Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen
S2-1 – Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette
Entwicklung nachhaltige Beschaffung
Angemessene Entlohnung, Gesundheitsschutz und Sicherheit
Inhalt: Im Geschäftsjahr 2024/25 wurde ein umfassendes Projekt zur systematischen Analyse und Optimierung der internen Beschaffungsstrukturen gestartet. Dabei wurden sowohl externe Faktoren – wie die zunehmende Komplexität regulatorischer Anforderungen (z. B. ESG, CSRD, CSDDD, NIS2) – als auch interne Aspekte berücksichtigt. Ein wesentlicher interner Schwerpunkt lag auf der Integration der Konzernstrategie „LOOP“ in den Einkauf sowie auf der Überarbeitung bestehender Prozesse. Die gemeinsam mit dem gesamten Einkaufsteam entwickelten Konzepte werden in den kommenden Jahren schrittweise umgesetzt und bilden die Grundlage für eine Weiterentwicklung hin zu einer nachhaltigen Beschaffung.
Besonderes Augenmerk gilt den Nachhaltigkeitsthemen, insbesondere der vollständigen Implementierung des Lieferanten-Risikomanagementsystems Prewave in die ERP-Systeme. Dieses System erfasst und bewertet ökologische und soziale Risiken entlang der Lieferkette systematisch. Mithilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen erkennt Prewave potenzielle Risiken in der Lieferkette frühzeitig und unterstützt das Unternehmen bei der Einhaltung von Nachhaltigkeits- und Compliance-Anforderungen.
Ein weiteres zentrales Handlungsfeld ist die schrittweise Automatisierung der Erfassung von Scope-3-Emissionen entlang der Lieferkette. Die gewonnenen Kennzahlen bilden künftig eine wesentliche Grundlage für den Einkauf, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren und gemeinsam mit unseren Lieferanten gezielte Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen umzusetzen.
Zu den zentralen Richtlinien für die Zusammenarbeit mit Lieferanten der Energie AG zählt der „Verhaltenskodex für unsere Auftragnehmer“. Er definiert klare Regeln für die Zusammenarbeit entlang der Lieferkette und legt verbindliche Grundsätze für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln fest. Im Mittelpunkt stehen gemeinsame Werte wie Respekt, Integrität, Nicht-Diskriminierung, Verantwortungsbewusstsein, Verlässlichkeit, Transparenz, Qualitätsbewusstsein und Nachhaltigkeit.
Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, ist es erforderlich, die Umsetzung dieser Grundprinzipien in der Praxis sicherzustellen. Dementsprechend erwartet die Energie AG auch von ihren Auftragnehmern ein klares Bekenntnis zu diesen Werten. Mit dem Verhaltenskodex legt die Energie AG jene Leitprinzipien fest, die ihre Auftragnehmer im Rahmen ihrer Tätigkeit einzuhalten haben.
Das Konzept zur nachhaltigen Beschaffung berücksichtigt Menschen- und Umweltrechtsbelange.
Allgemeine Ziele: Die Entwicklung des Einkaufs der Energie AG orientiert sich zunehmend an den Prinzipien der Nachhaltigkeit. Ziel ist es, ökologische, soziale und ökonomische Kriterien konsequent in den Beschaffungsprozess zu integrieren und damit eine verantwortungsvolle, zukunftsorientierte Einkaufsstrategie zu etablieren.
Wesentliche Auswirkungen, Chancen und Risiken:
Arbeitsbedingungen – Angemessene Entlohnung |
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Wesentliche negative Auswirkungen |
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Arbeitsbedingungen – Gesundheitsschutz und Sicherheit |
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Wesentliche negative Auswirkungen |
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Überwachungsprozess: Die Weiterentwicklung der internen Beschaffungsprozesse sowie die Integration von Konzepten für einen nachhaltigen Einkauf befinden sich derzeit im Aufbau und werden schrittweise in den Beschaffungsprozess integriert. In den kommenden Jahren werden zudem Überwachungs- und Kontrollmechanismen entwickelt, um die Umsetzung des Konzeptes sicherzustellen und die Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele langfristig zu gewährleisten.
