Konzern besitzt auch Wärme- und Glasfaser-(Backbone)-Netze sowie E-Ladenetze.

Der Hauptsitz der Energie AG ist Linz in Oberösterreich. Ihr Marktgebiet umfasst derzeit neben Österreich auch die Länder Tschechien, Italien und Slowenien. Die in der aktuellen Strategie definierten Ziele sollen mittels organischen Wachstums, aber auch durch M&A-Aktivitäten, bei denen zusätzlich Deutschland als Wachstumsmarkt für den Bereich Wind/PV definiert ist, erreicht werden.

Im Geschäftsjahr 2024/25 wurden Geschäftsanteile an mehreren Gesellschaften übernommen, siehe Konzernlagebericht, Gesellschaftsrechtliche Veränderungen.

Die quantitativen Angaben zu den Beschäftigten siehe S1-6 – Merkmale der Arbeitnehmer:innen des Unternehmens.

Umsatz nach Segmenten

 

 

2024/25
EUR Mio.

 

2023/24
EUR Mio.

 

Vergleich
±%

Energie

 

1.853,3

 

2.248,2

 

-17,6

Netz

 

427,9

 

377,3

 

13,4

Umwelt

 

280,3

 

269,6

 

4,0

Tschechien

 

248,1

 

235,1

 

5,5

Holding und Services

 

32,4

 

29,5

 

9,8

Gesamt

 

2.842,0

 

3.159,7

 

-10,1

Umsatz nach Sektoren

 

 

2024/25
EUR Mio.

 

2023/24
EUR Mio.

 

Vergleich
±%

Kohle

 

0,0

 

0,0

 

Öl

 

0,0

 

0,0

 

Gas

 

672,1

 

721,4

 

-6,8

fossile Brennstoffe

 

672,1

 

721,4

 

-6,8

Herstellung von Chemikalien

 

0,0

 

0,0

 

Bereich der umstrittenen Waffen

 

0,0

 

0,0

 

Anbau und Produktion von Tabak

 

0,0

 

0,0

 

Gesamt

 

672,1

 

721,4

 

-6,8

Die taxonomiefähigen bzw. taxonomiekonformen Umsätze sind im Kapitel EU-Taxonomie angeführt.

Eine Voraussetzung für die konsequente Steuerung der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung des Energie AG-Konzerns ist ein strukturierter Strategieprozess. Das Zusammenspiel der Strategieentwicklung mit der Finanzplanung ist durch einen klar definierten Prozess sichergestellt. Strategien und Maßnahmen werden aus Analysen von Marktentwicklungen, der Evaluierung von Auswirkungen der Geschäftstätigkeit im ökonomischen, ökologischen und sozialen Kontext (Monitoringprozesse, Zertifizierungen etc.), dem Abgleich der strategischen Ziele des Unternehmens mit den im laufenden Dialog mit Stakeholdern ermittelten Interessen und Erwartungen und aus den energiepolitischen Rahmenbedingungen (neue gesetzliche Vorgaben etc.) abgeleitet. Die Wirtschaftlichkeit, Rentabilität und das Vorantreiben der Energiewende sind dabei stets Grundvoraussetzungen.

Im Geschäftsjahr 2024/25 fanden im Rahmen des jährlichen Strategieprozesses zwei Strategieklausuren auf Konzernebene statt. Im April 2025 standen dabei neben den aktuellen Markt- und Umfeldentwicklungen die strategischen Vorgaben für den Gesamtkonzern im Mittelpunkt. Im Zuge dessen wurden Ableitungen zu strategischen Schwerpunktthemen sowie konzernweiten Projekten in den Bereichen Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft, Wasserstoff und Dekarbonisierung getroffen. In einer weiteren Konzern-Strategieklausur im Juli 2025 wurden die strategischen Stoßrichtungen sowie die einzelnen Perspektiven weiter konkretisiert und zwischen Vorstand, Geschäftsführer:innen der Konzerngesellschaften und Holdingleiter:innen diskutiert. Zudem stand die Forcierung der bereichsübergreifenden Zielsetzung und Zusammenarbeit im Fokus der Strategieklausur.

Transformation zu einem nachhaltigen Energiesystem

Die Energie AG verfolgt eine klare strategische Ausrichtung auf die Transformation zu einem nachhaltigen Energiesystem. Zentrale Ziele sind die Dekarbonisierung, die Steigerung der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen und die Unterstützung nationaler und europäischer Klimaziele.

Investitionen in Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft sowie neue Technologien, wie grünen Wasserstoff und Batteriespeicher, leisten einen wesentlichen Beitrag. Bis 2035 soll die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen aller Konzerngesellschaften und Beteiligungen um über 1,0 TWh gesteigert werden.

Die Herausforderungen durch eine zunehmende Dezentralisierung der Energieerzeugung bedingen einen erhöhten Investitionsaufwand im Bereich der Netzinfrastruktur sowie bei Speicheranlagen. Neben notwendigen Ausbauten im Flexibilitätsbereich bündelt die Energie AG die Kompetenzen mit strategischen Partnern, um gemeinsam innovative, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. Allfällige Änderungen bei rechtlichen Rahmenbedingungen, wie ein Aufweichen der politischen Energie- und Klimaziele, sowie daraus abgeleitete Maßnahmen, wie beispielsweise ausbleibende Förderungen und fehlende Zahlungsbereitschaften von Kund:innen bergen Risiken, die strategischen Konzernziele erst zu einem späteren Zeitpunkt zu erreichen.

Dekarbonisierung

Als strategische Priorität hat die Energie AG die Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette festgelegt, mit dem Nachhaltigkeitsziel Net-Zero vor 2050 zu erreichen und weiterhin zuverlässige Energieversorgung und Abfallentsorgung zu garantieren sowie Leistbarkeit zu gewährleisten. Dadurch sollen die Energiewende vorangetrieben, Chancen der nachhaltigen Entwicklung, z. B. im Rahmen der Etablierung neuer Geschäftsmodelle, genutzt und dem Risiko einer sukzessiven Anhebung der CO2-Bepreisung begegnet werden. Ein detaillierter Übergangsplan für den Klimaschutz gemäß den Vorgaben der ESRS befindet sich in Erarbeitung und wird voraussichtlich in der Nachhaltigkeitserklärung des Geschäftsjahres 2025/26 veröffentlicht.

Mit der Ausweitung des nachhaltigen Produkt- und Dienstleistungsangebots und der Transformation der Wärmeversorgung forciert die Energie AG die Energiewende ebenso wie durch die Optimierung des eigenen Ressourceneinsatzes.

Digitalisierung und Innovation

Im Zuge eines Strategie- und Organisationsprojekts wurden Innovationsfelder definiert, welche neue Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Dekarbonisierung, E-Mobilität und Photovoltaik ermöglichen sollen. Eine eigene Konzerneinheit für Innovation bündelt und koordiniert seither diese Aktivitäten. Zudem startete im Geschäftsjahr 2024/25 das Digitalisierungsprojekt „Next Level“ mit Fokus auf die Weiterentwicklung der operativen Exzellenz durch Einsatz von KI und Prozessautomatisierungen, die Optimierung der Datenlandschaft, die kontinuierliche Verbesserung des digitalen Kundenerlebnisses sowie die Befähigung aller Beschäftigten, um die Digitalisierung erfolgreich umzusetzen. Die Netz OÖ GmbH treibt parallel dazu die Weiterentwicklung des digitalen Kundenportals voran.

Kreislaufwirtschaft und Biodiversität

Der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen ist in der Strategie der Energie AG fest verankert und bildet einen zentralen Bestandteil der aktuellen Transformationsstrategie. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem sparsamen und effizienten Umgang mit Ressourcen. Die Förderung der Kreislaufwirtschaft nimmt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle ein. Um bestehende Potenziale zu nutzen und weitere Handlungsoptionen im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu erschließen, wurde ein Projekt für das schrittweise Entwickeln und Umsetzen von Maßnahmen initiiert.

Im nächsten Schritt ist die Entwicklung einer Biodiversitätsstrategie vorgesehen, mit dem Ziel, die biologische Vielfalt natürlicher Lebensräume langfristig zu sichern. Erste Maßnahmen, die einen möglichst schonenden Eingriff in bestehende Ökosysteme sicherstellen, werden bereits umgesetzt. Ausbauprojekte werden nur in Verbindung mit einer umfassenden ökologischen Begleitplanung bzw. Schaffung von Ersatzlebensräume für betroffene Lebewesen umgesetzt. Die Neukonzeption einer Biodiversitätsstrategie wird in den kommenden Geschäftsjahren erarbeitet.

Wasserstoff

Um den eigenen CO2-Ausstoß zu verringern und gleichzeitig die Versorgungssicherheit in der Zukunft zu gewährleisten, treibt die Energie AG die weitere Diversifizierung des eigenen Erzeugungsportfolios voran. Dies erfolgt unter anderem mittels Förderung bzw. Implementierung neuer klimafreundlicher Technologien, etwa durch Beteiligung an Forschungsprojekten zur Erzeugung und folglich zum Einsatz von grünem Wasserstoff. Ein wesentlicher Baustein dafür ist auch der Aufbau eines Wasserstoff-Startnetzes, das im Geschäftsjahr 2024/25 erstmals im Rahmen der langfristigen und integrierten Planung (LFiP) genehmigt wurde. Erste Maßnahmen für die Verteilung von grünem Wasserstoff über das bestehende Gasnetz wurden im Teilabschnitt Sattledt-Linz gesetzt.

