GRI
Der Energie AG-Konzern nimmt seine Verantwortung im Bereich nachhaltiger Entwicklung bewusst wahr und orientiert sich an den Inhalten der europäischen und nationalen Energie- und Klimapolitik, insbesondere des Pariser Klimaabkommens und des europäischen Green Deals.
Eine Voraussetzung für die konsequente Steuerung der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung des Energie AG-Konzerns ist ein strukturierter Strategieprozess. Strategien und Maßnahmen, die die Wirtschaftlichkeit und Rentabilität nachhaltig sicherstellen, werden aus Analysen von Marktentwicklungen, der Evaluierung von Auswirkungen der Geschäftstätigkeit im ökonomischen, ökologischen und sozialen Kontext (Monitoringprozesse, Zertifizierungen etc.), dem Abgleich der strategischen Ziele des Unternehmens mit den im laufenden Dialog mit Stakeholdern ermittelten Interessen und Erwartungen und aus den energiepolitischen Rahmenbedingungen (neue gesetzliche Vorgaben etc.) abgeleitet.
Das Unternehmen trägt mit der strategischen Ausrichtung sowie mit den einzelnen Projekten und angebotenen Dienstleistungen zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen aktiv bei, siehe Nachhaltigkeit im Überblick. Im Vordergrund steht dabei insbesondere die Erfüllung von SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie, SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur, SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion und SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz.
In der ersten Hälfte des Kalenderjahres 2023 wurde auf Vorstandsebene und unter Einbindung externer und interner Expert:innen in einem Strategie- und Organisationsprojekt mit dem Namen „LOOP“ die zukünftige Strategie der Energie AG entwickelt, siehe auch Konzernlagebericht, Geschäftsverlauf im Konzern, Konzernweites Strategie- und Organisationsprojekt. Die daraus resultierenden strategischen Weichenstellungen wurden im September 2023 vom Aufsichtsrat genehmigt. Zentrales „LOOP“-Element ist die strategische Ambition „Klimaneutralität bis 2035“, welche die Energie AG unter der Maßgabe anstrebt, dass dabei Ver- und Entsorgungssicherheit gewährleistet bleiben.
Aufgrund der steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung, die sich aus der CSRD und den ESRS ergeben, wurden im Projekt „LOOP“ auch die Weichen in Bezug auf ESG-Aspekte gestellt. Insbesondere wurde die zukünftige Organisationsstruktur der ESG-Agenden im Konzern festgelegt, siehe Strategie, Internes Nachhaltigkeitsmanagement.
Für die weiteren notwendigen Schritte hin zu einer CSRD-konformen ESG-Berichterstattung und einem umfassenden ESG-Management im Konzern, einschließlich der Konkretisierung von ESG-Zielen, wird im Geschäftsjahr 2023/2024 ein ESG-Umsetzungsprojekt mit einem externen Beratungsunternehmen durchgeführt.
Politische Rahmenbedingungen zur Energiewende
Laut Pariser Klimaabkommen sollen die globalen Treibhausgas-(THG-)Emissionen bis 2050 auf annähernd (netto) Null reduziert werden. Österreich hat sich das Ziel Klimaneutralität bis 2040 gesetzt. Damit der dafür notwendige Transformationsprozess im Energiesystem gelingt, muss sich der Fokus politischen Handelns neben den Maßnahmen bezüglich Klimawandel prioritär auf die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft sowie leistbare Energie und die Versorgungssicherheit ausrichten.
Nähere Angaben zu politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen sind dem Konzernlagebericht, Rahmenbedingungen, Energie- und klimapolitisches Umfeld und Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen im Segment Netz zu entnehmen.
Die nationalen Energie- und Klimaziele für 2030 inklusive des Dekarbonisierungspfads bis 2040 stellen eine große Herausforderung für die zukünftige Energieversorgung in Österreich dar. Wesentlich für die Transformation ist aus Sicht der Energie AG eine umfassende, integrierte Betrachtung des gesamten Energiesystems unter Berücksichtigung der Bereiche Strom, Wärme, Mobilität, grüne Gase und Wasserstoff („Sektorkopplung bzw. -integration“). Unabdingbar für eine erfolgreiche Energiewende unter Gewährleistung der Versorgungs- und Netzsicherheit ist der rasche Ausbau der Netzinfrastruktur auf allen Spannungsebenen und die Schaffung von zusätzlichen Speicherkapazitäten.
Mit fortschreitendem Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie entstehen zusätzliche Herausforderungen zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit. Insbesondere ist die Leistungserbringung zu Zeiten niedriger Wasserführung, geringer Sonneneinstrahlung oder in Schwachwindphasen weiterhin sicherzustellen. Dies erfolgt derzeit zum Großteil mit Hilfe von Gaskraftwerken. Langfristig sollen diese mit erneuerbarem Gas, insbesondere mit grünem Wasserstoff, betrieben werden. Als Teil EU-weiter und nationaler Energiestrategien (z. B. in Deutschland und Österreich) werden entsprechende Investitionen inklusive Betrieb von Elektrolyseuren und der Verkauf von Wasserstoff (gemeinsam mit Partnern) angestrebt. Der Energie AG-Konzern prüft und beobachtet die technologischen Möglichkeiten, unter anderem auch durch Beteiligung an Forschungsprojekten.
Die weitere Umsetzung erfordert jedoch Rahmenbedingungen, die ein nachhaltiges Geschäftsmodell ermöglichen. Begleitend zum forcierten Erneuerbaren-Ausbau bedarf es auch weiterer Kraftwerke, wie das geplante Pumpspeicherkraftwerk der Energie AG in Ebensee, die es ermöglichen, hohe Leistungen flexibel gesichert bereitstellen zu können.