Geschäftsbericht 2024/25 Berichtsarchiv

Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen

E5-1 – Konzepte im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Im Energie AG-Konzern liegt ein wesentlicher Fokus auf der größtmöglichen Schonung der Umwelt, dem sparsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie dem Einsatz umweltfreundlicher Technologien.

Um diese Ressourcenschonung zu erreichen, setzt die Energie AG auf Kreislaufwirtschaftsprinzipien wie zirkuläres Design bzw. Planung, Langlebigkeit bzw. Verlängerung der Nutzungsdauer von Gebäuden, Anlagen und Geräten durch Instandhaltung, Refurbishment und Reparatur sowie die Schließung von Materialkreisläufen am Ende der Nutzungsdauer.

Im Einkauf sorgen konkrete Vorgaben in der Einkaufsrichtlinie und den einzelnen Ausschreibungsverfahren dafür, dass durch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien, wie bspw. Energieeffizienz, bereits in der Beschaffung negative Umweltauswirkungen durch Ressourcennutzung verringert werden. Bei der Auswahl und Bewertung der Lieferanten werden Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitszertifizierungen abgefragt.

Bereits in der Planung und Errichtung von Gebäuden und Anlagen wird großer Wert auf einen möglichst sparsamen Ressourceneinsatz gelegt, gleichzeitig sind alle Anlagen der Energie AG auf Langlebigkeit ausgelegt. Um Materialien möglichst lang in der Nutzung zu halten, wird die Lebens- bzw. Nutzungsdauer von Anlagen und Komponenten durch Wartung und Instandhaltung oder auch Sanierung von Anlagen verlängert. So liefert beispielsweise das Wasserkraftwerk Steyrdurchbruch bereits seit 1908 umweltfreundliche Energie aus Wasserkraft. Die Energie AG leistet mit diesem nachhaltig betriebenen und durch Sanierungsmaßnahmen erhaltenen Kraftwerk einen Beitrag in der Erzeugung von elektrischem Strom. Das ursprüngliche Kraftwerk wurde 1972 um eine weitere Anlage erweitert und versorgt seither rund 5.700 Haushalte mit elektrischer Energie. Mit der Abwärme des damals neu eingebauten Generators können sowohl Schalträume in der neuen Anlage als auch die Maschinenanlage im alten Gebäude beheizt werden.

Durch die interne Wieder- bzw. Weiterverwendung von generalüberholten Zählern (Wärmemengen- und Wasserzähler) sowie Nacheichfristverlängerung und Nacheichung bei Strom- und teilweise bei Gaszählern werden ebenso Materialien wie Komponenten im Kreislauf gehalten und dadurch wertvolle Primärrohstoffe eingespart.

Im Bereich der IT-Infrastruktur legt die Energie AG großen Wert auf einen verantwortungsvollen und ressourcenschonenden Umgang mit Geräten und Materialien. Nach Ablauf der internen Nutzungsdauer werden Notebooks und PCs nicht entsorgt, sondern an ein spezialisiertes Wiederverwertungsunternehmen übergeben. Dieses gewährleistet eine fachgerechte Aufbereitung und Wiederverwendung der Geräte oder ihrer Komponenten. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der IT-Hardware verlängert, der Anfall von Elektroschrott reduziert und ein wichtiger Beitrag zur Schonung wertvoller Ressourcen sowie zur Kreislaufwirtschaft geleistet.

Von besonderer Bedeutung für die Schließung von Materialkreisläufen ist der gesetzeskonforme Umgang mit Abfällen und gefährlichen Stoffen im Entsorgungsbereich. Die Umwelt Service GmbH deckt mit ihren Entsorgungs- und Servicedienstleistungen einige Schritte im Bereich der zentralen Kreislaufwirtschaftsstrategien (sogenannte „R-Strategien“) „Recycle“ und „Recover“ ab, unter anderem durch die Herstellung von Qualitätskompost, das Entgasen und Zerlegen von Kühlgeräten, die mechanische Aufbereitung von gemischten Abfällen, um recyclingfähige Fraktionen zu erhalten, sowie die Gewinnung von Strom und Wärme aus der thermischen Verwertung von Haus- und Gewerbemüll.

Eine gesamtheitliche Strategie im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft wird in den nächstfolgenden Geschäftsjahren erarbeitet.

Folgende Grafik veranschaulicht, wie das Segment Umwelt den Übergang von der Linear- zur Kreislaufwirtschaft unterstützt. Viele Abfälle werden bereits einer Wieder- oder Weiterverwendung zugeführt. Wenn am Ende des Produktlebenszyklus kein Recycling mehr möglich ist, werden die Abfälle thermisch verwertet. Bodenaushub sowie Asche und Schlacke aus der thermischen Abfallverwertung werden den gesetzlichen Vorgaben entsprechend deponiert.