Partnerschaften und Lieferketten

Die Energie AG nimmt ihre Rolle als Auftraggeber sehr ernst. Die Eignung von Lieferanten wird bereits während des Vergabeprozesses durch entsprechende Regelwerke überprüft. Eine umfassende Lieferantenbewertung befindet sich aktuell in der Aufbauphase und soll in Zukunft verstärkt dazu beitragen, nachhaltigkeitsbezogene Lieferantenrisiken weitestgehend zu minimieren. Des Weiteren hat die Energie AG im bereits bestehenden „Verhaltenskodex für Auftragnehmer“ klare Grundsätze definiert, die auf den Leitsätzen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für multinationale Unternehmen basieren und für Auftragnehmer bzw. Sublieferanten des Konzerns bindend sind. Diese Richtlinien sollen unter anderem sicherstellen, dass eine gerechte und würdige, den allgemeinen Menschenrechten entsprechende Behandlung von Arbeitnehmer:innen innerhalb der Wertschöpfungskette gewährleistet ist.

Mitarbeitende, Kultur und Diversität

Die Energie AG versteht sich als faire und attraktive Arbeitgeberin. Um die Relevanz des Themas zu unterstreichen, wurden Schwerpunkte zu den Themen Diversität, Chancengleichheit und Inklusion (DEI), begleitet durch das interdisziplinäre „DiversiTeam“, gesetzt. Ein wesentliches Ziel des auf mehrere Jahre ausgelegten DEI-Prozesses ist außerdem die Wahrung und weitere Förderung einer offenen, auf Transparenz, gegenseitigem Respekt und Wertschätzung gründenden Unternehmenskultur, die Raum für – im Zusammenhang mit der strategischen Neuausrichtung des Konzerns essenzielle – Veränderungen eröffnet, indem sie die Zufriedenheit und damit die Innovationskraft und Produktivität der Mitarbeitenden steigert. Zur gezielten Förderung wurde konzernweit das strategische Ziel definiert, den Frauenanteil in den Führungsebenen nachhaltig zu erhöhen. Außerdem wurde ein Netzwerk für Chancengleichheit zum Empowerment von unterrepräsentierten Gruppen gegründet.

Ein wesentliches Kernelement der internen, nachhaltigen Unternehmenskultur ist ein anonymes „Whistleblower-Hinweisgeber:innensystem“, das Mitarbeitende der Energie AG dazu motiviert, Missstände zu thematisieren, ohne dabei negative Konsequenzen (wie Mobbing, Kündigung etc.) befürchten zu müssen.

Das Strategie- und Organisationsprojekt „LOOP“ wurde von Beginn an von einem Kultur- und Change-Projekt begleitet. Auch nach Abschluss der Projektphase wurden gezielte, kulturfördernde Maßnahmen umgesetzt, um zu sicherzustellen, dass die kulturelle Ausrichtung des Unternehmens in Einklang mit den strategischen Zielsetzungen steht. Ein besonderer Fokus liegt auf der Einbindung wesentlicher Stakeholder. Dazu zählen insbesondere die Führungskräfte aller Hierarchieebenen, die in ihrer Rolle als Multiplikator:innen die kulturelle Transformation entscheidend prägen. Gleichzeitig werden auch die Mitarbeitenden aktiv eingebunden: Einerseits fungiert eine Community von Change Agents als Botschafter:innen in allen Konzernbereichen, andererseits können alle Mitarbeitenden eigene Initiativen zu den Themen Zukunftsfähigkeit, Kooperation/Partnerschaften, Kundenerlebnis, Verantwortung, Nachhaltigkeit und Vielfalt über die Kulturkompass-Plattform einbringen und sichtbar machen.

Die Energie AG stärkt ihre Attraktivität als Arbeitgeberin auch durch gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen, eine gerechtere Geschlechterverteilung in Führungsebenen sowie ein inklusives Arbeitsumfeld, unterstützt durch Trainee- und Ausbildungsprogramme sowie Gesundheits- und Familienförderung.

Kundenzufriedenheit und Servicequalität

Die Geschäftstätigkeit der Energie AG ist grundsätzlich auf ein Höchstmaß an Ver- und Entsorgungssicherheit und die bestmögliche Zufriedenheit ihrer Kund:innen ausgerichtet. Ein wichtiger Schwerpunkt des Strategie- und Organisationsprojekts „LOOP“ zielt demzufolge darauf ab, eine herausragende „Customer Experience“ bzw. Kundenerfahrung zu schaffen, die sich in höchstem Maße an Bedarf und Wünschen der Kund:innen orientiert und damit zur weiteren Stärkung der positiven Reputation des Konzerns in der Öffentlichkeit beiträgt. Dies stützt sich auf Digitalisierung, Service-Hotlines, Online-Plattformen und regelmäßige Befragungen. Kund:innen werden aktiv in Entwicklungsprozesse eingebunden, z. B. über ein halbjährliches Kundenforum. Informationssicherheit und Datenschutz sind über ein Informationssicherheitsmanagementsystem abgesichert.

Wirtschaftlichkeit und Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDG)

Um die beschriebene Transformation in Richtung Nachhaltigkeit konsequent umzusetzen, sind die finanzielle Stabilität und solide Bonität des Konzerns einerseits eine unabdingbare Voraussetzung, andererseits trägt ein konsequentes Nachhaltigkeitsmanagement auch zur zukünftigen Sicherung des finanziellen Erfolgs maßgeblich bei. Die finanzielle Stabilität und solide Bonität werden durch das ausgewogene Konzernportfolio aus liberalisierten und regulierten Geschäftsmodellen und von einem effizienten Chancen- und Risikomanagement unterstützt.

Die Energie AG trägt mit der strategischen Ausrichtung sowie mit den einzelnen Projekten und angebotenen Dienstleistungen zur Erreichung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen aktiv bei. Im Vordergrund steht dabei insbesondere die Erfüllung von SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie, SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur, SDG 10: Weniger Ungleichheiten, SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion und SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz.

Der Fokus der aktuellen und künftigen Investitionen des Konzerns liegt auf dem stetigen Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasser, Sonne oder Wind und der ökologischen Transformation des Energiemarktes. Ein leistungsfähiges Stromnetz stellt die Grundvoraussetzung für die Energiewende sowie für die zuverlässige Gewährleistung der Stromversorgung der Kund:innen dar. Darüber hinaus investiert die Energie AG in viele weitere nachhaltige Aktivitäten, beispielsweise in den Auf- und Ausbau von Speichertechnologien wie Batteriespeicher und Pumpspeicherkraftwerke, in nachhaltige Wärmeaktivitäten, die E-Mobilitätsinfrastruktur oder die Zukunftsbereiche Wasserstoff und grüne Gase.

Im Geschäftsjahr 2024/25 flossen 80,7 % der gesamten Investitionen des Konzerns in den Ausbau von Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen, den Ausbau und die Instandhaltung des österreichischen Stromnetzes sowie weitere nachhaltige Aktivitäten. Sie verteilten sich zu rund 12,1 % auf die erneuerbare Stromerzeugung, zu 54,4 % auf Investitionen in Stromnetze und zu 33,5 % auf weitere nachhaltige Aktivitäten.

Geschäftsmodell und Konzernstruktur

Das Geschäftsmodell der Energie AG konzentriert sich auf die Energieerzeugung, die Errichtung und den Betrieb von Leitungsnetzen sowie die zuverlässige Versorgung von Endkund:innen mit Strom, Gas und Wärme. Darüber hinaus werden den Kund:innen in Österreich Energie-, Informations- und Kommunikationsdienstleistungen sowie E-Mobilitätslösungen angeboten. In Österreich und in Norditalien bietet das Unternehmen ein integriertes Abfallmanagement und Entsorgungslösungen an, in Tschechien Trinkwasser- und Wärmeversorgung sowie Abwasserentsorgung.

Zur konzerninternen Steuerung und Bewertung der Ertragskraft zieht die Energie AG neben dem operativen Ergebnis (EBIT) in erster Linie den Return on Capital Employed (ROCE) heran. Ziel des Energie AG-Konzerns ist es, durch konsequent wertorientierte Unternehmensführung und -steuerung einen ROCE über dem WACC-Wert zu erwirtschaften. Weitere Informationen zum Wertmanagementkonzept als Steuerungsinstrument des wirtschaftlichen Erfolgs finden sich im Konzernlagebericht, Wertorientierte Unternehmensführung und Kapitalkosten.

Die Energie AG bietet als kompetentes, wettbewerbsorientiertes und verantwortungsvolles Unternehmen den Kund:innen Produkte und Dienstleistungen mit Mehrwert, ein nachvollziehbares Preis-/Leistungsverhältnis sowie regionale Verfügbarkeit. Dies trägt seit der Gründung 1892 zu einem partnerschaftlichen Miteinander zwischen dem Energie AG-Konzern und den Kund:innen, Mitarbeiter:innen, Lieferanten sowie der Öffentlichkeit bei.

Geschäftsmodell (Organigramm)

Die Energie AG ist in einer Konzernstruktur organisiert. In der Holding sind Steuerungs- und Konzernfunktionen angesiedelt. Die Geschäfts- und Servicebereiche sind in Form von Einzelgesellschaften organisiert. Neben der Linien- und Projektorganisation gibt es in Österreich ein Krisen- und Notfallmanagement, welches regelmäßig Übungen abhält und im Anlassfall einberufen wird.

In der folgenden Abbildung sind die sechs Geschäftsbereiche sowie die drei Servicebereiche mit Stand zum 30.09.2025 dargestellt.

