Segment Tschechien

Segmentübersicht Tschechien

 

 

Einheit

 

2022/2023

 

2021/2022

 

Entwicklung

Gesamtumsatz

 

Mio. EUR

 

229,7

 

194,7

 

18,0 %

EBIT

 

Mio. EUR

 

10,5

 

6,0

 

75,0 %

Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen

 

Mio. EUR

 

16,0

 

8,0

 

100 %

Mitarbeiter:innen Durchschnitt

 

FTE

 

1.729

 

1.715

 

0,8 %

Fakturiertes Trinkwasser

 

Mio. m3

 

48,9

 

49,2

 

-0,6 %

Fakturiertes Abwasser

 

Mio. m3

 

45,2

 

45,2

 

0,0 %

Rahmenbedingungen in Tschechien

Das Wirtschaftswachstum in Tschechien entwickelte sich im Geschäftsjahr 2022/2023 auf moderatem Niveau, während die Inflation im Berichtszeitraum noch sehr hoch war. Anfang Oktober 2022 lag sie bei rund 18 % und ging seither langsam zurück. Zum Ende des Berichtszeitraums betrug die Inflation rund 6,9 %. Die Arbeitslosenquote bewegte sich so wie im Geschäftsjahr 2021/2022 nahe der Vollbeschäftigung.

Für den Wärmebereich des Segments Tschechien waren im Geschäftsjahr 2022/2023 insbesondere die hohen Brennstoffpreise relevant. Bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung wirkten sich die im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegenen Marktpreise beim Stromaufwand für die Wasser- und Abwasseraufbereitung und die Verteilung negativ aus. Mit einer Reihe von Effizienzmaßnahmen und der Berücksichtigung des erhöhten Energieaufwands in der Preiskalkulation konnten diese Auswirkungen jedoch stark minimiert werden. Per 01.01.2023 wurde seitens der tschechischen Regierung eine Preisdeckelung für Strom und Gas wirksam, welche sich zusätzlich positiv auf den Energieaufwand im Segment Tschechien auswirkte.

Die Tschechische Krone legte gegenüber dem Euro im Laufe des Geschäftsjahres 2022/2023 weiterhin kontinuierlich zu und schwächte sich erst im letzten Quartal wieder etwas ab. Der Wechselkurs lag zum 30.09.2023 bei EUR/CZK 24,4.

Geschäftsverlauf im Segment Tschechien

Im Geschäftsjahr 2022/2023 wurden im Segment Tschechien in den Bereichen Wasser und Wärme Umsatzerlöse in Höhe von EUR 229,7 Mio. erzielt. Dies bedeutete gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 18,0 %, welcher hauptsächlich durch die im Berichtszeitraum erfolgte Anhebung der Preise, Wechselkurseffekte sowie gestiegene Umsätze im Dienstleistungsbereich begründet war.

Das EBIT im Segment Tschechien betrug im Berichtszeitraum EUR 10,5 Mio. Dies entspricht einem Anstieg in Höhe von 75,0 % (Vorjahr: EUR 6,0 Mio.). Die Effizienzmaßnahmen sowie die im Vergleich zum Vorjahr günstigeren Beschaffungspreise für Strom und Gas, unter anderem aufgrund des gesetzlichen Preisdeckels, wirkten sich im Berichtszeitraum positiv auf das EBIT aus.

Stabile Mengenentwicklung in Tschechien

Im Segment Tschechien wurden im Berichtszeitraum insgesamt 48,9 Mio. m3 Trinkwasser und 45,2 Mio. m3 Abwasser fakturiert. Dies entspricht in etwa dem Niveau des Vorjahres.

Fakturiertes Trinkwasser

in Mio. m3

Fakturiertes Trinkwasser (Balkendiagramm)

Fakturiertes Abwasser

in Mio. m3

Fakturiertes Abwasser (Balkendiagramm)

Alle wesentlichen Ausschreibungen für Trink- und Abwasser im Geschäftsjahr 2022/2023 konnten gewonnen werden, wobei die Ausschreibungen in Prachatice, Dobřany, Blovice (ČEVAK a.s.) und Velké Přílepy (VAK Beroun a.s.) die bedeutendsten im Berichtszeitraum waren.

Um den hohen Energiepreisen entgegenzuwirken, starteten in den operativen Beteiligungen sukzessive Energieeffizienzprogramme. So erfolgte beispielsweise in der Kläranlage Budweis eine Erneuerung der Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK-)Anlage. Dabei wird das durch die Klärschlammverwertung entstehende Biogas in der KWK-Anlage zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet und überschüssige Mengen werden in das öffentliche Netz eingespeist. In der Kläranlage Chrudim wird das Belüftungssystem für den Faulungsprozess erneuert. Zusätzlich werden PV-Projekte stark vorangetrieben, wodurch der externe Energiebedarf reduziert werden kann.

Im Berichtszeitraum konnte das Pilotprojekt „Digitaler Zwilling“ einer Kläranlage der VAK Beroun a.s. weiterentwickelt werden. Das Projekt, das von der Technologieagentur der Tschechischen Republik finanziert wird, dient zur digitalen Simulation von Betriebsabläufen zur Prozessoptimierung und Energieeffizienzsteigerung.

Der Wärmeabsatz in Tschechien betrug im Berichtszeitraum 197 GWh und lag damit auf Höhe des Vorjahresniveaus (198 GWh). Rückgänge aufgrund des milderen Winters sowie durch kundenseitige Einsparungen wogen den Anstieg durch den Erwerb der RATE s.r.o. per 03.01.2022 in Summe auf.