Tätigkeiten der Umwelt Service GmbH (Organigramm)

E5-2 – Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Standortenetz und Verwertungspartnernetz in Österreich

Ressourcenzuflüsse, einschließlich Ressourcennnutzung

Standortenetz und Verwertungspartnernetz in Österreich

Maßnahme

 

Standortenetz und Verwertungspartnernetz in Österreich

Beschreibung

 

Die Umwelt Service GmbH bietet regionale Entsorgungsdienstleistungen für ihre gewerblich-industriellen und kommunalen sowie auch privaten Kund:innen in ganz Österreich. Die Entsorgungssicherheit kann einerseits durch die 24 eigenen Entsorgungsstandorte und andererseits durch die hohe Anzahl an Verwertungspartnern gewährleistet werden. Die 24 Standorte sind über ganz Österreich verteilt. Die Verwertungspartner sind hauptsächlich national, zum Teil aber aber auch international angesiedelt. Mit Kund:innen werden langfristige Verträge abgeschlossen, z. B. „Oberösterreichische Mülllösung“. Diese Maßnahmen erhöhen die Zuverlässigkeit, Sicherheit und damit die Kund:innenzufriedenheit.

Erwartete Ergebnisse

 

Durch das österreichweite Standortenetz sowie die enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Verwertungspartnern wird die Umwelt Service GmbH als verlässlicher Entsorgungsdienstleister wahrgenommen. Kund:innen können auf eine sichere, flächendeckende und langfristig garantierte Entsorgung zählen. Die stabilen Verträge und Kooperationen führen zu erhöhter Kund:innenzufriedenheit, gestärktem Vertrauen und einer nachhaltigen Positionierung des Unternehmens am Markt.

Anwendungsbereich der Maßnahme

 

vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette, eigene Geschäftstätigkeit

Zeithorizont

 

laufende Umsetzung

IROs, auf welchen die Maßnahme gründet

 

Ressourcenverwertung durch Geschäftstätigkeit des Segments Umwelt

Fortschritt der Umsetzung

 

langjährige Tätigkeit

Angaben zur Methodik für die Überwachung der Maßnahmen­umsetzung und Wirksamkeit

 

Durch laufende Überwachung der Auslastung, Standortperformance und Partnerschaften wird die Versorgungssicherheit überprüft. Auf diese Weise lässt sich die kontinuierliche, sichere und zuverlässige Entsorgung transparent nachvollziehen und dauerhaft gewährleisten.

Ressourcenschonung durch mobile Schlackeaufbereitung

Ressourcenzuflüsse, einschließlich Ressourcennnutzung

Ressourcenschonung durch mobile Schlackeaufbereitung

Maßnahme

 

Ressourcenschonung durch mobile Schlackeaufbereitung

Beschreibung

 

Die Umwelt Service GmbH bereitet am Standort Wels die nach der Verbrennung zurückbleibende Schlacke (ein inertes, nicht reagierendes, gesteinsähnliches Material, das deponiert werden muss) weiter auf. In einem mehrstufigen, mechanischen Separationsverfahren werden Eisen- und Nichteisenanteile, die nach der Verbrennung in der Schlacke zurückbleiben, weitestgehend abgeschieden. Nach der Verbrennung bleiben in der Welser Abfallverwertung von einer Tonne Müll, neben anderen Reststoffen, rund 250 kg Schlacke übrig.

Erwartete Ergebnisse

 

Es gelingt, die Rohstoffe (Aluminium, Kupfer, Eisen, Stahl, Messing und Edelstähle) aus der Schlacke abzuscheiden, zu recyceln und in den Metallverarbeitungskreislauf zurückzuführen. Somit wird im Vergleich zur Neugewinnung dieser Rohstoffe ein zusätzliches Einsparungspotenzial bei CO2-Emissionen erzielt. Außerdem reduziert sich durch die Wiederverwertung der Metalle jährlich das Deponievolumen in Wels.

Anwendungsbereich der Maßnahme

 

eigene Geschäftstätigkeit, nachgelagerte Wertschöpfungskette

Zeithorizont

 

laufende Umsetzung

IROs, auf welchen die Maßnahme gründet

 

Ressourcenverwertung durch Geschäftstätigkeit des Segments Umwelt

Fortschritt der Umsetzung

 

langjährige Tätigkeit

Angaben zur Methodik für die Überwachung der Maßnahmen­umsetzung und Wirksamkeit

 

Die Wirksamkeit der Maßnahme wird durch eine jährliche Erfassung und Dokumentation der aufbereiteten Schlackemengen sichergestellt. Dadurch können sowohl die kontinuierliche Verbesserung des Prozesses als auch der ökologische Nutzen transparent nachvollzogen werden.