Geschäftsbereiche und Servicebereiche (Grafik)

Die Energie AG gliedert ihre Geschäftstätigkeiten in fünf Segmente entsprechend der IFRS-Berichterstattung:

Das Segment Energie, Konzernlagebericht, umfasst als Kerngeschäft des Konzerns die Strom- und Wärmeerzeugung und -speicherung, den Handel mit Energie und energienahen Produkten, den Strom- und Gasvertrieb, die Wärmeversorgung in Österreich, die Implementierung von Anlagen zur Wasserstoffproduktion und den Vertrieb von Telekommunikationsdienstleistungen. Energiedienstleistungen, wie z. B. Energieaudits für große Unternehmen, Energieausweise und Gebäudesanierungskonzepte, Ladekarten für E-Tankstellen, spezielle Energie-Contracting-Modelle und Anlagenoptimierungen ergänzen das Leistungsportfolio.

Das Segment Netz, Konzernlagebericht, umfasst die Errichtung und den Betrieb des Strom- und Gasnetzes als Rückgrat der Strom- und Gasversorgung in einem Großteil von Oberösterreich und Teilen von Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark durch die Netz OÖ GmbH. Die Netz OÖ GmbH sichert die Energieversorgung in Oberösterreich.

Das Segment Umwelt, Konzernlagebericht, bietet in Österreich und Norditalien ein integriertes Abfallmanagement und individuelle Entsorgungslösungen an. Diese umfassen die Sammlung, Übernahme, Aufbereitung, Sortierung, (Wieder-)Verwertung von Rest- und Wertstoffen sowie die Entsorgung und thermische Verwertung (inkl. Schlacke-Aufbereitung) von Haus- und Gewerbeabfällen.

Das Segment Tschechien, Konzernlagebericht, bietet umfassende Dienstleistungen in den Bereichen der Trinkwasser- und Wärmeversorgung sowie Abwasserentsorgung in Tschechien an. Die Geschäftsmodelle reichen von Konzessions-, Betreiber- und Serviceverträgen bis hin zu spezialisierten Wasser-, Abwasser- und Wärmedienstleistungen sowie Baumontagen. Vertragspartner und somit Kunden des Segments Tschechien sind Städte, Gemeinden, Verbände, Industriebetriebe und Wohnungsgesellschaften/-genossenschaften.

Das Segment Holding & Services, Konzernlagebericht, umfasst neben den Leitungs- und Steuerungsfunktionen der Holding auch das Geschäftsfeld Telekommunikation, kaufmännische und technische Dienstleistungen sowie at equity-einbezogene Beteiligungen, welche nicht anderen Segmenten zugeordnet sind. Die kaufmännischen und technischen Servicegesellschaften erbringen vorwiegend Leistungen für die Geschäftsbereiche.

Die Bereitstellung von Telekommunikations-Vordienstleistungsprodukten im gesamten Versorgungsgebiet der Energie AG und von Telekommunikations- und Telematikdienstleistungen für den Konzern sowie der Aufbau und der Betrieb des Backbone-Netzes für den externen Markt liegen in der Verantwortung des Bereiches Telekom, welcher nunmehr in der Services und Digital Solutions GmbH angesiedelt ist. Für die Vertrieb GmbH stellt der Bereich Telekom neben Bandbreiten auch Leistungen im Layer-3-Bereich (Internet-Connectivity, Telefonie) bereit.

Die Angaben zu gesellschaftsrechtlichen Veränderungen im Geschäftsjahr 2024/25 sind im Konzernlagebericht, Gesellschaftsrechtliche Veränderungen, enthalten.

Wertschöpfungsketten

Das Geschäftsmodell der Energie AG deckt im Wesentlichen vier Wertschöpfungsketten ab: Energie (Strom, Gas und Wärme), Entsorgung, Trink- und Abwasser und allgemeine Dienstleistungen.

Energie (Strom, Gas und Wärme)

Wertschöpfungskette Energie (Grafik)

Die vorgelagerte Wertschöpfungskette umfasst die Nutzung von natürlichen Ressourcen wie Wasser, Sonne, Wind, Gas, (biogene) Abfälle, Biomasse und von Rohstoffen.

Die für den Bau, Ausbau und die Wartung von Kraftwerken sowie Netzinfrastrukturen benötigten Rohstoffe, Materialien, Betriebsmittel und technischen Ausrüstungen werden überwiegend von externen Lieferanten bezogen. Dies umfasst auch Dienstleistungen wie IT-Services sowie Leistungen im Bereich Wartung und Bau. Im Segment Tschechien zählen auch Energielieferanten zu den wichtigsten Akteuren in der Wertschöpfungskette.

Die eigene Tätigkeit des Energie AG-Konzerns im Rahmen der Strom-Wertschöpfungskette umfasst die Erzeugung, die Speicherung, den Handel, den Transport, die Verteilung und den Verkauf von elektrischer Energie. Die Stromerzeugung erfolgt in eigenen Kraftwerken und über Bezugsrechte, wobei der Fokus auf die Nutzung erneuerbarer Energieträger wie Wasserkraft, Biomasse, Photovoltaik und Wind gelegt wird. Ergänzend dazu erfolgt Stromerzeugung in Gaskraftwerken und mittels thermischer Abfallverwertung sowie durch den Aufbau von Speichertechnologien, um die volatile Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen und die Bedarfsabdeckung zu harmonisieren. Zur Deckung des Gesamtstrombedarfs seiner Kund:innen und zur Optimierung des Konzernstromportfolios betreibt der Energie AG-Konzern Handel an Großhandelsbörsen und mit Over-the-Counter-(OTC-)Partnern. Der Strom wird über Hochspannungsleitungen und Umspannwerke transportiert. Die Netz OÖ GmbH betreibt das öffentliche Stromnetz in einem Großteil von Oberösterreich sowie in Teilen von Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark. Dieses stellt die Versorgung von Industrie-, Gewerbe- und Privatkund:innen im Versorgungsgebiet sicher. Die Energie AG bietet den Kund:innen verschiedene Stromprodukte an, die sich in Preis, Herkunft und Technologie unterscheiden. Die Energie AG unterstützt die Entwicklung von Smart Grids, die eine intelligente Steuerung von Erzeugung, Verbrauch und Speicherung ermöglichen und so zur Flexibilisierung des Energiesystems beitragen.

Die Gas-Wertschöpfungskette umfasst die Beschaffung, die Speicherung, den Transport, die Verteilung, die Nutzung und den Verkauf von Gas. Die Energie AG bezieht Gas an Börsen in Österreich, Deutschland und den Niederlanden sowie über bilaterale Verträge bei europäischen Partnern. Mit Erdgasexplorateuren oder russischen Unternehmen werden keine direkten Verträge gehalten. Die Energie AG leistet damit einen Beitrag zur Verringerung der Abhängigkeit von russischem Gas durch die Beschaffung von Erdgaslieferungen für ihre Privat- und Gewerbekund:innen, welche entsprechend Artikel 9 der EU-VO 2022/2576 nicht aus der Russischen Föderation stammen. Biogas wird von Dritten aus biogenen Abfällen und Biomasse gewonnen, die von landwirtschaftlichen Betrieben, Kommunen oder anderen Lieferanten stammen. Die Energie AG bewirtschaftet Gasspeicherkapazität zur Sicherstellung der Kundenversorgung, zur Strukturierung des Konzernportfolios und zur Erwirtschaftung von Deckungsbeiträgen aus den Preisdifferenzen zwischen Produkten unterschiedlicher Lieferzeiträume. Das Gas wird über ein Hochdruck- und Niederdruckleitungsnetz verteilt und zum Teil in unterirdischen Speichern gespeichert. Betreiber dieses Netzes ist die Netz OÖ GmbH. Über dieses Gasnetz wird die Versorgung von Industrie-, Gewerbe- und Privatkund:innen in Teilen von Oberösterreich gewährleistet. Die Energie AG bietet den Kund:innen verschiedene Gasprodukte an, die sich in Preis, Herkunft und Technologie unterscheiden. Dabei fördert sie den Ausstieg aus Gas- und Ölheizungen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die Energie AG unterstützt auch die Entwicklung von Power-to-Gas-Anlagen, die überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen in Gas umwandeln und so zur Flexibilisierung des Energiesystems beitragen.

Die Wärme-Wertschöpfungskette umfasst die Erzeugung, die Speicherung, den Transport, die Verteilung und den Verkauf von thermischer Energie. Die Energie AG erzeugt und bezieht Fern- und Nahwärme aus nicht-fossilen Quellen wie Biomasse, Geothermie, Abfallverwertung oder Abwärme sowie aus gasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und Gaskesseln. Die Energie AG Oberösterreich Erzeugung GmbH (Erzeugung GmbH) betreibt Wärmenetze, die die Versorgung von Industrie-, Gewerbe- und Privatkund:innen in Oberösterreich gewährleisten. Lokale Wärme-Contractinganlagen mit Schwerpunkt Oberösterreich und Randgebieten in Salzburg, der Steiermark und Niederösterreich werden von der Vertrieb GmbH betrieben. In Tschechien wird die Wärme auch über fremde Leitungsnetze verteilt. Der Wärmeverbrauch wird über Wärmemengenzähler gemessen. Die Energie AG fördert in Österreich den Einsatz von erneuerbaren Wärmequellen und die Wärmedämmung, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. In Österreich unterstützt sie auch die Entwicklung von Wärme-Kälte-Kopplungsanlagen, die gleichzeitig Wärme und Kälte erzeugen und so zur Flexibilisierung des Energiesystems beitragen.

Die Energie AG errichtet und betreibt über ihre Tochterfirmen Leitungs- und Netzinfrastrukturen für Strom, Gas, Fernwärme sowie Telekommunikation (Lichtwellenleiter), die den Transport von Energie und Daten zu den Kund:innen (Privat, Gewerbe und Industrie) ermöglichen.