Anwendungsbereich: Der Anwendungsbereich umfasst den gesamten Einkauf der Energie AG in Österreich.
Verantwortlichkeiten: Die Gesamtverantwortung für die Umsetzung des Konzepts in Österreich liegt bei der Abteilung Einkauf und Logistik, die der Services und Digital Solutions GmbH zugeordnet ist.
S2-2 – Verfahren zur Einbeziehung der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette in Bezug auf Auswirkungen
Die Berücksichtigung der Interessen der Stakeholdergruppe „Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette“ wird durch den für Auftragnehmer verbindlichen Verhaltenskodex sichergestellt. Dieser Verhaltenskodex deckt eine Reihe der Schutzgüter aus international anerkannten Rahmenwerken, wie den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und der IAO-Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit, ab. Für weitere Informationen zur Einbeziehung von Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette siehe auch das folgende Kapitel.
S2-3 – Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette Bedenken äußern können
Die Kontaktinformation für den Einkauf der Energie AG ist auf der Homepage abrufbar, ebenso sind Kontaktinformationen auf der Website www.energieag.cz veröffentlicht. Die angeführten Kanäle sind von der Energie AG eingerichtet. Die Verfügbarkeit wird durch die Bereitstellung unterschiedlicher Kontaktmöglichkeiten wie E-Mail, Telefon sowie Postanschrift sichergestellt.
Sollten in der Wertschöpfungskette negative Auswirkungen auf die Arbeitskräfte festgestellt werden, wird ein individueller Maßnahmenplan zur Abhilfe umgesetzt.
Je nach Art der Meldung wird das Anliegen an die zuständige Person im Konzern weitergeleitet bzw. in Zusammenarbeit mit der zuständigen Konzerneinheit bearbeitet. Im Berichtsjahr wurden dem Unternehmen weder Verstöße gegen den Lieferantenkodex noch sonstige Hinweise auf Bedenken von Arbeitskräften innerhalb der Wertschöpfungskette bekannt.
Siehe G1-1 – Unternehmenskultur und Konzepte für die Unternehmensführung, Schutz für Hinweisgeber:innen, für Informationen zu Kanälen und Behebungsverfahren, die den externen Stakeholdern der Energie AG bereitgestellt werden.
Aktuell liegen keine gesicherten Informationen darüber vor, in welchem Umfang die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette die bestehenden Kontaktmöglichkeiten kennen und ihnen Vertrauen entgegenbringen.
S2-4 – Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette und Ansätze zum Management wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen
Auf Grundlage des in Abschnitt S2-1 beschriebenen Konzepts der Energie AG zur Weiterentwicklung in Richtung nachhaltige Beschaffung werden im folgenden Kapitel definierte Maßnahmen angeführt, die sich mit den wesentlichen Auswirkungen auf Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette befassen.
Lieferanten-Risikoanalyse
Angemessene Entlohnung, Gesundheitsschutz und Sicherheit
Maßnahme |
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Lieferanten-Risikoanalyse |
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Beschreibung |
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Im Geschäftsjahr 2024/25 hat die Energie AG mit Prewave ein KI-gestütztes Tool zur Bewertung von Lieferantenrisiken implementiert. Die Lösung analysiert ESG-relevante Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen, um potenzielle Risiken wie Menschenrechtsverletzungen, Umweltverstöße oder Korruptionsvorfälle frühzeitig zu identifizieren. Dadurch wird eine kontinuierliche Überwachung der Lieferkette ermöglicht und die Einhaltung von Sorgfaltspflichten entlang der Wertschöpfungskette gestärkt. Für die kommenden Jahre ist eine schrittweise Erweiterung der Systemintegration sowie die Anbindung zusätzlicher Schnittstellen vorgesehen, um weitere Optimierungspotenziale zu erschließen und den Weg in Richtung nachhaltige Beschaffung konsequent weiterzuentwickeln. |
Erwartete Ergebnisse |