Nachhaltige Kunststoffaufbereitung

Ressourcenzuflüsse, einschließlich Ressourcennnutzung

Nachhaltige Kunststoffaufbereitung

Maßnahme

 

Nachhaltige Kunststoffaufbereitung

Beschreibung

 

Am Standort Ötztal werden bereits seit Anfang des Jahres 2021 Kunststofffenster aufbereitet. So können Alteisen, Metalle und PVC sortenrein getrennt und in einem nächsten Schritt wieder umweltschonend dem Industriekreislauf zugeführt werden.

Erwartete Ergebnisse

 

Durch die Aufbereitung am Standort Ötztal konnten im Kalenderjahr 2024 insgesamt 371.830 kg (Vorjahr: 295.080 kg) an Kunststofffenstern, -türen und -rollläden sowie Profilabschnitten an die werkstoffliche Aufbereitung übergeben werden. Dadurch konnten im Kalenderjahr 2024 insgesamt 590.838 kg CO2e (Vorjahr: 468.882 kg CO2e) eingespart werden.

Anwendungsbereich der Maßnahme

 

eigene Geschäftstätigkeit

Zeithorizont

 

laufende Umsetzung

IROs, auf welchen die Maßnahme gründet

 

Ressourcenverwertung durch Geschäftstätigkeit des Segments Umwelt

Fortschritt der Umsetzung

 

langjährige Tätigkeit

Angaben zur Methodik für die Überwachung der Maßnahmen­umsetzung und Wirksamkeit

 

Die jährliche Erfassung und Dokumentation der aufbereiteten Mengen sowie der erzielten CO2-Einsparungen wird durch die Firma Dekura GmbH jährlich per Urkunde übermittelt. Durch den Vergleich mit den Vorjahreswerten wird die kontinuierliche Verbesserung und der ökologische Nutzen der Maßnahme transparent nachvollziehbar.

Kühlgeräte-Recycling-Anlage

Ressourcenzuflüsse, einschließlich Ressourcennnutzung

Kühlgeräte-Recycling-Anlage

Maßnahme

 

Kühlgeräte-Recycling-Anlage

Beschreibung

 

Die Umwelt Service GmbH betreibt am Standort in Timelkam gemeinsam mit einem Partner seit 2003 eine von zwei stationären Aufbereitungs- und Recyclinganlagen für ausgediente Kühlgeräte in Österreich. Jährlich werden bundesweit rund 300.000 Kühlgeräte recycelt (120.000 davon in Timelkam) und die daraus gewonnenen Wertstoffe wieder dem Produkt-ionskreislauf zugeführt. In dem angewendeten Verfahren werden in zwei Stufen zuerst das umweltschädliche FCKW-haltige Kühlmittel entfernt und dann die vier Hauptbestandteile (Eisen- und Stahlabfälle, Kunststoff-Mischfraktion, Kompressoren und PUR-Pulver) für die stoffliche Verwertung gewonnen. Eisen- und Stahlabfälle, Kompressoren und die Kunststoff-Mischfraktion werden später als Rohstoff (beispielsweise in der Kunststoffindustrie und in der Stahlindustrie) eingesetzt. Das gewonnene und ausgegaste PUR-Pulver wird an einen Partner übergeben, der das Pulver zu Ölbindemittel für Feuerwehren, Werkstätten und Tankstellen aufbereitet. Durch die Zerstörung der ozonschichtschädigenden Stoffe (ODS) und das Recycling der Sekundär-Rohstoffe wurden im Kalenderjahr 2024 33.131 Tonnen CO2 eingespart.

Erwartete Ergebnisse

 

In Summe werden über 94 % der Bestandteile eines Kühlgerätes dem Verwertungs- und Recyclingprozess zugeführt.

Anwendungsbereich der Maßnahme

 

vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette, eigene Geschäftstätigkeit

Zeithorizont

 

laufende Umsetzung seit 2003

IROs, auf welchen die Maßnahme gründet

 

Ressourcenverwertung durch Geschäftstätigkeit des Segments Umwelt

Fortschritt der Umsetzung

 

langjährige Tätigkeit seit 2003

Angaben zur Methodik für die Überwachung der Maßnahmen­umsetzung und Wirksamkeit

 

Durch die jährliche Erfassung der aufbereiteten Mengen wird die kontinuierliche Verbesserung und der ökologische Nutzen der Maßnahme transparent nachvollziehbar.