Strom, Gas und Wärme werden für Kund:innen (Privat, Gewerbe und Industrie) über verschiedene Vertriebskanäle angeboten und bereitgestellt. Zu den wichtigsten Vertriebskanälen zählen die Online-Plattform, exklusive und freie Makler:innen, der Kundenservice (per E-Mail und Telefon) sowie das Netzwerk mit den Marktpartnern. Österreichische Kund:innen werden sowohl bei der Erzeugung ihres eigenen Stroms mithilfe von PV-Anlagen als auch bei der Einspeisung ins öffentliche Netz unterstützt. Darüber hinaus unterstützt die Energie AG den Ausbau der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Quellen mittels Wärmepumpen-Systemen und Fernwärme durch monetäre Förderungen, maßgeschneiderte Angebote und breit angelegte Beratungs- und Informationskampagnen. Energieberatungen für Kund:innen zur Realisierung von Energieeinsparungen ergänzen das Portfolio.

Umwelt

Wertschöpfungskette Entsorgung (Grafik)

Die Energie AG ist sowohl als Abfallsammler als auch als Abfallbehandler in Österreich und Norditalien tätig. Dies umfasst die Sammlung, Übernahme, Aufbereitung, Sortierung, (Wieder-)Verwertung von Rest- und Wertstoffen sowie die Entsorgung und thermische Verwertung (inkl. Schlackeaufbereitung) von Haus- und Gewerbeabfällen. Die wichtigsten Abfallquellen stammen aus Privathaushalten, Gewerbe, Industrie und Gemeinden, die ihre Abfälle der Energie AG überlassen bzw. Standorte unterhalten, von denen diese Abfälle von der Energie AG abgeholt werden.

Die Energie AG nutzt verschiedene Verfahren, um Abfallmaterialien in Energie und Wertstoffe umzuwandeln. Die wichtigsten Abfallverwertungsverfahren sind die Sortierung, das Recycling (z. B. Kühlgeräte), die chemisch-physikalische Behandlung und die thermische Verwertung inkl. der Schlackeaufbereitung, die in eigenen oder externen Anlagen durchgeführt werden. Parallel dazu erfolgt der Handel mit Rohstoffen und Wertstoffen, wie beispielsweise Papier, Karton, Metall etc.

Betriebsmittel und Fahrzeuge, wie Entsorgungsfahrzeuge zur Sammlung und zum Transport von Abfallmaterialien sowie selbstfahrende Arbeitsmittel zur Manipulation an den Standorten, werden zugekauft. Die Energie AG kauft Dienstleistungen für die Instandhaltung von Anlagen, wie jene der Welser Abfallwertung (WAV), sowie Logistikdienstleistungen, vor allem Entsorgungsfahrzeuge und die Arbeitsleistung von LKW-Fahrer:innen für den Transport der Abfälle und Produkte zu. Nach der Sammlung der Abfälle erfolgt die Behandlung, wobei der Fokus auf der Gewinnung von Energie und der Zurückgewinnung wertvoller Ressourcen liegt. Sortierte und aufbereitete Abfälle werden in der Industrie als Sekundärrohstoffe verwendet.

Die Energie AG verkauft Energie und Wertstoffe, die aus den Abfällen gewonnen werden, an verschiedenen Märkten und an Kund:innen. Die Kund:innen der Umwelt Service GmbH unterteilen sich vor allem in Gewerbe- und Industriekund:innen, kommunale Kund:innen, wie z. B. Gemeinden oder Abfallverbände, aber auch überregionale Key Account-Kund:innen und Privatkund:innen.

Diese werden neben den klassischen Vertriebskanälen an den Standorten per Innen- und Außendienst, Telefonverkauf und auch über die Online-Kanäle Containerdienst24.at und Entsorgung24.at bedient. Über das Internet-Portal Containerdienst24.at können Privatkund:innen Container und Mulden österreichweit rund um die Uhr bestellen. Die Hauptzielgruppe sind private Personen, die Behälter für die Entrümpelung oder die Entsorgung von Grünschnitt oder Bauschutt benötigen. Das Angebot wurde um das Online-Portal Entsorgung24.at für bestehende Firmenkund:innen erweitert. Zur noch besseren Handhabung wurde Entsorgung24.at um eine App erweitert. Diese ermöglicht es Kund:innen, die Abholung von Containern oder anderen Abfallbehältern zeit- und ortsunabhängig zu buchen.

Die Energie AG erzeugt aus den Abfällen Wärme und Strom, die über die entsprechenden Leitungsnetze über den Strom- und Wärmemarkt an Endverbraucher:innen weiterverteilt werden. Die Energie AG liefert auch sortierte und aufbereitete Abfälle als Sekundärrohstoffe an die Industrie, welche sie für die Herstellung neuer Produkte verwenden kann. Darunter fallen beispielsweise das Recycling von Papier und Karton sowie die Gewinnung von Metallen durch Aufbereitung der Schlacke, die als Rückstand der thermischen Verwertung anfällt. Die Energie AG lagert Reststoffe, die nicht verwertet werden können, in eigenen oder öffentlichen Deponien.

Trink- und Abwasser

Wertschöpfungskette Trink- und Abwasser (Grafik)

Die Energie AG bietet Leistungen für Städte, Gemeinden und Wasserverbände in den Bereichen Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung und Kanalservice an. Dabei berücksichtigt sie die ökologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Tätigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die in der Abbildung dargestellt ist. Die Energie AG achtet auf einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser und setzt Maßnahmen zur Vermeidung von Wasserverlusten.

In Tschechien hält die Energie AG behördliche Genehmigungen für die Entnahme von Oberflächen- und Grundwasser zur Trinkwassergewinnung und für die Einleitung von gereinigtem Abwasser. Zu den Wasserquellen für die Trinkwasseraufbereitung gehören Oberflächengewässer (Wasserläufe, Seen, Stauseen oder Talsperren) und Grundwasser, dessen qualitative und quantitative Parameter durch Niederschläge (einschließlich Abfluss aus städtischen Gebieten) und eingeleitetes, behandeltes Abwasser beeinflusst werden. Darüber hinaus werden verschiedene Materialien, Technologien und Betriebsmittel für die Durchführung der Geschäftstätigkeit verwendet.

In Oberösterreich verfügt die Energie AG über wasserrechtliche Bewilligungen für die Grundwasserentnahme und den Betrieb der eigenen Wasserversorgungsanlagen. Das genutzte Grundwasser erfüllt die gesetzlichen Qualitätsanforderungen, sodass beim Großteil der Anlagen keine Aufbereitung erforderlich ist.

Die Energie AG ist Betreiberin und teilweise Eigentümerin der Wasserinfrastruktur und führt die laufende Wartung und Instandhaltung von Wasserversorgungs-, Kanalisations-, Abwasserreinigungs- und Wasseraufbereitungsanlagen sowie deren Erneuerung und Ausbau, soweit sie im Eigentum des Energie AG-Konzerns sind, durch. Sie erbringt wasserwirtschaftliche Dienstleistungen wie Kanal- und Hydranten-Inspektionen, Leckortungen, Wasserprobenentnahmen und Labortätigkeiten und nutzt verschiedene fortschrittliche Technologien zur Optimierung des Betriebs, wie z. B. Smart Metering in Tschechien.

Dienstleistungen

Wertschöpfungskette Dienstleistungen (Grafik)

Die Energie AG bietet ihren Kund:innen (Privat, Gewerbe und Industrie) sowie den Konzerngesellschaften ein breites Portfolio an Dienstleistungen an, die einen Beitrag zu den ökologischen, sozialen und ökonomischen Zielen leisten. Um diese Dienstleistungen zu erbringen, bezieht die Energie AG von ihren Lieferanten und Partnern verschiedene Leistungen sowie Rohstoffe, Technik und Betriebsmittel, die sie nachhaltig und effizient einsetzt.

Das Dienstleistungsangebot der Energie AG umfasst folgende Bereiche: technische Dienstleistungen wie Planung, Engineering, Errichtung, Instandhaltung und Revisionen (wie bspw. von Kraftwerksanlagen, Generatoren, Motoren, Transformatoren und Betriebsmitteln), Störungsbehebung in netzrelevanten Einrichtungen im Strom-, Gas-, Wärme- und Datenübertragungsbereich sowie die Konzeptionierung und Projektierung von Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung bzw. -speicherung (wie bspw. Wasserkraftwerke, thermische Kraftwerke, Abfallverbrennungsanlagen, Wärme- und Gasleitungsbauten, Biogasanlagen sowie Wind- und PV-Anlagen); Umweltdienstleistungen wie Abfallsammlung, Abfallbehandlung, Abfallverwertung, Abwasserreinigung und -rückgewinnung und Altlastensanierungsberatung; Energiedienstleistungen wie Energieausweise und Energieaudits, Energieeffizienzberatung und Förderabwicklungen, Contracting und Ratenkaufmodelle für PV- und Wärmeanlagen; Informations- und Kommunikationsdienstleistungen wie Entwicklung von IKT-Produkten, Telekommunikationsdienstleistungen (z. B. interne Telefonie- und Telematikdienstleistungen), Aufbau und Betrieb des Glasfasernetzes sowie darauf aufbauende Leistungen im Layer-3-Bereich (Internet Connectivity, Telefonie) und Betrieb von Glasfaserinfrastruktur; kaufmännische Dienstleistungen wie Rechnungswesen, Controlling, Einkauf, Personalwesen, Recht, Compliance und Risikomanagement; Kundenservice inkl. Callcenter, Online-Serviceportal, Kundenmagazin und Kundenbindungsprogramm; ein dichtes Netz an öffentlicher Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge sowie dazugehörige und zum Teil digitale Services (Ladekarte, Direct-Payment) sowie Ladeinfrastrukturlösungen für Privat- und Businessbereiche.