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Durch die konsequente Umsetzung und die geplante weitergehende Integration der Lieferanten-Risikoanalyse in den Beschaffungsprozess wird die Grundlage für die Erfüllung zukünftiger regulatorischer Anforderungen, wie der EU-Richtlinie über die unternehmerische Sorgfaltspflicht (Corporate Sustainability Due Diligence Directive – CSDDD), geschaffen. |
Zuordnung zu Konzept |
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Entwicklung nachhaltige Beschaffung |
Anwendungsbereich der Maßnahme |
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vorgelagerte Wertschöpfungskette |
Zeithorizont |
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Im Rahmen der jährlichen Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung wird eine umfassende Risikoanalyse aller aktiven Lieferanten des abgelaufenen Geschäftsjahres durchgeführt. |
IROs, auf welchen die Maßnahme gründet |
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evtl. niedrige Entlohnung, Gefahr von Arbeitsunfällen |
Fortschritt der Umsetzung |
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Die Anzahl der in die Risikoanalyse einbezogenen Lieferanten wurde im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023/24, in dem nur ausgewählten Lieferanten geprüft wurden, in Anzahl und Prüfungstiefe erhöht. |
Angaben zur Methodik für die Überwachung der Maßnahmenumsetzung und Wirksamkeit |
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Ergänzend zur jährlichen Überprüfung sämtlicher Lieferanten entlang der gesamten Lieferkette ist für die Zukunft die Umsetzung einer unterjährigen Überwachung vorgesehen. Diese soll durch bedarfsorientierte Teil- und Einzelprüfungen erfolgen, beispielsweise bei der Aufnahme neuer Lieferanten, bei außergewöhnlichen Ereignissen oder bei auffälligen Entwicklungen innerhalb der Lieferkette. |
Verhaltenskodex für Auftragnehmer
Angemessene Entlohnung, Gesundheitsschutz und Sicherheit
Maßnahme |
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„Verhaltenskodex für unsere Auftragnehmer“ |
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Beschreibung |
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Die Energie AG verfügt über einen verpflichtenden Verhaltenskodex für Auftragnehmer. |
Erwartete Ergebnisse |
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Ziel des Verhaltenskodex ist es, klare Grundsätze festzulegen, die den Rahmen für das unternehmerische Handeln bilden. Im Mittelpunkt stehen die gemeinsamen Werte des Respekts, der Integrität, der Nicht-Diskriminierung, des Verantwortungsbewusstseins, der Verlässlichkeit, der Transparenz, des Qualitätsbewusstseins und der Nachhaltigkeit. Um der Verantwortung der Energie AG gerecht zu werden, ist es auch geboten, darauf einzuwirken, dass die sich aus den angeführten Grundprinzipien ergebenden und gebotenen Verhaltensweisen so weit wie möglich durchgesetzt und verwirklicht werden. Demgemäß erwartet die Energie AG auch von ihren Auftragnehmern, dass sie sich zu dieser Einstellung und Wertehaltung bekennen. Mit dem „Verhaltenskodex für unsere Auftragnehmer“ legt die Energie AG somit jene Leitprinzipien fest, die ihre Auftragnehmer im Rahmen der Ausübung ihrer Tätigkeiten einzuhalten haben. |
Zuordnung zu Konzept |
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Entwicklung nachhaltige Beschaffung |
Anwendungsbereich der Maßnahme |
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vorgelagerte Wertschöpfungskette |
Zeithorizont |
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Der Verhaltenskodex ist dauerhaft für alle Auftragnehmer und Sublieferanten der Energie AG weltweit gültig. |
IROs, auf welchen die Maßnahme gründet |
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evtl. niedrige Entlohnung, Gefahr von Arbeitsunfällen |
Fortschritt der Umsetzung |
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Im Segment Tschechien wurde mit der Implementierung des Verhaltenskodex begonnen. Die vollständige Umsetzung ist für das Geschäftsjahr 2025/26 geplant. |
Angaben zur Methodik für die Überwachung der Maßnahmenumsetzung und Wirksamkeit |
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Die Einhaltung des Verhaltenskodex durch die Auftragnehmer wird im Bedarfsfall einer Überprüfung und Evaluierung unterzogen. |