Sustainable Finance

Die Finanzwirtschaft spielt eine Schlüsselrolle auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft. „Sustainable Finance“ bezeichnet die gezielte Ausrichtung von Finanz- und Investitionsentscheidungen auf Nachhaltigkeitskriterien und ist damit ein zentraler Hebel, um den Übergang zu einer klimaneutralen und ressourcenschonenden Wirtschaft zu unterstützen.

Der von der Energie AG eingeschlagene Transformationsprozess erfordert ambitionierte Investitionsprogramme in den nächsten Jahren, vor allem in den Bereichen Energieerzeugung und -verteilung. Als Energieunternehmen trägt die Energie AG dabei eine besondere Verantwortung, nachhaltige Finanzierungsansätze mit der Unternehmensstrategie zu verknüpfen. Auf diese Weise können Investitionen nicht nur ökonomisch tragfähig gestaltet, sondern auch aktiv zur Erreichung von Klimazielen und gesellschaftlichem Fortschritt eingesetzt werden.

Für die Finanzierung dieser Investitionsvorhaben beabsichtigt die Energie AG, vermehrt Instrumente aus dem „Sustainable Finance“ Bereich einzusetzen. Zu diesem Zweck wurde ein „Green Financing Framework“ erstellt und veröffentlicht, welches die Basis für die zukünftige Aufnahme von grünen/nachhaltigen Finanzierungen darstellt.

Das Framework beschreibt die Nachhaltigkeitsstrategie der Energie AG und die geplanten grünen Investitionen für die Umsetzung dieser Transformation. Investoren und Geldgeber können sich damit darauf verlassen, dass die zur Verfügung gestellten Mittel ausschließlich für die Umsetzung von nachhaltigen Investitionen verwendet werden. Das Framework wurde durch einen externen international tätigen Gutachter evaluiert und bestätigt.

Darüber hinaus hat die Energie AG im Geschäftsjahr 2024/25 eine weitreichende Kreditrahmenvereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) verhandelt. Die zugesagten Mittel stammen aus dem Aktionsplan REPowerEU, einer Initiative der Europäischen Kommission, um die Energiewende durch den Ausbau von erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Die EIB-Mittel werden für die Finanzierung von Wasserkraftprojekten in der Energie AG verwendet.

SBM-2 – Interessen und Standpunkte der Interessenträger:innen

Die Energie AG legt großen Wert auf die Einbeziehung ihrer Stakeholder, um sicherzustellen, dass deren Interessen und Standpunkte berücksichtigt werden.

Die nachstehende Tabelle enthält eine Übersicht der wichtigsten Stakeholder, Einbindungs- und Dialogformate sowie der relevanten Themen des Geschäftsjahres 2024/25.

Übersicht der wichtigsten Stakeholder, Einbindungs- und Dialogformate sowie der relevanten Themen
des Geschäftsjahres 2024/25

Stakeholder

 

Einbindung und Dialogformate
(Auswahl)

 

Nachhaltigkeitsthemen 2024/25 (Auswahl)

Kund:innen (Verbraucher:innen und Endutzer:innen)

 

Frequenz: kontinuierlich

Kundenclub, digitales Kundenportal, telefonischer Kundenservice, Newsportal, Veranstaltungen (z. B. Energiesparmesse), Website, Newsletter, Mailings, E-Portal, Social Media, Kundenforum, Beschwerdemanagement, Geschäftsberichte

 

Versorgungssicherheit, Energiepreisentwicklung, Marktentwicklung, Strategie, Treibhausgasemissionen

Eigene Belegschaft (Vorstand, Führungskräfte, Mitarbeiter:innen)

 

Frequenz: kontinuierlich

Intranet-Beiträge, Viva Engage, Newsletter, Social Media, Mitarbeiter:innenmagazin „Netzwerker:in“, Information durch Betriebsrat, Whistleblower-System „Tell-Me“, Einstellungsmappe, DiversiTeam, Mitarbeiter:innen-Dialog, Mitarbeiter:innen-Befragung, Einzelgespräche
Die Dialogformate kommen in allen Segmenten, aber nicht in allen Gesellschaften in der gleichen Form vor. Ca. 80 % der Mitarbeiter:innen haben Zugang zu diversen Dialogformaten. Die Nutzung der einzelnen Formate hängt unter anderem von der Art der Beschäftigung (IT-Zugriff) und nationalen Gegebenheiten ab.

 

Arbeitsbedingungen (Vergütung, Work-Life-Balance, Arbeitszeit), Arbeitssicherheit, Weiterentwicklung, Gleichberechtigung, Chancengleichheit, Unternehmenskultur

Geschäftspartner:innen (Lieferanten, Subunternehmer) inkl. Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette

 

Frequenz: im Anlassfall bei konkreten Hinweisen auf ev. Chancen und Risiken

„Verhaltenskodex für Auftragnehmer“, Verträge, Verhandlungen, Audits, Veranstaltungen, E-Mail, Telefon

 

Arbeitsbedingungen, Fachkräftemangel, Verantwortung in der Lieferkette, Innovation, Marktentwicklung, Treibhausgasemissionen, Kreislaufwirtschaft

Mitbewerber:innen

 

Frequenz: kontinuierlich

Geschäftsberichte, Branchenverbände, Gremien, Konferenzen, Veranstaltungen

 

Marktentwicklung, Strategie, Produkte, regulatorische Entwicklungen

Wissenschaft und
Forschung

 

Frequenz: kontinuierlich

Kooperationen, Vorträge, Konferenzen, Betreuung von Hochschularbeiten, Geschäftsberichte, Forschungsprojekte

 

Innovationen, Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, Energieerzeugung, -speicherung und -transport

Öffentlichkeit und Medien

 

Frequenz: kontinuierlich

Presseportal, Website, Blogs, Social Media, Marketingkampagnen, Sponsoring, Veranstaltungen, Messen, Geschäfts-berichte, Erlebniswelt Timelkam

 

Strategie, Versorgungssicherheit, Energiepreisentwicklung, Produkte und Projekte

Natur

 

Frequenz: projektbezogen

direkte Gespräche mit internen Expert:innen, UVP-Verfahren

 

Studien, Ist-Maßnahmen-Sammlung, Biodiversität, Naturschutz, wissenschaftliche Erkenntnisse
Zusammenarbeit mit Universitäten, NGOs, externen Expert:innen und Wissenschaftler:innen

Politik und Behörden

 

Frequenz: kontinuierlich bzw. im Anlassfall

Fachgespräche, Veranstaltungen, Stellungnahmen, Genehmigungsverfahren

 

Trends in der Energie- und Klimapolitik, Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, Versorgungssicherheit, Energiepreisentwicklung, Entwicklung gesetzlicher Anforderungen, Dekarbonisierung, Aufbau H2-Infrastruktur, Kreislaufwirtschaft und Recycling

Interessensvertretungen
(Verbände und Genossenschaften, Branchenverbände, Versicherungen, Betriebsrat, Umweltgruppen, Nichtregierungsorganisationen usw.)

 

Frequenz: kontinuierlich

Aktive Mitarbeit in Verbänden und Genossenschaften, Mitgliedschaften, Veranstaltungen, Geschäftsberichte

 

Energiemarktentwicklung, Energiepreisentwicklung, Arbeitsbedingungen, Treibhausgasemissionen

Grundeigentümer:innen und Anrainer:innen

 

Frequenz: projektbezogen

Befragungen, Versammlungen, Plena, persönliche Gespräche, Pressetermine, Mailings, Zeitung, Postversand, Bürger-beteiligungsmodelle WAV, Projektbeteiligung Internet, Compliance-Meldekanäle

 

Luftreinhaltung, Wasserschutz, Schutz vor Emissionen, Abfall, Biodiversität, Verkehr, Landschaftsschutz

Lokale Gemeinschaften (Städte, Gemeinden)

 

Frequenz: kontinuierlich

Mitgliedschaft in Vereinen, Verbänden und Organisationen; Vorstands- bzw. Aufsichts-ratssitzungen (CZ), Newsletter, Veranstaltungen, Pressetermine und -berichte, Website, Social Media

 

Energiepreisentwicklung, Luftreinhaltung, Wasserschutz, Schutz vor Emissionen, Abfall, Biodiversität, Projekte

Kapitalmarkt (Eigentümer, Aufsichtsrat, Investor:innen, Kreditgeber, Rating-Agenturen, Analyst:innen)

 

Frequenz: kontinuierlich

Geschäftsberichte, Rating-Review, Investor-Relations, Hauptversammlung, Aufsichtsratssitzungen

 

Ziele & Risiken im Nachhaltigkeitsbereich, nachhaltige Finanzierungen, Investitionen, Finanzmarktentwicklung, Strategie, Entwicklung gesetzlicher Anforderungen im Bank- und Finanzwesen, Treibhausgasemissionen

Ein besonderes Augenmerk wird auf die am stärksten betroffenen Stakeholder-Gruppen Kund:innen (Verbraucher:innen und Endnutzer:innen) und Mitarbeiter:innen (Vorstand, Führungskräfte, Mitarbeiter:innen) gelegt. Für nähere Informationen zur aktuellen Einbeziehung siehe S4-2 – Verfahren zur Einbeziehung von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen in Bezug auf Auswirkungen, und S4-3 – Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die Verbraucher:innen und Endnutzer:innen Bedenken äußern können, sowie S1-2 – Verfahren zur Einbeziehung der Arbeitskräfte des Unternehmens und von Arbeitnehmervertreter:innen in Bezug auf Auswirkungen, und S1-3 – Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die Arbeitskräfte des Unternehmens Bedenken äußern können, bzw. G1-1 – Unternehmenskultur und Konzepte für die Unternehmensführung. Für Informationen zu weiteren betroffenen Stakeholder-Gruppen wie beispielsweise Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette siehe S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette.

Die im Strategie- und Organisationsprojekt „LOOP“ (Geschäftsjahr 2023/24) gestartete noch stärkere Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kund:innen hinsichtlich des Zugangs zu Produkten und Dienstleistungen sowie hochwertigen Informationen wurde im Berichtszeitraum weiter umgesetzt. Ziel der strategischen Neuausrichtung in diesem Themenfeld ist, durch Digitalisierung und Vereinfachung die „Customer Experience“ (Kundenerfahrung) deutlich zu steigern, siehe auch S4-1 – Konzepte im Zusammenhang mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen, „Customer Experience“ und Digitalisierung. Die damit einhergehende organisatorische Anpassung wurde im Geschäftsjahr 2024/25 fortgeführt und bietet die Basis, um die Stärken noch intensiver zu nutzen und dadurch Kundenprozesse zu optimieren. Die Entwicklung und das Design einer bedürfnisorientierten Kundenplattform soll zukünftig den weiteren Ausbau der digitalen Kundenservices ermöglichen. Durch volldigitalisierte Lösungen mit hohem Automatisierungsgrad sollen die Servicequalität verbessert und Wartezeiten reduziert werden, siehe auch S4-4 – Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen auf Verbraucher:innen und Endnutzer:innen und Ansätze zum Management wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen.

Im Segment Tschechien betreiben die Wassergesellschaften auf den Internetseiten ein Stellungnahmeportal, über das die an Bauverfahren Beteiligten Stellungnahmen zum Bestand der Wasserversorgungsnetze, zu den Plänen der Investor:innen, zu den Projektunterlagen für das Planfeststellungsverfahren (Plangenehmigung) und für das Bauverfahren (Bauanzeige), zu den Bebauungsplänen und zu Änderungen der Wasserversorgung, der Kanalisationsanschlüsse oder der Wasserzähleranlagen direkt abgeben können. Stellungnahmen können auch persönlich im Kundencenter oder schriftlich abgegeben werden. Ersuchen um Stellungnahmen zu den in Betrieb befindlichen Infrastruktureinrichtungen für die Zwecke des Bauverfahrens werden in den Wärmegesellschaften in der Regel per E-Mail oder über eine Datenbox empfangen und übermittelt. Das Stellungnahmeportal ist kontinuierlich auf den Websites der tschechischen Wassergesellschaften verfügbar und die zur Verfügung gestellten Informationen werden entsprechend den aktuellen Projekten aktualisiert.

Verfahren zur Einbeziehung der eigenen Belegschaft, unter anderem durch den Austausch mit der Arbeitnehmervertretung, in Bezug auf Auswirkungen werden unter S1-2 – Verfahren zur Einbeziehung der Arbeitskräfte des Unternehmens und von Arbeitnehmervertreter:innen in Bezug auf Auswirkungen, erläutert. Darüber hinaus werden die verfügbaren Kanäle und Möglichkeiten der Belegschaft zur Äußerung von Bedenken betreffend negative Auswirkungen sowie Verfahren zur Behebung unter S1-3 – Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die Arbeitskräfte des Unternehmens Bedenken äußern können, bzw. G1-1 – Unternehmenskultur und Konzepte für die Unternehmensführung, beschrieben.

Auf Basis des im Geschäftsjahr 2023/24 von Mitarbeiter:innen aus unterschiedlichen Konzernbereichen erarbeiteten Konzepts für die zukünftige Einbindung von Stakeholder-Gruppen in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte wurden bei der Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse 2024/25 die Interessengruppen der Mitarbeiter:innen sowie der Kund:innen besonders berücksichtigt.

Details zur Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse sind im Kapitel IRO-1 – Beschreibung der Verfahren zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen, erläutert.

Der ESG-Lenkungsausschuss sowie der Vorstand der Energie AG Oberösterreich wurden im Zuge der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse im Geschäftsjahr 2024/25 über die Standpunkte und Interessen der im Berichtszeitraum einbezogenen Interessenträger „Mitarbeiter:innen“ sowie „Kund:innen“ informiert. Die Diskussionsinhalte des durchgeführten Workshops mit Mitgliedern der Konzernvertretung (als Stellvertreter der Interessengruppe „Mitarbeiter:innen“) sowie die Ergebnisse der durchgeführten Analyse des Beschwerdemanagementsystems für die Interessengruppe „Kund:innen“ wurden dabei erläutert.

Seit dem Geschäftsjahr 2024/25 ist die Energie AG Mitglied bei respACT, Österreichs führender Unternehmensplattform für nachhaltiges Wirtschaften, und stärkt damit ebenso ihr Engagement für den aktiven Dialog mit Interessenträger:innen sowie die Weiterentwicklung einer verantwortungsvollen Unternehmenspraxis.

Seit September 2025 ist die Energie AG Mitglied im Green Energy Lab, einer österreichweiten Innovationsplattform für nachhaltige Energielösungen. Durch diese Partnerschaft stärkt die Energie AG den Austausch mit relevanten Interessenträger:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und fördert die Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien in den Bereichen erneuerbare Energien, Netze und Dekarbonisierung.

Achtung der Menschenrechte

Die Energie AG verpflichtet sich zur uneingeschränkten Achtung der Menschenrechte in allen Unternehmensbereichen und darüber hinaus in ihrem Einflussbereich. Dabei bezieht sich die Energie AG in ihrem verantwortungsvollen unternehmerischen Handeln auf international anerkannte Grundsätze und Handlungsweisen wie die Leitsätze für multinationale Unternehmen der OECD, die Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit und die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.

Das Wohl aller Menschen in ihrem Versorgungsgebiet ist dem Energie AG-Konzern wichtig. Das Unternehmen handelt so, dass im Wirkungsbereich der sicheren und zuverlässigen Versorgung die Grundlagen für Wohlergehen, wirtschaftliches Handeln und Lebensqualität geschaffen werden können.

SBM-3 – Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell

In diesem Kapitel werden die in der Wesentlichkeitsanalyse identifizierten, nachhaltigkeitsbezogenen wesentlichen positiven und negativen Auswirkungen sowie Risiken und Chancen der wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte des Energie AG-Konzerns zusammengefasst.

Zu aktuellen finanziellen Effekten der wesentlichen Risiken und Chancen der Energie AG siehe Konzernabschluss.

Die Wechselwirkungen der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen mit Strategie und Geschäftsmodell sind im Kapitel SBM-1 – Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette, beschrieben.

Umweltinformationen

 

 

IRO
Impact
(Auswirkung)
Risk
(Risiko)
Opportunity (Chance)

 

positive Auswirkung
(+)
negative Auswirkung
(-)

 

physisches Anlagen-risiko (PR)
Übergangs-risiko
(ÜR)

 

tatsächlich (T)
potenziell
(P)

 

Zeithorizont

 

eigene Geschäfts-tätigkeit (G)
vorgelagerte (V)
nachgelagerte (N) Wertschöp-fungskette

E1 Klimawandel

Anpassung an den Klimawandel

Infrastrukturausbau für Energiewende:
positive Auswirkung auf die Transformation des Energiesystems

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Ausbau von Ladeinfrastruktur für E-PKWs:
Förderung des Umstiegs auf emissionsarme Mobilität

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Höhere Investitionskosten für Infrastruktur:
finanzielle Risiken durch höhere Investitionskosten für resiliente Infrastruktur

 

R

 

 

 

PR

 

P

 

mittelfristig

 

G

Extremwetterereignisse:
finanzielle Risiken durch von Extremwetterereignissen verursachte Schäden

 

R

 

 

 

PR

 

T

 

kurzfristig

 

G

Nachfrage-/Produktionsschwankung:
finanzielle Risiken durch klimawandelbedingte Wetterschwankungen und aufgrund von Witterungseinflüssen

 

R

 

 

 

PR / ÜR

 

T

 

kurzfristig

 

G

Klimaschutz

Reduktion der Treibhausgasemissionen:
Beitrag zur Minderung des Klimawandels

 

I

 

+

 

 

 

T

 

mittelfristig

 

N

Ausbau erneuerbarer Erzeugungs- und Speicheranlagen:
positive Auswirkung auf die Transformation des Energiesystems und Reduktion der Treibhausgasemissionen

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Biomonitoring:
Kontrolliertes Monitoring der Schadstoffemissionen der Müllverbrennungsanlagen

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Negative Folgen durch CO2-Ausstoß:
maßgeblich zurückzuführen auf energieintensive Prozesse, Energiebeschaffung, Energievertrieb, eigene und externe Transport- sowie Verbrennungsaktivitäten

 

I

 

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

V / G / N

Bepreisung von CO2:
finanzielle Auswirkungen des Emissionszertifikatehandels durch CO2-Bepreisung

 

R

 

 

 

ÜR

 

T / P

 

mittelfristig

 

G

Verändernde Regulatorik:
gesetzliche Vorgaben hinsichtlich Energie- und Klimapolitik beeinflussen die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens

 

R

 

 

 

ÜR

 

P

 

kurzfristig

 

G

Dekarbonisierungskosten:
erhöhte Kosten für Dekarbonisierungsmaßnahmen

 

R

 

 

 

PR / ÜR

 

T / P

 

langfristig

 

G

Erschließung neuer Geschäftsfelder:
z. B.: Entwicklung und Errichtung von Anlagen zur Wasserstoffproduktion und von Wasserstoffnetzen

 

O

 

 

 

ÜR

 

P

 

kurzfristig

 

G

Ausbau bestehender Geschäftsfelder:
Wettbewerbsvorteil durch Ausbau bestehender Geschäftsfelder (z. B.: Ausbau PV-Anlagen, Batteriespeicher)

 

O

 

 

 

PR

 

T

 

kurzfristig

 

G

Energie

Vermehrte Energieerzeugung aus erneuerbaren Erzeugungsanlagen:
Unterstützung der nachhaltigen Transformation des Energiesystems

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig/ mittelfristig

 

G

Bereitstellung der Stromnetzinfrastruktur:
Ermöglichung der Energiewende durch stabile Netzinfrastruktur

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Energieverbrauch:
eigener Energieverbrauch (Bau und Betrieb von Infrastruktur) führt zu CO2-Ausstoß

 

I

 

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Energiesicherheit/-unabhängigkeit:
Energiesicherheit durch selbst produzierte, erneuerbare Energie und folglich Reduzierung der Abhängigkeit von Energiemärkten sowie Ausbau von Stromspeicheranlagen

 

O

 

 

 

ÜR

 

T

 

kurzfristig

 

G

Erzeugungsvielfalt (Wasser, PV, Windkraft):
erhöhte Versorgungssicherheit, Ausgleich wetterbedingter Schwankungen, Resilienz in Bezug auf Markt- und Klimaveränderungen

 

O

 

 

 

PR

 

T

 

kurzfristig

 

G

E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme

Auswirkungen auf den Umfang und den Zustand von Ökosystemen – Bodenversiegelung

Beeinträchtigung von Lebensräumen durch den Bau und Betrieb von Anlagen:
Geschäftstätigkeiten führen zwangsläufig zu Bodenversiegelung (Kraftwerke, Stromnetze, Standorte etc.)

 

I

 

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Auswirkungen und Abhängigkeiten von Ökosystemdienstleistungen

höhere Wasserführung in den Wintermonaten:
finanzielle Chancen durch höhere Wasserführung in den Wintermonaten und somit gleichmäßigere Auslastung der Wasserkraftanlagen über das Jahr und eine effizientere Stromerzeugung

 

O

 

 

 

PR

 

T

 

mittelfristig

 

G

E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Ressourcenzuflüsse, einschließlich Ressourcennutzung

Ressourcenverwendung durch Geschäftstätigkeit:
Beanspruchung natürlicher Ressourcen durch den Bau von Anlagen und Infrastrukturbereitstellung

 

I

 

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Ressourcenverwertung durch Geschäftstätigkeit des Segments Umwelt:
Beitrag zur Schonung von Primärressourcen durch Verwertung von Abfällen gemäß der Abfallhierarchie (in erster Linie Vorbereitung zur Weiter- bzw. Wiederverwendung)

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G / N

Sozialinformationen

 

 

IRO
Impact
(Auswirkung)
Risk
(Risiko)
Opportunity (Chance)

 

positive Auswirkung
(+)
negative Auswirkung
(-)

 

physisches Anlagen-risiko (PR)
Übergangs-risiko
(ÜR)

 

tatsächlich (T)
potenziell
(P)

 

Zeithorizont

 

eigene Geschäfts-tätigkeit (G)
vorgelagerte (V)
nachgelagerte (N) Wertschöp-fungskette

S1 Arbeitskräfte des Unternehmens

Arbeitsbedingungen – Arbeitszeit

Work-Life-Balance:
Förderung der Mitarbeiter:innenzufriedenheit und Mitarbeiter:innenbindung

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

flexible Arbeitszeitmodelle:
Verbindung der Arbeitszeit mit persönlichen Bedürfnissen wie Gesundheit, Wohlbefinden, sozialen Kontakten und Erholung

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Arbeitsbedingungen – Rechte auf Information, Anhörung und Mitbestimmung

Vertretung der Interessen der Belegschaft durch Betriebsrat:
Vertretung und Mitwirkungen an Themen der Belegschaft; hoher Informationsgrad der Mitarbeiter:innen

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Transparenz über eigene Rechte:
hoher Informationsgrad der Mitarbeiter:innen bzgl. rechtlichen Anliegen

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Arbeitsbedingungen – Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben

Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen:
Unterstützung durch vielfältige Angebote (z. B.: Kinderbetreuung, Sabbatical, Beratung)

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Arbeitsbedingungen – Gesundheitsschutz und Sicherheit

Gesundheitsförderungsprogramme:
Vorbeugungsmaßnahmen und Mitarbeiter:innensensibilisierung für einen bewussteren Umgang mit der eigenen Gesundheit

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Gefahr von Arbeitsunfällen:
im Einzelfall können Arbeitsunfälle eintreten

 

I

 

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Arbeitsbedingungen – Sichere Beschäftigung

Bindung und Gewinnung von Mitarbeiter:innen:
Mitarbeiter:innenbindung und Gewinnung neuer Mitarbeiter:innen als attraktiver Arbeitgeber

 

O

 

 

 

ÜR

 

T

 

mittelfristig

 

G

Sicherstellung und Erhalt von Know-how:
Sicherstellung des Know-how-Erhalts im Unternehmen durch Attraktivität des Arbeitgebers

 

O

 

 

 

ÜR

 

T

 

mittelfristig

 

G

Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle – Schulungen und Kompetenzentwicklung

Kompetenzentwicklung und Weiterentwicklung:
zielgruppenorientierte Personalentwicklung und Förderung von lebenslangem Lernen durch umfangreiches Angebot an Seminaren und Kursen

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle – Maßnahmen gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz

mögliches Mobbing:
in Einzelfällen können Mitarbeiter:innen von Mobbing, psychischer Belastung, Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz betroffen sein

 

I

 

 

 

 

P

 

kurzfristig

 

G

Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle – Vielfalt

Einsatz für Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion:
Mitarbeiter:innen werden unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht sowie anderer Dimensionen hinsichtlich Chancen und Gleichbehandlung gefördert und unterstützt. Diversität wirkt sich positiv auf das Zugehörigkeitsgefühl, auf das Sicherheitsgefühl und auf Entscheidungsfindungen aus.

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette

Arbeitsbedingungen – Angemessene Entlohnung

evtl. niedrige Entlohnung:
ggf. bei einzelnen Arbeitskräften entlang von Lieferketten- und Leistungsbeziehungen

 

I

 

 

 

 

P

 

kurzfristig

 

V / N

Arbeitsbedingungen – Gesundheitsschutz und Sicherheit

Gefahr von Arbeitsunfällen:
bei Bauprojekten könnte es zu Arbeitsunfällen von Beschäftigten externer Auftragnehmerunternehmen kommen

 

I

 

 

 

 

P

 

kurzfristig

 

V / N

S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen

Informationsbezogene Auswirkungen für Verbraucher:innen und/oder Endnutzer:innen – Zugang zu (hochwertigen) Informationen

transparente Informationsbereitstellung über mehrere Kanäle:
Kund:innen können sich nach Bedarf informieren

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

N

unzureichende/intransparente Kund:inneninformation:
evtl. unzureichende Information der Kund:innen bzw. Undurchsichtigkeit der Informationsflut

 

I

 

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

N

Soziale Inklusion von Verbraucher:innen und/oder Endnutzer:innen – Zugang zu Produkten und Dienstleistungen

hohe Versorgungssicherheit:
Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Strom, Gas, Wärme, Wasser, E-Mobilität, …

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

N

Krisensicherheit:
Schaffung von Sicherheit und Vertrauen durch verlässliche Energie- und Wasserversorgung

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

N

Reputationsschäden:
finanzielle Risiken durch mögliche Reputationsschäden aufgrund von Anlagen- und Versorgungsausfällen

 

R

 

 

 

ÜR

 

P

 

kurzfristig

 

G

mögliche Versorgungsunterbrechungen:
finanzielle Risiken durch wirtschaftliche Folgen aufgrund von Versorgungsunterbrechungen

 

R

 

 

 

PR

 

P

 

kurzfristig

 

G

Governance-Informationen

 

 

IRO
Impact
(Auswirkung)
Risk
(Risiko)
Opportunity (Chance)

 

positive Auswirkung
(+)
negative Auswirkung
(-)

 

physisches Anlagen-risiko (PR)
Übergangs-risiko
(ÜR)

 

tatsächlich (T)
potenziell
(P)

 

Zeithorizont

 

eigene Geschäfts-tätigkeit (G)
vorgelagerte (V)
nachgelagerte (N) Wertschöp-fungskette

G1 Unternehmensführung

Unternehmenskultur

hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen:
hohes Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen durch fördernde und nachhaltige Unternehmenskultur sowie Innovations- und Changemanagement

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

G

Schutz von Hinweisgeber:innen (Whistleblowers)

Möglichkeit, Missstände zu melden:
Schutz von Hinweisgeber:innen (dazu zählen Mitarbeiter:innen) durch einfache und sichere Möglichkeiten Vorfälle zu melden

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

V / G / N

Korruption und Bestechung – Vermeidung und Aufdeckung einschließlich Schulung

verantwortungsvoller Umgang mit Kund:innen, Behörden und Lieferanten:
positive Auswirkung durch verantwortungsbewusste und nachhaltige Unternehmensführung und Bewusstseinsbildung

 

I

 

+

 

 

 

T

 

kurzfristig

 

V / N

In der Energie AG wird eine standardisierte Klimarisiko- und -vulnerabilitätsanalyse durchgeführt, die derzeit auf taxonomierelevante Wirtschaftstätigkeiten gemäß der EU-Taxonomieverordnung fokussiert ist. Ziel ist die Bewertung physischer Klimarisiken auf Basis von Standort, erwarteter Lebensdauer und relevanten Klimagefahren. Dabei kommen wissenschaftlich fundierte Datenquellen wie IPCC-Berichte, der „Copernicus Climate Change Service“ sowie nationale Klimaszenarien (z. B. ÖKS 15) zum Einsatz. Die Bewertung umfasst auch die finanzielle Bewertung möglicher Anpassungslösungen. Eine Ausweitung der Analyse auf weitere, nicht von der EU-Taxonomieverordnung erfasste Wirtschaftstätigkeiten ist geplant, um die Klimarisiken konzernweit systematisch zu erfassen und zu steuern.

Übergangsrisiken wurden im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse systematisch erfasst und betreffen potenzielle Auswirkungen des gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Wandels im Zuge der Transformation zu einer emissionsarmen und nachhaltigen Wirtschaft. Diese Risiken ergeben sich insbesondere aus regulatorischen Entwicklungen, technologischen Veränderungen, Marktveränderungen sowie Reputationsrisiken. Die frühzeitige Identifikation und Bewertung von Übergangsrisiken ist essenziell, um strategische Entscheidungen zukunftssicher auszurichten, regulatorische Risiken zu minimieren und Chancen im Transformationsprozess aktiv zu nutzen.

Im Geschäftsjahr 2024/25 wurde die bestehende Lieferantenrisikoanalyse gezielt erweitert und vertieft. Dabei wurden ausgewählte Lieferanten, einschließlich des Segments Tschechien, einer umfassenden Bewertung unterzogen. Erstmals kam das KI-gestützte Tool Prewave zum Einsatz, das eine automatisierte Überwachung von Risiken entlang der Lieferkette ermöglicht.

Im Vergleich zur vorjährigen Analyse wurde die Prüfung in die Tiefe der Lieferkette ausgeweitet. Konkret wurden Lieferanten mit einem Einkaufsvolumen von über EUR 100.000,00 systematisch überprüft. Ziel der Analyse war es, potenzielle Risiken in Bezug auf Länder, Branchen sowie das finanzielle Volumen der jeweiligen Lieferanten transparent zu machen und bei Bedarf geeignete Maßnahmen ableiten zu können.

Die folgenden Hauptindizes wurden für die Analyse herangezogen: Umwelt & Klima – Environmental Performance Index (EPI), Deforestation & Land Degradation Indizes, Transboundary Water Protection; Energiewirtschaft & Ressourcenmanagement – Sustainable Nitrogen/Resource Intensity Indizes, Basel-, Stockholm- und Minamata-Konventionen; Governance & Korruption – Worldwide Governance Indicators (WGI), Corruption Perceptions Index; Menschen- und Arbeitsrechte – ITUC Global Rights Index, Kinderarbeit/Zwangsarbeit Indizes, Living Wage/Armutsindikatoren; Infrastruktur & Resilienz – World Economic Forum Infrastructure Index, INFORM Natural Hazard Risk Index; Sicherheit & Gesundheit – Arbeitsunfall- und Sicherheitsindex, WHO Gesundheits- und Wohlbefinden Daten.

Die Ergebnisse der Analyse zeigten, dass bei keinem der bewerteten Lieferanten ein hohes Risiko festgestellt wurde. Entsprechend waren keine Maßnahmen im Hinblick auf menschenrechtliche Risiken erforderlich.

Zur weiteren Professionalisierung der Risikoanalyse ist die Implementierung einer umfassenden Softwarelösung bereits in Vorbereitung. Für die kommenden Jahre ist geplant, Prewave vollständig in die Beschaffungssysteme der Energie AG zu integrieren und die Analyse sukzessive auf Lieferanten mit geringeren Wertgrenzen auszuweiten.

Die erfassten finanziellen Risiken und Chancen werden im laufenden Risikomanagementprozess berücksichtigt, siehe Anhang zum Konzernabschluss, Chancen- und Risikomanagement.

Die identifizierten IROs wurden in die strategischen Leitlinien der Energie AG eingebettet. Wichtige Anpassungen umfassen:

  • Strategische Ambition: Transformation zu einem klimaneutralen Energieversorger durch die schrittweise Dekarbonisierung der Geschäftsaktivitäten
  • Anpassung der Kapitalallokation: Erhöhung des Investitionsvolumens in erneuerbare Energieerzeugungsanlagen, Netze, Dekarbonisierung und Digitalisierung
  • Weiterentwicklung bestehender Geschäftsmodelle und Entwicklung gänzlich neuer Geschäftsmodelle: Durch die Konzeptionierung und Realisierung erster Batteriespeicherprojekte sowie die Planung von konkreten Elektrolyseur-Projekten zur Herstellung von grünem Wasserstoff und auch die Pilotierung eines wasserstofftransportfähigen Netzes wird den Flexibilitäts- und Dekarbonisierungsanforderungen eines transformierten Energiesystems Rechnung getragen.

Aufgrund des hohen Stellenwerts von Nachhaltigkeitsthemen für das unternehmerische Handeln sind ESG-Aspekte im Strategieentwicklungsprozess und im konzernweiten Risikomanagement integriert, werden frühzeitig erfasst und aktiv gesteuert.

Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse gemäß ESRS wurden für die Energie AG unterschiedliche Risiken und Chancen in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen identifiziert. Im Themenfeld „Anpassung an den Klimawandel“ bestehen sowohl physische Anlagenrisiken als auch Übergangsrisiken, die sich aus regulatorischen und marktbezogenen Veränderungen ergeben können. Auch im Bereich „Klimaschutz“ wurden Anlagenrisiken und Übergangsrisiken festgestellt, gleichzeitig ergeben sich hier jedoch auch Chancen. Im Themenfeld „Energie“ wurden ausschließlich Chancen identifiziert, dies trifft auch auf den Bereich „Auswirkungen und Abhängigkeiten von Ökosystemdienstleistungen“ zu. Im Themenfeld „Arbeitsbedingungen – Sichere Beschäftigung“ wurden ebenfalls Chancen erkannt. Demgegenüber wurden im Bereich „Soziale Inklusion von Verbraucher:innen und/oder Endnutzer:innen – Zugang zu Produkten und Dienstleistungen“ Risiken identifiziert. Detaillierte Angaben zu den identifizierten Risiken und Chancen finden sich in der obenstehenden Tabelle. Für keine der identifizierten Risiken und Chancen besteht im kommenden Berichtszeitraum ein erhebliches Risiko einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte der im Abschluss ausgewiesenen Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.

Finanzielle Stabilität als Grundlage für nachhaltige Transformation

Um die angestrebte Transformation in Richtung Nachhaltigkeit konsequent voranzutreiben, sind die finanzielle Stabilität sowie eine solide Bonität des Energie AG-Konzerns essenzielle Voraussetzungen. Gleichzeitig leistet ein systematisch verankertes Nachhaltigkeitsmanagement einen zentralen Beitrag zur langfristigen Sicherung des finanziellen Erfolgs.

Das finanzwirtschaftliche Ziel des Energie AG-Konzerns besteht darin, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern, die finanzielle Stabilität langfristig zu sichern und durch operative Exzellenz eine verlässliche Renditebasis für Eigentümer und Kapitalgeber zu gewährleisten. Damit wird die Grundlage geschaffen, die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich dauerhaft abzusichern.

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 hat die Europäische Investitionsbank an Energie AG einen Kreditrahmen in Höhe von bis zu EUR 400 Mio. zur Finanzierung des Ausbaus der Wasserkraft in Oberösterreich zugesagt.

Im März 2025 wurde ein „Green Financing Framework“ veröffentlicht, welches die Basis für die zukünftige Aufnahme von grünen Finanzierungen darstellt. Das Framework beschreibt die Nachhaltigkeitsstrategie der Energie AG sowie die geplanten grünen Investitionen zur Umsetzung dieser Transformation. Die Qualität und Glaubwürdigkeit des „Green Financing Framework“ wurde durch eine externe Evaluation durch einen international tätigen Gutachter bestätigt.

Die sehr gute Bonität der Energie AG wurde zuletzt im Juni 2025 von S&P Global Rating erneut mit der Bewertung „A (mit stabilem Ausblick)“ bestätigt. Weitere Informationen zur Finanzierungs- und Veranlagungsstrategie siehe Konzernlagebericht, Finanzierungs- und Veranlagungsstrategie.

Die Energie AG verfolgt ein integriertes Geschäftsmodell, das auf einer breiten Diversifizierung ihrer Aktivitäten basiert. Dies zeigt sich in der Verteilung der Investitionen auf unterschiedliche Geschäftssegmente sowohl in regulierten als auch nicht-regulierten Bereichen, den langfristig ausgerichteten und auf einer stabilen und konservativen Finanzierungs- und Veranlagungsstrategie basierenden Investitionsstrategien sowie am kontinuierlichen Ausbau neuer, nachhaltiger Geschäftsfelder. Ein integriertes Risikomanagementsystem trägt zur frühzeitigen Identifikation potenzieller Risiken bei. Als Unternehmen der kritischen Infrastruktur legt die Energie AG besonderen Wert auf die Krisenresilienz des Unternehmens und fokussiert sich in der regulären Strategieentwicklungsarbeit auch auf die Evaluierung relevanter Geschäftsmodelle und deren Widerstandsfähigkeit.

Im Vergleich zu der erstmalig im Geschäftsjahr 2023/24 an die ESRS angelehnte Berichterstattung wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 eine detailliertere Analyse der IROs durch die Geschäfts- und Servicebereiche durchgeführt und einzelne Themen neu bewertet.

Das unternehmensspezifische Thema „Versorgungssicherheit“ wird im Kapitel S4 Verbraucher:innen und Endnutzer:innen, beschrieben.